Unterschied der Europäischen und Asiatischen Spielart

[HappyLordBT]

Hallo liebe Community,
Ich habe eine Frage die vielleicht schon gestellt wurde. Jedoch ist meine Frage, was der Unterschied zweier unterschiedlichen Spielsysteme ist. Also, dass Penholder in Asien gespielt wird ist gewiss. Alles wird gespielt auch Shakrhand ...
Liegt das daran, dass sie anders TS machen oder wat ?

Tut mir Leid, wenn der Thread nicht hier hin gehört. Danke im Vorraus. MfG HappyLord

[wng]

Es gibt tendenzielle Unterschiede, speziell zur chinesischen Spielweise, die vor allem auf Unterschiede im Training zurückzuführen sind. Im chinesischen Trainingsplan sind wesentlich stärker als bei uns enthalten:

• Aufschlagstraining
• aggressiver Rückschlag
• aggressiver dritter Ball
• Balleimertraining
• alles mit Vor- und Rückhand
• mit Fokus auf Plazierung und hohes Tempo durch frühzeitige Annahme

Weniger trainiert werden passives Spiel und lange Rallys.
All das gilt für Shakehand und Penholderspieler!

[haducpham]

Schließe mich "wng" an.

Was auch noch nennenswert ist, wäre die chinesische Beinarbeit, die von vielen gelobt wird. Mit der Beinarbeit stehen sie meist in den Rallys immer richtig und können so diese meist für sich entscheiden.

Gib doch mal bei Youtube "chinese footwork" ein, so wirst du sehen, dass sie wirklich viel wert darauflegen.

Außerdem ist das System, wie sie die Topspieler ausbilden ganz anders. Die meisten fangen ziemlich jung an und gehen mehrmals am Tag ins Training. Es gibt ganze Schulen, die nur Tischtennisspieler hervorbringen. Eine bekannte Schule nämlich die "Shichahai-Sportschule" soll anscheinend immer wieder Weltmeister hervorbringen.

Auf Youtube findet man viele Videos, in denen Chinas Topspieler auch auf die Fitness achten. Reaktionsspiele spielen, was ich mal gesehen hab, war, dass ein Trainer TT-Bälle entweder nach rechts oder nach links werfen und die Spieler sofort reagieren müssen und den Ball aus der Luft mit dem Fuß antippen müssen.

Es ist auf jedenfall kein Vergleich zu einigen Bezirksklassen wie hier in meiner Region. Hier wird lediglich die Halle aufgeschlossen und man sucht sich einen Spielpartner und macht das übliche: 10min. Kontern beidseitig, dann bisschen Schupf, Topspin, Block, dann ein gemeinsames Spiel und ab nach Hause.

Ich denke in China ist es eher hartes Training und Selektion der Spieler. In Europa/Japan/Korea spielen sowieso schon viel zu wenig Leute um aus dem Vollen zu schöpfen, doch die europäischen Spieler sind dafür eher weniger selektiert sondern mehr talentiert.

[jimih1981]

Ist schon interessant vorallem die technischen Unterschiede. Die trainieren im asiatischen Raum auch viel härter. Das würde bei uns keiner lang mit machen.

[Obachecka]

Ein wesentlicher Unterschied - vielleicht sogar die größte Stärke der Chinesen - ist das Spiel über dem Tisch. Ich kenne nicht einen europäischen Topspieler, der so hart, aber auch variantenreich, über dem Tisch agieren kann wie der chinesische "Durchschnitt".

[wng]

Mir ist noch was eingefallen:
Im typischen, chinesischen Spielsystem wird der Punkt in nahezu jeder Situation direkt gesucht, während die Europäer den Punktschlag vorbereiten, indem sie Druck machen.

Wichtig ist im chinesischen Spiel, dass die Percentage >50% ist. Als vorsichtigerer Europäer wirst du irgenwie das Gefühl bekommen Statist zu sein, weil die Bälle entweder einschlagen oder daneben gehen und du den Ball holen gehst. Ein Spiel kommt da oft nicht in gang.

Beim Spiel gegen meinen chinesischen Mannschaftskameraden steigt die Chance zum Punktgewinn mit der Länge des Ballwechsels deutlich an, also wenn Aufschlag, Rückschlag und 3. Ball überstanden sind.

[Janus]

Der wohl beste Artikel, den ich zum Unterschied zwischen Asien und Europa in allen relevanten Aspekten gelesen habe, ist von Massimo Constantini (ital. Nationaltrainer). Absolut lesenswert (aber englisch)!

http://www.pingpongitalia.com/category/english-post/

[900Km/h - Topspin]

Asiaten spielen extrem aggressiv. Sobald der Ball in offenen Spiel ist, gibt es nurnoch Vorhandtopspin oder Rückhand pressblock ube der Platte, wenn sie doch mal zu langsam sein sollten. Aufschlagannahme meist Rückhand mit bananenflip.