Der Revalt - eine unkonventionelle zusätzliche Rückhand
 

"Besser man beherrsche einen Schlag mehr im Repertoire als weniger!" — Gemäß diesem einleuchtenden Motto sollte dieser Thread betrachtet werden ;)

In zwei großen, ähnlichen Threads zum Thema 'Antworten auf Unterschnitt' wurde eine schöne Anwendungsmöglichkeit des Schlags bereits ausgiebig vorgestellt...

• Unterschnitt Ball heben / anheben statt ...
• Spiel gegen Gegner, der viel Unterschnitt erzeugt

...tl;dr und zwar beide zusammengefasst: mit dem Revalt lässt sich ein ankommender Unterschnittsball ... anheben (Schläger/-arm wie eine umgedrehte Bratpfanne), lupfen (quasi No-Spin Loop, diffizil), ziehen (engl. to loop) (quasi bh-topspin), oder punchen (neutralisiert den US).

Allerdings ist diese Rückhand so vielseitig anwendbar, quasi in jedem Ballwechsel, angefangen mit dem Receive, über Pseudo-Eröffnung (lupfen) oder Topspin-Eröffnung (to loop), über Blocken, Kontern (Rallying), tischnah, tischfern, bis hin zum Punch (also Endschlag), dass das Ganze einen eigenen breiter gefassten Thread rechtfertigt. Z. B. der heutige Videoupload von Herrn Krome eignet sich perfekt, um zu demonstrieren, wie der Revalt in seiner Grundausführung aussieht und angewendet wird, und zwar auf ankommenden Oberschnitt, also fürs Blocken und Kontern:



Der Spieler mit den weniger Haaren :gruebel: ist derjenige mit dem Revalt (Erdas 1666, "RH-Experte"). Krome 1725 betitelt dessen Rückhand einfach als "unkonventionelle Rückhand". Bezeichnend ist doch, dass selbst Spieler mit so hohem TTR-Level den Revalt spielen. Apropos Herr Erdas scheint leider keine Standardrückhand zu können :( : das/sowas will ich mit diesem Thread nicht propagieren! Sondern dass man den Revalt, und zwar in all seinen Variationen und Anwendungsmöglichkeiten, zusätzlich, nämlich als alternative Rückhand beherrsche. Daher der Kurzname Revalt (span. el revés alternativo).

Funny enough, beim diagonalen Rückhand-Einspielen mit einem Gegner (Meisterschaftsspiel, Turnier) spiele ich abwechselnd normale Rückhand und Revalt, ganz zur Verwunderung:ratlos: des Gegners :D

Diesen Thread will ich auch dazu nutzen, weitere real life Beispiele (also yt-Videos) zu sharen, wenn mir zufällig welche über die Quere laufen. Außerdem soll er dazu dienen, den Viewer aufmerksamer/sensibler darauf zu machen und ihm Aha-Momente bescheren, wenn er selber mal real life Bekannte sieht, die den Revalt ausführen. :top:

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Ich habe mal meinen ******i nach seiner Meinung gefragt, er fand den Namen The Revalt "- elegant shorthand, cerebral, classy-rebel", und schlug u.a. zwei andere vor samt Bewertung:
Bewertung von mir:
Die zwei sind cool klingende :klatsch: Namen, vor allem weil der Slap schon ein bekannter Schlag ist (Adriana Diaz), nämlich als ein Punch mit der Vorhand. Ein Punch mit der Rückhand wäre ein ..erh.. Punch (=Schlägerkopf zeigt nach oben) oder eben ein Reverse Punch (=Schlägerkopf zeigt nach unten). Abgesehen davon, dass bei den zwei Namen nix über die Schlägerkopf-Zeigung impliziert wird, implizieren sie imho zu sehr ein Slappen (~Punchen), also maximale Härte beim Balltreffpunkt AND kurze Handbewegung AND ein sattes Treffen. Im Allgemeinen trifft dies aber nicht immer beim Revalt zu, er kann ja auch ganz weich oder ausholend gespielt werden, z.B. beim Receive. Und einen harten (=gepunchten) Revalt würde ich im Zweifelsfall dann auch lieber einfach Reverse Punch nennen, statt Backslap. Wohingegen im Wort Revalt sowohl die Schläger-Zeigung (engl. reverse) als auch die Rückhand (span. revés) drinsteckt. Eigentlich perfekt passende u allgemeine Bezeichnung, nur halt klingt d**f gebe ich ja zu :rolleyes:

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Du hast den Bitch Slap vergessen.

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Die höherklassigen oder spieltheorethisch versierteren Forenteilnehmer sind gerne angehalten, mich zu korrigieren, aber ich halte die gezeigte "Technik" weniger für einen zu erlernenden, innovativen Schlag als für ein technisches Defizit.

Ich ändere meine Meinung gerne, sobald mir jemand einen Spieler nördlich der 2000 Punkte zeigt, der die konkurrierenden Techniken - Rückhandtopspin, Flip, Schupf, Druckschupf, Spinblock, Block, Konter - jeweils mit "normaler" Ellenbogenhaltung und Schlägerausrichtung sauber beherrscht und dennoch auf diesen Schlag zurückgreift - und daraus auch noch Vorteile zieht.

Mir sieht es nämlich eher danach aus, als ob aus der Bewegung eine sehr limitierte maximal mögliche Beschleunigung und Rotationsentwicklung resultiert, während kein messbarer Vorteil wirkt, den man nicht mit sauberer konventioneller Technik erreicht.

Im angegebenen TTR-Bereich ist das halt noch nicht sichtbar, da man für 1600 TTR keinen richtigen Rückhandtopspin oder temporeichen Spinblock können muss - das sage ich als jemand, der selber nur 1400 Punkte hat.

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Um die Grundkritik mal weiter auszuführen:

Ich halte eine Technik dann für wirklich zielführend und gegenüber bisheriger Schule konkurrenzfähig, wenn sie einen der folgenden Punkte erfüllt - und hier kann man denke ich jede etablierte Technik über Schupf und Konter hinaus zuordnen:

- Erzielung von deutlich höherer Ballgeschwindigkeit, Rotation oder Platzierungsgenauigkeit als mit bestehender Technik ohne Verschlechterung der anderen Aspekte (bei vergleichbarem Trainingsaufwand)
Beispiel: Früher "Punch" kann deutlich effizienter Geschwindigkeit auf einen rotationsreichen Eröffnungstopspin bringen als ein (sehr anspruchsvoller) Rückhand-Gegentopspin

- Ermöglichung einer Kombination von Geschwindigkeit, Platzierung und Rotation, die auf bestimmte Eigenschaften des erhaltenen Balls vorher nicht möglich war
Beispiele: Flip (schneller Überschnittball gegen kurzen Unterschnittball); Chopblock (kurzer / halblanger Seitunterschnittball gegen langen Überschnittball)

Und hier sehe ich keinen der Punkte erfüllt.

Wie gesagt, korrigiert gerne meine laienhafte Einschätzung, falls ich kolossal danebenliege.

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Das ganze ist doch nur eine Fortsetzung der Diskussion in diesem Thread. Ist alles gesagt worden und ein neuer Name für den gleichen Schlag ändert da auch nix.

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Nur weil irgendjemand einer unorthodoxen Technik einen Namen gibt, wird nix dolles draus. Es bleibt immer noch eine unorthodoxe Technik.
Man kann ja auch jedem Notschlag einen Namen geben und dann der Meinung sein das man dies Trainieren sollte. Auch wenn man Tischtennis einen anderen Namen gibt, bleibt es immer noch Tischtennis.
Wenn jeder irgendwelchen Sachen einen anderen Namen zuordnet, nur weil Ihm das gefällt, würde kein Mensch mehr irgendwas verstehen.
Nehmen wir nur mal den parallelen RH Topspin von Torben Wosik.
Nur weil er unorthodox ist, würde nicht mal Torben selber auf die Idee kommen diesem Schlag einen extra Namen zu geben und ihn in irgendein Training einzufügen.
Grundsätzlich macht ein Spieler in Streßsituationen den Schlag, den das Unterbewußtsein ihm als zielführendsten vorgibt.
Wenn dieser Schlag technisch unsauber ist, aber trotzdem funktioniert, wird genau dieser Spieler diesen Schlag in ähnlichen Situationen immer wieder tun.
Dies bedeutet aber nicht, das es in diesen Situationen bessere Möglichkeiten gibt(Ich nehme an, das es diese sehr wohl gibt) Welche dann für den Großteil der Tischtennisspieler deutlich mehr Sinn macht dies zu trainieren anstatt sich den Notschlag von irgendjemand als Technikleitbild aufs Podest zu stellen.:eek:
Auch bin ich wie ich weiß nicht der erste, der zu diesem Sport Tischtennis sagt, und nicht Po... Wasauchimmer.:rolleyes:

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Das ist glaub ich der legendärste Beitrag den ich hier je gelesen hab! :D

Revalt. . . Gibt jemand aus Dänemark der nimmt manchmal den Ball mit der Unterseite des Holzes (Griff Ende) ab. Geben wir dem auch einen Namen?
Wie wäre es mit: der Holzi?

Passender Song gäbe es schon. . . Holzi Holzi Holz

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Daniel Simonsen?
Ich meine, Ma Long hat das auch mal in einem Spiel gemacht; ist aber schon länger her.

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The Dane