Helmut Kohl ist tot

[Jaskula]

Zitat von HSV

Denn dass Du lachst oder fröhlich bist oder auch nur lächelst, konnte ich mir während all der vergangenen Jahre NIEMALS vorstellen. Bei keinem einzigen Beitrag, den ich von Dir gelesen habe.

Is halt schon schwierig einen Menschen zu beurteilen, den man nicht kennt. Es trotzdem zu versuchen statt sich mit seinen Beiträgen zu beschäftigen halte ich für unredlich. Mag sein, dass wir uns auch beim Bier nicht sympathisch wären aber ich würde mir nie anmaßen Deinen Charakter oder Dein Wesen zu beurteilen. Allenfalls Deine Ansichten und Meinungsäusserungen.

Zitat von HSV

Wenn Euch das auch nur ansatzweise wirklich auf dem Herzen liegen würde, hättet ihr all das (egal ob negativ oder positiv) zu seinen Lebzeiten geschrieben.

Lies dir den Politik-Thread einfach mal komplett durch. Da findest Du ganz sicher genügend Aussagen zu seinen Lebzeiten, die ebenso kritisch sind. Hier geht es darum, dass er posthum dermaßen hochgelobt wird und als der wichtigste deutsche Politiker schlechthin dargestellt wird und das ganze völlig unkritisch. Das ist eine Verfälschung der Tatsachen, denn wenn Du schreibst "in diesen Zeiten" was meinst Du damit ? War diese Zeit besonders schwierig ?
Aus meiner Sicht muss man realistisch sagen, dass nicht Kohl Geschichte geschrieben hat, sondern Gorbatschow. Er hat die Tür aufgemacht durch die Kohl gegangen ist. Er hat die Wiedervereinigung ermöglicht und vorangetrieben. Er hat den Kalten Krieg beendet. Kohl hat seine Chance gesehen und zugegriffen, ob es einen anderen Weg zu einer besseren Wiedervereinigung gegeben hätte werden wir nie erfahren. Im Nachhinein zu behaupten es wäre die einzige oder beste Art gewesen, ist möglich aber sinnlos.

Ich persönlich hätte gerne erlebt welchen Weg Lafontaine mit einer echten SPD gegangen wäre. Dein Seitenhieb mit dem Verpissen zeigt, dass Du ihn nicht verstanden hast und Du die dämliche Propaganda nachplapperst.
Er kann nicht nur Opposition, er hat sowohl als Oberbürgermeister als auch Ministerpräsident regiert. Und dass er die Schröder-Politik nicht mitmachen wollte zeugt von Rückgrat nicht von Feigheit.

[Rieslingrübe]

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.... Die posthumen Skandalmeldungen reißen nicht ab....

............... Organspendenaffäre Oggersheim.jpg ...
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[SpinnyTop78]

@ Jaskula

Schön, hier auch mal Kommentare mit Hand und Fuß zu lesen.

[Red Devil]

Angesichts der EU-Trauerfeier und anstehender Totenmesse in Speyer mit 1500 geladenen Gästen stellt sich mir die materialistische Frage, gibt es hinterher einen Leichenschmaus und wenn ja, was wird gereicht - Kaffee und Streuselkuchen, belegte Brötchen wie bei Trauerfeiern "Normalsterblicher" üblich? Den traditionellen Pfälzer Saumagen schließe ich aus Kapazitätsgründen und wegen Kosherfragen aus. Weitere Frage, wer bezahlt das? Gibt es dafür einen Staatsetat oder ist das im Protokoll geregelt? Ich kann mir kaum vorstellen, dass seine Frau und die beiden abwesenden Söhne als Familienangehörige die Bewirtung für 1500 Personen zahlen müssen. Gibt es seperate Trauerkarten und Umschläge mit Geldbetrag für Familie, Blumen- und Grabpflege? Auch solche irdischen Fragen sollten einmal von ARD & Co. behandelt werden. Bei Hochzeiten und Enpfängen schaffen sie das ja auch. Ein würdiges Begräbnis hat Helmut Kohl ohne Zweifel verdient und als echter Pfälzer wäre es ihm gewiss auch wichtig gewesen, dass seine Gäste gut und traditionell bewirtet worden wären.

[megapimpel]

"De mortuis nil` nisi bene"
oder so ähnlich für die alten Latriner

Ansonsten verwundert mich da Lobgehudel für den Herrn Kohl schon ein bißchen. Ich habe die Kohl Ära erlebt. Geistig moralische Wende? Fehlanzeige. Langeweile, Stillstand.
Kohl wäre als der ewige Aussitzer und zuletzt auch als Parteispendenkanzler in die Geschichtsbücher gekommen, wenn....

ja wenn es nicht die Wiedervereinigung gegeben hätte. Das war seine Lebensleistung, hier zugegriffen zu haben, wo Angsthasen wie Lafontain etc. lieber gekniffen hätten. Außerdem hatte er halt auch Glück.
Blühende Landschaften? Aber auf alle Fälle, wer was anderes sagt, hat entweder keine Ahnung (Wessis, die es in 25 Jahren gerade einmal nach Dresden geschaft haben) oder keine Augen im Kopf (Altstalinisten). Die ewig gestrigen Jammerer nehme ich nicht ernst.

Und Europa......das war für ihn als Pfälzer, der die Grenze und die Einschränkungen immer vor Augen hatte, ein besonderes Anliegen.Das war keine Glücks- sondern eine Herzenssache.

Deshalb ist der Kanzler Kohl für mich schon ein großer Kanzler, der Deutschland positiv beeinflusst und in Europa und in der Welt nach vorne gebracht hat; nicht mehr, aber auch nicht weniger.

[Referre]

Genau.

[Rieslingrübe]

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Unten ein Artikel vom September 2012 aus der Feder des Schriftstellers und Übersetzers Gerhard Henschel über den Menschen & Politiker Helmut Kohl....

...... https://www.freitag.de/autoren/der-f...peinliche-qual ..

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[megapimpel]

......sehr lesenwert😀

[Rieslingrübe]

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Wenn Helmut Kohl auch kein kulturell besonders beschlagener Feingeist war, so will ich fairerweise doch einwerfen, dass das oben im verlinkten Artikel erwähnte Interview mit dem Kanzlerkandidaten aus dem Jahr 1976 über Musik, Malerei, Literatur etc. keineswegs sooo unmöglich ausgefallen ist, wie Gerhard Henschel dies darstellt. (Auf die damals verlorene Wahl gegen Helmut Schmidt dürfte es - wenn überhaupt - nur marginalen Einfluss gehabt haben.)

Wen es interessiert, der kann Auszüge aus diesem Interview u.a. in einer alten Ausgabe des Spiegels nachlesen:
............. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-58942001.html ...


Einen Friedrich Hölderlin - in seinen kreativsten Momenten - kann man in seiner Wortmächtigkeit, Unergründlichkeit und schöpferischen Extraklasse jedenfalls nach Ansicht einiger Literaturwissenschaftler durchaus über seine womöglich etwas überschätzten Zeitgenossen Goethe & Schiller stellen. (Siehe dazu zum Beispiel: http://www.berlinerliteraturkritik.d...-schiller.html )

Und dass der Kanzlerkandidat Kohl erklärtermaßen Jazz gegenüber schnöder Popmusik bevorzugte, war sicherlich kein kultureller Fauxpas, ganz im Gegenteil.

Nur die Erwähnung des betulichen Trompeters Harry James aus der braven Swing-Ära hätte er sich im besagten Interview besser verkniffen - und stattdessen lieber mit innovativen Bebop-und Hardbop-Größen wie Charlie Parker, Thelonious Monk, Miles Davis oder Bud Powell gepunktet. Mit einem derartigen Überraschungscoup wäre der 'Musikkenner Kohl' dann vielleicht sogar bereits anno 1976 auf Stimmenfang auch im gemäßigt linken Lager gegangen....

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