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Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten.

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  #41  
Alt 17.12.2004, 08:36
Hurz67 Hurz67 ist offline
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AW: Anfängertraining:Topspinmodell contra Kontermodell!

Zitat:
Zitat von martinspin
Hoi long-pips
Im Prinzip gebe ich dir recht mit dem individuellen Training. Was hältst du davon, im ersten Jahr jeden Jugendlich die Grobform jedes Schlags zu vermitteln und erst dann mit dem individuellen Training zu beginnen?

Die Gefahr eines frühen individuellen Trainings besteht darin, dass die Schwächen neben den Stärken auch kultiviert werden.
Ein Beispiel möge das verdeutlichen:
In meiner Trainingsgruppe ist ein Mädchen, dass gerne ca. 2 m hinter dem Tisch steht, von wo sie aus Konterbewegungen (so ein Art "Treibball") ausführt. Aus meiner Sicht ist ein solcher Schlag nicht besonders gefährlich, da weder viel Tempo noch Rotation drin steckt. Sie spielt einfach gerne so, denn so hat sie mehr Zeit. So weit, so gut.
Ich sehe da nur zwei Lösungen für mehr Effizienz im Match: Entweder kontert sie näher am Tisch und kann die Gegner so mehr unter Druck setzen oder spielt aus der Distanz mehr mit Rotation. Sie steht einfach nicht gerne am Tisch und landet sehr schnell wieder hinten. Die Rotation liegt ihr nicht besonders, da sie eher ein Konter-Spiel bevorzugt. Lasse ich sie munter weiter Treibschläge spielen, wird sie keine grossen Fortschritte erzielen. Die Lösung aus indivueller Sicht besteht darin, dass sie erst einmal 2 bis 3 Monate tischnahe kontern lernt und dann 2 bis 3 Monate lernt, Topspins aus der Halbdistanz zu ziehen. Nach vier bis sechs Monaten kennt sie zwei Möglichkeiten, wie sie mehr Druck entwickeln kann. Erst ab diesem Moment hat sie die Grundlage, eine Entscheidung zu fällen zu Gunsten von Konter oder Topspin.

Was ich damit sagen möchte ist, dass es gescheiter wäre, denn Jugendlich erst einmal alle Schläge in Grobform trainieren zu lassen und erst dann mit ihnen zusammen einen individuellen Weg zu beschreiten.

Gruss
Martin
Sehe ich auch so, das Beisiel zeigt mir aber auch, das man nicht auf Schupfbälle im Grundlagentraining verzichten kann, denn wenn jemand das spielen würde, hätte dein Mädel ein paar mehr Probleme. Im Endeffekt würde sie sich aber zum TS bekehren lassen, wenn sie erkennen würde, das dies DAS Mittel ist, den Schupf zu überwinden...bleibt für mich dabei: Brint den Kids ein Stufensystem bei, das immer ein konsistentes/komplettes Spiel beinhaltet, so entwickeln sie sich weiter und sammeln Erfahrung, bestimmmt Schläge auszusparen oder stiefmütterlich zu behandeln, wird immer eine Schwäche provozieren, die den passenden Gegner vorrausgesetzt, ausgenutzt werden kann.
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  #42  
Alt 17.12.2004, 09:08
Benutzerbild von martinspin
martinspin martinspin ist offline
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AW: Anfängertraining:Topspinmodell contra Kontermodell!

Hi Hurz67

Zitat:
Zitat von Hurz67
Sehe ich auch so, das Beisiel zeigt mir aber auch, das man nicht auf Schupfbälle im Grundlagentraining verzichten kann, denn wenn jemand das spielen würde, hätte dein Mädel ein paar mehr Probleme. Im Endeffekt würde sie sich aber zum TS bekehren lassen, wenn sie erkennen würde, das dies DAS Mittel ist, den Schupf zu überwinden...bleibt für mich dabei: Brint den Kids ein Stufensystem bei, das immer ein konsistentes/komplettes Spiel beinhaltet, so entwickeln sie sich weiter und sammeln Erfahrung, bestimmmt Schläge auszusparen oder stiefmütterlich zu behandeln, wird immer eine Schwäche provozieren, die den passenden Gegner vorrausgesetzt, ausgenutzt werden kann.
Das mit dem Schupf sehe ich auch so. Ist doch egal ob mit US oder OS gespielt wird. Einige Anfänger merken ziemlich schnell, dass die Konterspieler mit Schupfbällen zur Verzweiflung gebracht werden können, da diese noch nicht ziehen können. Die Schupfspieler spielen dann auch eher defensiv, halten den Ball im Spiel und verfügen bei genauer Betrachtung über ein klares Spielsystem. Wieso sollen solche Leute mit klaren Präferenzen den Topspin lernen, wenn sie lieber Verteidigung spielen?

Der Kopf sagt: "Lass die Jugendlichen erst einmal alle Grundschläge in Grobform beherrschen lernen und spezialisiere erst später"

Das Gefühl sagt: "Beobachte das Spiel der Jugendlichen genau und stärke ihre bevorzugte Spielweise"

Klar ist, dass beides nicht unter einen Hut zu bringen ist.

1. Entweder bringt die sehr frühe Spezialisierung so viel, dass unnötige Zeit vertan wird mit Training von Schlägen, die nicht zum Spieler passen.
2. Oder es wird in Zukunft wichtig sein, alle Schläge perfekt zu beherrschen. In diesem Fall würde ein systematisches Training aller Schläge Sinn machen. 3. Das dritte Argument wäre dies, bei den Spitzenspielern abzuschauen, was zur Zeit das erfolgreichste Spielsystem ist und es konsequent trainieren zu lassen.
4. Man nimmt das in der eigenen Region verbreitete Modell und setzt das ohne gross nachzudenken um. Immer noch besser als nichts tun.

Punkt 1 mit der individuellen Förderung klingt doch irgendwie am Besten oder findet ihr nicht?

Gruss
Martin
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  #43  
Alt 17.12.2004, 12:21
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AW: Anfängertraining:Topspinmodell contra Kontermodell!

Hallo -
Ich habe die Diskussion irgendwann mal entfacht und freue mich
natürlich über jeden Beitrag .
Nach einigen Jahren Trainerdasein bin aber zu der Überzeugung gekommen, dass es beim TT -Anfängertraining nicht auf ein Modell ankommt sondern , dass im Anfängertraining nichts so wichtig ist wie
die Schulung der Koordinativen Fähigkeiten und der Einstellung.

Die meisten Anfänger sind heutzutage derart koordinativ verarmt , dass unsere Sportart anfagngs eine viel zu große Hürde darstellt um Spaß am Tischtennis zu haben- das erlebe ich immer wieder bei Anfängern . Deshalb am Anfang weg von dieser Technikorientierung - hin zum Bewegungslernen, Ausbau der Koordinativen Fähigkeiten (besonders die Kopplungsfähigkeit ist tierisch wichtig (Arme und Beine). Dazu Übungen am Anfang des Trainings einbauen (am besten mit Gymnastikbällen)
Erst ab einem bestimmten spielerischen, koordinativen, mentalen
Niveau (was Einstellung des Spielers zum Training, also Psyche , Körperliche Fähigkeiten(Schnelligkeit +gute Koordinative Fähigkeiten=Handlungsschnelligkeit)
macht es überhaupt Sinn nach einem Modell zu arbeiten . Das Problem der
meisten Trainer (auch meins) ist doch ,dass die Trainingsgruppen ein
derart unterschiedliches Niveau haben(der eine kann kaum gerade laufen, der nächste ist mit 13 schon 170 groß, der nächste trainiert alle 14 tage usw.,) und das wir uns deshalb an Modelle
klammern , um irgendetwas zu in der Hand zu haben.(Ein Shema F)
Deshalb glaube ich auch, dass dann später indiviuell trainiert werden muss- optimal wären
Trainingspläne, zielgerichtetes Training
für jeden einzelnen Spieler. Nur mach das mal , bei hoher Fluktuation , Unterbesetzung des Trainerstabes , beengte Kapazitäten, etc.
Das kann als Alleinarbeiter sehr frustrierend sein- für Trainer und Spieler.

Gruß Daniel
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  #44  
Alt 17.12.2004, 12:47
Dragonspin Dragonspin ist offline
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AW: Anfängertraining:Topspinmodell contra Kontermodell!

Theoretisch müssten wir es wie die Turnvereine machen. Schon mit Kleinkindern und Vorschülern intensive Bewegungsschulung durchführen um die koordinativen Defizite überhaupt zu verhindern... Wenn es bei uns keine so kräftige Turnabteilung gebe, würde ich tatsächlich versuchen so etwas aufzuziehen...
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  #45  
Alt 17.12.2004, 12:56
Perser Perser ist offline
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Hallo !
@Dragonspin
Ist bei Dir Schulung von Koordinativen Fähigkeiten= Turnen????
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  #46  
Alt 17.12.2004, 13:20
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Zitat:
Zitat von Dragonspin
Theoretisch müssten wir es wie die Turnvereine machen. Schon mit Kleinkindern und Vorschülern intensive Bewegungsschulung durchführen um die koordinativen Defizite überhaupt zu verhindern... Wenn es bei uns keine so kräftige Turnabteilung gebe, würde ich tatsächlich versuchen so etwas aufzuziehen...
Ich mache sowas mit meinen "Sportstrolchen". Koordinationspiele halt und viel rumtoben. Ein paar Fotos auf www.tt-fotos.de unter dem Succhebgriff "Sportstrolche". Alterspanne im Moment von 2-6. Sehr viele unserer jetztigen C- und B-Schüler stammen aus dieser Gruppe

/Peter
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  #47  
Alt 18.07.2005, 21:50
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Zitat:
Zitat von Perser
@Dragonspin
Ist bei Dir Schulung von Koordinativen Fähigkeiten= Turnen????
Jetzt erst entdeckt. Eieiei...
Also beim Turnen werden sehr viele koordinative Fähigkeiten trainiert, die Kinder haben im Allgemeinen ein gutes Gefühl für Körperspannung. So zumindest meine Erfahrung.
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