LIEBHERR Europameisterschaften 2016 (18.10. - 23.10.2016, Budapest, HUN)

[tsb]

Hmm, da ist vielleicht was dran. Larry Hodges argumentiert ja auch (Seite 5), dass sich ein versteckter von einem gerade noch sichtbaren Aufschlag nur um weniger als einen Grad Sehwinkel unterscheidet, was der Schiedsrichter unmöglich von der Seite beurteilen kann, und dass deswegen eine Regeländerung notwendig ist.

Eigentlich gibt das Regelwerk den Schiedsrichtern aber natürlich bereits jetzt die Macht, einen Aufschlag als falsch zu bewerten, wenn es nur um ein paar Zentimenter geht, der Schiedsrichter sich also nicht sicher sein kann.

Es spricht daher nichts dagegen, die Schiedsrichter anzuweisen, einen in die unmittelbare Nähe des Balles bewegten Kopf prinzipiell zu verwarnen und beim nächsten Auftreten als Fehlaufschlag zu bewerten. Oder einen über dem Tisch stehen gelassenen Arm. Oder eine vorgeschobene Schulter.

Ich denke, das wäre die einzige Möglichkeit, wie man bei dem derzeit vorliegenden Regelwerk wieder ansatzweise Chancengleichheit beim Aufschlag herstellen könnte. Die eigentliche Frage ist also: Warum ist das nicht schon längst geschehen?

[Flo98]

Alles in allem war das eine der interessantesten Europameisterschaften seit langem.

[Jeff der Busfahrer]

Zitat von Peter Igel

tsb glänzt seit langem mit absoluter Ahnungslosigkeit.
Warum geht Ihr auf diesen Blödsinn überhaupt noch ein?

Wieso? Er hat doch recht. Die Aufschläge sind illegal, weil vom Kopf verdeckt.

[Fischbrötchen]

tsb hat völlig recht - eine der vielen nervigen Krankheiten in unserem Sport.
Und an der mangelnden Regelkennntnis der Schiedsrichter liegt es nun wirklich nicht; viele wollen halt nicht konsequent die Regeln anwenden, denn so kommt man leichter durchs Schiedsrichter-Leben.

Mal eine Anekdote aus meinem Landesverband (eigentlich mehr eine Tragödie):

Bin beim Trainerlehrgang bei dem es auch eine Schiedsrichter-Ausbildung gibt, sogar vom höchsten SR-Funktionär himself.

Kommt die Frage auf, wie man denn mit falschen Aufschlägen umgehen soll als SRaT.
Er führt aus, wie er das als SRaT macht und wie wir das auch machen sollten:
Er sieht den falschen Aufschlag, sagt aber nichts, kein Einschreiten seinerseits. Aktiv wird er erst dann, wenn der Rückschläger sich bei ihm darüber beschwert, ansonsten lässt er das durchgehen, verschließt also seine Augen vor dem Regelverstoß.

Das ist doch der größte Offenbarungseid, den ein SR leisten kann: Regelverstöße sehen aber nicht ahnden. Gibt es das auch in anderen Sportarten?
Wozu dann noch einen SR am Tisch? Das ist doch die Hauptaufgabe eines SR.
Und so ein Verhalten führt dann auch zu der mangelhaften Akzeptanz der TT-Spieler gegenüber den Schiedsrichtern - da wünsche ich mir desöfteren Verhältnisse wie im vorbildlichen Rugbysport.

[Baruk]

Welcher Landesverband war das wenn man fragen darf?

[Stefan96]

Es ging denke ich vor allem darum, dass er Emmanuel Lebesson als den größten Falschaufschläger unter den Profis hingestellt hat und seine beeindruckende Leistung bei diesen Europameisterschaften nicht nur geschmälert, sondern fast schon in Grund und Boden geredet hat, wie wenn er sich den Titel ergaunert hätte.

Aber man kann ja immer alles so darstellen wie man will. Das macht ja auch die deutsche Presse ganz toll. Ich hätte zu gerne diesen Artikel gelesen, den man aber freischalten muss:

http://www.sueddeutsche.de/sport/tis...8?reduced=true

23. Oktober 2016, 18:56 Uhr Tischtennis
Schnick, Schnack, Schnuck

Bildunterschrift ist ja schon mal ganz toll:

"Timo Boll verpasste nur wegen einer Nackenverletzung die Finalteilnahme."

Das ist auch nicht in Ordnung gegenüber Simon Gauzy.

[Baruk]

natürlich ist das überzogen dargestellt, aber Lebesson verschafft sich
halt schon einen massiven, unfairen, Wettbewerbsvorteil

[Flo98]

Wenn das so wäre, würden Gegner reklamieren.

Schlechte Verlierer und Neidhammel hier.

[Turboblock]

Zitat von Baruk

natürlich ist das überzogen dargestellt, aber Lebesson verschafft sich
halt schon einen massiven, unfairen, Wettbewerbsvorteil

was auch nicht stimmt. auch er wurde von den schiris ermahnt und hat dann den aufschlag sichtbarer gemacht.

es gibt profis bei denen man den aufschlag noch perfekter sehen kann aber wenn man kritik äusert mus die an den richtigen adressaten gehen und das wären immer zuerst die schiris so lang die nichts sagen gilt ein aufschlag als korrekt dem reinen prinzip nac von daher kann man da kein vorwurf machen..

deswegen macht man es sich da zu einfach. lebesson hat ein klasse turnier gespielt einzig ubd allein das morsche europa gilt es zu kritisieren.

wenn dima und timo ihre optimale leistung gebracht hätten darf ein lebesson nicht gewinnen. taten sie aber nichtvund er hat gut gespielt daher hat er gewonnen die aufschläge sind da lediglich
ein gefundes alibi und nicht mehr.

und was den artikel von timo angeht auch da macht man es sich wieder zu leicht. als ob er nur verloren hätte wegen dem nacken. das kann man bei 3 zu 0 sätzen schreiben aber nicht bei 1 zu 2...

[tsb]

Zitat von Stefan96

Es ging denke ich vor allem darum, dass er Emmanuel Lebesson als den größten Falschaufschläger unter den Profis hingestellt hat und seine beeindruckende Leistung bei diesen Europameisterschaften nicht nur geschmälert, sondern fast schon in Grund und Boden geredet hat, wie wenn er sich den Titel ergaunert hätte.

Naja, ich kenne zumindest keinen Profi, der den Kopf so weit nach unten nimmt wie er. Was also diese spezielle Methode angeht, ist er meines Wissens der größte Falschaufschläger. Das habe ich nicht von Anfang klargemacht und dadurch waren die Aussagen sicherlich sehr kontrovers. Aber für mich persönlich ist das eben sehr relevant, wenn ich seine Leistung beurteile.

Und, was wahrscheinlich noch viel wichtiger ist, muss man ja auch die Gesamtentwicklung des Sports im Blick haben. Und darum habe ich ja auch von Anfang an gesagt, dass er als EM-Sieger damit ein schlechtes Vorbild ist. Wenn der nächste Jugendeuropameister eine ähnliche Aufschlagstechnik hat, fände ich das ziemlich furchtbar.

Zitat von Stefan96

http://www.sueddeutsche.de/sport/tis...8?reduced=true

"Timo Boll verpasste nur wegen einer Nackenverletzung die Finalteilnahme."

Das ist auch nicht in Ordnung gegenüber Simon Gauzy.

Oh, wow. Das ist in der Tat unterste Schublade und vollkommen respektlos gegenüber Gauzy, der ja, wie gesagt, Boll dieses Jahr vor der EM schon zweimal geschlagen hat. Ganz schlechter Journalismus.

Zitat von Flo98

Wenn das so wäre, würden Gegner reklamieren.

Nochmal: So einfach ist das nun wirklich nicht.

Aber wenn du es mir nicht glaubst, dann glaubst du es vielleicht Timo Boll:

Ein Beispiel: Ich spielte mal gegen einen Gegner, der trieb mich fast in den Wahnsinn, weil er nur unkorrekte Aufschläge machte, indem er den Ball mit dem Körper verdeckte. Der Schiedsrichter merkte natürlich nichts. Ich regte mich innerlich unheimlich auf, sagte aber auch nichts.