Kong Linghui (CHN)

[mithardemb]

Zitat von profispieler

quatsch mit sosse.noch mal auch für dich zum mitschreiben.tischtennis der neuzeit ab ca.1980,pingpong der grauen vorzeit alles vor 1980.also kann ich sehr wohl von einem jahrhundertspieler ab 1980 sprechen,weil die zeit davor für mich nicht gilt,für die heutigen maßstäbe des hochleistungstischtennis.wenn du bessere und erfolgreichere spieler als waldner über einen so großen spielraum kennst,schön für dich.in der tischtennisneuzeit wirst du damit aber ziemlich alleine dastehen.oder wie weit willst du noch zurückgehen.bis 1870?

Na wunderbar, dann haben wir also die Jahrhundertspieler der Kategorie 1900-1919, die Jahrhundertspieler der Kategorie 1920-1939 usw. Warum wählen wir nicht gleich den Jahrhundertspieler des 27.10.2006 um 16:27 Uhr?

Sprich doch einfach von den dominierenden Spielern der letzten zwei Jahrzehnte oder wenn du magst von der "Neuzeit des TT". 1870 ist übrigends nicht im 20. Jahrhundert.

[don jupp]

wenn man einmal auf die letzten fünfundzwanzig jahre zurück blickt wird jeder sehen wer wie oft bei endspielen egal ob wm,em oder olympischen spielen im finale gestanden hat.auch wenn waldner nur in anfürungsstrichen zwei wm titel im einzel gewonnen hat,muß man auch sehen wie viele chinesische spielergenerationen er überlebt hat und er sich auch in all den jahren weiterentwickelt hat.
wer ist da dann wohl der größte?

[Rieslingrübe]

Zitat von Nacki

Diese Aussage kam mir auch in den Sinn. Es sollte noch klar herausgestellt werden, daß sie sich, zumindest meiner Kenntnis nach, nicht auf die Frage der Spielstärke bezieht sondern auf die Frage der Sympathie. Die von Dir zitierte Passage aus don jupps Beitrag könnte den Eindruck erwecken, es ginge um die Spielstärke.

Mr. James hat in die richtige Richtung zitiert.

Es gibt von Waldner mehrere Stellungnahmen - aus den 80er u. 90er Jahren sowie auch nach dem Jahrtausendwechsel - in denen er wiederholt Jiang als seinen härtesten und am schwierigsten zu spielenden Gegner überhaupt bezeichnet. Er rühmte in diesen Interviews nicht nur Jiangs technische Fähigkeiten, sondern auch ausdrücklich dessen überragende mentale Stärke im Wettkampf.

Mit nostalgischer Verklärung hat dies im Übrigen rein gar nichts zu tun: viele Experten (damals wie heute aktive Nationaltrainer, Spieler etc.) die verschiedene Spielergenerationen aus den 70ern bis in die Neuzeit bei allen grossen Wettkämpfen beobachtet haben, sehen dies ganz ähnlich wie der Maestro selber...

Als kleines Fragezeichen beim Übertragen von Jiangs Leistungen in die Gegenwart fiele mir lediglich der grössere und schwerere Ball ein: ab u. an hört man, dass kleinere u. leichtere Schläger (wie der von Jiang damals) mit weniger Katapulteffekt (Noppen aussen) hier im Vergleich ein wenig im Nachteil wären....

[mithardemb]

Zitat von don jupp

wenn man einmal auf die letzten fünfundzwanzig jahre zurück blickt wird jeder sehen wer wie oft bei endspielen egal ob wm,em oder olympischen spielen im finale gestanden hat.auch wenn waldner nur in anfürungsstrichen zwei wm titel im einzel gewonnen hat,muß man auch sehen wie viele chinesische spielergenerationen er überlebt hat und er sich auch in all den jahren weiterentwickelt hat.
wer ist da dann wohl der größte?

Ich könnte mir vorstellen, daß eine Umfrage diesbezüglich in Europa und in Asien unterschiedliche Ergebnisse hervorbringen würde. Wobei Waldner in Asien vermutlich mehr Fans hat als Jiang oder Wang hier.

[mithardemb]

Zitat von Rieslingrübe

Als kleines Fragezeichen beim Übertragen von Jiangs Leistungen in die Gegenwart fiele mir lediglich der grössere und schwerere Ball ein: ab u. an hört man, dass leichtere Schläger (wie der von Jiang damals) mit weniger Katapulteffekt (Noppen aussen) hier im Vergleich ein wenig im Nachteil wären....

Neben dem Ball würde ich noch die Materialentwicklung, das Frischkleben und die technische Verbesserung des Rückhandspiels in der Weltspitze mit einbeziehen wollen.

[Nacki]

Zitat von profispieler

da vergleichst du mal wieder äpfel mit birnen.ich habe doch erwähnt,daß man diese spieler der grauen vorzeit um gotteswillen nicht vergleichen kann mit dem tischtennis von heute.darum hinkt der vergleich definitiv.das tischtennis der neuzeit würde ich frühestens ab 1980 anfangen zu zählen.davor,vergiss es einfach.waldner kannst du nicht nur an 2 wm-titeln festmachen.da must du auch miteinberechnen wie lang der sich gehalten hat,was er sonst noch gewonnen hat usw.das ist und wird wohl einmalig bleiben im welttischtennis!

Ohne die beachtlichen Leistungen Waldners schmälern zu wollen oder gar zu können, aber man könnte durchaus über Waldners Einzigartigkeit sinnieren, wenn schon Leistungen anderer Spieler als antik und somit nicht als zählend abgewertet werden.
Man denke zum Beispiel an die vielen Chinesen, u.a. besagter Jiang Jialiang, die ihre Karriere vorzeitig beendet haben. Hätten die das vielleicht auch vollbringen können oder zusammen mit Waldner über Jahre das Welttischtennis dominieren können?
Gehört Waldner vielleicht nicht der eventuell vorerst letzten Spielergeneration an, die sowas hat schaffen können? Ist die Spitze nicht mittlerweile so dicht und die Fitness nicht so entscheidend, daß man sich nur noch wenige Jahre oben halten kann?
Wäre dann nicht jeder Spieler, dem das heute mal gelänge, in seinen Leistungen höher zu bewerten? Sprich Waldner = graue Vorzeit?

Ansonsten gehe ich mit Rüberazzi konform, daß wahrscheinlich auch ein hoher Prozentsatz der früheren Spitzenakteure Jahrzehnte später eine gute Figur gemacht hätten. Allerdings darf man dabei nicht vergessen, daß TT heute auch andere Anforderungen an den Spieler stellt. Daher liegt die Quote auch deutlich entfernt von 100%.

[Nacki]

Zitat von Rieslingrübe

Mr. James hat in die richtige Richtung zitiert.

Kann gut sein, vielmehr, dann wird das auch so sein, jedoch wäre aber die Vokabel "schätzt" dann etwas irreführend.

[Rieslingrübe]

Zitat von don jupp

....wer ist da dann wohl der größte?

Da ich ja ein paar Seiten weiter oben diese nun ausufernde Diskussion losgetreten habe, noch einmal für alle Nachzügler mit Interpretationsschwierigkeiten:

Ich habe hier niemals von ´dem Grössten´ oder ´dem Erfolgreichsten´gesprochen - sondern ausschliesslich von dem in meinen Augen besten Spieler. Leistungen über einen längeren Zeitraum sind in diesem Zusammenhang vollkommen uninteressant...

Um diesen Titel des besten Spielers aller Zeiten kann sich jeder Akteur bewerben - auch wenn er nur ein paar Monate, ein Jahr oder zwei bis drei Jahre (wie Jiang) in absoluter Bestform auf der Weltbühne aktiv war...


@ Mithardemb:

Hölzer und Beläge waren damals keinesfalls schlechter als heute - und der Kleber , den seit Beginn der 80er Jahre Waldner, Appelgren und später auch Persson, Gatien etc. verwendet haben, sogar deutlich schneller und effektiver (Trichlorethan und Toluol lassen grüssen...) als die jetzt verwendeten Marken...

[Rudi Endres]

Grundsätzlich darf man Persönlichkeiten der (Sport) Geschichte nur danach beurteilen, wie sie ihre eigene Zeit und deren Bedingungen überragten.
Alles andere macht keinen Sinn. Daher ist Barna deutlich höher einzuschätzen, als z.B. Timo Boll. Auch wenn er mit Noppengummi unter heutigen Bedingungen nicht mithalten könnte.

[Waterhouse]

@Rudi

Mit dem ersten Teil Deiner Aussage gebe ich Dir Recht. Allerdings ist die "Stärke der Dominanz in der jeweiligen Ära" auch eine normierungswürdige Größe. In den 30-ern war es mangels Breite der Konkurrenz sicherlich leichter über einen längeren Zeitraum hinweg eine Sportart zu dominieren.

Nehmen wir als Beispiel eine Sportart, bei der die Leistung meßbar ist: Stabhochsprung der Frauen. Vor ein paar Jahren waren die 4m noch eine Schallmauer in einer jungen Sportart, die vergleichsweise von wenigen Akteuren ausgeübt wurde. Wenn da jemand drei mal Weltmeister mit 3, 85 m geworden wäre, würde heute auch niemand auf die Idee kommen, diese Leistung höher zu bewerten als die, der aktuellen Weltspitze, selbst wenn hier eine Athletin nur einen Titel holen würde.

Anders ausgedrückt: Barna und Boll sind nicht vergleichbar.