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#1
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Bedeutung des Schwammes
Hallo Leute,
könnte mir jemand bitte mal die verschiedenen Eigenschaften der verwendeten Schwämme (Härte/Farbe usw.) unter den Belaggummis erklären? Kann man das irgendwo nachlesen,im einer dieser Foren habe ich nichts gefunden. MfG boeho |
#2
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AW: Bedeutung des Schwammes
Ziemlich komplexes Thema.
Also die Farbe des Schwammes für sich hat ja schon mal gar keine Bedeutung, es sei denn, es gäbe den gleichen Belag mit verschiedenen Schwämmen, was man dann u.A. an der Farbe festmachen kann (meist auch am Namen: hard, soft, ...) bis auf einige Ausnahmen, vornehmlich aus China. So, dann wäre zu sagen, dass ja in einigen Katalogen die Härte in °Shore angegeben wird, was (ich glaube Martinspin) hier im Forum als Irrtum entlarvt hat. Im Eifer der Werbung wurde demnach einfach die Einheit für die Elastizität als die der Härte verkauft. °Shore beschreibt also eigentlich die Elastizität. Dazu kommt, dass diese Angaben in Werten sich noch einmal zwischen Japanbelägen und Chinabelägen unterscheiden, scheint also nicht gerade nach DIN zu laufen ![]() Nun zu den Eigenschaften: Eigentlich ja nicht schwer: In weiche Schwämme werden die Noppen des Obergummis sehr viel leichter vom Ball eingedrückt, als Noppen innen auf hartem Schwamm. Was bedeutet das? Schon bei wenig Krafteinwirkung kann sich also das Obergummi in seiner Form der Balloberfläche anpassen. Ich habe also einen schnelleren und längeren Kraftschluss zwischen Ball und Obergummi. Mit anderen Worten: Mehr Spin bei langsameren Schlägen. Die Erfahrung und auch Versuche haben nun gezeigt, dass mit zunehmender Schläghärte der Spin bei harten Belägen besser/stärker ist. Warum ist das so? An der Erzeugung des Spins ist u.A. auch der Katapulteffekt beteiligt: Das Spannen des Obergummis an der trägen Masse des Balles und das Zurückschnellen des Obergummis noch während der Ball am OG "haftet", bzw. Kraftschluss hat. Dadurch wird der Ball dann beim Abflug gedreht, bzw. ihm ein Drehmoment verliehen. Bei weichen Schwämmen (und harten Schlagspins) ist es wahrscheinlich so, dass durch die Kombination des OG mit weichem Schwamm das OG mit Schwamm noch im gespannten Zustand ist, wenn der Ball schon wieder wegfliegt. Daher hat man oft das Phänomen bei geklebten "Weichlingen": Megasound aber kaum Spin. Naja, so viel wollte ich gar nicht faseln, es ist sicherlich auch nicht alles 100% richtig. Fazit ist aber: Weiche Schwämme sind hervorragend für weiche Spins, dann sehr wirkungsvoll. Je härter man spielt, desto härter sollte man demnach auch den Schwamm wählen, um der eigenen Schlagkraft das richtige Material für eine optimale Spinentfaltung beiseite zu stellen. Andere Eigenschaften, die aber etwa auf gleiche Ergebnisse hinauslaufen wären Elastizität der Schwammes (und natürlich immer in Kombination dazu die Eigenschaften des OG nicht vergessen!), Druckfestigkeit, was weiß ich nicht noch alles, z.B. ja auch der Noppenddurchmesser und die Länge der Innennoppen, etc. pp.
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Wer die Suche benutzt, ist nur zu faul einen neuen Thread zu eröffnen. Tibhar Aurus/Avalox J-Power/Andro Hexer Duro Geändert von Bow (16.06.2005 um 23:12 Uhr) |
#3
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AW: Bedeutung des Schwammes
Das ist wirklich ein komplexes Thema. Der Schwamm ist eigentlich das spannendste am gesamten Belag, denn die Obergummis eines Noppen-Innen-Belages sind ja alle sehr ähnlich: entweder sie sind griffig oder nicht oder vielleicht sind sie sogar "klebrig".
Bow hat ja schon viel richtiges über die Schwämme geschrieben. Es hat mich nun aber gereizt, auch noch was darüber zu schreiben. Aus dem Schwamm kommt der besagte Katapulteffekt. Dieser nimmt i. d. R. zu, je weicher der Belag ist. Das Katapult eines weichen Bealges bewirkt, dass auf den Ball durch die Elastizität des Schwammes mehr Kraft ausgewirkt wird als bei der gleichen Schlagstärke mit einem harten, unelastischen Belag. Der Ball wird also schneller und fliegt evtl. weiter. Ferner "taucht" der Ball tiefer in den weichen Belag ein, was ihm mehr Spin verleiht. Nachteil ist natürlich die geringere Kontrollmöglichkeit eines weichen Belages. Ein harter Belag spielt sich sehr direkt, weil die Ballkontaktzeit sehr gering ist. Ein solcher Belag sollte auch für direktes Spiel am Tisch verwendet werden(Konter, Schuss, ggf. Schupf). Quasi als klassisches Allround-TT. Für Abwehrbeläge gelten manche der obigen Ausführungen nicht. Manche Abwehrschwämme werden in den Katalogen als weich bezeichnet. Warum und wo der Vorteil dabei liegt, weiß ich leider nicht. Die Farben der Schwämme sagen meist nicht viel aus. Die blauen und orangen Schwämme der China-Beläge sind meist bretthart. Die gelben Schwämme aus Europa und Japan sind kaum definierbar. Die weißen Schwämme sind oft sehr weiche Beläge zum Frischkleben.
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Der große Sport beginnt da, wo er schon längst aufgehört hat, gesund zu sein. (Brecht) |
#4
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AW: Bedeutung des Schwammes
Viele Leute sagen, dass die blaue Schwämme aus China sehr hart sind. Das stimmt aber nicht. Ich habe auch schon mal blauen Schwamm sehr weich ist, nämlich 35°.
![]() Die Farbe sind mit Härte nichts zu tun!
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Holz: Yinhe Spezialfertigung, VH: Milky Way Sun Medium schwarz 1,9mm, RH: Bomb KingRoc 1,7mm Japan (Bomb) rot (Mittellange Noppen) |
#5
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AW: Bedeutung des Schwammes
Zitat:
ein abwehrspieler mag eine längere kontaktzeit von ball und belag. dies ist wohl vorteilhaft für schnittwechsel die er spielen möchte. da abwehrschwämme nicht katapultig sind, erreicht der spieler durch den langen kontakt viel spin bei einer unterschnitt-bewegung. bei gerader bewegung "dreht" sich der ball quasi leicht im belag aus (dank des eindrückens in den weichen schwamm) und verliert so mehr an rotation. gute voraussetzungen für große schnittwechsel. grüße kelsen
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