Block- und Konterspiel, welche Noppe?

[Armin]

Hallo zusammen,

es geht um folgendes Spielerprofil:
Mädchen, 12 Jahre alt, spielt seit 4,5 Jahren.
Spielklasse: Mädchen Bezirksklasse, stark positiv, vorderes Paarkreuz.
Im Einzelsport überregional vertreten.
Spielweise: Vorhand überwiegend Schuss, Topspin nur teilweise, wenn dann mit wenig Rotation.
Rückhand: Konter und Block sehr sicher, auch recht schnelle Schläge.
Generell leider große Probleme selber Schnitt zu erzeugen, Schupf spielt sie generell ungern. Insgesamt spielt sie lieber offen, liebt die Konterduelle und den abschließenden Schuss.
"Charakter": trotz jahrelanger Versuche hat sie keine Liebe daran gefunden, selber Rotation zu erzeugen (z.B. Rückhand-Schupf, Vorhand-Topspin weich)
Spielt Rückhand und Vorhand zu je 50%, manchmal überwiegend Rückhand.
Sie scheint also eine klassische Block- und Konterspielerin zu sein...
Aufgrund der Spielweise könnte ich mir auf der Rückhand eine kurze Noppe vorstellen.

Falls ihr argumentiert, dass die Spielerin mit 12 noch genug Zeit zum Schnitt-lernen hat, muss ich euch natürlich grundsätzlich recht geben. Doch der Charakter spielt da nicht unbedingt mit.

Welche Noppe wäre denkbar? Erfahrungen?

Viele Grüße

[ttdr]

Grundsätzlich gut denkbar. Habe bei den Mädchen sehr oft ähnliche Erfahrungen. Wenn sie seit vier Jahren spielt und sie partout keinen Spin "mag", dann wird das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nichts mehr.
Sprich: KN auf der RH ist durchaus einen Versuch wert.

Tibhar Speedy Soft 1,5 mm kann man auch als KN-Anfänger gut kontrollieren! Eventuell auch ein Spectol 1,5 mm, der ist jedoch schon wieder etwas schwerer kontrollierbar und nicht mehr so NI-mäßig.
Meiner Meinung nach wird sie mit der KN - nach der Umstellungszeit - keine Defizite mehr haben. Ich finde den Schupf mit KN nämlich verdammt sicher. Block/Konter hat ebenso eine wesentlich geringere Fehlerquote. Lediglich ein spinniger TS leidet, den sie aber eh nicht spielt.

Habe gehört, dass man eher harte Hölzer für kurze Noppen nehmen sollte - weiß jedoch selbst nichts genaues.


Grüße
ttdr

[Markus S.]

Zitat von ttdr

Tibhar Speedy Soft 1,5 mm kann man auch als KN-Anfänger gut kontrollieren! Eventuell auch ein Spectol 1,5 mm, der ist jedoch schon wieder etwas schwerer kontrollierbar und nicht mehr so NI-mäßig.

Mehr gibts da kaum zu sagen.

Umstellung mit dem Speedy Soft und wenn's dann mit der Technik passt und mehr Speed erforderlich werden sollte Spectol je nach Holz in 1,5 oder 1,8.

[Shrike]

Was spielt sie den aktuell auf der RH?
Wenn sie im Moment an Tensoren gewöhnt ist, wären die bisher genannten Beläge in diesen Schwammstärken sicher zu drucklos.
Prinzipiell ist man aber mit einen Spectol oder einem Friendship 802 auf dem richtigen Weg. Da gäbe es jeweils auch noch Varianten mit unterschiedlichen Schwämmen um noch individueller anzupassen.

[Markus S.]

Die Spielerin ist noch recht jung. Daher kann man davon ausgehen, dass sie es schafft eine "saubere" KN-Technik zu lernen. Noppen mit FKE verleiten zu sehr dazu, dass man Bewegungen nicht sauber durchführt. Wenn die Technik erstmal sicher (!) sitzt, also auch im Wettkampf automatisiert ist, bringen FKE-KN durchaus Vorteile, vor allem wenn man mal etwas vom Tisch weggedrängt wurde.

[Shrike]

Prinzipiell bin ich auch immer für eher kontrolliertes Material, aber da das Mädchen für ihr Alter doch sehr gut und einigermaßen lange zu spielen scheint, sollte man IMO auch nicht zu vorsichtig sein.

Dem Eingangsbeitrag entnehme ich, dass das Mädchen oft auch RH-dominant spielt, weswegen sie auch auf direkte Punkte mit der RH angewiesen ist. Wobei diese sicherlich auch in dünnerer Schwammstärke möglich sind.

Ich habe aber bewußt keine FKE-KN vorgeschlagen, da diese in der Tat für den Anfang zu viel des Guten sein würden...
Tendenziell sollen diese ja auch näher an NI-Belägen sein, was IMO aber nicht der Sinn einer Umstellung auf KN sein sollte.

[Armin]

Danke für die Tipps.
Aktuell spielt sie auf der RH einen klassischen Donic Vario.

[Audioslave69]

Hallo auch !
Auf die Gefahr mich hier zu wiederholen: Der Donic Baxster D25 ist für mich der Belag der Wahl. Totsichere Blocks , nicht zu schnell und kaum schnittanfällig. In spiele den Baxster auf einem TSP 8.5 und bin hoch zufrieden.
Meinen Gegnern bereitet dieser Belag auch einigermaßen Kopfschmerzen , 17:1 in der Bezirksliga sprechen da ne deutliche Sprache.........

Gruß ,
T.

[Stefan77]

Das ist auch alles Holzabhängig. Tendentiell spielen sich kurze Noppen auf härterern Hölzern (Carbon etc.) direkter und sicherer. Die Frage ist aber, ob man mit 12 Jahren schon faserverstärkte Hölzer spielen sollte. Alternativ ein Vollholz, das recht steif und hart ist. Bei allem leidet aber dann die Spinentwicklung noch mehr. Es ist schwer ein Holz zu finden, das Noppen unterstützt und zugleich Spin, da sich das je eher ausschliesst.

[Markus S.]

Zitat von Stefan77

Die Frage ist aber, ob man mit 12 Jahren schon faserverstärkte Hölzer spielen sollte.

Was spricht denn dagegen? Ein faserverstärktes Holz ist ja nicht automatisch ein Kamikaze Holz wie das Schlager Carbon.
Grundsätzliches hängt es immer vom persönlichen Gefühl des Spielers ab ob er ein faserverstärktes Holz mag oder nicht. Wobei man auch hier wieder einschränken muss: Jede Kunstfaser (Carbon, Arylate, Glasfiber, ...) fühlt sich anders an.