Alternative zum / Ersatz für Gewo Thunderball 2

[Hubert K]

Hi Chris!

Ich sehe in Deinem Profil folgende Angabe bzgl. der Beläge: Armstrong Hikari SR7 55 1.8; XIOM Vega Pro 2.0

Wie ging deine Reise nach dem Thunderball² weiter?



Ich bin "fortgeschrittener Einsteiger", spiele seit knapp einem Dreivierteljahr ein GEWO Zoom Pro Off- mit einem GEWO Mega Flex Control in 1,8 mm auf der Vorhand sowie einem andro Hexer Duro in 1,7 mm auf der Rückhand. Den Thunderball² habe ich kennengelernt, da er auf beiden Seiten des Einsteiger-Fertigschlägers "GEWO Player" montiert war, mit dem ich das erste Jahr gespielt habe.

Mit meinem aktuellen Schläger bin ich insgesamt sehr zufrieden und sehe eine Lernkurve, werde besser. Ich würde das Setup so wohl jederzeit erneut kaufen. "Gefühlt" gelang es mir aber mit dem GEWO Player/Thunderball² besser, "giftig" zu schupfen und Spin zu erzeugen, dem Gegner ein fieses kurz/kurz-Spiel aufzuzwingen und somit zu verhindern, ihre eigene Stärken des offensiven Spiels zu verwirklichen. Ich konnte das Spiel leichter entschleunigen. Seit ich meinen neuen Schläger besitze, habe ich nur mal kurz 15 Minuten mit dem GEWO Player gespielt - meine Erinnerung bzgl. Schupf/Spin kann also täuschen. Bemerkenswert ist folgendes: Wenn ich den GEWO Player mal an Trainingspartner verliehen habe, dann haben sie damit viel unangenehmer gegen mich/mit mir gespielt als mit ihren eigenen Schlägern. Langsamer, ja, aber mit mehr Spin. Meine laienhafte These ist, dass es mit dem Thunderball² einfacher ist, bei recht langsamen Bewegungen Spin zu erzeugen/Unterschnitt beim Schupf, als dies bei "angeseheneren" Belägen der Fall ist.

Seit ich auf meinen neuen Schläger gewechselt bin ist mein Spiel insgesamt schneller/härter geworden. Vor allem Rückhand-Blocks mit dem Hexer Duro machen mir total viel Spaß, so wie ich überhaupt sehr Rückhand-lastig spiele. Ich blocke viel, schupfe viel, lege gerne kurz mit der Vorhand. Unter dem Strich würde ich nicht zurück zum alten Setup wechseln wollen, da die "neue" Art zu spielen "athletischer" ist und mehr Spaß macht. Jedoch habe ich irgendwie das Gefühl, dass mein Spin/Schupf mit dem günstig-Einsteigerschläger GEWO Player/Thunderball² "giftiger" war als bei meinem aktuellen Setup.



Wichtig: Oben erwähnte Trainingspartner, die mit dem GEWO Player/Thunderball² vermeintlich leichter Spin erzeugen/giftiger Schupfen, sind ebenso wie ich lediglich "fortgeschrittene Einsteiger" und keine Spieler mit vielen Jahren kontinuierlichen Trainings oder Turniererfahrung im Rucksack. TTR-Werte kann ich nicht liefern, da keine Wertungsspiele. Klar ist aber: Es geht hier um Spieler, die zwar sportlich sind, aber wenig Erfahrung mitbringen und über deren "Technik" routinierte Spieler vermutlich schmunzeln würden. Trotzdem reicht es, um im Vereinstraining auch mal mit "alten Hasen" ein paar Bälle wechseln zu können, ohne dass der Ballwechsel nach 3 Sekunden endet.

[Chris21272]

Hallo Hubert, ich habe den Hexer Powersponge ein Jahr lang gespielt und bin dann auf den Hikari SR7 55 gewechselt. Der Hexer ist ja weich, der Thunderball war ja auch sehr weich. Ich dachte damals dass das gut passen würde. Ich bin aber nie so richtig warm damit geworden und der Belag war zu schnell für mich. Ich hatte mehr Schwierigkeiten bei der Aufschlagannahme. In einem anderen Thread bin ich dann auf den Hikari gestoßen.

Zitat von Hubert K

"Gefühlt" gelang es mir aber mit dem GEWO Player/Thunderball² besser, "giftig" zu schupfen und Spin zu erzeugen, dem Gegner ein fieses kurz/kurz-Spiel aufzuzwingen und somit zu verhindern, ihre eigene Stärken des offensiven Spiels zu verwirklichen. Ich konnte das Spiel leichter entschleunigen.

Genau das geht mit dem Hikari auch sehr gut. Der Belag ist langsam und kontrolliert aber im Gegensatz zum Thunderball sehr hart. Aktive Blocks und recht genaue Plazierungen funktionieren gut damit und meine Aufschlagannahme hat sich verbessert. Ich habe mir den Belag gerade wieder im Shop neu bestellt und werde nach der Hinrunde wechseln. Den alten Belag werde ich auf meinen Ersatzschläger packen, weil er auch nach einem Jahr spielen (3-4mal die Woche) noch nicht komplett abgespielt ist!

Mir macht das Testen nicht so viel Spaß wie anderen Leuten, ich teste auch selten von anderen die Beläge. Das liegt aber an meinem Balsaholz, was schon ein spezielles Spielgefühl hat.

Sollte ich noch an Spielstärke zulegen, wird es vielleicht nochmal ETWAS offensiver auf der RH aber momentan passt es gut so. Das Offensivspiel mit dem Hikari ist auch möglich, die Eröffnung auf US ist aber mit anderen Belägen sicherlich leichter.

Insgesamt hat sich für mich als Spielphilosophie rauskristallisiert, dass ich auf meiner „sicheren“ Seite viel Kontrolle haben möchte.

Das Schupfen funktioniert bei mir auch mit anderen Belägen, weil ich dabei einfach ein gutes Timing habe. Mit dem Hikari ist es wirklich ziemlich „giftig“ und wer noch nie gegen mich gespielt hat, zieht oder schiebt den ersten oft ins Netz.

[Hubert K]

Hi!

Das klingt alles ziemlich sinnvoll, da konsequent und konsekutiv! Vielen Dank für Dein Update! Da der Thunderball² kaum besprochen wird im Forum hat es mich interessiert, wie der Belag von Dir aus der Rückschau Deiner weiteren Entwicklung heraus eingeordnet wird. Für mich fühlte sich der Thunderball² auf dem Fertigschläger zum Einstieg einfach richtig gut an, vom Preis des GEWO Player von knapp 30 Euro und weniger im ständig wiederkehrenden Angebot mal ganz abgesehen. Ich habe die Spieleigenschaften als irgendwie "anders" und interessant in Erinnerung, und diese Eigenschaften dann auch als "Empfänger" so erlebt, wenn ich den Schläger einem Mitspieler überlassen habe und mit einem erhöhten Maß an Spin konfrontiert war (Anfänger gegen Anfänger).

Zitat von Chris21272

Mir macht das Testen nicht so viel Spaß wie anderen Leuten, ich teste auch selten von anderen die Beläge. Das liegt aber an meinem Balsaholz, was schon ein spezielles Spielgefühl hat.

Ich habe mir mit dem Kauf meines ersten individuell zusammengestellten Schlägers vorgenommen, den Fokus rein auf technische/spielerische Entwicklung zu legen und nicht durch Materialwechsel zu verwässern. Deshalb habe ich meinen GEWO Player/Thunderball² nur noch eine Viertelstunde zum Vergleich gespielt. Jenseits dessen habe ich für 10 Minuten einen Schläger mit mittellanger Noppe auf der Rückhand angespielt. Das fand ich total spannend, reizvoll und hat mir auf Anhieb viel Spaß gemacht. An irgendwelche Materialwechsel denke ich trotzdem nicht, da ein großer Teil meines Spaßes daher rührt, meinen Schläger mit jedem einzelnen Training besser kennenzulernen - samt Höhen und Tiefen. Vielleicht würde der Tausch des Holzes/Belags einen Vorteil in der Entwicklung bringen - ich fürchte da jedoch ein Faß ohne Boden, bei dem das Interesse an einem weiteren Wechsel letztlich nie stoppt. In diesem Sinne stehe ich auch vielen Test-Eindrücken von deren Schilderung man im Internet lesen kann mit einem gerüttelt Maß an Skepsis gegenüber: Wurde ein Setup 15 Minuten, 15 Stunden, 15 Monate kennengelernt und getestet? Waren die Beläge neu oder "wiedergeklebt" etc.?

Mich freute hier einfach mal von jemandem zu lesen, der diesen kaum besprochenen Belag, Thunderball², auch mal gespielt hat und ob vielleicht mein laienhafter Eindruck geteilt wird, dass der Belag es irgendwie ermöglicht, bei vergleichsweise langsamen Bewegungen bereits ein Niveau an Spin zu erzeugen, dass bei anderen Belägen eine "bessere" Technik verlangt. Aber wie gesagt: Obwohl mir der GEWO Player mit Thunderball² sehr gefallen hat, möchte ich mein GEWO Zoom Pro Off- mit GEWO Mega Flex Control und andro Hexer Duro nicht mehr missen.

Der Hexer Duro auf der Rückhand, zumal in Kombination mit dem GEWO Zoom Pro Off-, ist auch gefühlt ein Stück weit härter als es der weiche Thunderball² auf dem GEWO Player war. Das ist aber kein Problem. Gerade als Einsteiger war ich frei von irgendwelchen Pfadabhängigkeiten oder Empfehlungen nach dem Motto "der bisheriger Belag war weich, dann nimm lieber erneut einen weichen Belag". Gerade zu Beginn sind ja noch sämtliche Wege offen und es macht glaube ich wenig Sinn, da in einer gewissen Schablone zu bleiben, nur weil der Erstbelag soft/medium/hart war.