Wie trainieren, wenn nur schwächere Trainingspartner verfügbar?

[Rückhandmonster]

Oft höre ich, dass es keinen Sinn macht mit schwächeren**Spieler*innen zu trainieren oder dass sich**Spieler*innen nicht verbessern können, weil nur schwächere**Spieler*innen zur Verfügung stehen.

Ja, das ist ein Problem, ABER es gibt wie immer eine Lösung wie zu fast jedem Problem. Es ist natürlich nicht die optimale Lösung, da ein Entwicklungssog nur entsteht, wenn man mit besseren**Spieler*innen trainiert und für ein adäquate Entwicklung bessere**Spieler*innen zur Verfügung stehen müssen.

Im Verein hat man leider oft die Probleme, dass gute Leute doch sehr ausgebucht oder einfach nicht anwesend sind.

Wir komme ich jetzt mit meinem eigenen Spiel trotzdem weiter?
Die einfachste**und erste Maßnahme ist an dieser Stelle, die Trainingsanforderungen an die Situation anzupassen. Das funktioniert natürlich nur bis zu einem gewissen Rahmen. Aber ich habe Trainings mit Regionalliga und Bezirksklasse gemacht und da ging es sehr gut für beide Seiten. Es kommt immer**darauf an, was man macht.

Dazu trainiere ich in dieser Einheit gegen schwächere**Spieler*innen nur spezielle Themen, so dass der andere auch etwas davon hat. Wenn ich Übungen spielen kann, dann ist es am besten, da dann die Übung entsprechend gestaltet werden kann.

Wenn es nur im freien Spiel geht, siehe weiter unten...

Übungen

Hier gilt es die Übung für beide ansprechend zu gestalten. Dazu kann man z.B. die Stärken des Schwächeren auf die Schwächen des Stärkeren matchen.

Übung 1:

Block (schwächer) gegen TS-Spieler (stärker)

• Freier Block aus RH überall hin,** TS-Spieler spielt 70%.
• Geschult wird für den schwächeren Spieler der Block und für den Angreifer Beinarbeit und Antizipation

Übung 2:

Antizipation Aufschlag und Angriff diagonal

• kurzer Aufschlag in VH (schwächer)- langer paralleler Schupf (stärker) - TS diagonal (schwächer) - auf Punkt spielen
• jeder Aufschlag der nicht kurz ist, wird sofort angegriffen und auf Punkt gespielt. Dadurch erhält der Aufschlagspieler eine gute Rückmeldung auf**seine Aufschläge und kann diese anpassen.
• Durch die Vorgabe Schupf lang kann der Aufschläger sofort angreifen und eine gute Qualität spielen - der 1. Angriff (3.Ball) wird trainiert

Die Übung für den stärkeren Spieler würde dann so aussehen:

Übung 3:

• kurzer Aufschlag in VH (stärker)- langer Schupf** auf Körper oder in Ecken oder kurze Ablage (schwächer) - TS** aus VH in VH und aus RH in RH** (stärker) - auf Punkt spielen
• In dieser Situation wird die Erkennung des Return (antizipation) für den stärkeren Spieler zur Aufgabe, während der schwächere Spieler den Return mit der VH übt und weniger Fehlermöglichkeiten hat, da er überall hinspielen darf .

Man sollte dann aber darauf achten, dass auch mal kurz gespielt wird. Oft tendieren die**Spieler*innen zu einer sich wiederholenden Spielweise und variieren nicht genug.

Freies Spiel

Im freien Spiel muss der stärkere Spieler für sich die Aktivität ergreifen und die starken Seiten seines Gegners erkennen.

z.B. gute Qualität auf weiche TS in die RH, weil z.b. mit langer Noppe gearbeitet wird. Dann würde ich für mich als Angreifer versuchen im Spiel über diese Seite zum Punkt zu kommen. Trainingsziel wäre dann sicher gegen lange Noppe anzugreifen.

Oder ich habe einen starken Blockspieler, der Schwächen auf US hat. In diesem Fall würde ich schon mit einem Rollaufschlag starten.

Als besseren Spieler sollte man in dieser Situation versuchen sich gegen die Stärken des Gegners durchzusetzen und vor allem das Ergebnis vergessen. Es ist Training, es geht um das Üben und dabei sind Fehler unausweichlich.

Problem und Lösung

Wenn das Niveau zu unterschiedlich ist, dann ist das Training für einen von beiden immer relativ nutzlos und schadet im Zweifel sogar. Ich möchte keine Einheiten sehen oder erleben, wo der Schupf lang ist und der Angreifer den Ball schupft, obwohl er gut steht. Das ist die falsche Richtung**und verschlechtert das Spielen nur.

In diesem Fall lieber nicht trainieren oder besser sich gegenseitig Balleimer einstreuen. Der Balleimer ist sozusagen das Fallback für den Fall, dass es gar nicht passt. Voraussetzung ist aber auch hier, dass beide halbwegs adäquat einstreuen können. Aber auch das muss geübt werden.

Fazit

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Es gibt genug Möglichkeiten für das Training von unterschiedlich starken**Spieler*innen.

Dieser Beitrag ist zuerst in meinem Blog erschienen.

[Power-Seven]

Guter Ansatz, wie ich finde. Das Wollen ist das Problem

Aber vielleicht hilft dein Beitrag dem einen oder anderen Spieler, sich "herab zu lassen".

Wir haben beispielsweise einen Spieler jenseits der 2000 Punkte, der einen wie du sagst 70 % (in dem Fall 50 %...) Topspin so präzise auf denselben Punkt spielt, dass auch ein Kreisliga-Spieler den blocken kann. Natürlich ist das nicht sein Anspruch, aber bevor er gar nicht trainiert ...

Mancher Überflieger aus der Bezirksliga kriegt das natürlich nicht hin, und Schuld ist dann der Schlechtere, weil der "keinen Ball zurückbringt".

Und manche waren ja selbst auch nie Anfänger.

[Kämpfer17]

Man kann auch mal das wie "nütze ich meinen schwächeren Trainingspartner am besten aus, um auf egoistische Weise in der eigenen Entwicklung voranzukommen", wie im Eingangsbeitrag von Rückhandmoster beschrieben, abstellen und nur schauen, was das Gegenüber gerne hätte, was dessen Bedürfnisse sind.

Übung eins: der dumme schwächere blockt und holt die bälle, während der stärkerere seine Topspins trainiert..

usw.

[ultra2]

Zitat von Kämpfer17

Übung eins: der dumme schwächere blockt und holt die bälle, während der stärkerere seine Topspins trainiert..

Bei dem was du hier so von dir gibst, bin ich sicher das du der schwächere bist. Auch im Denken.

[Kämpfer17]

Am besten gefällt mir Übung drei:

Der Schwächere darf ausnahmsweise den Return überall hinspielen, bevor er wieder blocken oder Ball holen muss.

[Zigeuner]

Zitat von Kämpfer17

...und nur schauen, was das Gegenüber gerne hätte, was dessen Bedürfnisse sind.

Du meinst als kostenlose Nachhilfestunde quasi?

[Kämpfer17]

aus einem Gemeinschaftsgefühl heraus - wenn alle so denken, hat jeder was davon, egal welche Spielstärke er besitzt...

[Zigeuner]

Mit einem Gemeinschaftsgefühl hat das was Rückhandmonster vorgeschlagen hat zu tun.
Deine Sichtweise dagegen ist komplett egoistisch.

Aus einem Gemeinschaftsgefühl heraus sollte man dich außerdem der Halle verweisen.

[Kämpfer17]

Na dann...

Bin ich froh, nicht mit solchen egoistischen Leuten in der Halle zu tun zu haben, sonst würde ich freiwillig gehen...

das sind dann die, die auch schauen, dass nie neue Mitglieder kommen, die man nicht ausnützen kann...

Mir graust.

Dass euch nur kein Zacken aus der Krone fällt...

[Rückhandmonster]

Zitat von Kämpfer17

Na dann...
Bin ich froh, nicht mit solchen egoistischen Leuten in der Halle zu tun zu haben, sonst würe ich freiwillig gehen...
das sind dann die, die auch schauen, dass nie neue Mitglieder kommen, die man nicht ausnützen kann...
Mir graust.
Dass euch nur kein Zacken aus der Krone fällt...

@Kämpfer17 - Bei jeder Übung ist beschrieben, was der jeweilige Spieler trainiert. Es nützt also beiden.

Aber eigentlich wollte ich Dir nur mitteilen, dass diese Wertung als "egoistisch" mehr über Dich aussagt als über mich.

Es tut mir leid, wenn Du benachteiligt wurdest und es schwer hattest, aber ich bin Trainer und ich versuche allen im Training zu helfen. Bei uns trainieren bessere mit schlechteren Spielern. Dieses Gefälle gibt es in vielen Vereinen und nicht immer spielt man miteinander.

Jetzt lies dir das einfach mal durch.

Die meisten Menschen sind gut, wir denken nur zu oft schlecht von Ihnen.