Kontern noch zeitgemäß?

[Yupp]

Hallo,

lt Wiki war Jörg Roßkopf ein RH-Konterer gewesen.
Trotz allem kann Konter doch nicht so schlecht sein!?
Wie von anderen bereits erwähnt, kann man den Gegner zeitl. durch die schnellere Rückantwort unter Druck setzen

[Hillegosser]

Zitat von Youkai

Sorry aber ich find die Aussage total schwachsinnig ...

Das kannst Du halten wie ein Dachdecker.
Fakt ist, dass Kontern im modernen Tischtennis keine Rolle mehr spielt und so glaube ich zumindest im Lehrplan des DTTB etc. nicht mehr auftaucht.

Dass man in unteren Gefilden damit noch punkten kann und das es auch hier und da Exoten gibt, ist ja auch nichts ungewöhliches.

Wenn man das als Argumentation nimmt, muss man auch den Seemillergrff der Frage des Topiceröffners entsprechend als "zeitgemäß" titulieren. Und nein den würde ich auch keinem empfehlen.

[pibach]

Das kann man so wirklich nicht verallgemeinern. Es geht um dem Wettstreit von "Zeitvorteil gegen Rotationsvorteil". Das hat sich zwar wegen der zunehmenden Athletik und wegen des dynamischeren Materials Richtung Rotationsspiel verlagert, es gibt aber immer noch etliche top Spieler und Spielerinnen, die mit schnellem und geraden Spiel erfolgreich sind. Gerade bei den Damen. Nimm Z.B. Shan Xiaona. uva.

[Zuni]

Der Lehrplan des DTTB ist was die Masse betrifft aber ehrlich gesagt auch für de Katz !
Sicher wird erstmal auch abseits vom Kadertraining oder Vereinen mir rein leistungsorientiertem Jugendbereich Hauptaugenmerk auf Topspin gelegt, aber kaum einer wird es im Spiel so gut umsetzen, dass er auf Konter fast vollständig verzichten kann.

Im übrigen halte ich auch die Unterscheidung in Block, Konter und Schuss für wenig sinnvoll. Für mich unterscheiden sich diese Schlagarten vor allem bei meinen RÜckhandbelägen kaum. Der einzige Unterschied sind Tempo und leicht veränderte Schlägerwinkel - mehr nicht.

[Youkai]

Jop bei Borussia Düsseldorf geben die auch immer wieder mal einigen Jungs Lange Noppen wenn die denken das wäre besser für diese, und Lange Noppen sind ja auch nicht mehr so wirklich "zeitgemäß" wenn man das so betrachtet das es halt immer weniger gibt die das Spielen ...

[pibach]

Zitat von Youkai

.. wenn man das so betrachtet das es halt immer weniger gibt die das Spielen ...

Ist das so?
Hier werden ja "Störspieler" gelistet. Nach Rückgang sieht das nicht aus.

Zählt man dazu auch Anti und kurze Noppen als "Materialspieler", sind das bei den Damen in den Top 20 schon mal gut 50%. Bei den Herren ist allerlei Noppen und Abwehr auch nicht wirklich rückläufig.

Jedenfalls konvergiert das Spiel nicht gegen nur noch Topspin, und das ist doch auch gut so.

@Zuni, ja, das unterscheidet sich teilweise nur graduell in mehr oder weniger frontales bzw. tangentiales Treffen und damit endsprechend weniger oder mehr Rotation. Vertreter der durchgezogenen Rückhand wäre Adrien Mattenet, Video:

[Hillegosser]

Zitat von pibach

Das kann man so wirklich nicht verallgemeinern. Es geht um dem Wettstreit von "Zeitvorteil gegen Rotationsvorteil". Das hat sich zwar wegen der zunehmenden Athletik und wegen des dynamischeren Materials Richtung Rotationsspiel verlagert, es gibt aber immer noch etliche top Spieler und Spielerinnen, die mit schnellem und geraden Spiel erfolgreich sind. Gerade bei den Damen. Nimm Z.B. Shan Xiaona. uva.

Eine Ü30 Chinesin, die sich in ihrem Land nicht durchsetzen konnte?

Vielleicht sollten wir uns mal darüber unterhalten, worüber wir uns unterhalten.

Mir ging es darum, dass Kontern (momentan) im modernen TT kaum noch gelehrt wird (das gilt im übrigen nicht nur für den DTTB lieber Zuni) , da eben wie du völlig richtig festgestellt hast, Athletik und Material mehr zu Gunsten des Topspins sprechen.

Dass das Kontern deshalb nicht ausstirbt, sollte auch klar sein. Will doch auch kein Mensch nur noch reine Topspin Roboter am Tisch sehen.

P-Ball und weitere Materialänderungen könnten sogar zu einer Renaissance führen.

Im übrigen halte ich auch die Unterscheidung in Block, Konter und Schuss für wenig sinnvoll. Für mich unterscheiden sich diese Schlagarten vor allem bei meinen RÜckhandbelägen kaum. Der einzige Unterschied sind Tempo und leicht veränderte Schlägerwinkel - mehr nicht.

Auch da kann ich persönlich nicht wirklich widersprechen.

[Dragonspin]

Also trotz P-Ball wurde beim World Cup jede Menge Spin gespielt...

Wegen der Ähnlichkeit von Schlagtechniken: In dem Buch von Fürst/Friedrich wird ganz bewusst von Schlagfamilien gesprochen. Damit sollte klar sein, dass die Übergänge von Topspin-Konter-Block fließend sind. Ab wie vielen Umdrehungen haben wir einen Spinball und wann ist es noch ein reiner Block?

[Nequeo]

Zitat von Youkai

Sorry aber ich find die Aussage total schwachsinnig ...

Es haben inzwischen ja zum glück auch andere schon geschrieben und sogar mit Video gezeigt das es aktuell und auch vor nicht all zu langer zeit immer wieder mal noch Spieler gibt bzw. gab die mit einem Konter gut durch gekommen sind

Insbesondere dein Kommentar zum "Amateurbereich" wundert mich sehr ... in welcher Liga spielst denn du bitte das du scheinbar nicht weist wie die "Amateure" spielen ?
Meine schwersten kämpfe sind gegen gute Konter Spieler und selber gewinne ich meine Spiele auch meistens durch gute Konter mit der RH und nem TS auf der VH ...

Spiele zwar aktuell "nur" Kreisliga hab aber auch schon Bezirksklasse oben gespielt und auch schon auf Turnieren Landesliga mit meinen Kontern schlagen können.




Wenn man ein gewisses Niveau hat würd ich jetzt auch nicht mehr anfangen Kontern zu lernen aber grad am Anfang kann man damit sehr leicht ein zwei Ligen höher kommen wenn man akzeptabel kontert da kaum einer hinterher kommt wenn ein ohnehin schon schneller angriff noch schneller zurück gekontert kommt

Hallo, wie ja schon hier bereits geantwortet wurde, so ist das Kontern im Lehrplan des DTTB's nicht mehr zu finden. Und so wurde ich auch ausgebildet, und so bringe ich es den Kindern auch bei. Das ist sicherlich eine Philosophie die auch Sinn macht, meines Erachtens, denn wann in einem Ballwechsel spielt man einen wirklichen Konterball? Vielleicht definiere ich es auch anders als du, aber einen Konterball treffe ich zentral auf dem Belag und er erzeugt nur ganz geringen Spin (es gibt auch keinen Schlag der völlig ohne Spin gespielt wird, es sei denn man spielt bestimmte Noppen Außen Beläge). Natürlich kann man einen Block oder Druck- Block (aktiv) als eine Art Kontern bezeichnen, wobei ich dann lieber bei letzterer Bezeichnung bleibe, weil er eben dass ist, ein Block. Ein Konter kann eigentlich nur dann Zustande kommen, wenn man wirklich mit einer 'Rollangabe' den Ballwechsel beginnt. Und ja bei Frauen kann man dies durchaus noch des öfteren sehen, allerdings glaub ich auch, dass es immer weniger wird, weil es einfach nicht mehr zeitgemäß ist und bei der Trainerausbildung nicht mehr berücksichtigt wird.

Was den Amateurbereich angeht, ich schrieb ja das der Konterball 'sehr selten' noch benutzt wird (meiner Meinung nach ist das so). Das heißt nicht, dass ich denke er wird gar nicht mehr benutzt. Das hat auch mit meiner eigenen Spielstärke nichts zu tun. Ich spiele Bezirksliga, sehe aber wöchentlich bei uns im Verein alles von 2. Kreisklasse aufwärts. Ich kann mich selten an ein Spiel erinnern, in dem größtenteils gekontert wurde. Sobald eine Variation von Spin im Spiel ist, kommt es doch sehr selten (ich würde fast behaupten gar nicht) zu der Möglichkeit einen wirklichen Konterball zu spielen? Aber wie gesagt, vielleicht definieren wir den Schlag anders.

Aber nun genug dazu, ich wollte mit meinem Post nur ausdrücken eigentlich, dass der Schlag mittlerweile m.M.n. nicht mehr zeitgemäß ist und im TT abnehmend verwendet wird.

Gruß
Nequeo

[NurVorhand]

Kontern finde ich im einspielen essentiell um den Rhytmus aufzunehmen und ein Gefühl für den Ball zu bekommen. Im Spiel spielt er tatsächlich eine Untergeordnete Rolle, allerdings finde Ich dieses "taucht nicht mehr im Lehrplan auf" extrem bloedsinnig. Wenn ich Jugendliche ausbilde schaue Ich doch auf das Optimum? Wenn sich RH Noppen OX aufdrängen oder der Spieler mit geringer Rotation und frühen Balltreffpunkt am stärksten ist, förder Ich den Spieler doch in der Hinsicht? Wir sollten mMn weniger in die Weltspitze (wo von uns eh keiner hinkommt, inkl. unserer Spieler) schauen sondern lieber auf das Optimum für die Spieler und schauen, wie wir realistisch Ziele erreichen können.
Mein Spiel gilt auch als unzeitgemäß - schupfe recht viel mit Anfang 20. Aber so what, reicht für 1950 TTR Punkte und bringt mich deutlich weiter als ich mit 'modernem' Aufschlag-Erster/Zweiter Ball-Punkt kommen würde.