Konterschläge von langen Noppen: Was tun?

[Rudi Endres]

Zitat von ridethelightning

Ganz einfach gegenkontern oder reinschießen. Nach Möglichkeit aber möglichst früh über dem Tisch, das geht am besten. Nimmst du ihn zu spät, dann wirst du ihn Gegenziehen müssen, sonst fällt er dir runter.

"Nach Möglichkeit" ist der treffende Ausdruck. Sind die LN-Konter gut platziert, hat man diese Möglichkeit fast nie. Man kann man nur noch auf Sicherheit anziehen und dann schlägt die VH zu. Mein alter Bekannter Abwehrer Richard M. (LN,OX) spielt mit der Methode mit 45 Jahren erfolgreich Oberliga.
Grau ist ale Theorie.

[knacker]

Ist m.M. nach unterschiedlich. Kenne 2 Spieler, die dies so gerne machen. GG einen habe ich selbst Probleme, da ein absolut leerer, harter Ball kommt. Muss man versuchen, wie auf US zu ziehen, was aber häufig nicht möglich ist, wg der Geschwindigkeit des Balles. Man kann aber auch versuchen, das Zeug zu Schupfen :-D was aber meitens nicht die ideale Lösung ist

ANsonsten gibts dann auch noch die SPieler, die den ball leicht anheben, bzw nicht so druckvoll kontern. Da kann man mit der RH mit weiter geöffnetem Schlägerblatt dagegegen kontern oder eben mit VH wie auf einen ÜS Ball mit wenig SPin angreifen!

[Cheftrainer]

Die Frage ist so nicht zu beantworten da es immer darauf ankommt was du vorher machst.

Je nachdem ob du lieber fest spielen willst (!!!, es ist ja dein Spiel das du durchsetzen willst und sollte nicht nur eine Reaktion auf Schläge des Gegners sein) oder ob du lieber Topspin ziehst musst du den entsprechenden Schnitt auf die Noppen spielen.

Notfalls können auch Längenvariationen helfen da der LN-Spieler den Ball möglichst vor dem höchsten Punkt treffen muss um wirkungsvoll zu kontern.

Daher sollte man das im Training mal probieren. Solange der Spieler nicht umlaufen kann durchaus lange Rollaufschläge mal auf die Noppe und Topspin danach. Oder man spielt sehr viel US auf die Noppen (auch lang) und schaut was man bekommt (gefährlich, da der Gegner dann gut Druckschupf spielen kann). Manche kommen aber gerade mit dem Druckschupf auf viel US gut klar (kommt Überschnitt, ergo feste Antwort!).

Natürlich ist das ganze noch abhängig ob es glatte lange Noppen sind oder griffige. Aber prinzipiell kann man zumindest mit viel Rotation auch bei griffigen Noppen die Rotationsrichtung der Antwort des Noppis vorgeben.

Ergo, im Training vorher ein paar Spielzüge probieren. Eine einfache Antwort auf eine so allgemeine Frage gibt es leider nicht.

[TTFAN]

Es kommt in diesem speziellen Fall eben nur sehr bedingt darauf an was man selbst vorher gespielt hat, das macht die Noppenspieler ja so gefährlich(unberechenbar). Trifft der Nopppenspieler den ankommenden Ball mit nahezu geradem Schläger (geöffnet ~=>85 Grad) komprimiert die Noppe. Dadurch wird die Rotation des ankommenden Balles stark abgeschwächt bzw. neutralisiert. Dadurch wird die Flugkurve des Balles instabil (der Ball "flattert"), der Ball ist schwer zu kontrollieren. Das heißt es kommt ein "leerer Ball" (ohne Schnitt) zurück. Da ist der ungeübte gegen Material in dem Moment nicht drauf eingestellt mit der Folge, das je nach Schlagart der Ball im Netz landet oder weit vorbei geht.

[buddy2k]

ich würd flippen...

[Cheftrainer]

Zitat von TTFAN

Es kommt in diesem speziellen Fall eben nur sehr bedingt darauf an was man selbst vorher gespielt hat, das macht die Noppenspieler ja so gefährlich(unberechenbar). Trifft der Nopppenspieler den ankommenden Ball mit nahezu geradem Schläger (geöffnet ~=>85 Grad) komprimiert die Noppe...

Sie komprimiert etwas, wenn es eine griffige Noppe ist, dass kann das die Rotation stark abschwächen. Wenn ich aber selbst für viel Rotation sorge, dann bekomme ich keinen leeren Ball, zumindest nicht wenn der Spieler den Ball frontal trifft (relativ kurze Kontaktzeit!).

Das mit den Umknicken der Noppen gibt es inzwischen eigentlich nicht mehr seitdem das Verhältnis Länge/Breite gerade mal 1,1 sein darf!!!

Zitat von TTFAN

Dadurch wird die Rotation des ankommenden Balles stark abgeschwächt bzw. neutralisiert...

Bei glatten Noppen definitiv falsch!!! Wenn Du aber von "diesem speziellen Fall" sprichst, dann scheinst du das Material zu kennen nehme ich an??!?

Und ganz allgemein ist es ja so, dass ausnahmslos jeder Noppenspieler gegen bestimmte Spieler (die ein ähnliches Spielniveau haben) einfach nicht gewinnen können. Das liegt daran, dass das Material gewisse Einschränkungen mit sich bringt die ein Noppenspieler erstmal ausgleichen muss wenn der Gegner noppenerfahren ist.

[kelsen]

hiho,

viele Tipps sind sicherlich richtig ... aber kann man sie mit seiner Technik und seinem Spielvermögen auch umsetzten. Oft lese ich oben, dass man Druck machen und den Ball früh treffen soll ... ok gut .. nur, ein mit LN angekonterter Ball fliegt anders als ein Konterball mit Noppen-Innen - vielleicht auch ein stückchen krummer.

Wenn ich Probleme gegen Material habe, dann suche ich nicht unbedingt gleich den Punkt, sondern spiele von "hinten" weich und möglichst lang auf das Material. Klar wenn ich keine Probleme habe, dass schieße ich durch ... aber wenn es so wäre, dann hätte niemand diese Frage hier gestellt.

Oft langt es Geduld zu haben, bis der Ball gut steht ... ist der Noppenspieler zu aggressiv hilft dies natürlich nicht. Dan muss man selbst wohl oder übel mehr machen, d.h. Schläger zu und einen schnellen Topspin nach vorne.

Zitat von Cheftrainer

Und ganz allgemein ist es ja so, dass ausnahmslos jeder Noppenspieler gegen bestimmte Spieler (die ein ähnliches Spielniveau haben) einfach nicht gewinnen können. Das liegt daran, dass das Material gewisse Einschränkungen mit sich bringt die ein Noppenspieler erstmal ausgleichen muss wenn der Gegner noppenerfahren ist.

Das Material bringt auch gewisse Vorteile, nicht nur Einschränkungen und wenn der Noppenspieler diese Vorteile zu nutzen weiss, dann ist der Gewinner nicht vorhersehbar. Denn neben dem schwer fassbaren Begriff "Stärke" oder "Spielniveau" kommt noch die Tagesform und das Glück hinzu.

Grüße

kelsen

[Cheftrainer]

Zitat von kelsen

...
Das Material bringt auch gewisse Vorteile, nicht nur Einschränkungen und wenn der Noppenspieler diese Vorteile zu nutzen weiss, dann ist der Gewinner nicht vorhersehbar. Denn neben dem schwer fassbaren Begriff "Stärke" oder "Spielniveau" kommt noch die Tagesform und das Glück hinzu.

Wenn ich weiß, dass der Noppenspieler bei bestimmten Rückschlägen die Noppen verwendet (also nicht dreht!) dann sind seine Möglichkeiten extrem eingeschränkt. Dazu muss ich als Aufschläger nur den passenden Aufschlag machen. Dies funktioniert auch in höheren Klassen (OL vorne, RL).

[kelsen]

Zitat von Cheftrainer

Wenn ich weiß, dass der Noppenspieler bei bestimmten Rückschlägen die Noppen verwendet (also nicht dreht!) dann sind seine Möglichkeiten extrem eingeschränkt. Dazu muss ich als Aufschläger nur den passenden Aufschlag machen. Dies funktioniert auch in höheren Klassen (OL vorne, RL).

hiho, wenn ich einen überschnittaufschlag mache, dann kann mein gegenüber auch nicht jeden rückschlag anbringen. ok, ich gebe dir recht, dass der noppenspieler mind. immer einen schlag weniger hat, z.b. den topspin.

trotzdem sind jedem spieler irgendwo grenzen gesetzt und bis in die verbandsebene gibt es wenige die ein perfektes tt spielen und die theorie 100%ig in die praxis umsetzten können. gegen einen guten und cleveren noppenspieler hat auch ein guter und cleverer NI-spieler nicht unbedingt gewonnen.

oft gesagt und gemacht: leicht eingeworfene lange bälle auf die noppenseite ... es gibt spieler die so einen ball sehr schnell und platziert zurück spielen können ... aber den ball auch ab und zu sehr kurz ablegen ... selbst wenn die möglichkeiten geringer sind, es gibt immer mehr als eine oder zwei ...

gruß

kelsen

[KleinerDrache]

Huhu @all,

bei Noppen-"bällen" gehe ich oft mit der eine oder der andere Art vor,
wenn die Bälle eher mit Unterschnitt kommen, die auch einen eher längeren Weg einschlagen, spiele ich mit einem platzierten langen Schupf, oder variiere zwischen platzierten HLBlock/LKonter.

Kommen die Bälle dagegen als Konter/Schupf/Block, die oft Halblang oder eher Kurz sind, dann überlege ich meist nur zwischen LKonter, leichten kurzen Flip/Block oder LUnterschnitt..

Meiner Meinung nach gibt es nicht so große Unterschiede, ob der Gegner mit Anti oder mit NA spielt. Kenne da schon mittlerweile 3 oder 4 Leute, die gerne auf "reine" Abwehrbeläge setzen und auch erfolgreich spielen, das erfolgreiche kann aber auch daran liegen, dass wie hier schon gesagt, viele wenig Wissen über die Spielweise und Materialeigenschaften wissen, und wie man dagegen ansteuert.

Eine Grundregel, die ich bei diesen Leuten gerne beherrsche, ist halt immer möglichst platziert zu spielen, aber auch die Bälle variabel zu verteilen, so dass die Gegner meist minimum 1-2 Schritte variieren müssen;-)

Mfg Drago

P.S.: Ich glaube, ich muss mal am Ende der HR mal meinen halbkurze RH-Noppenbelag rausholen*fg*=)