Wie wird bei den Profis gecoached?

[onkelz.K]

Beim Spiel Ovtcharov- Ma Long (Einzel-Wm 2009) meinte Richard Prause zu dimitrij kurz und knapp "lass ihn anfangen..jeder Ball"
Nur hat er es schnell gesagt,sodass man dachte, dass er ihn jeden Ball anfangen lassen sollte.
Größtenteils werden wirklich kleine mentale Tiefpunkte aus dem Weg geschafft, was ja hier schon öfter angesprochen wurde

Beispiel für Dimitrij D: "jaa,ich weiß, ich bin zu blöd"
P: "nein, du bist nicht zu blöd....Du bist zu ungeduldig"

solche Sachen halt

[Quod]

Zitat von gomaaz

Bei den Profis merkt man aber recht deutlich dass deutsche Trainer an Ansehens-mangel zu leiden haben, anders bei den Chinesen, deren Trainerswort das A und O ist.

Kannst du das belegen, oder haust du einfach mal einen Bericht aus der Fachzeitschrift raus und lässt es auf sich beruhen?

[Obachecka]

Zitat von gomaaz

Bei den Profis merkt man aber recht deutlich dass deutsche Trainer an Ansehens-mangel zu leiden haben, anders bei den Chinesen, deren Trainerswort das A und O ist.

Meinst du damit, dass die deutschen Spieler ihre Betreuer/Trainer gar nicht ernstnehmen ?

Ich weiß nicht, das halte ich für etwas gewagt....

[Cheftrainer]

Zu den positiven Formulierungen:

Ich habe mir inzwischen angewöhnt alles positiv auszudrücken.

Also nie: "Mach weniger Rollaufschläge" sondern "Mach mehr kurze Aufschläge". Oder nie "Spiel weniger in RH" sondern immer "spiel mehr in das VH Feld".

Manchmal erwische ich mich noch bei einer negativen Formulierung. Aber wenn ich es merke füge ich immer die positive Variante an.

Das ist ähnlich wie beim Techniktraining. Also nicht der Hinweis "spiel den Ball nicht so dicht am Körper" sondern eher "mehr Abstand zum Ball" oder so ähnlich.

Ist eben wie bei der Erziehung. Positive Verstärkung statt negativer...

Aber die Frage war hier auch nicht wie coacht man sinnvoll, sondern wie wird bei den Profis gecoached. Letztlich vermute ich, dass nicht jeder das beherzigt, aber in der Trainerausbildung wird es so vermittelt.

[Cheftrainer]

Zitat von gomaaz

Bei den Profis merkt man aber recht deutlich dass deutsche Trainer an Ansehens-mangel zu leiden haben, anders bei den Chinesen, deren Trainerswort das A und O ist.

Das halte ich mal für ausgemachten Unsinn. Wenn ein Trainer über längere Zeit mit einem Spieler arbeitet hat er sicherlich kein Problem.

Es ist nur grundsätzlich so, dass man in Deutschland Taktiken eher bespricht und nicht vorgibt.

Es trifft zwar nicht auf heute zu, aber ich hab ne lustige Geschichte von einem chinesischen Ex-Weltmeister (zig Jahre her, mit der Mannschaft).

Er spielt gegen Eric Bogan aus den USA (damals WR 15 ca.) und war vor dem Entscheidungssatz. Hier sagte der chinesische Trainer dem Spieler nur, was es alles für Konsequenzen hätte, wenn er gegen einen Amerikaner verlieren würde. Es gab als Coaching also nur Drohungen ^^

Irgendwie hat es funktioniert. Der Chinese behielt mit 22:20 im Entscheidungssatz die Oberhand

Es dürfte klar sein, dass hier das Trainer/Spieler Verhältnis etwas anders war als in Deutschland. Ich vermute aber auch, dass es in China inzwischen auch ein wenig moderater geworden ist

@Klugscheisser: Die Geschichte hab ich aus erster Hand in Eurer ex-Trainingsstätte gehört ^^ War bei einer der zahlreichen Zigarettenpausen

[stefan.s]

Zitat von Cheftrainer

Zu den positiven Formulierungen:

Ich habe mir inzwischen angewöhnt alles positiv auszudrücken.

Also nie: "Mach weniger Rollaufschläge" sondern "Mach mehr kurze Aufschläge". Oder nie "Spiel weniger in RH" sondern immer "spiel mehr in das VH Feld".

Manchmal erwische ich mich noch bei einer negativen Formulierung. Aber wenn ich es merke füge ich immer die positive Variante an.

Das ist ähnlich wie beim Techniktraining. Also nicht der Hinweis "spiel den Ball nicht so dicht am Körper" sondern eher "mehr Abstand zum Ball" oder so ähnlich.

Ist eben wie bei der Erziehung. Positive Verstärkung statt negativer...

Aber die Frage war hier auch nicht wie coacht man sinnvoll, sondern wie wird bei den Profis gecoached. Letztlich vermute ich, dass nicht jeder das beherzigt, aber in der Trainerausbildung wird es so vermittelt.

Hm, viel dran bei dem was du sagst! Man muss halt den Spieler - und sein SPIEL und seine MÖGLICHKEITEN - kennen.

Das ist nicht so einfach, klar.

Aber manche Leute reagieren auch ganz gut auf 'negative' Impulse.

Ein, 'was spielst Du für 'ne S.....' ist für manchen, der denken kann, eben auch 'nen positiver Impuls, impliziert er doch, dass er es viel besser kann...

Ansonsten: zwei knackige Sachen reichen, ist natürlich auch abhängig davon, ob der Spieler dem Coach vertraut - und das wieder erarbeit man sich vorher...