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Fitness - Ernährung - Psyche - Gesundheit - Verletzungen Keine Ausdauer? Unbeweglich? Übergewicht? Verletzt? Der Körper muss nun mal mitspielen (auch mental), daher geht es hier um Training (abseits des Tisches), Krafttraining, Workouts, Mindset, Rezepte, Tipps für Body & Seele, usw.

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  #1  
Alt 23.11.2024, 21:32
Lilchen Lilchen ist offline
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Impingement Hüfte

Guten Abend zusammen,

ich bin neu hier im Forum, aber nicht im Tischtennis.
Da ich seit einigen Monaten Schmerzen in der Hüfte habe, war ich damit dann beim Arzt und wie es scheint (eine Zweitmeinung steht kurz vor Weihnachten noch aus), habe ich beidseits ein femoroazetabuläres Impingement. Übersetzt: knöcherne Auswucherungen am Oberschenkelknochen, wodurch Oberschenkelknochen und Hüftpfanne bei bestimmten Bewegungen gegeneinander stoßen, was Schmerzen zur Folge hat.
Bei der Suche hier habe ich zwar 3-4 Themen zu Impingement Syndrom gefunden, aber die betrafen die Schultern.

Ich suche nun irgendwie gleichgesinnte, die mir ein bisschen meine Angst/Sorgen nehmen können. Nach erster Aussage vom Arzt könnte man das mit einer Minimalinvasiven Operation beheben, aber ich weiß nicht, ob ich mich das traue.
Im Alltag ist es erträglich, manche Bewegungen gehen nicht mehr so gut, man entwickelt Taktiken... aber beim Sport, vor allem beim Tischtennis sind die Bewegungen ja doch eher sehr spontan und reaktiv. Ich hatte es ein paar Mal, dass ich einen zu großen/verdehten Ausfallschritt gemacht habe, was dann höllisch wehtat und seitdem könnte man meinen, ich wurde im Boden einbetoniert, denn nun bewege ich mich so gut wie garnicht mehr. (Ich habe mich schon vorher wenig bewegt, ich bin eher so die Spielerin langmachen, Oberkörper verbiegen und so, aber das garnicht bewegen ist selbst für mich sehr ungewohnt).
Wenn ich wieder wie vorher spielen können will, müsste ich die OP wohl machen, für den Alltag wäre es (noch) nicht nötig. Aber was, wenn das dann garnichts hilft?
Gibt es hier Leute, die ähnliche oder das gleiche Hüftproblem hatten/haben und die berichten können, dass es nach einer Athroskopie besser wurde?
Oder Leute, die sich bewusst gegen einen Eingriff entschieden haben und Tipps haben, wie man am besten damit Tischtennis spielen kann? Aus Gewohnheit und Reflex bewege ich mich manchmal halt dann doch und das kann sehr schnell unangenehm werden.
Das alles überfordert mich etwas
(Achja, ich bin 35, also noch keine alte Oma)

Liebe Grüße,
Lilchen
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  #2  
Alt 23.11.2024, 22:07
Chris21272 Chris21272 ist gerade online
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AW: Impingement Hüfte

Ich hatte die Diagnose auch mal, war aber wohl gar nichts mit der Hüfte sondern kam durch die Arthrose im Knie. Damals hatte ich Krankengymnastik und habe selbst täglich den Oberschenkel gedehnt. Danach hatten sich diese Beschwerden erledigt. Jetzt macht das Knie Ärger, aber das ist ja eine andere Baustelle. Vielleicht hast du Glück und es erledigt sich auch mit KG oder der zweite Orthopäde diagnostiziert was anderes… Dass man dann Angst hat sich zu bewegen, ist nur natürlich.

Viel Glück weiterhin. Die Möglichkeit einer OP bleibt einem ja immer - auch später noch.
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  #3  
Alt 23.11.2024, 22:28
Lilchen Lilchen ist offline
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AW: Impingement Hüfte

Danke für deine Erfahrung.
Tatsächlich habe ich ab Donnerstag Physio wegen der Hüfte, danach hatte ich gefragt, bevor die Diagnose mit dem Impignement kam.
Natürlich hoffe ich, dass die ein bisschen was bringt, wenn es aber wirklich "zu viel Knochen" ist, die da gegenainanderstoßen, dann wird Physio ja leider auch nicht viel bringen...dadurch bildet sich ja kein Knochen zurück.
Aber ein bisschen Hoffnung bleibt, auch, weil der erste Orthopäde irgendwie ein bisschen unsicher schien bzw. sagte der mir eigentlich garnichts dazu und meinte, es sieht alles gut aus. Erst der Rheumatologe, bei dem ich dann war um rheumatische Erkrankungen auszuschließen, hat den Arztbrief vom Orthopäden gelesen, sich die Bilder angeguckt und war verwirrt, dass der Orthopäde meinte, sieht alles supi aus. Er hat mir dann halbwegs erklärt, was im Arztbrief steht und dass ich mir ne Zweitmeinung holen sollte.

Danke auf jeden Fall schonmal. Arthrose wurde übrigens auch schon ausgeschlossen (zum Glück).
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  #4  
Alt Gestern, 08:41
Chris21272 Chris21272 ist gerade online
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AW: Impingement Hüfte

Keine Ursache. Ich hab keine medizinische Vorbildung, kann aber sagen, dass es Leute gibt, die beschwerdefrei mit allem möglichen leben (Bandscheibenvorfall oder Fersensporn) und bei manchen ist kaum was zu sehen und sie haben trotzdem große Schmerzen. Ich konnte mir damals gar nicht vorstellen, dass nichts mit der Hüfte ist, weil sie sehr geschmerzt hat. Ich habe dann beim Schlafen oder beim Liegen auf dem Sofa immer das Bein von der schmerzenden Seite über die andere geschoben, um zu Entlasten und das war komplett falsch und hat das Ganze noch befeuert! Das habe ich aber auch erst vom Physiotherapeuten erfahren. Wenn ich in der Gegend jetzt noch mal ein Ziehen verspüre, dehne ich: Mit dem Hintern auf einen stabilen Tisch an den Rand legen, das Bein von der gesunden Seite anziehen und das andere baumeln lassen. Ich hatte teilweise soviel Spannung im Oberschenkel, dass es mehrere Minuten dauerte, bis das Bein nach unten gesunken ist!

Vielleicht kannst du das ja mal probieren, Dehnen kann ja nicht Schaden. Und Beine möglichst nicht mehr übereinander schlagen, auch im Sitzen nicht!
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  #5  
Alt Gestern, 18:22
chris6 chris6 ist gerade online
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AW: Impingement Hüfte

Ich habe diese Diagnose an beiden Hüften. Bin im Moment 57 Jahre alt. Beide Hüften wurden vor 11 Jahren Athroskopisch operoert. Rechts war der Knorpel auch noch voll kaputt. Links mußte die Op abgebrochen werden, da der Extender, der bei der OP den Oberschenkelkopf leicht aus der Pfanne zieht sich zu verbiegen begonnen hat.

Ergebnis, Rechts soweit alles ok, obwohl der Arzt dem Gelenk keine 10 Jahre geben wollte und schon mit der künstlichen Hüfte gedroht hat.

Links, also sozusagen das nicht operierte Gelenk. Problematisch, da ich nicht so breitbeinig stehen kann wie ich müßte. Bei Ausfallschritten nach Links habe ich manchmal einen stechenden Schmerz und falle dann auch hin, da die Kraft aus dem Bein weicht. Der Schmerz läßt bei mir aber nach weniger als einer Minute wieder nach und ich kann weiter spielen.

Ich spiele mit Rechts und Antitop auf der Rückhand, aus der Rückhandecke und versuche Bewegungen nach Links zu vermeiden.

Aber früher oder später werden wir da wohl nicht um eine künstliche Hüfte herum kommen.

Alles Gute Dir!
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  #6  
Alt Gestern, 21:25
Lilchen Lilchen ist offline
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AW: Impingement Hüfte

Zitat:
Zitat von chris6 Beitrag anzeigen
[...] Bei Ausfallschritten nach Links habe ich manchmal einen stechenden Schmerz und falle dann auch hin, da die Kraft aus dem Bein weicht. Der Schmerz läßt bei mir aber nach weniger als einer Minute wieder nach und ich kann weiter spielen.[...]
Alles Gute Dir!
Oh, wow danke! Das sind genau meine Schmerzen und es erleichtert mich, dass ich nicht alleine auf der Welt bin damit, auch wenn es mir für dich natürlich leid tut

Hingefallen bin ich zum Glück noch nicht, aber ist mein Ausfallschritt zu groß oder ich drehe mich zeitgleich auch noch etwas unglücklich, schießt der Schmerz durch die Hüfte und ich hab das Gefühl, mir grad das Bein ausgerenkt zu haben. Und genau wie bei dir, ist nach einer Minute alles wieder ok. Aber meine Teamkameradinnen sind halt auch jedes Mal total besorgt, wenn ich da humpelnd zum Tisch zurückgehe und das will ich auch gerne vermeiden :/

In meiner Vorstellung läuft das da drinnen dann so ab, dass die Knochen sich eigentlich blockieren, kein dran vorbeikommen, bei so einem plötzlichen Ausfallschritt aber genug Kraft aufgewendet wird, dass Knochen A sich doch an B vorbeizwängt/dran vorbei schabt und das tut dann weh. Und wenn das Bein nicht mehr so abgewinkelt ist, also 1-2 Sekunden später, wenn man wieder normal steht, sind ja auch die Knochen wieder richtig und der Schmerz lässt sehr schnell nach. Ich habe eine blühende Fantasie
Aber als es das erste Mal passiert ist, habe ich echt Panik bekommen, dass ich grad was kaputt gemacht habe. Nunja und jetzt versuche ich solche Schritte zu vermeiden, weil ich Angst vor den Schmerzen habe.
Hätte ich mal damals angefangen die typischen kleinen Side-Steps zu machen. Mit so Trippelschritten wäre das ganze vermutlich nicht ganz so schlimm, aber ich war halt schon immer sehr unbeweglich und im Zweifel gabs Ausfallschritte...jetzt nicht mehr.

Auch dir ein großes Danke für deinen Erfahrungsbericht, vor allem auch die OP-Erfahrung.

Zuerst hatte ich die Schmerzen übrigens tatsächlich im Alltag. Unter anderem tat es beim Aussteigen aus dem Auto (Fahrerseite) weh. Ich konnte das Bein einfach nicht mehr so weit nach außen drehen. Ich steige nun aus wie eine Oma, mit dem Popo und beiden Beinen nach links rutschen/drehen und "vorwärts" aussteigen. Naja und so geht es mir mit diversen Alltagsbewegungen, man entwickelt Techniken. Nur beim Tischtennis hab ich außer "stehen bleiben" noch keine gute Taktik gefunden, da es ja auch in beide Richtungen weh tut.

Dir auch alles Gute und ich drücke dir die Daumen, dass die künstliche Hüfte noch viele Jahre auf sich warten lässt!
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  #7  
Alt Gestern, 23:47
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AW: Impingement Hüfte

Hey! Erstmal sorry für Deine Probleme - super ätzend so etwas, ich weiß leider, wovon ich rede...

Ich hatte seit einigen Jahren immer mal wieder leichtere Beschwerden in der rechten Hüfte, keine wirklich akuten, stechenden Schmerzen, sondern eher ein "Entzündungsgefühl" und dazu dauerhaft sehr wenig Spielraum in der Rotation. Habe mir aber wenig dabei gedacht, außer, dass ich etwas für die Mobilisierung machen müsste. Die Schmerzen gingen auch immer nach relativ kurzer Zeit weg.

Nach einem Kreuzband- und Meniskusriss 2021 und zig Arztbesuchen vor und nach der OP habe ich dann zwischendurch mal nach der Hüfte schauen lassen, weil die Beschwerden zu diesem Zeitpunkt stärker waren und auch länger anhielten als zuvor. Schon nach einer kurzen Überprüfung der Rotation ("Für einen 80-Jährigen sieht das ganz gut aus." - Bin leider erst 33..) äußerte der Doc den Verdacht Cam-Impingement - wurde dann auch durch das Röntgenbild sehr deutlich bestätigt. Dasselbe leider auch links, wo ich bis dato noch keinerlei Beschwerden hatte, vermutlich, weil die Rotation nach rechts im Tischtennis und Tennis als Rechtshänder deutlich stärker beansprucht wird.

Mir wurde dann von mehreren Seiten stark zu einer OP geraten, wurde dann auch rechts im Mai 2023 durchgeführt. Wirklich keine große Nummer: Arthroskopie, zwei Nächte im Krankenhaus, danach ein paar Wochen Teilbelastung
Der Knorpel war bereits angegriffen (auch schon im MRT zu sehen), das Labrum hatte sich gelöst (musste refixiert werden), aber insgesamt sah das Gelenk noch in Ordnung aus. Es wäre allerdings definitiv besser gewesen, wenn ich die OP schon vor ein paar Jahren hätte machen lassen.

Es ging tatsächlich relativ schnell, bis ich wieder einiges an Sport machen konnte, selbst TT ging nach ca. 8 Wochen wieder, natürlich mit langsamem und vorsichtigem Start. Was deutlich länger gedauert hat (ca. 4-5 Monate), war längeres Joggen, da stach es anfangs noch relativ schnell rein.

Die Beweglichkeit im Gelenk ist immer noch sehr stark eingeschränkt, allerdings anders als vorher und auf der linken Seite: Durch die jahrelange Einschränkung ist die umliegende Muskulatur logischerweise ebenfalls deutlich verkürzt und es dauert einfach seine Zeit und erfordert regelmäßige Übungen, um das zu ändern. Auf der linken Seite habe ich seitdem kurioserweise deutlich stärkere Probleme (ähnlich wie zuvor rechts, aber häufiger) und eher das Gefühl, dass da tatsächlich ein physischer Widerstand im Weg ist (was ja auch tatsächlich der Fall ist) und durch die Reibung das Gelenk angegriffen wird.
Beim TT habe ich rechts so gut wie keine Beschwerden - da machen Knie und linke Hüfte deutlich mehr Probleme!

Insofern werde ich die linke Seite relativ zeitnah (vermutlich im Frühjahr) operieren lassen und hoffen, dass der Heilungsprozess ähnlich verläuft wie rechts bzw. das Gelenk selbst evtl. noch in einem etwas besseren Zustand ist.

Also mein Fazit: Ich würde die OP (von einem guten/erfahrenen Operateur) definitiv empfehlen und das lieber früh als (zu) spät. Danach eine gut ausgestattete Physiopraxis suchen, umliegendes Gewebe vernünftig ausheilen lassen und diszipliniert und fleißig Übungen (Mobilisierung + Kräftigung) machen.

Die Diagnose Cam-Impingement inkl. Behandlung ist laut meinem Orthopäden übrigens noch relativ jung - zuvor kamen Patient*innen einfach mit völlig kaputten Hüften und benötigten eine künstliche. Die Studienlage ist daher wohl auch noch ziemlich dünn. Es gebe eine Korrelation zwischen Befund und "viel Sport in jungen Jahren" - aber inwieweit das tatsächlich für den Auswuchs verantwortlich ist, sei völlig unklar.

Gute Besserung und alles Gute!
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"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin, und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen..."
Kurt Marti
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