Olympia 2012 (28.07. - 08.08.2012, London, ENG)

[Mulder]

Zitat von Obachecka

Dass (nur?) eine zusammengeschnittene Highlightsequenz für Zuschauer interessant ist

Nein, daß es für Laien interessant sein soll. Aber ich habe noch eine Aussage im Kopf, daß Sharara TT in jedes Wohnzimmer bringen wollte.

Zitat von Rudi Endres

Die gesamte Infrastruktur der Verbände (Trainer, Geschäftsführungen, Turnierkosten....) muss finanziert werden. Sponsoren wollen eine Gegenleistung. Die ist bei einem schlechten Image und wenig Fernsehzeiten nicht zu erwarten. Ein gutes Image und ausreichende Fernsehzeiten bedingen sich gegenseitig.

Die Verbände werden von Sponsoren bezahlt?

[Rudi Endres]

Zitat von Mulder

Nein, daß es für Laien interessant sein soll. Aber ich habe noch eine Aussage im Kopf, daß Sharara TT in jedes Wohnzimmer bringen wollte.


Die Verbände werden von Sponsoren bezahlt?

Auf nationaler Ebene gibt es Sponsoren. Und selbst in unserem kleinen Landesverband haben Sponsoren viele Maßnahmen erst ermöglicht. Zugegeben, gemessen an den Fernsehsportarten ist das nicht der Rede wert.
Aber immerhin...

[Rudi Endres]

Zitat von mithardemb

Die Fernsehübertragung bei Olympia war ein Glücksfall. Die Leute wollten Olympia sehen - egal ob das jetzt TT, Rudern, Reiten oder etwas anderes ist. Allgemein stellt man sich natürlich die Frage wie man Laien dazu bringen sollte TT anzusehen, wenn sich die große Mehrheit der Vereinsspieler dafür nicht interessiert. Wie hoch ist wohl der Anteil aller TT Spieler in Deutschland in Prozent der weiß welche Vereine sich 2012 im Endspiel um die deutsche Meisterschaft gegenübergestanden sind.

Solange TT-Spieler sich nicht für den Leistungssport interessieren, kann man das kaum von einem Laien erwarten. Ich hatt unlängst mal in dem Thread "Was machen wenn die Nachwuchsspieler den Verein verlassen" gefragt, ob sich Trainingsangebote in den Vereinen auch im Erwachsenenbereich finden. Wie erwartet war die überwiegenden Antwort nein und es stellte sich heraus, dass man im Erwachsenenbereich eigentlich kein Intreesse mehr daran hat, sondern nur noch spielen will. Was für eine Unterschied selbst zur Kreisliga B beim Fußball.

Kein Wunder dass man TT zumindest in den Kreisklassen, Kreisligen und Bezirksklassen schwer als Sport verkaufen kann. Kein Intresse am Training, und oftmals Spieler mit Gewichtsproblemen sehen einfach nicht nach Sport aus.

Das ist eine gute Beschreibung der Realität. Warum ist es so? Wir haben ein Imageproblem. Liegt es daran, dass wenig übertragen wird? Wird wenig übertragen, weil die Sportart unattraktiv ist?

Das Ei-Huhn-Problem.

[mithardemb]

Zitat von Rudi Endres

Das ist eine gute Beschreibung der Realität. Warum ist es so? Wir haben ein Imageproblem. Liegt es daran, dass wenig übertragen wird? Wird wenig übertragen, weil die Sportart unattraktiv ist?

Das Ei-Huhn-Problem.

Ich denke nicht, dass es sich um ein Henne-Ei Problem in Verbindung mit den Medien - also speziell dem Fußball - handelt. Das Problem fängt in den Köpfen der TT-Spieler an. Wenn ich mein eigenes Hobby nicht als Sport begreife für den ich trainieren muss, wie soltle ich dann einen dritten davon überzeugen, dass das was in an der Platte mache Sport ist.

Die Fußball Kreisliga B wird ja auch nicht im Fernsehen übertragen. Trotzdem finden sich da mitunter mehr Zuschauer ein, also beim TT in der Regionalliga.

[Rudi Endres]

Im Fußball gehört man zu einer als bedeutend empfundenen Gemeinschaft. Womit wir wieder beim Image wären.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Tischtennisspieler grundsätzlich anders ticken, als Fußballspieler.

Früher galt Profiboxen als (Pardon liebe Boxfreunde!) Zuhältersport. Dann schmückte man sich mit Stars aus der Unerhaltungsbranche und Profiboxen wurde hoffähig.

[mithardemb]

Zitat von Rudi Endres

Im Fußball gehört man zu einer als bedeutend empfundenen Gemeinschaft. Womit wir wieder beim Image wären.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Tischtennisspieler grundsätzlich anders ticken, als Fußballspieler.

Früher galt Profiboxen als (Pardon liebe Boxfreunde!) Zuhältersport. Dann schmückte man sich mit Stars aus der Unerhaltungsbranche und Profiboxen wurde hoffähig.

Profiboxen kommt doch eigentlich urprünglich vom Jahrmarkt, zusammen mit Schausteller, Gauklern etc. Aber vielleicht ist der Vergleich mit weniger martialischen Sportartein einfacher.

Ich habe den Eindruck gewonnen, dass bei kaum einer Sportart auf unterem Leistungsbereich (also >= 90% aller Sportler !) im Erwachsenenbereich weniger systematisch trainiert wird. Volleyball, Handball, Basketball, Leichtathletik, Schwimmen, etc. Alles Sportarten die abgesehen von Olympia nicht so sehr unter dem Zuschauerandrang leiden. Alle diese Sportarten haben ein deutlich "sportlichers" Image.

[Mulder]

Zitat von Rudi Endres

Auf nationaler Ebene gibt es Sponsoren. Und selbst in unserem kleinen Landesverband haben Sponsoren viele Maßnahmen erst ermöglicht. Zugegeben, gemessen an den Fernsehsportarten ist das nicht der Rede wert.
Aber immerhin...

Das ist mir alles zu unkonkret. Was für Maßnahmen? Um welche Beträge handelt es sich im Vergleich zu den Fördermitteln des Sportbundes?

Beim TTVN fällt mir da gar nichts ein.

[Matousek]

Nach längerer Pause habe ich jetzt die Posts seit 09.08. gelesen.
Kann sein, dass ich das ein oder andere übersehen habe.
Mein Fazit und nach all den Beobachtungen in der Szene, ist nun mal das Hauptproblem, dass ein Großteil der Spieler ein großes Ego haben, Für sie zählt in erster Linie das eigene Spiel. Wenn sich 90% der TT-Spieler nicht für ihren eigenen Spitzensport interessieren, ist das das Problem Nr.1. Die wissen ja mehr über die FB-Termine als über TT-Termine. Das führt zum Problem Nr.2.
Mit den übertragenden Medien müssen auch die Printmedien mitspielen.
Es fehlt einfach hier auch an Unterstützung. Über den Fußballspieler XY wird seitenlang berichtet wenn ihn ein Pfurz drückt.
Hier muss der erste Schritt gemacht werden, hier ist die Aufgabe des DTTB entsprechende Verbindungen auf zu bauen.
Wenn in den Printmedien genügend berichtet wird, dann wird der neutrale Zuschauer vllt neugieriger. Um die Bundesliga z.B. inetressanter zu machen, sollte sich mal überlegt werden, ab sie nicht in einen komprimierten Zeitraum (wie in China) ausgetragen wird. Durch den Einzelsport werden die Termine zu sehr entzehrt. Natürlich muss auch Timo mehr spielen, er ist nun mal das Zugpferd.
Oder man läßt die Bundesliga mit den Topstars bleiben u. spielt den Mannschaftssport im Spitzenbereich nur auf europäischer Ebene. CL in größeren als 4er Gruppen, mit Meister-Playoff bzw. Abstiegsplayoff mit Terminen (Fr/So) an denen immer alle Teams spielen. Zwischen VR u- RR kann dann auch eine größere Pause sein u. Turniere zu spielen. Großveranstaltungen (WM/EM etc) im Zweijahresrythmus. Wechsel zischen Einzel-WM/EM u. Team. WM/EM.
Innerhalb des DTTB muss der Profisport in einen eigenen Verband, wie z.B DFL, gleichberechtigt wie ein Landesverband, vertreten sein. Sonst müssen für den Profisport nach der jetzigen Struktur zu viele Bretter gebohrt werden. Die Landesverbände sollen u. müssen ja auch nicht über die Belange des Profisports entscheiden.

[Abwehrtitan]

Zitat von mithardemb

Profiboxen kommt doch eigentlich urprünglich vom Jahrmarkt, zusammen mit Schausteller, Gauklern etc. Aber vielleicht ist der Vergleich mit weniger martialischen Sportartein einfacher.

http://www.superboxer.de/doku.php?id=gs:a:00

[Nacki]

Zitat von mithardemb

Ich habe den Eindruck gewonnen, dass bei kaum einer Sportart auf unterem Leistungsbereich (also >= 90% aller Sportler !) im Erwachsenenbereich weniger systematisch trainiert wird. Volleyball, Handball, Basketball, Leichtathletik, Schwimmen, etc.

Bei Leichtathletik und Schwimmen ist das Körperliche nun mal das A und O egal auf welcher Ebene. Für die TT-Punktpiele benötigt man nicht besonders viel Kondition.
Bei den Mannschaftssportarten gibt es meist in Form eines Trainers eine Instanz, welche in der laufenden Saison die Aufstellung festlegt. Man muß also gegen die teaminterne Konkurrenz was zeigen, damit man im Wettkampf mitmischen darf. Ausnahmen bestätigen hier die Regel. Außerdem ist das Einüben des Zusammenspiels nötig.

Bei uns ist die Aufstellung weitgehend klar. Auch wenn es mal verzerrte Einschätzungen der Spielstärken gibt, existiert anhand der Bilanzen ein ziemlich aussagekräftiger Leistungsnachweis. Da ist halt bekannt, wo man hingehört. Und wenn man merkt, daß man abbaut, spielt man einfach ein bis zwei Klassen tiefer. Oder man hat eben noch den Ehrgeiz und macht ein bißchen was im Training.

Das mit Training unter Anleitung läuft aber bei den meisten aus.
Somit sehe ich also, kein Anspruch auf Vollständigkeit, vor allem folgende Gründe: Man braucht ganz einfach keine Aufsichtsperson mehr. Man muß keine Spielzüge mit Mitspielern einstudieren. Man hat als Erwachsener dann doch mal andere Prioritäten. Die Aufstellungen werden vor den Serien geklärt.