Dopingverdacht bei Dima Ovtcharov

[fresh_F]

Zitat von manuel_holzknecht

Clenbuterol zielt auf die Maximalkraft ab, die im Tischtennis in der Tat zu vernachlässigen ist.

Kannst du für diese Aussage eine Quelle angeben?

Ich habe folgendes gefunden:

Tierversuche haben gezeigt, dass Clenbuterol zu einer Zunahme der Muskelmasse und einer verstärkten kontraktilen Antwort auf einen elektrischen Reiz führt. Davon profitiert bevorzugt die weisse Muskulatur der Extremitäten (Muskelfasern vom schnellen Typ).

FT-Fasern sind ja bekanntlich Schnellkraftfasern, welche man im Tischtennis zur Beinarbeit benötigt. Mal ganz davon abgesehen, ob Dimitrij Ovtcharov wirklich bewusst gedopt hat oder nicht.

[kroppeno]

Also, entweder Dima (unschuldig?) verurteilen oder doch besser so:

Zitat von Rheinprinz

Stoppt die Dopingkontrollen!
Jedes Jahr werden unzählige Sportler zu unrecht bestraft. Es ist erwiesen, dass in vielen Lebensmittel auch einmal Stoffe sein können, die auf der Dopingliste stehen. Diese Situation ist für Sportler nicht handhabbar.

Außerdem machen wir uns doch nichts vor, sauberer Sport das ist doch total lächerlich und will doch keiner sehen. Ich werde doch bei Olympia besser unterhalten, wenn da paar Mutanten die 100 Meter in 6 Sekunden laufen, anschließend explodieren oder sich gegenseitig auffressen. So muss Unterhaltung sein!

Jeder so wie er will?! Blöd nur für talentierte Kids und "minderbegabte" Menschen, die nicht für sich selbst entscheiden können, was sie mit Doping ihrem Körper antun...

Ein Teufelskreis!

[Wuuzzaa]

Zitat von ttins

Ich sehe es in diesem Punkt so wie turbo: Doping bringt immer etwas - die Frage ist wie viel (einen Quantensprung) bzw. wie wenig (eine kaum wahrnehmbare Nuance) es an Leistungssteigerung bringt und ob es das Risiko des Erwischtwerdens und des Karriereknicks (oder gar Karriereendes) wirklich wert ist.

1. Quantensprung bedeutet bei dir "viel" ("große Veränderung")? Nur so am Rande: Ein Quantensprung ist nur eine sehr kleine Veränderung - selbst die kleinste - also eher das Gegenteil. Aber ich denke die meisten wissen was du meinst da es Wort oft falsch genutzt wird.

2. Sicher bringt Doping was. Fraglich ist, ob genau dieses Zeug dir in deiner Sportart einen Vorteil verschafft.

[penispatriot2000]

Zitat von Frank Schmidt

Wer da argumentiert mit: "hey, der hat sich doch nur mal einen Schuss gesetzt oder ne Tüte geraucht und hat dadurch keinen Vorteil" hat meiner Meinung nach eine sehr seltsame Einstellung zum Sport.

wen du das wirklich ernst meinst kann ich dich nicht ernst nehmen, sorry... natürlich haben drogen im leistungssport nix zu suchen, aber alleine schon der vergleich zwischen "einen schuss setzen" und "joint rauchen" ist so dermassen lächerlich dass es weh tut.
natürlich hat jemand keinen vorteil der mal einen joint geraucht hat. ist verboten und muss nicht unbedingt sein, vorbild usw is schon alles klar, aber bitte mal locker bleiben... fands schon lächerlich genug als damals vor x jahren bei olympia dem kanadier deswegen die snowboard goldmedallie aberkannt wurde

[Balljäger]

Hallo Leute,
ich glaube das Ovtcharov unschuldig ist, da Wissenschaftler festgestellt haben, das man Clenbuterol in China auch über die Nahrung aufnehmen kann. Vielleicht wurde es ihm auch gezielt ins Essen gemischt. Fakt ist, Deutschland holt im Tischtennis leistungsmäßig zur Zeit stark auf. Die Weltmacht China wird langsam nervös. Außerdem ist Clenbuterol ein Mittel um Muskeln aufzubauen. Viele wissen, das man Muskeln im Tischtennis nicht benötigt. Also total unlogisch die Einnahme des Mittels. Wenn es ein Mittel gewesen wäre zur Konzentrationssteigerung wäre das was ganz anderes. Konzentration braucht man nähmlich in hohem Maße beim Tischtennis. Was ich absolut ätzend finde, ist die Berichterstattung in den Medien. Die dreifache Europameisterschaft der deutschen Mannschaft wird fast überhaupt nicht erwähnt oder im TV gezeigt, weil man nur noch mit Fußball vollgedröhnt wird. Aber wenn ein Doppingverdacht im Raum steht, fallen die Medien wie die Raubtiere über Sportler und der Sportart her. Ich bin der Meinung das Doping erst veröffentlicht werden sollte wenn beide Proben (A und B) positiv sind.
Wenn Ovtcharov wirklich unschuldig ist, würde ich Ihm raten, mit einem unabhängigen Wissenschaftler nach China zurückzukehren und versuchen an den Stellen wo er Nahhrungsmittel verzehrt hat, es festzustellen ob es über über die Nahrung kam. Ich würde natürlich auch Bilder von jedem Imbissstand und Restaurant machen, für eine spätere evtl. Veröffentlichung in den Medien.
Der Deutsche Tischtennis Bund sollte dies unterstützen, um einen Imageschaden vom Tischtennis abzuwenden. Wenn die Unschuld dadurch festgestellt werden könnte, muß es natürlich in den Medien groß veröffentlicht werden. Aber da würden die Medien wahrscheinlich nicht darauf anspringen, weil mit einer positiven Nachricht nicht soviel Geld zu verdienen ist als mit negativen Sensationsmeldungen.

[Obachecka]

Zitat von Balljäger

Außerdem ist Clenbuterol ein Mittel um Muskeln aufzubauen. Viele wissen, das man Muskeln im Tischtennis nicht benötigt. Also total unlogisch die Einnahme des Mittels.

Ist eben doch gar nicht so "unlogisch".

Siehe:

Zitat von Obachecka

Habe mich 'n bisschen schlau gemacht:

Clenbuterol verkürzt einerseits die Regenerationszeit nach Verletzungen (aber auch nach normalen Trainingsphasen) und andererseits ist es so, dass häufig (vgl. andere Sportarten) nicht zur Leistungssteigerung im Wettkampf selbst gedopt wird, sondern damit man länger, härter und intensiver trainieren kann.
Clenbuterol dürfte sich da positiv auswirken.

[Haudruff]

Am Wochenende sind bei uns Kreismeisterschaften und ich war eben beim Chinesen um die Ecke...

[clipper_wood]

Zitat von ttins

Man kann höchstens an die Integrität von DO glauben, aber man kann ihn sicherlich nicht als "wahrscheinlich" unschuldig ansehen.

Aber man kann eine Wahrscheinlichkeit für die Verwendung von Clenbuterol oder auch Steroiden aus der zugrundeliegenden Sportart ableiten:

- Bei einem Schachspieler würde ich diese bei ca 0% sehen, es sei denn, er möchte mit "Stoff" seinen Körper für Tätigkeiten abseits des Sports aufbauen..
- Bei einem TT-Spieler halte ich die Wahrscheinlichkeit ebenfalls für sehr gering, da der Nutzen für diesen Sport nach meinem Wissen mehr als fragwürdig ist
- Bei Kraftsport oder auch Leichtathletik auf Top-Niveau wäre die Wahrscheinlichkeit dagegen deutlich höher, eben weil auch der Nutzen entsprechend wäre
- Bei Radsportlern, Bodybuildern, Wrestlern,... auf Top-Niveau würde ich dagegen die Wahrscheinlichkeit für Dopingfreiheit als deutlich geringer sehen.

Zitat von brett13

Kannst du erahnen welches Scheunentor damit aufgestoßen werden würde, wenn man durch Nahrungsmittel aufgenommenen Dopingstoffe anders behandeln würde?

Ja, kann ich. Mein Beitrag war auch bewusst provokativ. Ich halte die Fragestellung dennoch für legitim. Ich habe grundsätzlich ein Problem mit Sanktionen, wenn die Schuld nicht zweifelsfrei bewiesen ist. Wenn der Schläger trotz Verzeicht auf VOC dank positivem Enez-Test aus dem Verkehr gezogen wird, mag das für den Betroffenen nur ärgerlich sein. Beim Berufsverbot hört der Spaß dagegen defintiv auf. Schaut Euch mal an, was ein Profisportler von Kindesbeinen an in seine Karriere investiert. Wenn er die durch Doping aufs Spiel setzt, dann muss er natürlich mit den Konsequenzen leben. Nur der Nachweis sollte in dem Fall dann auch zweifelsfrei möglich sein. Ansonsten plädiere ich im Zweifel für den Angeklagten, wohl wissend, dass dies für Dopingsünder ein weiteres Schlupfloch bieten würde. Man sollte halt nicht vergessen, dass ein Berufssportler in der Regel nicht mal eben auf eine andere Sportart umschulen kann.

[ttins]

Zitat von Balljäger

Vielleicht wurde es ihm auch gezielt ins Essen gemischt. Fakt ist, Deutschland holt im Tischtennis leistungsmäßig zur Zeit stark auf. Die Weltmacht China wird langsam nervös.

Wer sowas vor hat, der sucht sich dann selbstverständlich ein Mittel aus, welches nur wenige Tage nachweisbar ist...

Es sei denn, es exisitiert eine solch große Verschwörung gegen DO (oder das deutsche TT im Allgemeinen), dass die Täter über die unmittelbar bevor stehende unangekündigte Dopingprobe Bescheid wußten. Wenn dem so ist, dann hilft nur noch eines:

Oder aber:

[JanMove]

Zitat von clipper_wood

...
Nur der Nachweis sollte in dem Fall dann auch zweifelsfrei möglich sein. Ansonsten plädiere ich im Zweifel für den Angeklagten, wohl wissend, dass dies für Dopingsünder ein weiteres Schlupfloch bieten würde. Man sollte halt nicht vergessen, dass ein Berufssportler in der Regel nicht mal eben auf eine andere Sportart umschulen kann.

Dann definiere mal bitte "zweifelsfrei"! Das geht aus meiner Sicht nicht, wodurch dies einem Freibrief für alle gleichkommt.