AW: Noppenempfehlung für aktives Spiel am Tisch, nur gelegentlich lange Abwehr
Hallo,
Die Frage, welches ist die gefährlichste Langnoppe, oder die mit dem höchsten Störeffekt, taucht immer wieder auf. Und so vielfältig wie die möglichen Schlägerkombinationen und Spielfertigkeiten sind, sind auch die Antworten...Gott sei Dank. Sonst würden ja alle das gleiche Material benutzen. Aber ganz unberechtigt ist die Frage nicht. Jeder dreht sich, zur Freude der Hersteller, mehr oder weniger im Materialkarussel. Aber, eine allgemeine Abstufung in Sachen Störeffekt ist da schon machbar. Dabei findet man Dornenglanz und Gras D-Tec, sowie Bomb Talent ziemlich oft an den Spitzenpositionen. Ich selber schlage mal einen Belag vor, der so gut wie nie auftaucht, aber in dieser Liga mehr als nur mitspielen kann. Dr. Neubauer NO1. Ich habe alles mögliche getestet und bin da hängengeblieben. Auch meine Gegner bestätigen, Kreisliga, aushilfsweise auch Bezirksklasse, dass sich dieser Belag sehr eklig spielt und ständig zur Wachsamkeit und zum Umdenken auffordert und sich schon ein wenig von den üblichen Langnoppen abhebt. Natürlich in OX, da jeglicher Schwamm die Spielweise vereinfacht aber im Gegenzug der Störeffekt abnimmt. In Verbindung mit einem extrem dicken Balsaholz, Re-Impact Future MA1, erweitert sich die Range auch auf das tischferne Spiel, da das Holz schon einen enormen Katapulteffekt, bei direkter Schlagweise, wie Konter, Klatsche auf der Vorhand entwickelt und somit fast explosionsartig auf den Gegner einwirkt. Aber alle Bälle die länger am Schläger geführt werden (müssen) generieren auch einen schönen Spinn. Das erfordert allerdings auch Übung! Dabei können dünne bis mittlere Schwammunterlagen auf der Vorhand (Noppeninnenbelag) genutzt werden, was dem Gewicht des Schlägers zu Gute kommt, der ohne Belag nur 66g wiegt! Dickere Beläge mit Katapulteffekt sind machbar, aber wesentlich schwerer spielbar, da werden kleinere Fehler nicht mehr verziehen. Man sollte mit einem griffigen, katapultarmen Belag geginnen, wie Sriver S (den ich bevorzuge) und kann dann immer noch steigern.
Nun zur Langnoppe. Der große Vorteil ist, man kann mit Ihr auch angreifen. Der sogenannte Noppentopspin, aber besonders der Flipp aus dem Handgelenk (ähnlich einem Frisbywurf) treiben den Gegner arg in Bedrängnis und sind eine gute Antwort auf höhere Unterschnitbälle, als auch langsame bis schnelle Top Spins und Konter. Der Block bringt, je nach Ausführung, mit mehr oder weniger Druck, Flatterbälle und krumme Flugkurven. Fast jeder Ball lässt sich mit der Noppe ziehen, sprich angreifen. Dabei haben die Bälle eine flache Flugbahn. Negativ: der normale Unterschnitt, tischnah, ist nicht ganz einfach, da der Ball oft nach oben steigt. Besser ist das sogenannte Druckschupfen, oder ein gefühlvoller langer Unterschnitt. Da bleiben die Bälle schon mal in der Luft stehen, tauchen plötzlich, ab oder fallen förmlich herunter, bei flacher Flugkurve. Klar, ist die Langnoppe schön schnittunanfällig und vereinfacht eine Ballannahme bei ekligen Seitenschnittangaben. Das war auch mal mein Hauptgrund, um auf Aussennoppe, Rückhand umzusteigen. Im tischfernen Spiel lässt sich der Ball recht sicher, mit langem Unterschnitt, flach, auf der gegnerischen Seite platzieren, was einen erneuten Angriff des Gegners erschwert, wobei dieser oft Mühe hat, den Schnitt zu erkennen. Die Aufschläge mit der Noppe, vor allem Oberschnitt, aber auch Unterschnitt sind nicht ohne und bringen oft schon Punktgewinn. Insgesamt lebt das Spiel mit der Langnoppe von der Vielfalt der Variationen, kurze, lange Bälle, mit und ohne Druck und dem ständigen Wechsel von Angriff und Abwehr, bewegen den Gegner oft zu dem entscheidenden Fehler, der den Vorhandangriff, - Abschluß vorbereitet. Der Gegner schiebt den Punktverlust oft auf die Noppe und ärgert sich über diese Materialspieler. Wenn, sie selber mal mit der Noppe spielen sollten, wäre der Ahaeffekt groß. Das Hinhalten des Schlägers bringt gar nichts, die Bälle springen unkontrolliert ab und landen im Nirvana. Da hilft nur üben, üben, üben. Das Material kann nur die individuellen Fähigkeiten des Spielers unterstützen.
Insofern sind alle Spieler, Materialspieler.
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