Jörg Roßkopf als Bundestrainer

[Löwenherz]

Zitat von MrBurns

@Löwenherz: ... Dennoch sind so Sprüche riesengroßer Unsinn wie: "Die Chinesen kann man nicht besiegen!" Jeder kann besiegt werden. Und jede Mannschaft. Wenn es nicht so wäre, warum dann überhaupt an den Tisch gehen? ....

die frage ist natürlich "riesengroßer unsinn" außerdem beantwotest du sie selbst

Zitat von MrBurns

... Also ist die Silbermedaille ja schon ein riesengroßer Erfolg (ist sie auch!) ...

und der ständige verweis auf die schweden von 2000 greift eben auch so gut wie ins leere. die männers waren fast 10 jahre jünger und die drei chinesen damals bei weitem nicht so überlegen, wie derzeit die nr. 1 - 4 der welt. zum gegenwärtigen zeitpunkt würde das eben nicht funktionieren. da könnten die jungs ihre körper sogar singen lassen
weil ich gerade dabei bin, süß heißt ja vielleicht auch deshalb "krille", weil oft einigermaßen krillig oder grimmig schaut. das war auch gegen wang zu beobachten. also die mimik hat schon mal gestimmt. das ergebnis ist bekannt. die "großen vier" lachen siich eben z.z. über eine bösen blick der konkurenz reihenweise schlapp

aber eigentlich gehört das ja alles nicht hier her !

[TTSV2]

Jörg Rosskopf als Bundestrainer wäre die einzig vernünftige Entscheidung. Denn der Mann hat im Gegensatz zu so einigen anderen Funktionären Charakter. Er sagt, wenn ihm was nicht passt, und das ist auch gut so. Und was man an seinem Interview aussetzen kann, verstehe ich nun überhaupt nicht. Er hat alles richtig geschildert.
Und - klar ist Rossi evtl. nie so gut gewesen wie Timo, auch nicht, als er mal die Nummer 3 der Welt, aber: Seine Erfolge sind wesentlich höher zu bewerten als die von Timo Boll: 2.Platz Olympia-Doppel nach 20:16 Führung im Finale; 3.Platz Olympia-Einzel, Weltmeister-Doppel.

Dagegen stehen bei Timo: 2.Platz WM-Doppel; 2.Platz Olympia-Mannschaft durch Top-Auslosung.

[Cheftrainer]

Zitat von TTSV2

...Und was man an seinem Interview aussetzen kann, verstehe ich nun überhaupt nicht. Er hat alles richtig geschildert...

Vor allem das die Chinesen gefeiert haben weil er nicht am Tisch stand. Oder seine Chancen zu dieser Olympiade mitgenommen zu werden. Und das Thema Rossi als Fahnenträger.

Ich finde manches an dem Interview realistisch, anderes nicht.

Meiner Ansicht nach sollte man nicht den Fehler machen und einen unerfahrenen Mann an vorderste Front stellen. Falls uns die Silbermedaille aber eine Etaterhöhung bringt, dann wird sich wohl eine sinnvolle Aufgabe finden lassen. Nur wäre ich mir nicht sicher, ob er als Teamspieler quasi hinter Prause und Schimmelpfennig arbeiten würde. Ich würde es mir wünschen aber sein Interview erweckt bei mir nicht diesen Eindruck!

Und was seine Qualitäten als Trainer betrifft ist es für mich unerheblich ob jemand mal Weltmeister gewesen ist oder ob er "nur" TT-Profi war. Beide kennen das Geschäft. Beide hatten anfangs keine Ahnung von Trainingslehre und mussten sich das erarbeiten. Prause hat inzwischen mehr Erfahrungen. Daher würde ich mir wünschen, dass Rosskopf langsam einsteigt...

[stefan.s]

Zitat von powerpaul

EIN ANDERER PUNKT, den du vorbringst: Du schreibst, die Schweden waren auch durch das Frischkleben und der Entwicklung einer agressiveren Rückhand gegenüber dem "DAMALS limitierten VORHAND-Spiel der Penholder" im Vorteil? Ich nehme mal an, daß du das seinerzeit limitierte, sehr eintönige und durschaubare Rückhand-Spiel der Penholder meinst, richtig? Wenn du dir mal Jiang Jialiang anschaust, wirst du sehen, daß er auf der "Vorhand" sehr komplett war (und zudem so schnelle Armzüge wie kein zweiter hatte), aber auf der Rückhand stets verwundbar war. Sein "Kamerad" Chen Longcan hatte nach der WM 1989 in Dortmund übrigens versucht, durch die Verwendung von verschiedenen Belägen (KN und NI) die Gegner zu verunsichern, vor allem beim Aufschlag (als Referenz sei hier das Halbfinale der US Open 1990 genannt). Dies war jedoch nicht sonderlich erfolgreich, denn die Rückhand-Schwäche/-Passivität blieb, bis ein gewisser Liu Guoliang den Penholder-RH-Topspin in der Weltklasse kultivierte. Der Rest deiner Aussage stimmt dennoch!


Daß du allerdings Persson als Beispiel für einen guten Aufschlag anführst, ist nicht nachvollziehbar. Dieser Ball gilt als die große Schwäche des Schweden (was er auch selbst von sich sagt).

!

Limtiertes *Vorhandspiel*, nicht *Vorhand*, limitiert, weil nur Vorhand, hab' ich wohl missverständlich ausgedrückt. Aber so ahnungslos, den seinerzeitigen Chinesen 'ne gute Vorhand abzusprechen, bin ich nicht.

Und dass Persson schlecht aufschlägt, weiß ich auch. Aber er hat EINEN guten schnellen Kickaufschlag. Und darauf wollte ich hinaus. Steht da aber auch.

Rosskopf als Bundestrainer: zum derzeitigen Zeitpunkt in meinen Augen ein 'no go'...

Warum? Weil er kämpfen konnte? Bin mal gespannt, wie er Timos Körpersprache veränderte. So vielleicht: 'Timo, du musst mehr beißen und an dich glauben und Körpersprache machen...'
Könnte ich auch...

[TTSV2]

Zitat von Cheftrainer

Vor allem das die Chinesen gefeiert haben weil er nicht am Tisch stand. Oder seine Chancen zu dieser Olympiade mitgenommen zu werden. Und das Thema Rossi als Fahnenträger.

Ich finde manches an dem Interview realistisch, anderes nicht.

Meiner Ansicht nach sollte man nicht den Fehler machen und einen unerfahrenen Mann an vorderste Front stellen. Falls uns die Silbermedaille aber eine Etaterhöhung bringt, dann wird sich wohl eine sinnvolle Aufgabe finden lassen. Nur wäre ich mir nicht sicher, ob er als Teamspieler quasi hinter Prause und Schimmelpfennig arbeiten würde. Ich würde es mir wünschen aber sein Interview erweckt bei mir nicht diesen Eindruck!

Und was seine Qualitäten als Trainer betrifft ist es für mich unerheblich ob jemand mal Weltmeister gewesen ist oder ob er "nur" TT-Profi war. Beide kennen das Geschäft. Beide hatten anfangs keine Ahnung von Trainingslehre und mussten sich das erarbeiten. Prause hat inzwischen mehr Erfahrungen. Daher würde ich mir wünschen, dass Rosskopf langsam einsteigt...

Prause war mal ein braver Bundesligaspieler, Rosskopf jedoch hat schon alles miterlebt. Erfahrung im Trainerjob hin oder her, mit Rosskopf als Bundestrainer würde es ganz sicher wieder aufwärts mit Timo gehen. Ist euch schon mal aufgefallen, dass seitdem Prause der Bundestrainer ist, Timos Entwicklung rückläufig ist?

Liu Guoliang hatte auch keine Erfahrungen als Trainer, aber als Spieler. Und zu was das geführt hat, haben wir nicht nur vor zwei Wochen erlebt.

[Cheftrainer]

Zitat von TTSV2

1. Ist euch schon mal aufgefallen, dass seitdem Prause der Bundestrainer ist, Timos Entwicklung rückläufig ist?
...
2. Liu Guoliang hatte auch keine Erfahrungen als Trainer, aber als Spieler. Und zu was das geführt hat, haben wir nicht nur vor zwei Wochen erlebt.

zu 1. Wer da einen linearen Prozess ohne Rückschritte erwartet, hat keine Ahnung vom Trainergeschäft! Zudem hat Boll (ähnlich wie Ovtcharov jetzt) ein ungewöhnliches Spielsystem. Es ist klar, dass die Gegner sich anpassen. Dies wird auch bei Ovtcharov dazu führen, dass manche künftig etwas realistischer sein werden. Da kann ich Rosskopf nur danken, dass er in diesem Punkt genau meine Meinung getroffen hat (die ich hier schon lange propagiere).

zu 2. Die Dominanz der Chinesen liegt sicher nicht an dem Nationaltrainer. Da spielen die letzten 20 Jahre der Karriere der einzelnen Spieler auch noch eine gewisse Rolle.

Nachtrag zu 1):

Timos Haupttrainer war und ist immer noch Helmut Hampl. Natürlich nimmt er auch an Lehrgängen des Bundeskaders teil. Natürlich trainiert er auch mal in Düsseldorf bei Dirk Wagner. Aber er ist die meiste Zeit bei dem Trainer, der ihn auch als Kind schon trainiert hat!

[JanMove]

Zitat von Cheftrainer

zu 1. Wer da einen linearen Prozess ohne Rückschritte erwartet, hat keine Ahnung vom Trainergeschäft! Zudem hat Boll (ähnlich wie Ovtcharov jetzt) ein ungewöhnliches Spielsystem.

Was ist bitte schön ungewöhnlich am Boll'schen Spielsystem? Dass er mit etwas mehr Spin und dafür nicht ganz so hart zieht wie andere Europäer? Er hat keine ungewöhnlichen Schläge und spielt doch sehr durchschaubar (für mich ne reine Topspinmschine).
Mir hat dieses schon damals als ultramodernes Spiel (genauso wie bei Smirnov) bezeichnete System nie gefallen. Es ist/war extrem fehleranfällig und ist relativ unvariabel.

[powerpaul]

Zitat von stefan.s

....
Rosskopf als Bundestrainer: zum derzeitigen Zeitpunkt in meinen Augen ein 'no go'...

Warum? Weil er kämpfen konnte? Bin mal gespannt, wie er Timos Körpersprache veränderte. So vielleicht: 'Timo, du musst mehr beißen und an dich glauben und Körpersprache machen...'
Könnte ich auch...

Nein, weil Rosskopf einfach ein Winner-Typ ist mit Champion-Qualitäten, was beispielsweise Prause nicht vorweisen kann.

Roßkopf könnte beispielsweise Timo in einem wichtigen (End-)Spiel auch mal die Meinung "geigen", was ich mir bei Prause (was soll er Timo denn beibringen?) wahrlich nicht vorstellen kann.

DU (bzw. ich, andere im Forum) könnten das nicht, weil Timo vor uns keinen Respekt (als Spieler) hat.

[powerpaul]

Zitat von JanMove

Was ist bitte schön ungewöhnlich am Boll'schen Spielsystem? Dass er mit etwas mehr Spin und dafür nicht ganz so hart zieht wie andere Europäer? Er hat keine ungewöhnlichen Schläge und spielt doch sehr durchschaubar (für mich ne reine Topspinmschine).
Mir hat dieses schon damals als ultramodernes Spiel (genauso wie bei Smirnov) bezeichnete System nie gefallen. Es ist/war extrem fehleranfällig und ist relativ unvariabel.

Sehe ich änlich. Timos System ist nur aufgrund seines extremen Effets und eventuell ob der ungewöhnlich flüssigen Motorik ungewöhnlich. Diese Gabe, sämtliche Bewegungsabläufe fließend zu vollbringen, zeichnet ihn neben der sehr guten Technik aus. Ich finde, seine größte spielerische Stärke waren(sind) neben den effetvollen Topspins (vor allem in seiner "Glanzzeit") die inzwischen leider verlorene Fähigkeit, nahezu jeden Topspin mit Vor- und Rückhand mit Gegenzieher zu beantworten.

Smirnov allerdings mit Boll zu vergleichen, fällt mir sehr schwer.

[JanMove]

Zitat von powerpaul

Smirnov allerdings mit Boll zu vergleichen, fällt mir sehr schwer.

Du magst dich vielleicht noch daran erinnern, dass Smirnov jahrelang einer von Bolls Angstgegnern war!