Preisexplosion bei Belägen

[vossi39]

Es ging darum, dass es mit der Spielklasse (in dem Fall bis Bezirksliga) zu tun hätte. Das Statement gilt dann bitte überall. Ja es gibt einige Spieler, die nicht das für sie passende Material spielen und wahrscheinlich auch mehr Geld ausgeben, als sie müssten um das gleiche (oder sogar ein besseres) Ergebnis zu erzielen. Das sich das in unteren Spielklassen häuft, halte ich für ein Gerücht.

[appelgrenfan]

1985 galten laut einem Katalog, der hier im Forum gepostet wurde, folgende Preise:
Sriver 37,- DM
Tackiness D 44,- DM
Aber auch viele andere typischerweise gespielten Beläge lagen in diesem Bereich: Coppa 38,- DM, Vario 38,- DM, Mark V 39,- DM.

Die Inflation seit 1985 beträgt 118%, die Umrechnung DM zu Euro 1,95583. Damit erhielte man folgende inflationsbereinigte Euro-Preise (ohne Rabatte, die es damals kaum gab):
Sriver 41,24 EUR
Tackiness D 49,04 EUR

Ich bekomme heute tolle Beläge zu diesen Preisen:
Butterfly Rozena 34,90 EUR (OVP)
Hexer Duro 35,96 EUR (OVP m. 20% Rabatt)
Xiom Vega Pro 31,92 EUR (OVP m. 20% Rabatt)
Tibar Evolution 45,53 EUR (OVP m. 20% Rabatt)

Eine krasse Preissteigerung kann ich hier nicht erkennen. Im Gegenteil: für die allermeisten Hobbyspieler sind die Beläge heute günstiger geworden. Der Median liegt ja ungefähr bei TTR 1350, das sollten wir bei den Diskussionen nicht vergessen.

Was sich geändert hat, ist die Größe des Premiumsegments. Das wird heute in den Vordergrund gestellt sowie intensiv beworben und diskutiert. Aber neu ist das auch nicht. Im 85er-Katalog gibt es schon auch andere Angebote:
Stiga Tornado 47,- DM
Joola Topspin 48,- DM
Dunlop Conqueror 55,- DM
Inflationsbereinigt wären das 52,39 Euro bis 61,30 Euro. Mit dem damals noch nicht üblichen 20%-Rabatt entspräche der Conqueror also einem heutigen OVP von 76,90 EUR.

Hier der Link zum Katalog:
https://forum.tt-news.de/showpost.ph...6&postcount=24

Und wenn ich trollen würde, erwähnte ich Sriver-Nachbauten für 19,90 EUR, was im Jahr 1985 inflationsbereinigt einem Preis von 18,20 DM entspräche.

[DDoctor]

In den 80ern hat man mit einem Belag länger gespielt. Das lag nicht an der Haltbarkeit, sondern an dem Anspruchsdenken und daran, das die Beläge damals auch teuer waren.

Ich kann nach knapp 50 Jahren keine Explosion der Preise von damals ca.35 DM zu heute ca.70Euro feststellen.

Wenn ich dann an den Klebegrößenwahn(1990 -2005) denke, der das 3-5 fache an Belag gefressen hat, kann ich hier nur den Kopf schütteln.

Bälle wurden damals geflickt und nicht 100fach zertreten. Auch ein leicht kaputter Ball taugte zum Training.

Beläge wurden nicht weggeworfen und werden bei mir heute auch nicht weggeworfen. Sie dienen als Anfänger- und Balleinmerschläger.

Die heutigen Tischtenniskosten im Anfänger und Jugendbereich liegen bei weniger als 200 Euro.

Wer mehr zahlt, macht das gerne und holt sich Schlägerkoffer, Sporttaschen, Trainingsanzüge, Schlägerreiniger, Testbeläge.

Das hat alles nichts mit einer Preisexplosion von Belägen zu tun. Kann auch nicht, weil es keine gibt. Da ist nicht mal ein Explosiönchen.

Einfache Mathematik: Damalige Belagkosten zu damaligem Einkommen VERSUS Heutige Belagkosten zu heutigem Einkommen

Dann kann man damit argumentiren, heute halten die Beläge nicht so lange. Davon ziehst Du das Erwarungsverhalten von Heute gegen das von damals ab. 0-Summenspiel.

[Matousek]

Zitat von pepekepski

Ich haue mal einen raus:,, Kommunikation gelingt selten - ausser durch zufall (Paul watzlawik)

Amen!!!

So schaut`s aus!

[Matousek]

Zitat von pepekepski

Also wenn Peter gerne zu seinem lieblings Griechen geht und danach satt und gluecklich nach Hause geht, ist doch alles gut... Er kann und will sich das leisten.

Mein Grieche, mein Auto, mein Burger

[Hdd]

Lese ganz interessiert mit. Ich habe 1957 mit Tischtennis begonnen. 1958 wurde mir anläßlich meiner Konfirmation ein Barna Schläger (das war damals das Non Plus Ultra; soweit ich mich erinnere, gab es noch keine Schwamm Beläge; Preis komplett 10,35 DM) geschenkt. Gewechselt habe ich gezwungenermaßen erst, als die Beläge zweifarbig sein mussten. Mit meinem Barna-Brett habe ich immerhin 11 Jahre (dann kam berufsbedingt der Wechsel nach NRW)in der Oberliga Südwest gespielt.
Gruss Hdd

[Peter Igel]

Zitat von Matousek

Mein Grieche, mein Auto, mein Burger

Heute gab's Mein Fischbrötchen.
Nur nen 5er in Travemünde.
Da hab ich gleich ein zweites bestellt.

Ansonsten stimmt es, dass die Preissteigerung bei Belägen korreliert mit der Steigerung des Einkommens.

36 DM waren Mitte der 80er evtl mehr wert als heute 70€.

[Noppenzar]

Zitat von appelgrenfan

1985 galten laut einem Katalog, der hier im Forum gepostet wurde, folgende Preise:
Sriver 37,- DM
Tackiness D 44,- DM
Aber auch viele andere typischerweise gespielten Beläge lagen in diesem Bereich: Coppa 38,- DM, Vario 38,- DM, Mark V 39,- DM.

Die Inflation seit 1985 beträgt 118%, die Umrechnung DM zu Euro 1,95583. Damit erhielte man folgende inflationsbereinigte Euro-Preise (ohne Rabatte, die es damals kaum gab):
Sriver 41,24 EUR
Tackiness D 49,04 EUR

Ich bekomme heute tolle Beläge zu diesen Preisen:
Butterfly Rozena 34,90 EUR (OVP)
Hexer Duro 35,96 EUR (OVP m. 20% Rabatt)
Xiom Vega Pro 31,92 EUR (OVP m. 20% Rabatt)
Tibar Evolution 45,53 EUR (OVP m. 20% Rabatt)

Eine krasse Preissteigerung kann ich hier nicht erkennen. Im Gegenteil: für die allermeisten Hobbyspieler sind die Beläge heute günstiger geworden. Der Median liegt ja ungefähr bei TTR 1350, das sollten wir bei den Diskussionen nicht vergessen.

Was sich geändert hat, ist die Größe des Premiumsegments. Das wird heute in den Vordergrund gestellt sowie intensiv beworben und diskutiert. Aber neu ist das auch nicht. Im 85er-Katalog gibt es schon auch andere Angebote:
Stiga Tornado 47,- DM
Joola Topspin 48,- DM
Dunlop Conqueror 55,- DM
Inflationsbereinigt wären das 52,39 Euro bis 61,30 Euro. Mit dem damals noch nicht üblichen 20%-Rabatt entspräche der Conqueror also einem heutigen OVP von 76,90 EUR.

Hier der Link zum Katalog:
https://forum.tt-news.de/showpost.ph...6&postcount=24

Und wenn ich trollen würde, erwähnte ich Sriver-Nachbauten für 19,90 EUR, was im Jahr 1985 inflationsbereinigt einem Preis von 18,20 DM entspräche.

Grundsätzlich nicht verkehrt, nur stimmen deine "118%" offizielle Inflation Hinten und Vorne nicht mit der realen Preissteigerung überein. Gilt im Übrigen genauso für die Nettohaushaltseinkommen. Auch die sind um mehr als 118% gestiegen.

Im Grunde bilden die Preise in etwa die realen Preissteigerungen ab, in 40 Jahren also in etwa den Faktor 4.

Was man auch noch einrechnen muss ist der im TT obligatorische Rabatt von 20%, den es damals auch noch auf Butterfly gab. In Massen gekaufte Trikots damals wie heute bis zu 50%.

Ein Unterschied zu Heute war damals der deutlich geringere Wettbewerb. Es gab meistens einen Shop in der Region, der an einen der Großhändler angegliedert war und es wurde faktisch in dessen Umgebung nur Butterfly oder die Hausmarke des Shops gespielt. Eine Internationalisierung der Hersteller, gab es, außer bei Butterfly, kaum, dafür gab es im Heimatmarkt viel viel mehr Spieler. Hölzer wurden noch hichqualitativ im Nahen Umfeld produziert, nicht in China.

Chinesische Beläge waren, bei minimaler Auseahl, verhältnismäßig teuer, wenn man das mit Heute vergleicht.

Die typischen Tischtennisschuhe waren qualitativ, bis auf Adidas, der letzte Schrott, wobei es nie wieder einen Schuh mit so einem guten Grip auf Parkettboden gab wie den Butterfly-Leinenschuh. Trikots waren ausnahmslos aus Baumwolle und meistens nach spätestens zwei Jahren total verwaschen.

Was man ebenfalls noch beobachten könnte war, dass die Oberfläche von Sriver, Coppa, Mark V etc. deutlich länger hielt, als später bei den FKE-Belägen. Aber auch hier kein Unterschied zur allgemeinen Entwicklung, due Wirtschaft hat halt über die Jahre erkannt, dass "zu haltbare" Produkte nicht unbedingt dem Absatz förderlich sind. Hubraumstarke Niedrigtourer schaffen nunmal auch deutlich mehr Kilometer als Downszising-Drehorgeln.

Letztendlich hat sich im TT-Artikelgeschäft also gar nicht viel zum Positiven oder Negativen verändert.

Ein "Billigsport" war TT nie und ist es auch heutzutage nicht.

[Bits&Bobs]

Zitat von Noppenzar

[...] Die typischen Tischtennisschuhe waren qualitativ, bis auf Adidas, der letzte Schrott, wobei es nie wieder einen Schuh mit so einem guten Grip auf Parkettboden gab wie den Butterfly-Leinenschuh. Trikots waren ausnahmslos aus Baumwolle und meistens nach spätestens zwei Jahren total verwaschen. [...]

Wir reden hier von den Achtzigern, oder? Ich wusste gar nicht, dass Adidas damals schon reine TT Schuhe gebaut hat. Die Butterfly Teile mit den grünen Sohlen waren ultraleicht. Dafür Null Stabilität und nach einem halben Jahr in Fetzen. Waren aber auch relativ billig, soweit ich mich erinnere.

Trikots: Da hättest Du Dir mal die guten Ahorn leisten sollen. Ich hab hier tatsächlich noch eins von Anfang der 90er, das Dunkelblau ist immer noch ein Dunkelblau, das ist einfach unglaublich.

Aber es muss geschrumpft sein, irgendwie sitzt es deutlich enger.

[Chris21272]

Zitat von Bits&Bobs

Aber es muss geschrumpft sein, irgendwie sitzt es deutlich enger.

Komisch, das mit dem Einlaufen passiert bei meinen Klamotten auch…,

Aber günstiger kaufen ist auch heute noch mit häufiger kaufen gleich zu setzen: zumindest beim Thema Schuhe.

Da hilft nur gucken, wann Qualität im Angebot ist und dann zuschlagen. Dann gehts eigentlich noch, in unserem Sport. Mein größter Kostenfaktor ist das Einzeltraining und das kostet in anderen Sportarten auch!