Teilweise fragwürdiges Bejubeln der Punkte im Tischtennis

[Fastest115]

Die Frage ist für mich nicht unbedingt ob man das in Europa oder in Asien vieleicht anders sieht, sondern wie es beim Gegner und den Zuschauern aufgenommen wird.

Da ist es dann schwer die Grenze zu ziehen.

Was will man dann zulassen und verbieten. Dann muß man alles erlauben. Dann kommt (übetrieben) demnächst einer aus dem Urwald und schwingt seine "Liane" inmal im Kreis wenn er sich freut?? und sagt dann das das eben da ganz normal ist...

Nein ich denke, wenn der Gegner sich dadurch gestört fühlt oder beeinträchtigt sollte er sich beim SR dazu äußern und der den anderen bitten es zu unterlassen (zumindest bei dem Laut direkt vor dem nächsten Ballwechsel). Ansonsten würde ich denjenigen dann demnächst vor jedem ballwechsel wenn er das dann macht fragen ob er jetzt damit fertig ist und mich dann erst wieder zum Auf oder Rückschlag hinstellen. Was natürlich auch kommt ala "tassen-immer einmal mehr wie du". Sobald der Tscho macht einfach Tscho tschoo machen. Und wenn der nochmal antwortet nochmal. Mal sehen wann das dem SR so auf den Zeiger geht das der beide verwarnt und dann beides untersagt...

[Fastest115]

Zitat von Kakashi

Das sind Profis die müssen das abkommen. Die sind ehh sowas von Konzentriert und daran gewöhnt das sie es sie gar nicht mehr stören darf

Aber du siehst ja: was die Profis vormachen, machen die KL Spieler oder Jugendlichen dann nach und warum soll das nen profi dürfen und der KL Spieler nicht? Und dann ist man wieder bei der Vorbildfunktion und der Außendarstellung des Sport.

Und bei der Frage was machste in der KL wenn dir dann der gegner so kommt und du als nichtprofi eben gestört wirst und der dann bei ner Beschwerde sagt: das machen die Profis doch auch, was willst du eigentlich.

[gentle_giant]

Ist zwar ein uralter Thread, aber das Thema ist mMn trotzdem aktuell. In meiner Hauptsportart Badminton nimmt das nämlich inzwischen fast skurrile Formen an.
Die aktuelle Weltmeisterin Carolina Marin schreit nach Punktgewinnen - auch nach leichten Fehlern der Gegnerin - gern mal die Halle zusammen. Wobei beim Badminton Fehler, die leicht aussehen auch leicht sind. Ich habe das bei der WM in Kopenhagen live erleben dürfen, zum Glück haben's meine Brillengläser überlebt. Und da die Gegnerinnen verbal nachrüsten, kommt so was bei raus:





(ab etwa 15min geht das Spiel los). Das war mehr ein Schreiwettkampf, das Spiel hat darunter aber sehr gelitten. Will man sowas im TT haben? Ich meine: nein!
Es sollte eine Regel geben, die übertriebenes Jubeln sanktioniert.

Matze

[jimih1981]

So wie jeder will, so emotional und so wenig emotional wie jeder es für richtig hält. Extremfälle gibt es immer ab die sind verschwindend gering.

[Monschu]

Je nach Schiedsrichter wirds auch schonmal sanktioniert, Frank Müller hat im Doppel mit Chtchetinine damals in Dillenburg gegen Boll und Grujic gelb gesehen weil er zu intensiv jeden Punkt bejubelt hat.

[jimih1981]

Naja wenn man einen Affentanz bei jedem Punkt aufführt ist halt die Frage ob man nicht die Grenze zum Unsportlichen überschreitet. Aber grundsätzlich spricht nichts gegen Emotionalität.

[gentle_giant]

Ich habe auch nichts gegen Emotionen, aber wenn man so brüllt, dass die Leute am Nachbartisch zusammenzucken und im Spiel gestört werden, geht es zu weit. Und z.B. einen Fehlaufschlag des Gegners bejubeln geht auch nicht. Da sollte man sich als hochklassiger Spieler auch seiner Vorbildfunktion bewusst sein. Und wer sich nicht zusammenreißen kann, sollte entsprechend bestraft werden, und zwar unabhängig von der Laune des Schiris, deswegen sollte man "unsportliches" Verhalten evtl. mit Beispielen im Regelwerk versehen.

Matze

[JanMove]

Man sollte dieses affektierte und antrainierte Rumgehample nicht mit Emotionen verwechseln. Da geht es nämlich nicht um natürliche Emotionen oder darum sich selber zu puschen. Einziger Zweck ist es den Gegner zu verunsichern, zu irritieren oder gar zu provozieren.
Während so ein Verhalten in der Regel legal ist, werden echte Emotionen im Profibereich nämlich meist direkt bestraft (wie z. B. mal ein kurz ausgerufenes "scheisse" oder den Schläger minimal zu laut auf dem Tisch abgelegt.)
Ich hätte nichts dagegen, wenn man echte Emotionen durchaus etwas mehr zulassen würde. Die ganzen anderen taktischen Mäzchen könnte man aus meiner Sicht getrost verbieten. Mir geht es beispielsweise auch tierisch auf den Senkel, wenn bei jedem billigen Scheisspunkt die komplette Betreuerbank aufspringt und jubelt als wäre der eigene Spieler gerade Weltmeister geworden. Das wirkt so unnatürlich und sieht einfach nur lächerlich aus.

[jimih1981]

Sich zu freuen solang es im Rahmen bleibt oder sich zu ärgern. Sollte man nicht verbieten und was soll an einem Tschooh taktisch sein? Da geht es nur darum die Emotionen die man hat positiv umzuwandeln. Solang man nicht den Gegner dabei provokativ anschaut oder die Faust zeigt, sehe ich da auch kein Problem. Die ganzen Emotionsverbieter gehn mir sowieso auf die Nerven.

[Thiloho]

Hier wird oft nicht unterschieden zwischen antrainiertem Verhalten und Emotionen.

Emotionen sind spontan, meist kurz und sehr schwer steuerbar.

JanMove hat das schon richtig erkannt.

Alles, was später als wenige Sekunden nach dem Auslöser passiert ist bewusst gesteuertes Verhalten.

Zwar gilt der Satz: Die Energie folgt der Aufmerksamkeit

Aber viel hilft nicht viel und führt dann zu affigem Verhalten. Vor allem wenn es nicht zur Persönlichkeit passt.