Unterschnitt Ball heben / anheben statt ...

[derTTT]

Heute hat Dang Qiu in seinem Spiel gegen den jungen Chinesen Huang den Schlag oft bei der Aufschlagannahme ausgepackt, speziell im vierten Satz und war damit ziemlich erfolgreich!

[plunder]

In diesem ganzen Zusammenhang <US Ball anheben, No-spin Loop, VH Flick> gibt es noch eine sehr eng verwandte Technik, den Pancake Flip; hier wird auch nicht gezogen sondern der ankommende US zunutze gemacht:



Was wir bisher noch nicht erwähnt haben, es aber ein wichtiger Aspekt des ausgeführten Schlags oberhalb des Tischs werden kann, z.B. bei kurzen oder mittellangen Schupfbällen mit sehr starkem Unterschnitt (die man ja eh nicht ziehen würde per underspin loop), und ich beim Üben des No-spin Loops mit Erstaunen u Begeisterung bemerkt habe:

Wenn man den Pancake Flip, der ja im Grunde auf dem No-spin Loop basiert, gekonnt ausführt als Antwort auf jenen Schupfball, trägt der produzierte Ball keinen No-spin sondern beträchtlichen Topspin, i.e. nämlich den Spin, der vom starken US übrig geblieben ist. So, als würde der ankommende US-Ball an einer senkrechten Gummiwand durch die Schwerkraft plus dem Greifen des Unterschnitts nach unten katapultiert werden ("beschleunigtes Abrollen entlang der Wand") * bei so einem "Abrollen" ist klar, dass der Ball noch viel von dem originalen Spin mit sich trägt, also keineswegs spinfrei geworden ist; nur eben, dass die Gummiwand den Ball nicht senkrecht (=direkt auf die eigene Tischhälfte) abrollen lässt sondern auf die Gegners Tischhälfte.

Ein reines Anheben des Schupfballs (bei waagerechtem Schlägerblatt) würde einen No-spin Ball erzeugen. Klappt man das Schägerblatt aber gekonnt zum perfekten Zeitpunkt um, rotiert der erzeugte Ball weiterhin in dieselbe Richtung (nur leicht vermindert), und da der Ball auf den Gegner zukommt, hat der Gegner den Eindruck, dass ein Ball mit beträchtlichem Topspin auf ihn zukommt. Dabei ist das quasi der vom Gegner eigene Spin, den er da wieder zurückbekommt (~vielleicht vergleichbar, als wenn ich einen Anti-Belag hätte?).

Das zu sehen, bei meinen robipon Übungen, wie der Ball dann auf der Roboters Tischhälfte auftitscht und dabei zum Auffangnetz hin beschleunigt und noch viel vom originalen Spin trägt, also fern von einem "No-spin" Ball ist!, finde ich absolut faszinierend. Und imho bei so einer Qualität im Ball (er fliegt flach und schnell übers Netz, und trägt beträchtlichen OS aus Sicht des Gegners) kann man definitiv von einer Eröffnung reden.

Diese meisterliche Abrolltechnik klappt nur bei netznahen (und am besten auch leicht hohen) US-Bällen, weswegen ich die Bezeichnung Pancake Flick ganz passend für einen "netznahen No-spin Loop" finde. Nicht meisterlich ausgeführt, produziert der Pancake Flick tatsächlich einen Ball mit No-spin

No-spin Loops im Allg. und Pancake Flicks im Spez. sind meine wichtigsten New Additions 2025 im Schlag-Repertoire, werden fleißig geübt (macht voll Spass die zu üben!!) und auch bewusst in Matches zur Anwendung gebracht. Immer wenn (kurz/lang/mittellang) geschupft wird, bietet sich das Potential, diesen Schlag bewusst anzuwenden, um die open rally zu starten OR um den Gegner 11087-mal zu verdutzen. Der Schlag ist wahrlich nicht einfach auszuführen, man braucht Fingerspitzengefühl/Konzentration/Erfahrung/Übung dafür, und er ist definitiv schwieriger u riskanter als erh ... weiter zu schupfen

Der neue Titel dieses Threads sollte also heißen :
AW: Unterschnitt Ball heben / anheben / abrollen statt ...

[derTTT]

Mach es nicht so kompliziert. Die meisten verstehen den Zusammenhang nicht, aber Ti Long hat das in einem seiner frühen Videos mal sehr eindrücklich erklärt.

Es geht immer darum den US des ankommenden Balles mitzunehmen. Beim "Lupf" musst du dafür quasi nichts tun, beim Topspin stark nach vorne musst du den Spin des Balles übertrumpfen, damit er nach vorne fliegt. Das was du hier beschreibst ist einfach etwas was zwischendrin liegt. Du brauchst noch nicht die tangentiale Geschwindigkeit, wie beim Topspin, erzeugst aber schon mehr ÜS, als beim "Lupf".

Abgesehen davon, dass du all diese Schläge einbringen kannst, um dem Gegner eine Aufgabe mit variablem Spin zu geben, würde ich die Stufen einfach mal als Abfolge im Training sehen, um sich schrittweise von einem einfachen "Lupf" an den spingeladenen TS/Flick heranzutasten.

[plunder]

Zitat von derTTT

die Stufen einfach mal als Abfolge im Training sehen, um sich schrittweise von einem einfachen

Ich will es auch nicht kompliziert machen, da die Übergänge zwischen den verwandten Schlagarten fließend sind, insbesondere der Übergang von einem Pancake Flick zu einem professionellen VH-Flip. Für meine Psyche ist es allerdings hilfreich zwischen den beiden zu unterscheiden und sie separat, also unter anderen Übungsbedingungen, zu trainieren. Gerade bei einem kurzen flachen Schupfball mit extremen US, schafft nur der Profi darauf einen spingeladenen Flick anzuwenden: und wenn, dann nur per RH-Flick, niemals per spingeladenen VH-Flick. Trotzdem kann der Nicht-Profi hier einen VH-Pancake Flick effektiv zum Einsatz bringen und die Rally eröffnen.

So oder so, nicht einfach.
Und stimmt, gehört sich trainiert. Einfach so ist noch keine Meise vom Fenster gefallen.

[Zigeuner]

"I fear not the man who has practiced 10,000 kicks once, but I fear the man who has practiced one kick 10,000 times."

Dieses berühmte Zitat von Bruce Lee sollte man bei diesen ganzen Spielereien nicht vergessen.

Also lasst euch auch nicht zu viele Flausen in den Kopf setzen. Bei nem kurzen, flachen Ball mit Unterschnitt auf Hobbylevel wo eh kaum jemand flippen kann, lautet die Anwort mit Sicherheit nicht Pancakeflip^^.

[plunder]

Hier ein weiterer aktueller Beitrag zum Thema No-spin Loop, diesmal von meinem Lieblingsyoutuber (ab 04:40):



"and very fun to execute"

[plunder]

Das hier ist das beste Lehrvideo zum No-spin Loop (NSL) Schlag auf Vorhandseite als Pseudo-Eröffnung (syn. Quasi-Eröffnung)



Seine anderen Lehrvideos sind genauso anschaulich gut

Ein Video zum Revalt wollte er auch demnächst machen