WM: alle Goldmedaillen an China! Was müssen wir in Europa im Training anders machen?

[Dragonspin]

@fuxx
VERZEIH MIR!

Nee, tut mir leid. Und das meine ich ganz ernst, ich habe wohl etwas über die Strenge geschlagen, wollte nur ein wenig Spaß in eine durchaus angebrachte und ernste Diskussion bringen. Vielleicht bin ich auch zu begeistert von Deinem Abitur.
Ok, sachlich.

Du hast Recht, sogenannte Sportlerfamilien gibt es durchaus, genauso wie es Mathematikerfamilien und Musikerfamilien gibt. Allerdings würde ich hier der Genetik wenn höchstens einen sekundären Platz einräumen, viel entscheidender ist wohl einfach, dass die Kinder in eine solche Umgebung geboren werden und automatisch frühzeitig mit dem Sport in Kontakt kommen, dabei haben sie in ihren Verwandten sowohl Vorbilder, als auch Helfer auf dem Weg zu Spitzenleistungen...
Diese Umgebung erscheint mir wichtiger.

Ansonsten sind weder auf europäischer, noch auf chinesischer Seite die Riesentischtennisclans bemerkenswert, d.h. mir persönlich ist nur von Kong Linghui bekannt, dass sein Vater auch TT spielte und inzwischen ein Provinztrainer ist (also vermutlich ganz gut war).

Was Europa angeht: Doch, es gibt TT-Europa und ich glaube hier stimmen mir viele zu. Mal abgesehen davon, dass die Europäer inzwischen Trainingslager zusammen veranstalten (wenn auch selten), heißt der Thread doch: "Was müssen wir in Europa im Training anders machen."

Hallo?? Ich kenne keine Sportart, wirklich keine Sportart, in der der europäische Gedanke so lebendig ist, wie wenn man mit halbfeuchten Auge bemerken muss, wie ein Europäer nach dem anderen gegen die starken Chinesen ausscheidet.

Ansonsten mit dem Ausleseverfahren in Bezug zur Bevölkerung, da die besten raussuchen zu können, gebe ich Dir Recht. Obwohl man sich das inzwischen nicht mehr so brutal vorstellen kann, dass die Kinder auf staatliches Geheiß in so ein Internat müssen. Die Eltern können sich auch dagegen aussprechen. Das war zum Beispiel bei Ma Lin der Fall, der zwar für die Schulauswahl nominiert wurde, aber bei seinen Eltern hart um diese Chance kämpfen mußte.

Ich wollte mich gegen das Argument aussprechen: China = viele Menschen = viele gute TT-Spieler. Außerdem stellt es immer noch eine beeindruckende Leistung dar, in einer solchen sozial differenzierenden Bevölkerung die Talente derart selektieren zu können.

Was die Leichtathletik angeht: Das ist mir durchaus bekannt. Nur glaube ich nicht, dass es so viel ausmacht, dass deshalb auf einmal das ganze Tischtennis von Chinesen beherrscht wird. Da steckt mehr dahinter. Außerdem glaube ich auch, dass die Bedeutung der dunkelhäutigen Sprinter und Langstreckenläufer nicht so sehr auf genetischen Gründen basiert, sondern eher auf ihrem gesellschaftlichem Umfeld. Du siehst, ich hänge eher dem marx'schen Materialismus an (Die Basis formt das Ich und nicht wie im Idealismus das Ich die Basis = Jeder ist das Produkt seiner Umgebung... kleiner Ausflug in Philosophie... bitte mich bei Fehlern zu verbessern).

So und jetzt nimm mal alles nicht so ernst und lach auch mal drüber, ich denke, das täte uns allen gut.
Wie gesagt, ich bitte vielmals um Entschuldigung, wenn Du es wünschst, werde ich meine Beiträge dementsprechend ändern? Okidoki???

[fuxx2000]

Aber sag mal, was weißt DU denn von MEINEM Abitur. Das ist ja schließlich schon ein bißchen her!!!

[Rudi Endres]

Wir sollten alle Spielsysteme gleichermaßen fördern. In den meisten Vereinen ist es üblich nur die, die kein Talent zu haben scheinen, Abwehr, Noppen außen auf der Vorhand, Penholder u.s.w. spielen zu lassen. Spielerinnen, wie etwa die nordkoreanischen Materialangreiferinnen würden in Deutschland sofort umgestellt oder aussortiert. In der TT-Öffentlichkeit wird leider oft nur das Topspinspiel als "richtiges" TT anerkannt.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Vereine überfordert sind. Nur ein flächendeckendes Internatsystem kann den spieltechnischen Abstand zu den Asiaten verringern.

[fuxx2000]

@ Rudolf Endres

Genau! Du hast das Rpoblem voll erkannt! Nur so könnte man auch verschiedene Spielsysteme ausbilden!!! So Spielertypen wie die Nordkoreanerinnen werden umgestellt (falls es überhaupt so weit kommt) weil sie niemand trainieren kann!

[hmkühn]

@fuxx2000 @RudolfEndres : hmm, komischerweise ist das genau dasselbe was ich in meinem vorherigen Beitrag schon mal erwähnt hatte. A ber jetzt stellt sich doch die Frage : Wie ist das zu verwirklichen? Dragonspin hat da ganz Recht : Nur zu analysieren wo unsere Fehler liegen bringt uns nicht weiter. Wir sollten uns jetzt mal mit der Behebung der Fehler befassen. Man sollte vielleicht mal probieren für alle Jugendlichen im Verein ein individuelles Trainingsprogramm anzufertigen, welches genau die Stärken jedes Spielers fördert und ihn in eine bestimmte Richtung von Spielsystem führt. Man sollte also in drei Blöcke unterteilen :

1. Block : Schulung von Grundtechniken und Beinearbeit.

2. Block : Training nach individuellen Bedürfnissen und Förderung von Stärken, evtl. auch Materialtests (Noppen, Anti etc)

3. Block : Freies Spiel mit verschiedenen Partnern die verschiedene Spielsysteme ausüben und tatischen Tipps, wie man mit den diversen Systemen am besten mit seinem eigenen System umgeht.

So ein Trainingsaufbau macht zwar viel Arbeit und erfordert Mühe, aber Langfristig wird sich das auszahlen.

mfg, hmk