TIBHAR Quantum X Pro und Quantum X Pro Soft

[JanMove]

Nachdem ich den roten Quantum X Pro in Maximumstärke irgendwie dubios in seinem Spielverhalten fand, hab ich den Belag durch einen roten 2.0-er ersetzt. Und siehe da, der spielt sich deutlich anders und fast genau gleich wie der schwarze 2.0-er. Die Maximumversion fühlte sich schon gemäss Daumendrucktest spürbar härter an und spielte sich auch härter. Ich glaube ja fast, dass ich bei diesem Maximumbelag ein Montagsexemplar erwischt habe, oder aber es ist ein tatsächliches Feature der Maximumversion.

Jetzt mit den beiden 2.0-ern lief alles astrein, und ich bin voll zufrieden mit der Kombi. Wie bereits geschrieben erinnert mich der Quantum X Pro in seinem Spielverhalten an den Hammond Pro Alpha nassgeklebt. In Sachen Block, Konter und Schuss ist das für mich jetzt klar die neue Referenz auf dem Markt. Da steckt er so ziemlich alles in die Tasche, was ich an Belägen gespielt habe, einschliesslich Acuda Blue P1 Turbo und Bluestorm Z1 Turbo, die diesbzgl. ja auch schon ausgezeichnet sind. Ausserdem ist der Belag insgesamt sehr schnell, und sehr schön ist, dass sich beim Topspsin hohes Tempo sehr einfach aktivieren lässt. Dadurch, dass der Belag ziemlich schnittunempfindlich ist, geht das Rückschlagspiel und kurz Zurücklegen sehr einfach und kontrolliert. Als einiziger Wermutstropfen verbleibt, dass der Spin mit der 2.0-er Version zwar durchaus gut ist aber nicht an das Niveau anderer High-Endbeläge heranreicht. Somit ist es auch nicht so einfach extrem schnittreiche Aufschläge zu spielen.
Ausserdem habe ich noch das Gefühl, dass der Belag relativ schnell optische Abnutzungserscheinungen zeigt, diese sich aber bis jetzt nicht negativ auf das Spielverhalten auswirken. Den schwarzen 2.0-er spiele ich seit März mit einigen Wochen Covid-Pause. Der sieht zwar nicht mehr ganz so schön aus, spielt sich aber noch ziemlich gut. Da hatte ich schon Beläge, bei denen es genau anders herum war, d. h., optisch machten die noch einen ganz ordentlichen Eindruck aber von den Spieleigenschaften hatten die dann schon deutlich stärker abgebaut. Das scheint also im grünen Bereich zu liegen.

Mein Fazit:
Ich denke, dass ich den fehlenden Maximalspin gut verschmerzen kann angesichts der ganzen anderen Vorteile, die mir der Quantum X Pro bietet. Das direkte Anschlaggefühl vermittelt mir eine sehr gute Rückmeldung einhergehend mit einer hohen Ballkontrolle. Insbsondere die Fehlerquote im Rückschlagspiel (wahrscheinlich meine grösste Schwäche) ist niedriger wie auch die Quote bei den sonstigen leichten Fehlern. Und das ist schliesslich das, was in einem richtigen Match am meisten zählt. Nicht die spinnigsten oder härtesten Topspsins entscheiden ein Spiel sondern die Summe an kleinen Punkten.
Ich will jetzt ja keine Pferde scheu machen, aber was ich immer noch nicht verstehe ist, warum dieser absolute Top-Belag der günstigste unter allen ESN-Neuentwicklungen ist und insbesondere günstiger ist als die Vorgängerbeläge Quantum und Quantum S. Das erschliesst sich mir zwar nicht, nehme ich aber als positiven Nebeneffekt gerne in Kauf.

[Power-Seven]

Zitat von JanMove

warum dieser absolute Top-Belag der günstigste unter allen ESN-Neuentwicklungen ist

Ich würde es nicht als Neuentwicklung bezeichnen, einen Belag von 2018 mit einem härteren Schwamm rauszubringen. Aber in der Produktkommunikation wäre es nicht überraschend, genau das zu tun.

Mit entscheidend könnte sein, dass man sich an den Preisen des Quantum X orientiert hat, den es hier ja nicht gab.

Vielleicht möchte Tibhar aber auch einfach nur unterhalb der Schmerzgrenze von 50 Euro bleiben, zumindest so lange, bis etwas wirklich Neues kommt.

Und die beiden bisherigen Quantum-Versionen preislich oberhalb der aus meiner Sicht deutlich besseren Evolution-Serie anzusiedeln, war eh nicht clever.

Letztlich aber wirklich egal, nimm es mit

[JanMove]

@ Power-Seven

Der Schwamm ist nominell gleich hart (47.5°) wie beim normalen Quantum X. Ich denke, dass das aber nicht irgendein anderer Schwamm ist sondern eine Neuentwicklung, denn ich kenne keinen anderen Belag, der sich vom Anschlagverhalten so spielt wie der X Pro. Gemäß Tibhar Werbeprosa nennt sich das ja POP (Performance on Point). Der Belag hat damit ein gewisses Alleinstellungsmerkmal.

Ich vermute auch, dass sich der Preis dadurch begründet, dass die Quantum und Quantum S Beläge wohl ziemliche Ladenhüter waren/sind und preislich über den Evolutions liegend zu hoch angesiedelt sind.

Ich glaube auch nicht, dass der X Pro ein Renner werden wird. Vielen schwächeren Spielern dürfte der Belag zu schnell sein und die stärken Spieler werden den Maximalspin vermissen. Gemäß Shang Kun ist das ein Rückhandbelag für Profispieler, da sich mit diesem mit kurzen Bewegungen tischnah unglaublich viel Druck erzeugen lässt. Dem kann ich absolut zustimmen. Der Belag passt auch zu 100% genau zu meinem Rückhandspiel. Die meisten Profis brauchen aber auf der Vorhand was anderes. Für mich ist das aber vollkommen ausreichend und ich sag mal nur zu 95% passend. Deswegen sehe ich den Belag auch eher als Rückhandbelag, wenn dies Technik stimmt, oder aber jemand bevorzugt ein druckvolles Konter-Schussspiel mit der Vorhand.

Auf jeden Fall ist der Quantum X Pro kein Allerweltsbelag und die Klientel wird vermutlich relativ eingeschränkt bleiben.

[Power-Seven]

Zitat von JanMove

Der Schwamm ist nominell gleich hart (47.5°) wie beim normalen Quantum X.

Mein Fehler.

Zitat von JanMove

Ich denke, dass das aber nicht irgendein anderer Schwamm ist sondern eine Neuentwicklung

Ok. Dann schauen wir mal, welche kommenden Produkte den dann auch haben.

[JanMove]

Wenn ich es mir so recht überlege, dann passt der Belag eigentlich ziemlich gut zum professionellen Damentischtennis. Bernadette Szocs hat den wohl auch mal schon pinkfarben getestet.

[Power-Seven]

Zitat von JanMove

Wenn ich es mir so recht überlege, dann passt der Belag eigentlich ziemlich gut zum professionellen Damentischtennis.

Was sagt uns das über deine Rückhand?

Aber nach dem was du schreibst, sollte der Belag eigentlich prinzipiell schon viele Spieler ansprechen, die gerade auf der RH nicht nach dem maximalen Spin suchen und eher blocken und kontern.
Oder ist der Belag dafür zu schnell für die so genannten "unteren" Klassen?

Zitat von JanMove

Bernadette Szocs hat den wohl auch mal schon pinkfarben getestet.

Ja, bei T2 DIAMOND.

[JanMove]

Viele Spieler in den unteren Klassen bevorzugen ja auf der Rückhand oft weichere Beläge. Also man muss schon härtere Beläge mögen und ne gewisse Technik mit frühem Balltreffpunkt haben. Dann ist der Belag auch in unteren Klassen gut spielbar. Dies aber nur mit 1.8 oder 2.0 mm. Maximum würde ich da niemals empfehlen. Dass ist dann wirklich zu heftig!

[JanMove]

noppen-jedi scheint ja auch in dieses Schema zu passen.

[noppen-jedi]

Ich kann als Beispiel für untere Klassen gut herhalten

Meine RH Technik ist mit Sicherheit nicht optimal, die Beschleunigung aus dem Arm und Handgelenk auch nicht. Aber der Quantum X Pro lässt auch mit weniger perfekter Technik und Zuggeschwindigkeit einen schnellen Ball entstehen.

Eventuell teste ich demnächst auch den 2.0er für die Rückhand. Meine Hoffnung wäre eine minimal bessere Kurve als beim doch sehr direkten 1.8er.

Wenn die Haltbarkeit einigermaßen hinkommt (2 bis 3 Monate wären für mich ausreichend gut) ist das Ding auch bei mir gesetzt.

[Mischeilovitsch]

Hi JanMove;
Weißt du (oder jemand anderes ) ob Shan Kun diesen Belag Quantum X Pro spielt?