Vergleich Maxima Medium - Mendo Energy

[bongoman]

Moin zusammen,

da ich ja auf meiner Belagssuche hier das Problem festgestellt habe, dass niemand den Maxima Medium kennt, möchte ich jetzt mal für die Nachwelt einen kleinen Vergleich zwischen meinem alten Maxima Medium (der jetzt auf meiner RH ist) und dem neuen Mendo Energy machen (habe erst ca. 3,5 Stunden gespielt, also sind das momentan nur Ersteindrücke):

Vorweg: Holz ist das Boll Forte, Belagsstärken sind 2,2mm jeweils, wobei das beim ME Max. entspricht und der Maxima noch bin 2,6 hochgeht, also noch einige Reserven hätte. Alles gilt für einen NICHT geklebten Schläger.
Zur Schwammhärte kann ich nicht viel sagen, da ich bisher nicht herausfinden konnte, wie hart der Maxima Medium-Schwamm ist. Der Maxima Soft hat 32,5°, und ich denke der Medium-Schwamm bewegt sich um die 38-40°, scheint aber ein deutlich härteres Obergummi zu haben als der ME.

Ich habe mich bemüht, alle verschiedenen Techniken durchzuspielen, um ein möglichst gutes Gefühl für den Schläger zu bekommen und die Probleme zu erkennen.

Kontern
Das Kontern lief sehr problemlos, es erschien mir etwas schneller, aber ansonsten ging es wie von selbst.

Topspin
Hier ist für mich eines der Umstellungsprobleme zu finden: Der ME hat einen höheren Ballabsprung als der Maxima, was schnelle Schlagspins (zumindest anfangs noch) deutlich erschwert. Das ist eine Sache, die nach einigen Trainings sicher nicht mehr so schwerwiegend sein wird, aber wenn man von Tischhöhe zieht, geht der Ball oft hinten raus, weil er nicht schnell genug wieder fällt. Ich bin aber sicher, dass ich das in den Griff bekommen werde.
Der große Vorteil ist natürlich der Spin. Irgendein anderer User hier hatte mal geschrieben, dass er mit dem ME einen "infernalen Spin direkt aus der Hölle" oder sowas ähnliches in den Ball bekommt. Dem kann ich nur zustimmen Mein Gegner heute musste bei reinen Sidespins die Schlägerspitze in Richtung Netz stoßen, um den Ball noch auf meine Hälfte zu bekommen, was natürlich immenses Fehlerpotential bewirkt. Der Spin ist also wirklich absolut genial, auch bei recht kurzen Flips, da kommt schon einiges rein.
Topspins auf Unterschnitt sind auch noch sehr gut möglich, müssen aber mehr nach vorne gezogen werden als mit dem Maxima, was eigentlich recht komisch erscheint angesichts der größeren Schnittempfindlichkeit.

Schupfen
Geht eigentlich auch sehr gut, man bekommt auch einen sehr unangenehmen Schnitt rein, nur ist man selbst sehr anfällig (s.u.). Wenn man nicht aufpasst, macht sich allerdings ein recht deutlicher Kontrollverlust im Vergleich zum Maxima bemerkbar, auch durch den höheren Ballabsprung.

Blocken
Ähnlich wie Kontern, fast genau gleich geblieben, auch die Schnittempfindlichkeit wirkt sich kaum negativ aus.

Schuss
Mir scheint der Schuss etwas langsamer zu sein als beim Maxima, aber das könnte auch an etwas falscher Technik liegen. Ich glaube, dass mit etwas Handgelenkseinsatz die Bälle ganz massiv beschleunigt werden, und das muss ich nochmal versuchen zu testen. Im Großen und Ganzen ist es aber ähnlich, nur muss man höllisch auf Schnitt im Ball aufpassen, da selbst leichter Unterschnitt verheerende Folgen haben kann (ist sicherlich auch eine Gewöhnungsfrage...).

Schnittempfindlichkeit
Habe ich jetzt schon mehrfach angesprochen: Eigentlich auf alle Arten von Schnitt (wobei Oberschnitt komischerweise etwas weniger zu wirken scheint) reagiert der ME deutlich stärker als der Maxima, jedoch NUR, wenn man dem Ball die Zeit lässt. Bei ganz kurzen Bewegungen ist es möglich, den Schnitt fast wirkungslos weiterzuleiten, was den Gegner dann vor ein echtes Problem stellt. Ich spüre außerdem bei viel Schnitt eine wirklich starke Vibration am Holz, die mir dann sofort klar macht, dass da alles an Schnitt gewirkt hat, was drin war

(Vorsichtiges) Fazit
Der Maxima Medium ist der kontrolliertere Belag, der mit einem flacheren Ballabsprung und weniger Schnittempfindlichkeit gegenüber dem ME punkten kann. Obwohl auch mit ihm einiges an Spin möglich ist, übertrifft ihn der ME noch recht deutlich.
Ich bin nach dem ersten Training ziemlich zufrieden, konnte immerhin fast dasselbe Ergebnis gegen einen Gegner spielen wie vorher und wenn ich mich an die Schnittempfindlichkeit angepasst habe und die Topspins noch bei Bedarf noch schneller bekomme, bin ich mit dem ME erstmal rundum zufrieden.

[Sven M.]

Guter Vergleich. Vor allem, dass du den Maxima mit einem Belag verglichen hast, den doch ziemlich viele Leute kennen ist

[Bow]

Jau, gut gemacht.
Ich möchte nur anmerken, dass die Beläge, die man mit Schwamm bis 2,6mm bekommen kann, entsprechend kürzere Innenoppen haben, was eine gewisse Katapultverringerung bewirkt. Wenn man die Schwammstärke des Maxima auf die von "herkömmlichen" Belägen herunterrechnet, dann hast Du vorher den Maxima etwa in 1,8/1,9mm gespielt, den ME jetzt in max. ~2,2/2,3mm.
Umso erstaunlicher finde ich es, dass Du mit dem Katapult des ME so gut klar kommst, den ich, gerade beim Schupf und der Aufschlagannahme, enorm anstrengend fand.
Und wenn man sich dann die Gesamtdicke Deiner Beläge vor Augen hält (Maxima ~ 3,6mm, ME ~4mm), dann erklärt sich damit auch etwas die erhöhte Schwierigkeit beim Schuss.

[bongoman]

Ich muss nochmal kurz was ergänzen, und zwar hatte ich gestern das 2. Training mit dem Belag und es lief wirklich super. Ich hatte nur noch ganz, ganz wenige Bälle, bei denen ich wusste, dass ich sie mit dem Maxima so rüberbekommen hätte. Auch schnelle TS gehen immer besser, Schüsse auch. Und meine Gegner verzweifeln regelmäßig am Spin

@Sven M.:
Das war ja genau der Sinn der Sache, weil hier im Forum nämlich anscheinend NIEMAND den Maxima Medium kennt.

@Bow:
Ja, das war mir auch klar, dass der Maxima etwas "anders" in Sachen Belagsdicke einzuordnen ist, da er eben bis 2,6 geht. Trotzdem ist der ein Belag, den man auf jeden Fall mal ausprobieren kann, er ist definitiv nicht so schlecht, wie er von vielen geredet wird.
Bin mit meinem ME jetzt aber auch sehr zufrieden