Wann sollte man Beläge mit flachem Ballabsprung spielen?

[SBIF-Master]

Hallo,
ich hab' mal eine wahrscheinlich dumme Frage:
Ich muss mich bei meinem neuen Vorhandbelag nur zwischen hohem und flachem Ballabsprung entscheiden. Soft und extrem griffig sind beide Beläge. Es handelt sich um Acuda S3 und Coppa X3. Ich benötige für die Vorhand alle Schlagarten. Vom Topspin über Block bis hin zum Schupf und natürlich auch Schuss. Für welchen Spielertyp ist denn welcher Belag geeignet. Der Coppa hat einen sehr flachen Ballabsprung, der Acuda einen höheren. Sehr weich sind sie, wie gesagt, beide.

Vielen Dank schon mal.

[Obachecka]

Ein flacher Ballabsprung ist meines Erachtens dann von Vorteil, wenn man auf ein "gerades" Konter-/Blockspiel oder auf Schlagspins aufbaut.

[Spinshot]

Je gerader ein Spiel ist, desto günstiger ist ein flacher Ballabsprung. Die Griffigkeit verliert an Bedeutung. Das richtige Tempo ist wichtiger.

Bei allen Formen von Spins spielt die Griffigkeit eine Rolle. Da dann auch Tempo und Ballabsprung von Bedeutung sind, ist das schwieriger abzustimmen. Das gilt auch für den Schlagspin. Der ist aber von der Materialanforderung spezieller, würde ich eher mit härterem Schwamm, griffigerem OG und passendem Ballabsprung spielen. Wenn man alles spielen will, läuft das eben auf den "ausgewogeneren" Belag hinaus.

Inwieweit man selbst unterschiedlichen Ballabsprung toleriert/zu tolerieren vermag, kann einem niemand sagen.
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[Setz-It]

Kann sich auch beim Schupfen oder passiven Blocken bemerkbar machen, dass man mit einem prinzipiell nicht zu schnellen Belag immer wieder zu hoch ablegt, wenn es einem nicht liegt.

[mil]

Flacher Ballabsprung: Bei einem schnellen Topspin tauch der Ball nach dem Ballabsprung auf gegnerischer Tischhälfte schneller nach unten, d.h. quasi unter dem Schläger des Gegenspielers, wenn er blocken will, oder unter Tischniveau, wenn er etwas vom Tisch ist. Es ist also vorteilhaft, wenn man den Gegner unter Druck setzen will, der den Ball oft in der fallender Phase nehmen muß.

MfG, mil

[Setz-It]

Nein, es geht hier in der Diskussion beim "Ballabsprung" um das Abspringen des Balles vom Schläger, also wie stumpf oder flach der Absprungwinkel beim Schlagen ist. Das von dir geschilderte hängt nur von Flugkurve, Geschwindigkeit und Rotation des Balles ab. Wenn ein Ball mit gleichem Tempo auf gleicher Kurve und gleicher Rotation unterwegs ist, wird er auf der gegnerischen Hälfte auch gleich flach abspringen, dem Ball ist dann "egal" von welchem Belag diese Eigenschaften des Fluges erzeugt worden sind. Flaches Abtauchen nach dem Auftreffen auf dem Tisch beim Topspin ist vor allem von der Vorwärtsrotation abhängig, das ist natürlich mit griffigeren oder klebrigen Belägen einfacher.

[Flexagon]

mal ne dumme frage dazu: mir hatte man vor 2 jahren gesagt, mit den tenergys könne man gut schiessen, ergo spiele ich T64 auf VH und schiesse ziemlich viel, auch schupfbälle.....haben die tenergys eigentlich einen flachen ballabsprung? dieweil hier steht ja, sowas sollte man nutzen, wenn gerade wschläge vorherrschen.
oder hätte ich da besser was anderes nehmen sollen, wobei ich einiges wie mark V / V², Joola terminator, TSP brio etc. ausprobiert (gerade letzterer wurde als sehr schnell angepriesen), aber denen fehlten immer so das letzte quentchen tempo, d.h. wenn man mal einen notschlag machen musste, kamen die bälle bis AN`s netz, bei den T`s gehen sie immer noch so drüber.

mfg flexagon

[Setz-It]

Die einzelnen Tenergys haben einen unterschiedlich hohen Ballabsprung. T05 gilt als der mit dem höchsten, T25 als der mit dem niedrigsten, T64 liegt dazwischen. 05FX weiß ich nicht, bei allen Belägen hängt es sicher auch nochmal von der Schwammstärke ab.
Mit einem T05 wird es also schwieriger sein zu schupfen, man muss beim Blocken mehr zumachen, Schuss schwieriger als beim 25er usw.

[Merkur]

Soft-Beläge mit flachem Ballabsprung sind sehr schwer zu spielen! Warum?
Beim Topspin sollte man in der Regel (außer bei Tenergy und den "Nachbauten" von ESN) weich (tangential) treffen. Wenn der Ballabsprung flach ist muss man beim TS mehr "auf machen" was einen frontaleren Treffer zur Folge hat. Bei weichen Belägen ist das dann zu direkt da der Schwamm dann am "Anschlag" ist, bei härteren Belägen ist der Schwamm nicht so schnell am "Anschlag" weshalb ein flacherer Absprung bei härteren Belägen nicht so schlimm ist.

[martinspin]

Zitat von SBIF-Master

Hallo,
ich hab' mal eine wahrscheinlich dumme Frage:

Hey SBIF-Master

Das ist überhaupt keine dumme Frage. Es gibt sowieso keine dummen Fragen, solange sie ernsthaft gestellt werden. Es ist wohl so, dass es eher dumm ist, sich keine Fragen zu stellen Ich finde das sogar eine sehr gute Frage, weil sie gar nicht mal so einfach zu beantworten ist

Ich versuch mal die verschiedenen Faktoren zu beschreiben:

Schläger
Ein schwerer Schläger ist automatisch auch kopflastiger und die Flugkurve tendiert eher gegen flach. Flach heisst auch immer, ein höheres Tempo der Bälle, aber auch die Gefahr, dass die Bälle öfters mal im Netz hängen bleiben. Ein leichter Schläger ist eher grifflastig und die Flugkurve tendiert eher gegen steil. Der Schläger ist mehr auf Kontrolle ausgerichtet. Hast du es mit druckvollen Bällen zu tun, besteht die Gefahr, dass die Bälle häufig zu lang geraten.

Das Holz
Ein schnelles Holz unterstützt eine flachen Ballabsprung und ein langsames Holz einen steilen Ballabsprung. Spielst du ein schnelles Holz und einen Belag mit flachem Ballabsprung, ist das schon ziemlich schwierig zu kontrollieren. Ebenso ist die Kombi langsames Holz und spinniger Belag schwierig zu kontrollieren.

Der Belag
Ein Belag mit flachem Ballabsprung spielt sich in der passiven Situation gefährlicher. Das gilt für AS und RS, Block und auch Abwehr. Ein Belag mit steilem Ballabsprung spielt sich in der aktiven Situation gefährlicher. Das ist gut für Eröffnungstopspins, tischnahes Angriffsspiel und für Topspins aus der Halbdistanz.

Der Schwamm und das Obergummi
Es gibt die beiden Extreme harter Schwamm und griffiges Obergummi, was z.B. die Chinesen auf der VH bevorzugen. Beispiel ist der Tenergy 05 oder ein klebriger und schneller Chinesischer Belag. Die Kombi weicher Schwamm und wenig griffiges Obergummi ist das Gegenteil, was für die RH sehr gut ist, da sehr kontrolliert und störend für die Gegner. Beispiel ist zum Beispiel ein Nimbus Soft auf der RH.

Das Fazit
Wird der Belag mehr für ein Block-, Konter- oder Abwehrspiel gebraucht, ist eher ein flacher Ballabsprung des Belags zu empfehlen. Normalerweise ist ein solcher Belag eher wenig griffig und passt besser auf ein nicht zu schnelles Holz. Wird der Belag mehr für ein aktives Rückschlagspiel und ein Angriffsspiel aus der Halbdistanz gebraucht, ist ein Belag mit steilem Absprungwinkel zu empfehlen. Ein passendes Holz ist eher schnell ausgelegt, um den hohen Bogen auszugleichen.