Gerücht oder Wahrheit- drehen die Schmetterlinge durch ?

[Uwe Hermann]

Ich habe 8 Händler angerufen, darunter war auch einer der zukünftig ein Butterfly-Store wird.

Alle haben gesagt, dass der Butterfly-Umsatz, insbesondere der Tenergy-Verkauf zwischen 50 und 80% eingebrochen ist seit dieser krassen Preiserhöhung.

Ich könnte auch noch ein bisschen was zum Thema Verträge mit Butterfly und den Bedingungen schreiben, die Butterfly von Händlern erwartet, aber das lasse ich lieber. Habe keine Lust auf eine Anzeige. Ich jedenfalls habe mich vom Bild der lieben netten Schmetterlingsfirma verabschiedet, die ja auch so nett zu den TT-Spielern sein will, sondern sehe nur noch knallharte asiatische Geschäftsleute, die den TT-Spielern das maximal mögliche Geld aus der Tasche ziehen und nur auf Gewinnmaximierung aus sind. Da wird auch auf keine Händler Rücksicht genommen, die über Jahre oder Jahrzehnte für Butterfly treu und loyale Arbeit gemacht haben. Und da meine ich nicht die großen Versender, sondern da gibt es Shop-Urgesteine, die voll auf Butterfly gesetzt haben und sich jetzt ein paar Jahre vor der Rente Sorgen um die Existenz machen müssen.

Bei uns im Verein ist Butterfly gestorben. Selbst die Alten wollen es aus Prinzip nicht mehr spielen. Einer spielt seit 25 Jahren Sriver und Tackiness, der wechselt (O-Ton) "weil er es nicht einsieht, wie die TT-Händler von diesen japanischen Geschäftemachern verarscht werden".

[Noppenzar]

Die "kleinen" Händler sind die gelackmeierten, völlig korrekt!

Ein normaler Shop reicht eh gerade mal dazu so eben über die runden zu kommen, mehr nicht!

Dass da die Panik ausbricht ist klar!

Aber hier bty einzig und alleine als böse Buben zu beschreiben, ist auch nicht ganz korrekt!

Die anderen großen sind genauso Geschäftsmänner und deshalb kann ich deren gejammere nicht nachvollziehen!

Dort wird genauso versucht die "hausmarken" am Markt durchzudrücken, nur kommuniziert man geschickter in der Öffentlichkeit!

Alleine die Tatsache, dass ein Belag den Großhandel im ek zwischen 7-9 Euro kostet (in China deutlich weniger) und dann für 40 Euro plus x in den vk geht, zeigt, wo der Hauptteil abgeschöpft wird!

Auch bei den vk preisen zeigen die großen seltene Einigkeit!

Diese liegen immer ca. auf einem Level, echt Konkurrenz ist das nicht, die Gebiete sind regional schön verteilt...!

Wenn jeder nur seins anbieten würde, könnte das Preisniveau deutlich tiefer liegen!

Und ob es nun 40 oder 57 Euro für einen gummilappen sind, wer weiß, wie die gemacht werden und bei einer Haltbarkeit von maximal ein paar Monaten, sind das eh Preise jenseits von gut und böse, die dort aufgerufen werden!

Hier alleine auf bty einzudreschen ist auch nicht ganz fair!

[klugscheisser]

Ehrlich gesagt, wundert es mich schon ein wenig, dass es überhaupt noch kleinere TT-Händler am Ort gibt. Klar, die Spannen sind scheinbar groß. Von Prozenten kann aber weder der Händler noch dessen Familie leben; er braucht €uros. Nehmen wir an, er verkaufe pro Tag 10 Beläge (im Durchschnitt, nicht nur in der heißen Phase). In einem kleinen Laden in einer Nebenstraße, mit Auto und ÖPNV erreichbar. Sagen wir 500 € Miete, 300 € Nebenkosten (Heizung, Strom, Wasser usw.), Steuer, Krankenversicherung, Putzfrau, und und und. Auto braucht er auch. Familie und Privatwohnung hat er auch.

Wie hoch wäre nun eine "faire" Handelsspanne?

Leichter haben es da die "Rucksackhändler", die ihre gesponsorten oder zu Sonderkonditionen bekommenen Beläge im Training an die Leute verkaufen, manchmal halt 10 oder 20 €uro unter dem Katalogpreis. Er empfiehlt dann natürlich nur das, was er gerade im Rucksack hat.

Wenn also nun ein Hersteller dem Fachhändler nur 10 €uro pro Belag nachlässt, kann er davon kaum leben. Folge: Shops schließen, der Gelackmeierte ist dann der kleine Mann, der dann nicht schnell mal in den Shop gehen kann Wie hoch sollte also die Handelsspanne (in €uro, nicht in Prozenten) sein?

[Rheinprinz]

Das wundet mich auch! Da musst du schon ein duzend feste Clubs haben, die bei dir einkaufen. Von Laufkundschaft kann da keiner von leben.

[klugscheisser]

Nebenberuflich vielleicht, oder wenn noch umsatzstarke andere Artikel (Sportbkleidung, Trekkingartikel usw) mit verkauft werden. Ich wollte das jedenfalls nicht machen

[Rheinprinz]

Ein Shop alleine ist heute als Geschäftsmodell meist nicht mehr tragbar. Aber in Verbindung mit einem Vereinsheim oder Kneipe würde ich da schon noch potential sehen. Wenn wir nach Training oder Spiel noch einen Trinken gehen, würde ich mir mit Sicherheit mein Material dort kaufen.

[Die Macht im Norden]

Zitat von Sascha Schmitter

Zu diesem Thema gibt es im neuen "Tischtennis"-Magazin einen Beitrag mit Interview des Vertriebcheffes von Butterfly Deutschland und könträr auch natürlich Stimmen, deutscher Tischtennisgroßhändlern.

Ein sehr guter Artikel, wie ich finde

Ja, das stand hier schonmal, vor einem gefühlten halben Jahr, aber danke für die Info

Zitat von Noppenzar

Hier war das Argument, dass sich bty deutlich linearer spielt ...

Jetzt muss ich mal endlich fragen. Wie soll sich ein Belag linear spielen? Wer will feststellen ob sich ein Belag unlinear spielt? Der Ball kommt auf dem Belag an und wird "weg katapultiert", die anschließende Flugkurve und das Geschwindigkeitsverhalten ist schon von der Physik her unlinear, das gleiche gilt für die Rotation, da alles durch díe Luftreibung gebremst wird.
Da das hier offtopic ist kann mich ja vielleicht jemand per PN aufklären ... oder ich mach nen neuen Thread auf: "kryptische Begriffe im Tischtennis"

[Speedy-Spin]

Zitat von Uwe Hermann

...sondern sehe nur noch knallharte asiatische Geschäftsleute, die den TT-Spielern das maximal mögliche Geld aus der Tasche ziehen und nur auf Gewinnmaximierung aus sind. ...

"weil er es nicht einsieht, wie die TT-Händler von diesen japanischen Geschäftemachern verarscht werden".

hmm, komisch, dass hier unbedingt erwähnt werden muss, dass es asiaten, respektive japaner sind. von deutschen geschäftsmachern verarscht zu werden, wäre demnach in ordnung? das maximale geld rausziehen, gilt für
alle hersteller und händler. da unterscheidet sich bty nicht von händlern oder
anderen herstellern.

einen (zu) hohen preis für tenergys festzulegen, ist keine verarschung, weil
es für jeden ersichtlich ist. jeder darf selbst entscheiden, ob er dieses geld ausgeben will. dass mein nimbus sound damals nach 3 wochen platt war, habe
ich als verarschung empfunden, weil das nicht ersichtlich ist. damit habe ich
nicht gerechnet.

desweiteren ist klar, dass bty unzufrieden ist mit den absatzzahlen der
letzten monate. sie geben den händlern dafür die schuld, weil diese aus bty's
sicht andere marken auf grund höherer margen bevorzugt verkauft haben.
kann stimmen, muss aber nicht. ich bin der meinung, das liegt am preis, dass
sie so wenig abgesetzt haben. dennoch muss es bty freistehen, den vertrieb
selbst in die hand zu nehmen, auch wenn kleine shopts oder langjährige
partner darunter leiden werden.
es muss aber klar gesagt werden, dass bty den händlern nichts schuldig ist,
es war eine zusammenarbeit zu beider vorteile.
wenn bty denkt, dass deren vorteil nicht oder nicht mehr ausreichend von
der zusammenarbeit gegeben ist, ist es nicht verwerflich, dass sie diese
zusammenarbeit aufkündigen.

auch kleine shops denken gewinnorientiert. wenn sie wg. der geringen marge
bty produkte nicht, oder nur wenig forcieren, macht ihnen doch niemand vorwürfe.
selbst wenn sie über jahrzehnt mit bty produkten gut verdient hätten.

[Chris Kratzenstein]

Soweit alles korrekt. Aber die Art und Weise wie Butterfly dies angefangen hat (Preiserhöhung dann nochmals Preiserhöhung nach Katalogdruck usw.) die spricht nicht für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit.
Es steht ihnen frei sich so zu verhalten. Gut heißen muss man dies jedoch nicht.

[Florry]

Am lustigsten ist doch, dass Butterfly die Reaktion der Händler auf die Preiserhöhungen bzw. die damit verbundenen kleineren Gewinnspannen (nämlich die Beratung in Richtung Alternativen) jetzt als Grund angibt, den Schritt Richtung "Partnershops" gehen zu müssen.