Annett Kaufmann (GER)

[Peter Igel]

Ne Entschuldigung bei Andreas Hain wäre vielleicht mal angebracht.

Fräulein Kaufmanns Verhalten ist unterirdisch.

Spielen kann sie, wobei das System auf Kante genäht zu sein scheint.
An guten Tagen schlägt sie Viele.
An weniger guten verliert sie gegen Viele.
So lange Han Ying spielt, ist sie besser als A.K.

[Lexmark]

Zitat von JSchlumpf

Keine Ahnung, was du mit 90er/2000er meinst in Zusammenhang mit meinen Posts ...

Grundsätzlich ist der Übergang von der Jugend in den Profi-Erwachsenenbereich oft schwierig. Die wenigsten schaffen einen fließenden Übergang, einige verschwinden im Erwachsenenbereich komplett von der Bildfläche. Das betrifft viele Sportarten.
Das sollte man den Spielern auch klar machen, die sich in diesem Übergang befinden, und sie eben auch bestmöglich unterstützen!

Ich denke Annett Kaufmann hat den Übergang geschafft - zumindest auf einem Niveau, über das man nicht meckern kann. Mir scheint allerdings, sie macht sich zu viel Druck bzw. sieht sich auf einem so hohem Niveau, auf dem sie sich in Wirklichkeit einfach nicht befindet. Vielleicht kommt es noch - dazu gehört dann aber auch, dass man sich im Spiel im Griff hat.

In Einzelsportarten, in denen einem der Gegner auf hohem Niveau direkt gegenüber steht - im 1 zu 1 entscheiden oft Nuancen - und eben auch der Kopf und die Cleverness. Das gute Spiel allein ist nicht alles. Hitzköpfe haben es in Einzelsportarten meist nicht leicht.

Es gibt aber auch unzählige Beispiele aus diversen Sportarten in denen Hitzköpfe genauso erfolgreich sind wie 'Kontrollierte'.
Daran würde ich das nicht festmachen, der eine so der andere so.
Für mich eine Frage des Benehmens, wenn Arschloch wirklich gefallen sein sollte, das sollte auch nach vorheriger Provokation ihrer Gegnerin nicht passieren.
Der Rest, im Gespräch mit ihrem Coach, völlig harmlos.
Im Sport bleibt so etwas normalerweise 'in der Kabine' (was z.B. auf dem Platz gesprochen wird), hier leider nicht. Was sich der Gegenüber vorher alles so erlaubt hat...wird für gut befunden, stumpf ignoriert oder einfach inzwischen gar nicht mehr erkannt oder realisiert.

[JSchlumpf]

Zitat von Peter Igel

Ne Entschuldigung bei Andreas Hain wäre vielleicht mal angebracht.

...auf gar keinen Fall! Hier gilt höchstens "Gleich und Gleich gesellt sich gern". Eine Entschuldigung wäre hier niemals angebracht! Andras Hain ist ein Mensch den wohl die wenigsten Menschen als sympathsich bezeichnen würden... Hier haben sich zwei gesucht und gefunden!

Beim jüngsten Spiel und den Aussagen sehe ich es kritischer...

[HansWurst123]

Zitat von Lexmark

Was sich der Gegenüber vorher alles so erlaubt hat...wird für gut befunden, stumpf ignoriert oder einfach inzwischen gar nicht mehr erkannt oder realisiert.

Man ist für sein eigenes Verhalten verantwortlich und nicht für das Verhalten des Gegenüber.

Du hast eben auch aus der Berlin-Sache nichts mitgenommen - "wer sich provozieren lässt und deswegen einen Fehler mehr im Spiel macht, ist eben selbst schuld". Das ist dann eben fehlende Professionalität oder emotionale Selbstregulation.

Auch im nicht-sportlichen Bereich kennt man das im Umgang mit Kunden oder Vorgesetzten, dass man nicht über jedes Stöckchen springen muss, welches einem hingehalten wird

[JSchlumpf]

Zitat von HansWurst123

es herrschte ein ganz anderer Zeitgeist. Sieht man doch auch bei anderen Sportarten wie z.B. Tennis - ein John McEnroe damal vs. ein Zverev heute. Wird auch in der Öffentlichkeit ganz anders wahrgenommen. Das wird heutzutage bei männlichen Sportlern auch nicht anders bewertet.

Würde allerdings behaupten, dass es hauptsächlich damit zusammenhängt, dass "ausfälliges Verhalten" gegenüber Spielgerät, Schiedrichter oder Gegner mehrheitlich nachteilig für das eigene Spiel sind --> sprich "nicht profihaft" --> Sportarten entwickeln sich, werden immer professioneller, da hat man eben irgendwann erkannt, dass Rauchen eher nachteilig ist oder eben auch "ausfälliges Verhalten".

Und letztlich ist es genau dass, wass ich am bei Annett Kaufmann "schade" finde - sie schadet sich durch so ein Verhalten selbst. Besonnenes Verhalten führt m.M. nach im Tischtennis zu mehr Erfolg.

[Lexmark]

Zitat von HansWurst123

Man ist für sein eigenes Verhalten verantwortlich und nicht für das Verhalten des Gegenüber.

Du hast eben auch aus der Berlin-Sache nichts mitgenommen - "wer sich provozieren lässt und deswegen einen Fehler mehr im Spiel macht, ist eben selbst schuld". Das ist dann eben fehlende Professionalität oder emotionale Selbstregulation.

Auch im nicht-sportlichen Bereich kennt man das im Umgang mit Kunden oder Vorgesetzten, dass man nicht über jedes Stöckchen springen muss, welches einem hingehalten wird

Wüsste ehrlich gesagt nicht was ich persönlich aus der Berlin Sache mitnehmen sollte. Ist doch längst kein Thema mehr, und wurde ja offensichtlich nur hier extremst thematisiert.
Ansonsten ist es doch schön das es zumindest hier jemanden gibt, oder vielleicht 2, der/die zu jeder Zeit sich vorbildlich verhalten, moralisch unangreifbar sind und aber auch jedes Stöckchen ignorieren. In diesem Sinne...weiter machen.

[JanMove]

Na ja, die ganze Diskussion hier leidet unter einer völlig falschen Prämisse nämlich der Annahme, dass Tischtennis ein fairer Sport sei. Das Gegenteil ist richtig. Und jetzt kann man darüber streiten, welches Verhalten am unsportlichsten ist. Wenn die Kaufmann sich so verhält und Sprüche ablässt wie geschildert, geht das natürlich überhaupt nicht, was aus meiner Sicht offensichtlich unsportlich und dumm ist. Wenn die Gegener mit taktischen Mätzchen aufwarten wie Zeitverzögerung, Stöhnen und Gebrülle, falsche Aufschläge oder getuntes Schlägermaterial, dann gilt dies alles als taktisch klug und erlaubt solange der Schiri nicht pfeift. Diese Sachen sind zwar subiler in der Ausführung aber genauso unsportlich und widerlich. Also das schenkt sich nichts und deswegen ist es für mich mittlerweile auch ziemlich überflüssig geworden, Profispiele anzuschauen. Das werden einige vielleicht anders sehen, aber mich kotzen diese ganzen Verzögerungen und das Rumgebrülle wesentlich mehr an als wenn ein Spieler aus dem Affekt heraus sich mal ungebührlich verhält. Die öffentliche Wahrnehmung ist dabei natürlich eine andere.

Wirkliche Sportsmänner wie etwa Samsonov oder Persson gibt es quasi nicht mehr, und das schlimme dabei ist, dass viele unsportlich Verhaltensweisen heutzutage geradezu antrainiert werden.

[Wohlfühlbacher]

Sehr unterhaltsam hier.

Witzig vor allem der ein oder andere üblich verdächtige Moralapostel, der hier regelmäßig vom Leder zieht und verbal keine Gefangenen macht.

Wenn aber die Kaufmann ausrastet… Daaaann… ja daaaaannnn…

[Wohlfühlbacher]

Zitat von JanMove

Na ja, die ganze Diskussion hier leidet unter einer völlig falschen Prämisse nämlich der Annahme, dass Tischtennis ein fairer Sport sei. Das Gegenteil ist richtig. Und jetzt kann man darüber streiten, welches Verhalten am unsportlichsten ist. Wenn die Kaufmann sich so verhält und Sprüche ablässt wie geschildert, geht das natürlich überhaupt nicht, was aus meiner Sicht offensichtlich unsportlich und dumm ist. Wenn die Gegener mit taktischen Mätzchen aufwarten wie Zeitverzögerung, Stöhnen und Gebrülle, falsche Aufschläge oder getuntes Schlägermaterial, dann gilt dies alles als taktisch klug und erlaubt solange der Schiri nicht pfeift. Diese Sachen sind zwar subiler in der Ausführung aber genauso unsportlich und widerlich. Also das schenkt sich nichts und deswegen ist es für mich mittlerweile auch ziemlich überflüssig geworden, Profispiele anzuschauen. Das werden einige vielleicht anders sehen, aber mich kotzen diese ganzen Verzögerungen und das Rumgebrülle wesentlich mehr an als wenn ein Spieler aus dem Affekt heraus sich mal ungebührlich verhält. Die öffentliche Wahrnehmung ist dabei natürlich eine andere.

Wirkliche Sportsmänner wie etwa Samsonov oder Persson gibt es quasi nicht mehr, und das schlimme dabei ist, dass viele unsportlich Verhaltensweisen heutzutage geradezu antrainiert werden.

Den zitier ich komplett, weil er es trifft, wie es ist.

[Deva]

Die SZ schreibt zu Annett Kaufmanns heutigem Match gegen Chen Xingtong:

Die 18 Jahre junge Annett Kaufmann zeigte in ihrem Zweitrundenspiel am Dienstag gegen die chinesische Weltranglistendritte Chen Xingtong ein Match, das ungefähr so unterhaltsam war wie ein Hollywood-Actionfilm. Die aktuelle Jugendweltmeisterin Kaufmann, Nummer 110 der Weltrangliste, bot der 27 Jahre alten Chinesin einen leidenschaftlichen Fight, verlor nach 50 umkämpften Minuten aber trotzdem mit 2:4. „Das war ein super Match, sie hatte Angst, mental habe ich sie sogar dominiert“, sagte die Bietigheimerin hinterher selbstbewusst: „Ich bin erst 18, irgendwann gehe ich mit mehr Erfahrung an diesen Tisch.“ Das klang nicht zufällig wie eine Drohung an die Weltspitze. Kaufmann fügte sogar noch hinzu: „Ich weiß, dass ich seit Olympia bei den Chinesinnen auf dem Radar bin, und das Spiel heute war ein weiteres Ausrufezeichen; die sollen aufpassen in der Zukunft, weil ich komme!“

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/sport/ti...age-li.3256164