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Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten.

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  #1  
Alt 09.05.2004, 11:59
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martinspin martinspin ist offline
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12 Fragen und Antworten zu Spielsystem und Material

Hallo zusammen
Ich beschäftige mich nun schon über eine längere Zeit mit den diversen Materialfaktoren und den unterschiedlichen Spielsystemen. Habe langsam das Bedürfnis, diese beiden spielbestimmenden Elemte zu verknüpfen, um beides zusammen zu optimieren.
Nun habe ich ein System entwickelt, das durch die folgenden 12 Fragen und Antworten repräsentiert wird.
Meine Vision geht dahin, dass ein System zur Verfügung haben, das uns hilft, ein klares Spielsystem zu spielen und das optimale Material dazu zu finden.

Punkt 01 Bist du eher ein starker VH- oder RH-Spieler oder spielst du mit beiden Seiten eher gleich stark?
Für den ersten Fall ist ein schwereres Holz geeigneter und für den zweiten Fall ist ein leichteres Holz die richtige Wahl!
Begründung: Ein deutlich kopflasiges schwereres Holz verleiht der starken Seite eine grössere Stabilität. Mit einem leichteren Holz verläuft der Wechsel zwischen der VH und RH optimaler.

Punkt 02 Spielst du lieber aus nur einer Distanz oder spielst du lieber aus verschiedenen Distanzen?
Für den ersten Fall ist ein schnelleres Holz von Vorteil und für den zweiten Fall ist ein kontrollierteres Holz von Vorteil!
Begründung: Mit einem eher stabilem Abstand zum Tisch kann der Kontrollverlust des schnellen Holzes wettgemacht werden. Für den häufigen Distanzwechsel ist ein kontrollierteres besser geeignet.

Punkt 03 Spielst du deine Schläge eher in einer geraden Bewegungsebene oder variiert das in deinem Spiel (mal eher bogenförmig und mal wieder eher gerade)?
Für den ersten Fall ist ein steiferes Holz zu bevorzugen und für den zweiten Fall ist ein elastischeres Holz von Vorteil!
Begründung: Das elastischere Holz mit einer dämpfenden Wirkung verzeiht einem mehr in Sachen variabler Bewegungsebene. Das steifere Holz spielt sich präziser aber auch "ehrlicher". Stimmt die Bewegungseben nicht, geht der Ball eher ins Netz oder über die Grundlinie hinaus.

Punkt 04 Ist dir die seitlicher Streuung deiner Bälle nicht so wichtig oder verteilst du gerne die Bälle auf der ganzen Platte?
Im ersten Fall wähle einen dickeren Schwamm und im zweiten Fall wähle einen dünneren Schwamm!
Begründung: Für ein präzises Platzieren ist ein dünnerer Schwamm von Vorteil, weil die Richtungen damit gut übermittelt werden können. Der dickere Schwamm lässt wegen dem grösseren Katapult mehr Spielraum offen für variable Platzierungen, ist aber schwieriger zu spielen.

Punkt 05 Spielst du lieber mit präziser Platzierung in die Tiefe oder bevorzugst du eher variable Platzierungen in die Tiefe?
Im ersten Fall ist ein weicherer Schwamm von Vorteil und im zweiten Fall ist ein härterer Schwamm von Vorteil!
Begründung: Der weichere Schwamm ist aufgrund der etwas längeren Ballberührungszeit wegen der Dämpfung geeigneter, die Distanzen in die Tiefe präzise zu spielen. Der härtere Schwamm lässt wegen seinem höheren Katapult mehr Platzierungsmöglichkeiten in die Länge zu: Stoppbälle bei sehr wenig Bewegung und lange Bälle bei mehr Bewegung.

Punkt 06 Spielst du deine Bälle lieber flach über's Netz oder liebst du es, deine Bälle in der Höhe variabel zu spielen?
Im ersten Fall ist ein Schwamm mit weniger Katapult = weniger Elastizität von Vorteil und im zweiten Fall ist ein Schwamm mit mehr Katapult = mehr Elastizität von Vorteil!
Begründung: Ein katapultfreudiger Schwamm ist für ein präzises flaches Spiel über das Netz schwieriger zu handhaben, da die Bälle je nach Tempo und Schlägerneigung recht unterschiedlich abspringen.

Punkt 07 Spielst du deine Bälle lieber immer im geichen Zeitpunkt der Flugphase oder spielst du deine Bälle lieber zu unterschiedlichen Zeiten der Flugphase?
Im ersten Fall ist ein dickflüssiger Kleber die richtige Wahl und im zweiten Fall ist ein dünnflüssiger Kleber die bessere Wahl!
Begründung: Mit einem dünnflüssigen Kleber lässt es sich variabler in Bezug auf Tempo (wegen grösserem Katapult) spielen und daher ist es geeigneter, den Ball in unterschiedlichen Zeiten der Flugphase zu spielen. Der dickflüssigere Kleber erzeugt weniger Druck im Schwamm und ist eher geeignet, den Ball immer im etwas gleichen Zeitpunkt zu spielen.

Punkt 08 Ist die Geschwindigkeit deiner Schläge eher ähnlich oder liebst du es, öfters die Geschwindigkeit deiner Schläge zu variieren?
Im ersten Fall ziehe den Belag beim Kleben straff auf und im zweiten Fall klebe den Belag ohne zusätzliche Spannung auf das Holz!
Begründung: Der straffe Belag verhält sich direkter und präziser bei ähnlichen Beschleunigungen. Der locker aufgeklebt Belag (z.B. schwimmend) lässt wegen höherem Katapult mehr Spielraum für unterschiedliche Beschleunigungen zu.

Punkt 09 Spielst du deine Schläge eher mit gleicher Beschleunigung oder liebst du es, deine Schläge eher unterschiedlich zu beschleunigen?
Im erste Fall verwende einen Kleber, der den Schwamm nicht ganz so weich macht und im zweiten Fall verwende einen Kleber, der den Schwamm deutlich weicher macht!
Begründung: Mit wenig weich geklebtem Schwamm hast du mehr Kontrolle bezüglich deiner eingesetzen Kraft. Ist gut für harte Schüsse oder harte Topspins. Mit dem deutlich weich geklebten Schwamm ist umgekehrt viel Variation der Geschwindigkeit möglich.

Punkt 10 Variierst du eher wenig die Rotation oder variierst du lieber die Rotation?
Im ersten Fall spiele mit kürzeren Noppen Backside oder Outside und im zweiten Fall spiele mit längeren Noppen Backside oder Outside!
Begründung: Kürze Noppen Backside oder Outside ermöglichen weniger Spinvariationen, da der Ball nicht so tief in den Belag eindringen kann. Mit längeren Noppen Backside oder Outside wird der Ballkontakt des Gummis länger und somit kann besser die Rotation variiert werden.

Punkt 11 Verfügst du über ein eher kleineres aber wirkungsvolles Repertoire an Schlägen oder hast du ein eher grosses Repertoire an Schlägen und Schlagvariationen?
Im ersten Fall spiele mit Gummi, das nicht allzu elastisch ist und im zweiten Fall spiele mit Gummi, das eher elastisch ist!
Begründung: Ein elastische Gummi lässt alle Möglichkeiten von Rotationswechseln zu und ist daher für ein variationsreiches Schlagrepertoire geeignet. Ein wenig elastisches Gummi ist weniger anfällig auf Rotation und erlaubt so, die eigene begrenzte Zahl an wirkungsvollen Schlägen sicherer zu spielen.

Punkt 12 Machst du deine Punkte in erster Linie mit Tempovariationen oder machst du deine Punkte in erster Linie mit Spinvariationen?
Im ersten Fall spiele mit einem Belag, der weniger griffig ist und im zweiten Fall spiele einen Belag, der eher griffig ist!
Begründung: Um grosse Spinunterschiede zu erzeugen, braucht es einen sehr griffigen Belag. Mit der Schlägerneigung kann nun die Stärke der Rotation variiert werden und macht es für den Gegner sehr schwer, diese zu erkennen. Der weniger griffige Belag bietet auf Grund seiner geringeren Anfälligkeit auf Schnitt den Vorteil, über das Tempo zu Punkten zu kommen.
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Geändert von martinspin (22.05.2004 um 10:47 Uhr) Grund: Punkte wurde etwas umformuliert und sollten dadurch verständlicher sein.
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  #2  
Alt 09.05.2004, 12:38
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a) könntest du die antworten zu deinen fragen noch etwas erläutern? manchmal ist mir das nämlich nicht so klar.

b) du solltest statt 24 fragen nur 12 formulieren, die dann mit "ja" oder "nein" zu beantworten sind. das macht das ganze eindeutig übersichtlicher.
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Wenn andre klüger sind als wir, das macht uns selten nur Plaisir,
doch die Gewissheit, dass sie dümmer, erfreut fast immer.

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat.

(Wilhelm Busch)
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  #3  
Alt 09.05.2004, 15:25
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@all
Also ich habe auf Anregung von difu je zwei Fragen zusammengeführt, so dass es jetzt nur noch 12 Punkte sind. Neu hinzugekommen ist auch die Begründung für die Verknüpfung von Spielsystem und Material.
Es ist mir bewusst, dass der Threat immer noch sehr viel Stoff bietet. Habe das System selber durchgegangen und bei mir 3 bis 4 offene Punkte gefunden, wo mein Material mit meinen Spielabsichten noch nicht optimiert ist. Der Check mit diesem System bringt auf jeden Fall einiges.
Für Leute, die wenig materialerprobt sind, empfehle ich, sich nur auf die ersten drei Punkte zu konzentrieren. Am Schluss der Betrachtungen sollte es möglich sein, ein optimales Holz zu finden, da alle relvanten Daten (Tempo bzw. Kontrolle, Gewicht und Steifheit) von einigen Händlern in den Katalogen zur Verfügung stehen.
Gruss
martinspin
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  #4  
Alt 09.05.2004, 16:17
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Nicht schlecht!
Punkt 7 finde ich sehr unpräzise, da Frischkleber imo nicht einfach aufgrund ihrer Konsistenz bewertet werden können.
Bei Punkt 8 finde ich die Empfehlung, den Belag straff zu ziehen, eher bedenklich, da das sehr viele Beläge nicht lange mitmachen und es sich nicht so pauschal wie von Dir beschrieben auswirkt.
Eventuell wäre hier eine Empfehlung zu einem Belag mit strafferem/härterem Obergummi erfolgreicher und signifikanter.
Bei Punkt 9 hat imo die Wahl eines weicheren/härteren Schwammes ebenfalls mehr Einfluss, wenn das mit dem Kleben auch zutreffen mag.

Ansonsten könnte das ne hilfreiche Sache sein.
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Wer die Suche benutzt, ist nur zu faul einen neuen Thread zu eröffnen.
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  #5  
Alt 09.05.2004, 17:08
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@Bow
Danke für deinen Post

zu Punkt 7: Meine Erfahrung mit Frischklebern ist so, dass je dünnflüssiger der Kleber ist, um so mehr Lösungsmittel darin enthalten sind. Je mehr Lösungsmittel in den Schwamm eindringen kann, um so mehr saugt er sich damit voll. Um so mehr der Schwamm mit Lösungsmitteln aufgesogen ist, um so mehr Druck entsteht im Schwamm. Je druckvoller der Schwamm also ist, umso druckvoller kann damit gespielt werden.

zu Punkt 8: Es muss nicht unbedingt straff gezogen werden. Mit der Folienmethode (Vorkleben auf Plastikfolie) dehnt sich der Belag stark aus. Mit dem gewöhnlichen Aufrollen auf das Holz steckt jetzt ganz schön viel Spannung drin.

zu Punkt 9: Der Vorteil des Frischklebens liegt meiner Meinung nach im Tempogewinn. Wenn es bloss um die Weicheit des Schwammes ginge, müsste nicht frischgeklebt werden. Agressivere Lösungsmittel bringen den Schwamm stärker zum Ausdehnen und somit entsteht mehr Katapult. Mit hohem Katapult umzugehen macht nur dann Sinn, wenn die eingesetzte Kraft eher konstant bleibt. Ansonsten wird's zu unberechenbar.

Gruss
martinspin
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  #6  
Alt 09.05.2004, 17:30
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WalterK WalterK ist offline
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Geil, einfach geil!
Auf so ne klasse Idee muss man erstmal kommen, Respekt!
Ich habe mein Spiel noch nie so genau analysiert und doch habe ich den richtigen Belag.
Aber echt Hut ab, deine Antwortmöglichkeiten leuchten auch (fast) immer ein.
Ich bin vom Hocker
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Die Schlacht ist erst vorbei
wenn der Schläger liegt
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  #7  
Alt 09.05.2004, 17:39
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Hallo WalterK

Zitat:
Zitat von WalterK
Aber echt Hut ab, deine Antwortmöglichkeiten leuchten auch (fast) immer ein.
Ich habe halt schon so viel gelesen über Material in diesem Forum und selber so viel getestet, dass ich mir einfach mal meinen eigenen Überblick verschaffen musste. Habe aber auch schon sehr viel Geld ausgegeben für Hölzer, Beläge und Kleber. Mit einem solchen System könnte man schneller an's Ziel gelangen. Von den 12 Punkten stimmten bei mir bis zum System etwas 8 bis 9 Punkte; 3 bis 4 Punkte sind für mich jedoch noch offen.
Beispiel: Ein Aspekt meines Spielsystems ist, dass ich mit unerwarteten seitlichen Plazierungen meine Gegner austricksen möchte. Spiele seit kurzem den Cava max und habe echt Mühe mit dem Platzieren. Hätte ich das System schon vorher in Händen gehalten, wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen, vom Cava 2.1 auf Cava max umzustellen.

Gruss
martinspin

PS Welche Begründungen leuchten dir nicht so ein?
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Geändert von martinspin (09.05.2004 um 17:43 Uhr)
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  #8  
Alt 09.05.2004, 18:14
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So einfach ist es leider nicht. Man kann nicht einzelne Faktoren des spiels getrennt betrachten und dann über eine Vorliebe eine einzelne Materialeigenschaft als "Lösung" angeben. Selbst wenn es nur Richtlinien sein sollen passen sie nicht auf jeden Spieler.

Ausserdem läuft die Argumentationskette in die falsche Richtung, zb. ein harter Schwamm führt zu einer flacheren Flugkurve, aber nicht jeder der gerne mit flacher Flugkurve spielt kann das am besten mit einem harten Schwamm.

Einigen Folgerungen stimme ich grundsätzlich nicht zu, die Details jetzt zu diskutieren macht in meinen Augen aber keinen Sinn, wie gesagt ich halte den Ansatz zwar für lobenswert, systematisch Material zu analysieren, aber die Durchführung in dieser Art für mißlungen. Es ist zu pauschal, berücksichtigt nicht das ganze Spiel sondern nur einen einzelne Situation, nennt dann aber eine Materialeigenschaft von der alle möglichen Situationen betroffen sind.

Nur als Beispiel, ich bräuchte nach den Punkten in etwa:

1. ein schweres Holz
2. ein kontrolliertes Holz
3. ein elastischeres Holz
4. einen dünneren Schwamm
5. einen härteren Schwamm
6.mehr katapult im schwamm
7. einen dickflüssigen Kleber
8. straff gezogenen Belag
9.einen wenig geklebten belag
11.keine ahnung...
12. spinbelag

und das hat sich nach jahrelangem testen als das Beste Material herausgestellt:

1. 85 gramm, -->"leicht"
2. schnelles Off Holz
3. eher hart weil off holz
4. 2.0 mm, -->dick
5. soft Beläge
6. viel katapult, stimmt
7. dünnflüssigen Kleber
8. nicht gezogenen belag
9. gut oder "stark" geklebt
12. spinbelag, stimmt

Sorry martinspin das ich deine Analyse kritisieren muss, ich will deine Lust auf Material-analyse wirklich nicht stoppen, nur die "Ergebnisse" sind für mich nicht realistisch...

Ok, hier eine Analyse wie ich sie in meinen Augen besser aussehen würde, (von der Richtigkeit der antworten absehen), viel allgemeiner gehalten, nicht vom jetzigen Spiel sondern vom Wunschspiel ausgehend:

-Willst du lieber (nicht spielst du schon) mit Tempo oder mit Spin angreifen?
Für Tempo ist ein harter Schwamm oft die bessere Wahl, weil er nicht so schnittanfällig ist, der Ball "sinkt" nicht so tief in den Schwamm. Es kann auch von Vorteil sein wenn der Belag nicht zu griffig ist, damit er gegnerischen Spin nicht zu sehr annimmt.
Für Spin ist ein weicher Schwamm geeigneter, man kann damit mehr Spin in den Ball geben, weniger Tempo erleichtert sicheres Spinspiel.

-Willst du als Frischkleber lieber schnell zum Punktgewinn kommen und auf Risiko gehen oder eher sicher spielen und den Gegner ausplatzieren?

Für sicheres Spiel ist es empfehlenswerter nicht zu stark frischzukleben, oder mehr wert auf die Effet wirkung zu legen als auf den zusätzlichen Speed/katapult.
Für Risikospieler eignet sich maximaler Katapult besser um den Ball leichter zu beschleunigen, um dadurch auch im harten Angriff mehr Sicherheit zu haben. Das sichere Spiel wird natürlich eher darunter leiden.

-Willst du die Möglichkeit haben das Tempo zu variieren, mehr allround ausgerichtet, oder immer das spiel diktieren, offensiv ausgerichtet?

--> allround-, Offensivholz

-Ziehst du im Spiel mit der gleichen technik oder passt du deine Schlagbewegung ständig dem Ball an?

Bei variabler oder noch unsicherer Schlagbewegung kann ein weiches Holz helfen diese auszugleichen, es verzeiht mehr Fehler und gibt zusätzliche Kontrolle, allerdings zu lasten der Geschwindigkeit.

-Wenn du probleme hast die Bälle präzise zu platzieren ist vielleicht ein etwas langsamerer Schläger oder dünnere Beläge die Bessere Wahl.

-Wenn im Endschlag oder allgemein im Angriff der gewünschte Druck fehlt, die Sicherheit aber da ist, kann eine schnelleres Holz oder dickere Beläge die Lösung sein.

So in der Art finde ich das sinvoller formuliert. Viele Punkte im original text sind von der Fragestellung ausserdem kaum zu beantworten, hier sollte man nach einer anderen Umschreibung suchen.


Zum Schluß will ich sagen, für sich persönlich hilft es ungemein so eine Analyse zu machen und sein Material danach abzustimmen, aber es grenzt an unmöglichkeit ein frage antwort katalog zu entwickeln in den jeder Spieler reinpasst.

So wie es in den Tischtennis Katalogen steht ist es schon ganz gut gemacht, die geben Empfehlungen anstatt zu sagen "da ist das und das besser". Es kommt auf den einzelnen Spieler an.

Geändert von -crea- (09.05.2004 um 18:52 Uhr)
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  #9  
Alt 09.05.2004, 19:38
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Hallo -crea-
Zitat:
1. 85 gramm, -->"leicht"
Ein 85 g schweres Holz gehört für mich schon zu den schwereren Hölzern. Das Korbel Off Holz wird in den Katalogen mit 85 g bis 90 g angegeben.
Zitat:
2. schnelles Off Holz
Die Angaben sind wirklich alle relativ formuliert. Was für den einen langsam ist, ist für den andern schon schnell. Hängt sicher von den Fähigkeiten des Einzelnen ab. Spielst du aus verschiedenen Distanzen und bist ein geübter Spieler, dann kann dein OFF Holz schon die richtige Wahl sein. Dein Korbel-Holz hat aus irgendeinem Grunde OFF-Tempo-Werte und in der Kontrolle Werte von ALL+ Hölzern. Finde ich irgendwie seltsam. Kann mir gut vorstellen, dass dein Korbel OFF in Wirklichkeit eher ein OFF- Holz ist und dann käme es schon hin. Auf jeden Fall wärst du mit einem OFF+ Holz nicht so glücklich.
Zitat:
3. eher hart weil off holz
Nicht jedes OFF Holz hat auch eine hohe Biegefestigkeit. Laut meinem Katalog hat das Korbel OFF jedoch eine hohe Biegefestigkeit. WM 2003: Schlager bezwingt mit seinem maximal steifen Carbon Holz mit variablen Topspins den Abwehrspieler Joo Se Hyuk. Ich kann mir das nur so erklären, das Schlager letzlich doch seine Topspins in einer ähnlichen Bewegunsebene spielt und der Unterschied in der Schlägerblattneigung besteht. Bis du dir sicher, dass du deine Tops wirklich in unterschiedlichen Ebenen (Bis zur Brusthöhe, bis zur Kopfhöhe oder bis über den Kopf) ziehst? Habe vor ein paar Monaten von einem ALL Holz auf ein OFF Holz gewechselt und jetzt beim TS auf US trotz deutlicher Aufwärtsbewegung den Ball oft ins Netz gezogen. Ich komme mit dem OFF Holz nicht umhin, die TS Bewegung immer ähnlich zu machen und hauptsächlich mit der Schlägerblattneigung zu variieren.
Zitat:
4. 2.0 mm, -->dick
Dieser Punkt ist wieder relativ. Für mich ist es mit dem Cava 2.1 sehr gut möglich die Ecken präzise anzuspielen. Mit dem Cava max wird es jedoch schon recht schwierig. Auch hier wärst du mit einer maximalen Schwammstärke wahrscheinlich schlechter bedient.
Zitat:
5. soft Beläge
Dein Mark V GPS hat tatsächlich einen weichen Schwamm. Kennst du selbst den Härtegrad des Schwamms? Das ist ein Punkt, der für viele die mit Medium bis Hard spielen nicht nachzuvollziehen ist, warum du (nehme ich mal an) mit einem weichen Schwamm grundsätzliche lange Bälle spielst. Der weiche Schwamm eignet sich doch super für Längenvariationen: Kurz-Kurz, Kurz-Lang, Lang-Kurz, usw.
Zitat:
9. gut oder "stark" geklebt
Dieser Punkt hat mit der Qualität der Lösungsmittel im Frischkleber zu tun. Agressive LM dringen tief in die Schwammstruktur ein und verleihen dem Schwamm einen grossen inneren Druck. Mit einem Kleber, der eher weichmachende Lösungsmittel enthält, spielst du bezüglich deiner eingestzten Kraft mit mehr Feeling. Weiss nicht, ob der Stiga Energy eher aggressive Lösungsmittel enthält, die Druck aufbauen oder eher weichmachende LM enthält?

Ich denke, ich weiss schon was du meinst, mit deiner Krititk. Die von mir herausgeschälten Verknüpfungen von Spielsystem und Material sind halt einfach bloss Anhaltspunkte und können nie das Ganze beschreiben. Alles hat einen Einfluss auf alles. Auf der andern Seite setze ich mit einem solchen System Prioritäten und das Ganz wird so für mich überschaubar. Ich hab einfach genug von "Alles ist möglich" und tausenden von Möglichkeiten, die bei den ganzen Kombinationen von Material und Spielsystem vermischt werden könnten. Lieber mal etwas zu vereinfacht darstellen und damit arbeiten können, als noch hunderte von Euros in Materialexperimente zu stecken.

Gruss
martinspin
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  #10  
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@-crea-
Insgeheim gehe ich in meiner Fragestellung auch von einem Wunschbild aus. Einiges läuft bei mir unbewusst schon so, anderes muss ich mir noch ganz bewusst antrainren.
Zitat:
-Willst du lieber (nicht spielst du schon) mit Tempo oder mit Spin angreifen?
Für Tempo ist ein harter Schwamm oft die bessere Wahl, weil er nicht so schnittanfällig ist, der Ball "sinkt" nicht so tief in den Schwamm. Es kann auch von Vorteil sein wenn der Belag nicht zu griffig ist, damit er gegnerischen Spin nicht zu sehr annimmt.
Dieser Punkt deckt sich mit meinem Punkt 12. Das flache Tempobälle mehrheitlich lang geraten, liegt in der Natur der Sache und wiederspricht sich nicht mit meinem Punkt 5.

Zitat:
Für Spin ist ein weicher Schwamm geeigneter, man kann damit mehr Spin in den Ball geben, weniger Tempo erleichtert sicheres Spinspiel.
Dieser Zusammenhang wird in den Katalogen oft beschrieben. Dass weniger Tempo das Spinspiel erleichtert kann ich nachvollziehen. Dass ein weicher Schwamm geeigneter ist, um Spin zu erzeugen, kann ich nicht so recht glauben. Laut den Messung der Chinesen hat ein schneller Topspin mehr Rotation als ein weicher TS. Beim weichen TS ist lediglich der Absprungwinkel höher als beim schnellen TS. Beim langsamen TS ist doch letzlich die unbequeme Platzierung von entscheidender Bedeutung. Entweder muss der TS schnell sein oder der langsame TS muss gut platziert sein.

Zitat:
Für Risikospieler eignet sich maximaler Katapult besser um den Ball leichter zu beschleunigen, um dadurch auch im harten Angriff mehr Sicherheit zu haben. Das sichere Spiel wird natürlich eher darunter leiden. Für sicheres Spiel ist es empfehlenswerter nicht zu stark frischzukleben, oder mehr wert auf die Effet wirkung zu legen als auf den zusätzlichen Speed/katapult.
Wird der Ball öfters ähnlich stark beschleunigt (Tempospiel) ist es besser den Belag straffer zu kleben. Bei variablem Tempo und Spin ist es besser, den Belag locker zu kleben. Das deckt sich mit meinen Punkten 08 und 12.

Zitat:
Bei variabler oder noch unsicherer Schlagbewegung kann ein weiches Holz helfen diese auszugleichen, es verzeiht mehr Fehler und gibt zusätzliche Kontrolle, allerdings zu lasten der Geschwindigkeit.
Diesen Punkt sehe ich ähnlich und deckt sich ungefähr mit meinem Punkt 3.

Ich glaube nicht, dass wir von der Einstellung so weit auseinander liegen. Ich zweifle heute schon an einigen Darstellungen in den Katalogen.
"XY ist schnelles Holz mit trotzdem überragender Kontrolle" "Extrem schneller und spinfreudiger Belag und trotzdem gefühlvoll zu spielen"

Es sind genau solche undifferenzierten Statements, die ich als reine Marketingangelegenheit abtue. Entweder ist das Holz granatenschnell und dann ist es auf verschiedene Distanzen schlechter kontrolliert zu spielen. Für eine konstante Distanz stimmt die Aussage jedoch.

Mein System ist einfach der Versuch, die Dinge auseiander zu halten und nicht alles in der gleichen Topf zu schmeissen.

Gruss
martinspin
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