Schnittempfindlichkeit des Belages im passiven Spiel

[PeSch]

Moin zusammen,

da momentan das eigene Spielen wegen Corona auf Eis liegt, beschäftige ich mich notgedrungen mehr mit Theorie und lese viele Beiträge im Forum.

Dabei fällt mir immer wieder auf, dass einigen Belägen eine höhere Schnittempfindlichkeit insbesondere im passiven Spiel attestiert wird. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass damit der Anfängerfehler gemeint ist, einen Sidespinaufschlag ins Seitenaus zu blocken (dafür schätze ich die Spielkompetenz der Testenden doch für zu hoch ein), wollte ich wissen, was genau damit gemeint ist.

Der meist geblockte Ball ist ja ein TopSpin mit entsprechender Rotation, Sidespin spielt da eher eine untergeordnete Rolle. Auch scheint sich diese Schnittempfindlichkeit mehr auf das Gummi als auf den Schwamm zu beziehen, da in anderen Beiträgen oft von einem hilfreichen Katapult bei passiven Schlägen geredet wird.

Wer kann mir also die Zusammenhänge erläutern und beschreiben was sich dabei auf dem Schläger abspielt und welche negativen Einflüsse gemeint sind. Denn das der Belag ja extra konstruiert ist, um irgendwelche speziell gewollten Reaktionen auf den Ball auszuüben ist ja auch klar

Vielen Dank schon mal, ich hoffe, das Thema ist hier richtig aufgehoben.

[Mattis PY]

Ich denke es ist eine Unsicherheit gemeint, die man bei manchen Belägen, bei manchen weniger verspürt, gerade beim gegnerischen Top-Spin.
Ich kenne das wenn ich gegen einen offensiven trainiere. Mein einer Belag blockt sehr straight mit wenig Varianz, mein anderer ist 'wackeliger' und ich kann einfach nicht so genau platzieren.
Das führt zu einer gefühlten Unsicherheit, die dann wieder auslöst, dass ich vorsichtiger blocke aus Angst den Ball falsch einzuschätzen.

[PeSch]

Ich habe das eher so verstanden, dass es ein konstant reproduzierbares Verhalten ist, das einige Beläge mehr aufweisen, andere weniger. Unsicherheit ist ja eher eine persönliche Wahrnehmung und wäre für mich eher Richtung schwammiges Spielgefühl. Vielleicht kann ja noch jemand zur Aufhellung beitragen?

[Bautzemann]

Ich bin kein Materialexperte, möchte aber dennoch versuchen zu antworten.
Nach meiner Auffassung geht es dabei hauptsächlich um die Griffigkeit der Beläge. Mit einem griffigen Belag kann man viel Rotation erzeugen - ist aber auf der anderen Seiten bei Rotation auch anfälliger.
Was dabei technisch immer hilft ist eine aktive Bewegung. Tut man das nicht, dann kann die Rotation sich frei entfalten und wird es sich tun.
Ich hoffe ich kann Dir dabei helfen.

[Rückhandmonster]

Da spielt die Härte des Belages auch eine wichtige Rolle - ist der Belag sehr weich gibt es ein anderes Gefühl, als wenn der Belag sehr hart ist... unabhängig von der Griffigkeit...

[PeSch]

Das man mit aktivem Spiel sozusagen den ankommenden Schnitt neutralisieren oder überdecken kann, leuchtet mir ein. Und theoretisch müsste das mit einem Belag der viel Schnitt annimmt demzufolge auch einfacher gehen. Aber beim passiven Block hält man den Schläger ja nur mit der passenden Schlägerstellung (Öffnungswinkel etc.) hin und nutzt die Energie die der Gegner in den Ball gegeben hat. Weiß jemand was genau im Moment des Ballauftreffens dann bei Schnittempfindlichkeit schief läuft?

[Bautzemann]

Also Dir geht der Block über den Tisch hinaus?

[PeSch]

Es geht hier nicht konkret um mein eigenes Spiel. Ich habe immer nur beim Lesen von diversen Testberichten von dieser Schnittempfindlichkeit bei passiven Schlägen gelesen und kann mir so recht darunter nichts vorstellen.
Vielleicht kann ja jemand anhand des passiven Blocks erklären was da abläuft.

[Bautzemann]

Da drüben im Materialforum tummeln sich die Theoretiker. Das ist mir immer bisschen suspekt, da bin ich raus. Ich würds dann halt technisch lösen.

[PeSch]

Naja, hast irgendwie ja auch recht, am Ende muss der Ball auf die Platte, wie ist dabei relativ egal. Hatte nur gehofft die hier und anderswo im Netz kursierenden Belagsberichte besser zu verstehen. Habe mir nämlich gerade ein neues Holz besorgt und bin jetzt nach der ganzen Holztesterei mit der Suche nach dem richtigen Belag beschäftigt. Und das ohne Unsummen auszugeben und ohne praktische Testmöglichkeoten durch Corona. Sozusagen vorbereitende Recherche