Schlägergewicht

[Porentief Rein]

Hi all,

nach langer Zeit eröffne ich interessehalber mal meinen ersten eigenen Thread.
Bei meiner Suche nach einer Tenergyalternative ist mir wieder einmal aufgefallen dass es neben einem gewissen bevorzugten Härtefenster primar vom Gewicht der Beläge abhängt, ob mein Schläger (bei identischem Holz) "passt" oder nicht.

Ich habe schon von Profis gelesen, die lieber ein paar Gramm mehr spielen, und es scheint als würden sie keinen Wert auf besonders leichte Schläger legen. Welchen Vorteile/Nachteile bietet ein höheres Gewicht auf höheren/niederen Ebenen?

Meine Erfahrungen sind, dass ich mit harten und schweren Belägen deutliche Vorteile habe was den Spin angeht. Auch das "Gefühl" und verständlicherweise das Timining sind mit schwereren Schlägern als normal (mit Tenergys ca. 180 g) deutlich besser als mit verhältnismäßig leichteren. Das ist aber sicher (auch, zumindest zum Teil) Gewöhnungssache.
Wieder andere spielen am liebsten mit kaum was in der Hand und das ebenso erfolgreich.

Woran liegen diese Unterschiede? Gibt es typische Fehlermuster die Spieler des einen oder anderen Extrems erkennen lassen, und wie kann man dort gegensteuern? Was ist unter welchem Umstand "besser", und wieso?

[Youkai]

Ich bin mir nicht 100% sicher hab auch keine beweise für meine "theorie"

aber ich habe durch eigene erfahrung herausgefunden das MEISTENS die Schwereren hölzer auch gleichzeitig Schneller und Härter sind.
So weiche Hölzer zumbeispiel bekommt man eigentlich im Offensiv bereich garnicht mehr und die Wiegen auch oft mehr als viele Defensiv Hölzer.
Bei den Belägen hab ich auch festgestellt das die Schwereren eigentlich immer nen tacken Härter sind und vermutlich dadurch halt auch ne nummer schneller.

Und von wegen schnitt ... man sagt ja allgemein das wen man es den kann, man mit hartem Material viel mehr schnitt erzeugen kann als mit weichem ohne tempo verlust wobei man mit weichem material einfach schnitt erzeugen kann aber dafür weniger und meist tempo einbusen hat.

[Gera]

Als ich nach meiner letzten Jugendsaison in die Herrenmannschaft gekommen bin, habe ich meine Tenergys (einmal 2.1 und einmal 1.9) gegen 2 mal Sriver L in 2.1 getauscht.

Ich hatte mehr als DOPPELT so viele finger -und schlägerkantentreffer als vorher, weil der Schläger leichter wurde, was ich selber eigentlich kaum bemerkt habe ausser durch die besagten probleme.

Kommt halt drauf an was man gewohnt ist und was schon automatisiert wurde.

[Noppenwurst]

Ichweiss nicht warum, aber irgendwie hat man mit schweren Schlägern einfach mehr Ballgefühl .......

[Florry]

Ein schwerer Schläger (mal unabhängig von den Eigenschaften von schweren und leichten Exemplaren gleicher Beläge und Hölzer) hat einfach, einmal in Bewegung gesetzt, eine viel größere Richtungsstabilität.
Ich merke es immer wieder, dass ich mit "zu leichten" Schlägern nicht mal gescheit kontern kann zu Beginn eines Trainings, da meine Hand einfach anfängt "hin und her zu wackeln", da ich den Schläger nicht richtig spüre bzw. gewohnt bin gegen mehr Gewicht "gegenzuhalten" (welches beim leichteren Schläger nicht mehr da ist).

Zudem sind dann natürlich bei unterschiedlichen Lastigkeiten und Gewichten Korrekturen im Timing notwendig, da man die Kraft, den Schläger in Bewegung zu versetzen, erst wieder neu dosiert werden muss.
Ein schwerer Schläger braucht beim Topspin schon ein bissl mehr Kraft um rechtzeitig beim Ball zu sein...mit dem leichten Schläger kann es passieren, dass man dann erstmal gar nicht trifft, weil der Ball noch gar nicht da ist und man schon ausgeschwungen hat.

Ich habe selbst eher Probleme mit unterschiedlicher Lastigkeit (was sicherlich ein verwandtes Problem ist, da ein kopflastigerer Schläger nun mal schwerer wirkt als ein gleichschwerer grifflastiger Schläger -> Hebel)

Letztendlich ist halt alles eine Frage der Gewöhnung. Letzte Saison habe ich noch das grifflastige Samsonov Alpha gespielt, und bin dann erst auf das kopflastige WSC und schließlich auf das mittellastige bis kopflastige Primo Off- umgestiegen. Da der Mensch ja nicht wirklich Gewichte "messen" kann, sondern nur zwischen "vorher/nachher" vergleicht, hab ich mir in der Umstellungsphase an den ohnehin schon zu schweren/kopflastigen Schläger nochmal 5g Blei an die Schlägerspitze geklebt...nach dem einspielen kam das Blei dann ab und ich hatte um einiges weniger "Frust" beim Training. Diese Prozedur hab ich 2-3 Trainings hintereinander durchgezogen, danach lief es dann wieder einigermaßen "normal" (bis aufs Fein-Tuning bei der Umstellung auf neues Material versteht sich ).

[aXi0ne]

Zitat von Gera

Kommt halt drauf an was man gewohnt ist und was schon automatisiert wurde.

Seh ich persönlich genau so. Die tendenz das offensive Spieler schwerere Schläger spielen als defensive stimmt bestimmt auch. Muss ja nichtmal an den Hölzern liegen, aber ein dünnerer Beläge wiegen meistens ja auch weniger als dickerer. Härtere wiegen meistens mehr als weichere usw.

[DerWechsler]

Dem Beitrag von Florry ist nicht hinzuzusetzen.
Ganz einfach: Nagel auf den Kopf getroffen...

[Obachecka]

Im Gegensatz dazu: Ich krieg' mit (zu) schweren Schlägern extrem Probleme beim (RH-)Topspin auf Unterschnitt und beim Spiel über dem Tisch.

Man muss da also immer die "Mitte" finden.

[TT-Twister]

Man sollte nicht vergessen das man deutlich mehr Kraft im Handgelenk braucht um mit einem (zu)schweren Schläger maximalen Spin zu erzeugen.Ich z.B. bekomme mit 2 xSinus@(auf nem Stiga All) deutlich mehr Spin in meine Aufschläge als mit 2x Tenergy,weil ich einfach nicht genug Kraft habe um den Schläger maximal zu beschleunigen.Ausserdem ist bei schweren Schlägern die Belastung fürs Handgelenk viel grösser,vor allem wenn er sehr kopflastig ist.
Mich würde mal interessieren ob die Pros. irgendwelche Übungen machen um evlt Problemen mit dem Handgelenk vorzubeugen.

[Plattentennis-Trainer]

Wenn du nicht genug Kraft hast diese kleinen Unterschiede zu beschleunigen, dann würde ich mir aber ernsthaft Gedanken machen.

Klar ist das ein Unterschied, ob ich nen schwereren oder leichteren Schläger beschleunige. Aber eher für das Gefühl.

Die Belastung des Handgelenks ist denke ich zu vernachlässigen. Kenne jetzt bei TT Spielern keine größeren Probleme im Handgelenk. Vor allem keine Probleme, die dich durch einen 15Gramm leichteren Schläger beheben ließen.

Niemand macht ein gesondertes Training für das Handgelenk. Zumindest nicht bei den Trainern und Spielern, die ich kenne.