Damentischtennis im PTTV

[bummelmann]

schade das dieses Thema hier nur in einem Landesverband behandelt wird.

Ich bin davon überzeugt das es eigentlich nur 2 Lösungen gibt, und das heißt radikal zurück zur alten Regelung oder Aufgabe der mittleren und unteren Klassen im Damen Tischtennis.

Bin gespannt wie viele Mannschaften im Damenbereich in Hessen aufgelöst werden, 5 - 10 werden es dieses Jahr sein ( Oberliga Hessenliga Verbandsliga), da in diesen Klassen die Damen die Spielstärke für Bezirksebene Herren haben , und daher mit viel weniger (Fahr)Aufwand ihren Sport betreiben können ...

Die Herren freuen sich, da auf diese Art und Weise viele Mannschaften gehalten werden können und der Damensport geht kaputt !

Erlebt habe ich das bereits letzte Saison, als die Mädchen ( die bei den Jungs Ersatz spielen durften) zwar die Jungen Mannschaften immer wieder gerettet / ergänzt haben.... aber das die Ersatzregel nicht andersrum geht wurde in Hessen die letzte Mädchenliga auf Bezirksebene ( BOL weibliche Jugend ) eingestampft wurde ...

Schade das so wenig Damen sich auch mal selbst dazu äußern ....mein Gefühl ist das hier viel Lobbyarbeit für einige wenige gemacht wurde (die den Herren natürlich helfen) ... aber in der Gier nicht zuende gedacht wurde ...

Wenn ich mir in Hessen die Wechsel in den Herrenbereich anschaue sind das ca 25 Spielerinnen ( eher mehr, kenne ja nicht jede) die aus dem Damensystem dieses Jahr rausgenommen werden ...

(OL HL VL)

Das ist auf Dauer nicht zu kompensieren, das würde auch der Herrenbereich nicht überleben.

[Armendariz]

Was hat das denn mit Lobbyarbeit zu tun? Entweder man sagt, die Zahlen, die gewechselt haben, sind hoch - dann spricht das umso mehr dafür, dass diesen Damen durch einen sehr schlecht ausgebauten Damenbetrieb so viel zugemutet wurde, dass sie jetzt lieber von sich aus in den Herrenspielbetrieb wechseln. Vielleicht findet sogar die ein oder andere Dame den Weg zurück zu ihrem Ausbildungsverein, was ja auch eigentlich eine gute Sache ist.

Oder man sagt, dass die Zahlen niedrig sind. Dann scheint es ja offensichtlich nicht so schlimm zu sein, da die Damenligen dann wohl trotz schlechterer Bedingungen Vorteile für Damen haben, die diese nutzen wollen.

Ich seh einfach nicht den Sinn, Damen in ein System zu zwingen, aus dem viele aus eigener Entscheidung wechseln, sobald sie können.
Ebenso unangemessen finde ich, quasi die Frauen als schwarze Schafe darzustellen, die vom Damenspielbetrieb zu den Herren wechseln.

Alternativ kann man ja (wie bisweilen schon praktiziert) einen oder zwei Plätze in einer Damenmannschaft für Herren freigeben, die z.B. unter dem Durchschnitt der Mannschaft eingestuft sind. Dann sieht man auch ein wenig, wie viele Herren sich bei vergleichbarem Niveau die Fahrtzeit antun würden.

[PeterBecker]

Zitat von Armendariz

Alternativ kann man ja (wie bisweilen schon praktiziert) einen oder zwei Plätze in einer Damenmannschaft für Herren freigeben, die z.B. unter dem Durchschnitt der Mannschaft eingestuft sind. Dann sieht man auch ein wenig, wie viele Herren sich bei vergleichbarem Niveau die Fahrtzeit antun würden.

Sorry, aber das ist Quatsch.
Was gewinnen wir wenn Damen bei den Herren mit spielen? Aus meiner Sicht absolut nicht viel. OK Einige Damen spielen aus Bequemlichkeit lieber bei den Herren mit. Wenn das Argument der Entfernungen/Fahrzeit-Einsparung zählen sollte, dann kann ich dies nicht Aktzeptieren. Meinen Sport ausüben heisst auch, gewisse Punkte zu akzeptieren und hinzunehmen. Der Schritt Frauen bei den Herren mitspielen zu lassen, damit sie bei diesem Sport bleiben ist für mich kein Argument. Einsatz von Frauen in Herren-Mannschaften kann ich akzeptieren wenn es keine Frauen-Spielklassen mehr gäbe. Sich die Rosinen raussuchen zu wollen ist der falsche Weg.

[Armendariz]

Das ist halt der übliche Elfenbeinturm, aus dem man als Herrenspieler argumentiert.

Wenn man wirklich Damen im Tischtennis halten will, geht die Einstellung gar nicht. Denn dann wechseln die Damen mittelfristig eben nicht zum Herrenspielbetrieb, wenn es mal ne blöde Saison mit viel Fahrerei und kurzen Spielen gab, sondern dann hören sie ganz auf. Das kann keiner wollen, dem etwas am Sport liegt.

[Fastest115]

Zitat von Armendariz

Was hat das denn mit Lobbyarbeit zu tun? Entweder man sagt, die Zahlen, die gewechselt haben, sind hoch - dann spricht das umso mehr dafür, dass diesen Damen durch einen sehr schlecht ausgebauten Damenbetrieb so viel zugemutet wurde, dass sie jetzt lieber von sich aus in den Herrenspielbetrieb wechseln. Vielleicht findet sogar die ein oder andere Dame den Weg zurück zu ihrem Ausbildungsverein, was ja auch eigentlich eine gute Sache ist.

Oder man sagt, dass die Zahlen niedrig sind. Dann scheint es ja offensichtlich nicht so schlimm zu sein, da die Damenligen dann wohl trotz schlechterer Bedingungen Vorteile für Damen haben, die diese nutzen wollen.

Ich seh einfach nicht den Sinn, Damen in ein System zu zwingen, aus dem viele aus eigener Entscheidung wechseln, sobald sie können.
Ebenso unangemessen finde ich, quasi die Frauen als schwarze Schafe darzustellen, die vom Damenspielbetrieb zu den Herren wechseln.

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Ich denke die Zahlen sind hoch und werden noch wachsen.

Der Damenspielbetrieb ist schlecht ausgebaut und viele Damen werden sich wegen der kürzeren Wege und der besseren Leistungsdichte innerhalb einer Mannschaft dann für den Herrn(gemischten) Bereich entscheiden.

Alsop die die vorher OL/RL Damen gespielt haben gehen dann Herren LL oder BL/BK
Die die vorher Damen BL/BK gespielt haben gehen dann eben Herren Kreisklassen.

Soweit erstmal überhaupt garkein Problem in meinen Augen ....für diese Damen und auch für viele Herren gut, wenn deren Mannschaft dadurch bestehen bleiben kann.

Allerdings wird der schon schlecht bestückte Damenmannschaftssport dadurch eben noch weiter ausgedünnt und man wird ihn dann mittelfristig eben unterhalb der 6. Liga komplett zu machen müssen.
Darüber muss man sich eben klar sein wenn man so eine Regelung trifft.

Prinzipiell ja erstmal auch nicht schlimm. Den meisten Männern eh egal...Problematisch nur für die Frauen die lieber nur mit/gegen Frauen spielen wollen. Die werden dann aufhören müssen. Besonders mit unteren Spielstärken. Denn es macht ja für die keinen Sinn, wenn die vorher mit 1000 TTR Punkten in der Damen BK unten gespielt haben und sollen jetzt in der NRW Liga bzw vergleichbarem gegen Leute spielen die alle 1300 Aufwärts haben und dafür auch noch immer weit fahren...

Ergo: Die Wahlmöglichkeit wird für die meisten Damen positiv sein und genutzt werden. Der Damenmannschaftsbereich wird dadurch unterklassig sterben.
Einige andere werden dann auch den Schritt in den Herrenbereich machen (müssen), auch wenn sie lieber Damenbereich spielen würden, aber wenn es den in ihrer Stärke nicht mehr gibt und sie spielen wollen, sind sie ja dazu "gezwungen"
Und der Rest läßt sich nicht dazu "zwingen" und hört eben auf.

Also so oder so wird irgendwer genötigt, da zu spielen, wo er eigentlich nicht will bzw aufzuhören.

Ob das schlimm ist oder nicht und für wen es die größere Zumutung ist, darf dann jeder selbst für sich entscheiden. Und welches am Ende die bessere Lösung ist, ist sicher auch Ansichtssache und im vorhinein nicht sicher zu sagen.

[Partner]

Ich sehe auf lange Sicht nur eine alternative. Unterhalb der Oberliga alle Damenmannschaften abschaffen und in die Herren zu integrieren, was einen gemischten Spielbetrieb zur Folge hätte. Die Damen könnten dann in unteren Mannschaften die fehlenden Jugendlichen ersetzen.

[Fastest115]

Das wird in den meisten Regionen sowieso nach und nach passieren. Das braucht man gar nicht regeln oder so.
Und wo sich weiterhin genug Damen unterklassig für damenteams finden und bereit sind dafür entsprechend zu fahren dann sollen sie das doch machen.

[User 18150]

gemischte Mannschaften waren noch nie "die Lösung".

[Armendariz]

Danke für diesen ungemein durchdachten, argumentativ hochklassigen Beitrag!

Hier lernt man jeden Tag etwas dazu.

[User 18150]

"Hier lernt man jeden Tag etwas dazu."

Gerne..........