Gibt es eine Regel für Mindesteinsätze?

[skoda105l]

Hallo,
mir wurde ein Spieler höher gestuft und wir haben jetzt 7 Leute in der 1. Mannschaft. Mir ist es eigentlich ganz recht so, aber der Spieler ist sauer
der Hintergrund ist,denke ich, folgender:
Einer unserer Spieler hatte nur 2 Einsätze im Punktspielbetrieb. Insgesamt hatte er aber noch einen Einsatz im Pokalspiel und dazu noch ein CoBa- Turnier mit 6 Spielen, weshalb ihm keine 20 Punkte abgezogen wurden.
Gibt es eine Regel dass bei solchen Spielern dann 7 in der Mannschaft stehen müssen? Und wenn ja, wo?

Danke!

[tate]

Ist der Spieler höhergestuft worden, weil einer der Spieler der 1. Mannschaft seinen Stammspielerstatus verloren hat (Fall a) oder weil er einen mehr als 50 Punkte höheren Q-TTR-Wert als einer der Spieler der 1. Mannschaft hatte (Fall b)?

Sollte Fall b) zutreffen, könnte man den überzähligen Spieler (nicht den höhergestuften) sicherlich in die 2. Mannschaft heruntermelden. Vielleicht könnte man die Höherstufung des Spielers aber auch mit der Erteilung eines Sperrvermerks zur Rückrunde verhindern (im WTTV geht das jedenfalls).

Trifft Fall a) zu, habt Ihr Euch die Wettspielordnung Eures Verbandes nicht genau genug durchgelesen und müsst die Folgen nun tragen. Denn Einsätze im Pokalwettbewerb oder bei irgendwelchen Turnieren zählen wohl nicht, wenn es um den Erhalt des Stammspielerstatus geht. Dazu hätte es rechtzeitig noch mal einen Einsatz in seiner Stammmannschaft gebraucht, der offenbar versäumt wurde.

Das Problem hängt aber offenbar auch speziell mit den bayrischen Regeln zusammen, denn im WTTV hätte man diesen Spieler auch dann in der Rückrunde wieder als Stammspieler aufstellen können, wenn er in der 1. Serie nur an 1 Doppel teilgenommen hätte.

[TechMat]

Ich nehme mal an BTTV nach dem bei deinem Ort Nürnberg steht?

In dem Fall steht in WO G15 Änderungen der Mannschaftsmeldung:

Die zuständigen Gremien (siehe Durchführungsbestimmungen für den Ligenspielbetrieb) sind berechtigt, für einen Spieler, der in einer Halbrunde weniger als dreimal in der Mannschaft mitgewirkt hat, in der er gemäß Mannschaftsmeldung eingereiht wurde, oder mehrfach in einer Halbrunde Spiele (Einzel oder Doppel) aufgenommen, aber sofort beendet hat, im Sinne von G 13 Abs. 2 für die nächste Halbrunde einen weiteren Stammspieler nachzuziehen, wenn der Verein weder selbst eine Änderung vornimmt noch eine akzeptable Begründung für diesen Spieler abgibt.
Das Nachziehen erfolgt immer in der Mannschaft, in der der Spieler gemäß Mannschaftsmeldung eingereiht wird, und nur dann, wenn die Anzahl der Spieler, die der Sollstärke entspricht, nicht ihre Mindesteinsätze absolviert hat.
Dies gilt auch für Spieler, die erst seit einer Halbrunde einsatzberechtigt sind oder die die Spielberechtigung gewechselt haben.
Bezüglich des Festspielens in Ligen oberhalb der Verbandsebene wird auf die entsprechenden Bestimmungen des DTTB verwiesen.
Maßgebend für das Inkrafttreten der Mannschaftsmeldungen für die Rückrunde ist der 1. Januar.
Für nachhängende Spiele der Vorrunde gilt in jedem Fall die Mannschaftsmeldung der Vorrunde.

Nachdem du schreibst, dass einer eurer Spieler nur zwei Einsätze hatte, darf/muss also ein 7. Spieler nachgezogen werden.

Man beachte auch den Zusatz, dass die Einsätze in der Stammmannschaft erfolgen müssen. Ist schon öfters vorgekommen, dass ein Spieler in seiner Mannschaft keine 3 Einsätze macht, dafür aber mehr als 3 mal zB. in der 1. Mannschaft aushilft. Auch in diesem Fall würde der Spieler in der nächsten Halbrunde nicht zur Sollstärke zählen.

[Matousek]

Zitat von TechMat

Ich nehme mal an BTTV nach dem bei deinem Ort Nürnberg steht?

In dem Fall steht in WO G15 Änderungen der Mannschaftsmeldung:


Nachdem du schreibst, dass einer eurer Spieler nur zwei Einsätze hatte, darf/muss also ein 7. Spieler nachgezogen werden.

Man beachte auch den Zusatz, dass die Einsätze in der Stammmannschaft erfolgen müssen. Ist schon öfters vorgekommen, dass ein Spieler in seiner Mannschaft keine 3 Einsätze macht, dafür aber mehr als 3 mal zB. in der 1. Mannschaft aushilft. Auch in diesem Fall würde der Spieler in der nächsten Halbrunde nicht zur Sollstärke zählen.

Wenn es nachvollziehbare Gründe gibt warum er keine 3 Spiele machen konnte (z.B. gesundheitl. Probleme) kann schon mal darüber hinweg gesehen werden. Die Begründung vllt ein Attest sollte auf alle Fälle bei der Einreichung der RR-RL dabei sein.

[skoda105l]

Danke!
Wie gesagt, ich habe damit kein Problem (jetzt kann ich wenigstens den Paragraphen zitieren,habe selbst nix gefunden). Der Spieler, der nur 2 Einsätze hatte ist Fernfahrer und kann ausschließlich am Wochenende und im Urlaub.

Der genervt aufgestufte Spieler kann halt jetzt nicht, wie es de facto war, in 2 Mannschaften spielen.
Die paar Spiele, in denen einer aussetzen muss weil beide können sind verkraftbar...wird nur 1x pro Jahr vorkommen.

[Fastest115]

Zitat von skoda105l

Danke!

Der genervt aufgestufte Spieler kann halt jetzt nicht, wie es de facto war, in 2 Mannschaften spielen.

Das ist vermutlich genau der Grund warum man 3 Mindesteinsätze vorschreibt...man will verhindern das "Strohmänner" (immer wieder) aufgestellt werden, die garnicht spielen und dafür ein anderer in beiden Mannschaften voll spielt

[Angus]

Wobei in diesem Fall durchaus eine Ausnahme möglich gewesen wäre, denn diese wird von den Spielkommissionen vor allem auf Kreisebene durchaus großzügig gewährt. Wichtig ist aber der Zusatz, dass diese vom Verein beantragt und begründet werden muss. Dies vergessen die Vereine sehr oft, so dass der Kommission bei Fehlen eines Antrages keine andere Möglichkeit bleibt, als einen Spieler nachzuziehen!

[Porthos]

Zitat von Angus

Wichtig ist aber der Zusatz, dass diese vom Verein beantragt und begründet werden muss. Dies vergessen die Vereine sehr oft, so dass der Kommission bei Fehlen eines Antrages keine andere Möglichkeit bleibt, als einen Spieler nachzuziehen!

Für den Bayerischen Tischtennis-Verband so nicht richtig: Das zuständige Gremium kann in diesen Fällen nachziehen, kann aber eben auch nicht nachziehen.

Und wenn ich eine gesonderte Begründung abgebe, dann stoße ich die Verantwortlichen ja direkt auf das Problem. Wenn ich "vergesse", eine Begründung abzugeben, habe ich vielleicht Glück und keiner merkt was bzw. das "Nicht-Merken" wird wesentlich erleichtert. Manchmal sind die Entscheider ja direkt froh, wenn sie was nicht merken (müssen).

[Angus]

Hallo Porthos,

wo steht das mit der kann-Bestimmung geschrieben? Ich habe nur die Formulierung in den Durchführungsbestimmungen gefunden in denen es heißt:

Abweichende Einreihungen bei größeren Unterschieden als in WO D15.2 vorgeschrieben müssen bei der Beantragung schriftlich begründet werden.

Wenn der Verein also eine Begründung abgeben muss aber dies nicht tut, so müssen die Entscheider auch nachziehen, sonst kommen sie ihrer Kontrollverpflichtung nicht nach!
Zudem werden Abweichungen gegen die Regel bei click-TT rot gekennzeichnet, so dass ein Übersehen eigentlich nicht möglich ist!

Gruß aNGUS.


Edit: OK habe die Passage in der WO G15 gefunden in der es heißt:

Die zuständigen Gremien sind berechtigt, ... einen weiteren Stammspieler nachzuziehen, wenn der Verein weder selber eine Änderung vornimmt noch eine akzeptable Begründung für diesen Spieler abgibt.

Ich halte diese Aufweichung aber für bedenklich, da man hier als Fachwart ganz schnell der Vorteilnahme oder Ungleichbehandlung bezichtigt werden kann, wenn man bei einem Verein dies "übersieht" und bei einem anderen vielleicht nicht! Da sollte man darüber nachdeneken dies im Regelwerk deutlicher zu fromulieren.

[Porthos]

Zitat von Angus

...
Ich halte diese Aufweichung aber für bedenklich, da man hier als Fachwart ganz schnell der Vorteilnahme oder Ungleichbehandlung bezichtigt werden kann, wenn man bei einem Verein dies "übersieht" und bei einem anderen vielleicht nicht! Da sollte man darüber nachdeneken dies im Regelwerk deutlicher zu fromulieren.

Angus: Sehe ich ganz genauso wie Du. Meiner Einschätzung nach ist diese Regelung diejenige, die bayernweit die größte Zahl von Streitfällen zwischen Vereinen und Fachwarten/Gremien provoziert. Allein schon die Wortwahl: Was soll "akzeptabel" eigentlich genau bedeuten?

Vermutlich wollte man was regeln, aber so ganz verbindlich dann doch wieder nicht (Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!), fast so, wie in der "großen Politik".