Das BESTE Spielsystem?

[Ricardo Schimassek]

Hallo TT-Freunde,
Zu allererst wollte ich mich bekanntgeben, ich bin nämlich (mit meinem Bruder) einer der zwei einzigen deutschen Spieler, die in Portugal tätig sind.

So, zum Thema, häufig bin ich verärgert wenn ich Sachen höre wie "Das der nichts erreicht, dass liegt an seinem Spielsystem, z.B. war das in Bezug auf Mathew Syed", oder "das extrem offensive Spielsystem der Franzosen ist immer vom Glück der Trefferquote abhängig", oder auch "Vladimir Samsonov hat das beste Spielsystem".

Es ist sehr oberflächlich die Leistungen am Spielsystem zu messen, letztendlich hängt es von einem selber ab, ob man was erreicht oder nicht, da ist das Spielsystem doch völlig wurscht.
Z.B. ist Ding Song als Abwehrspieler auch Weltmeister...

Was meint ihr dazu, und was ist euer Lieblingsspielsystem zum Anschauen, was spielt ihr selber, und, hängt Spielsystem mit der Persönlichkeit zusammen??? Meiner Meinung ja!!!

[Tansincos]

Zur Zeit scheinen ja die chinesischen Shakehandspieler am dominiersnten zu sein (Kong, Wang, Liu Guozheng).
Daher scheint deren Spielweise (Aufschlag, guter Rückhandblock, n bißchen Halbdistanztopspin, aber schnell der Schuß) in der Weltspitze am erfolgreichsten zu sein.

Wie sich das aber in den verschiedenen Spielklassen ändert, ist schwer zu sagen!

[Allround+ Spieler]

Aber am schönsten anzuschauen ist doch das totale Abwehr gegen Angriff - Spiel. Das sieht übelst geil aus, wenn der Abwehrspieler alles zurückbringt und der Offensiv - Spieler sich total auspowert ! Da ist mir eigentlich egal wer gewinnt (außer ich oder ein Mannschaftskollege spielt )

:boing:

[Michi88]

Ich glaube im Allgemeinen kann man sagen, dass man mit einem defensiven Spiel zwar Spiele gewinnen kann, aber keine Turniere, weil immer jemand dabei is "der gegen Abwehr kann".
Welche form des Offensiv-Spiels aber am ergolfreichsten ist kann man glaube ich nicht unbedingt verallgemeinern.

[Hadji Baba]

Also, ich denke, dass die Leistung eines Spielers nicht unbedingt nur von seinem Spielsystem abhängt. In der Spitze sind nur Leute, die das optimale System für ihr Gefühl und ihre speziellen Bedürfnisse im Spiel gefunden haben. Das ist bei jedem unterschiedlich. Man stelle sich nur mal einen Shetinin als Angriffsspieler vor ... er wäre mit dieser Spielweise sicher nicht so erfolgteich wie jetzt. Manche Leute haben halt mehr Gefühl für Topspin, andere für Schnittabwehr oder sonstiges.

Wer seine Stärken nicht nutzt kann niemals in der Spitze spielen. Man kann nur zusätzlich versuchen, seine Schwächen so gut wie möglich zu verstecken.

Was ich damit sagen will :
Für jeden Spieler gubt es ein anderes "bestes Spielsystem"

[Joachim Voigt]

Für jeden Spieler gubt es ein anderes "bestes Spielsystem"

Das ist der wesentliche Punkt und eine der wichtigsten Aufgaben für Trainer überhaupt, leider oft vernachlässigt (in Deutschland spielt man halt Shakehand-Angriff :o )
Wer sein optimales Spielsystem hat, wird sein optimales Leistungsniveau erreichen (können). Allerdings haben es alle "passiven" Spielsysteme den Nachteil, daß sie zu einem guten Stück (mehr) von der Leistung des Gegners abhängig sind als "aktive" Spielsysteme, so daß für diese Spieler ein Turniergewinn (auf höchstem Niveau) schwieriger ist. Außerdem müssen sie meist mehr Kraft aufwenden als "aktive" Spieler.
Soll heißen: Wahrscheinlich wird in den nächsten Jahren kein "Passiv"spieler (z.B. Abwehrspieler) Einzelweltmeister, aber die Frage ist eigentlich: Was hätte dieser Spieler als Angriffsspieler erreicht? Wenn ich diese Frage mit "weniger" beantworten kann, dann ist es das ideale Spielsystem.

Viele Grüße
Joachim

[Hadji Baba]

Sehe ich genauso Joachim. Du hast sogar noch ein Paar zusätzliche Aspekte in deinen Beitrag einfließen lassen. Hast meinen "Prototypen" überarbeitet.

Guter Beitrag!

[Lukas K.]

schieße mich Hadji Baba und ausmzoo an.
Ich denke jeder Spitzenspieler spielt das System das zu seinen Stärken am besten passt denn sonst wäre er nicht oben.Von "der besten Spielweise" kann man daher nicht sprechen.

Ich denke dass passive Spielweisen auf höherer Ebene grundsätzlich keine Zukunft haben. Abwehrspiel jedoch sehr wohl, denn Abwehr ist ja nicht automatisch passiv.
Frühe Abwehr, Angriff nach eigenem Aufschlag, jeden passiven Ball zum Angriff nutzen, Gegentopspin als Überraschung, extreme Plazierung beim Schupfen, sind aktive Elemente die jeder Abwehrer in Zukunft beherrschen muss.

Es ist traurig, dass in Deutschland nicht mal der talentierteste, der gerne lange Ballwechsel spielt, Geduld und gutes Ballgefühl hat zum modernen Defensivspieler gemacht wird, sondern meist in die Rolle des Angreifers gepresst wird. Normalerweise werden doch nur diejenigen zum Abwehrspiel ausgebildet, die "zu blind" zum angreifen sind, also die weniger talentierten. Das dabei kein guter Abwehrspieler herauskommt ist doch logisch.

[Walker]

Grundsätzlich ist der Spieler, der als erster zum Angriff kommt, immer im Vorteil. Die eher passiven Spieler (Block und Abwehr) haben das grundlegende Problem, dass sie nur reagieren aber nicht selber agieren können.

Allerdings muss ich an der Umfrage Kritik üben: Was bitte hat man sich unter einem Spieler mit "komischen Belägen" vorzustellen ?
Ich weiss auch nicht, ob man "Linkshänder" als eigenes Spielsystem nehmen sollte.
Und "offensiv mit RH-Schmetter" ?
:confused:

[Jörg]

Hi Leute

Das beste Spiel hat mein Bruder! Der hat ein super Angriffspiel mit der Vorhand und kann mit seinen langen Noppen auf der Rückhand auch noch super angreifen, und diese Bälle kommen dann auch noch echt verwirrend! Und wenn mein Bruder in Bedrängnis kommt, kann er mit seinen Noppenbelag super sicher abwehren. Mein Bruder ist der perfekte Allrounder!

Gruß,

Jörg