Haben Profi-Ligen im Tischtennis noch eine Zukunft?

[RedStar]

Vernünftige Beiträge inzwischen.
Aber das wird auf taube Ohren stoßen bei den Funktionären. Die wollen immer noch mit TT "an die Spitze", "ins Fernsehen" usw.
Augen zu und durch. Viele tolle Reformen haben wir ja schon hinter uns. Aber das wird nicht enden. Die werden neue Idee haben, woran es denn liegen könnte, dass wir "nicht da sind wo wir hingehören" (TV!).

[Fastest115]

Zitat von Rudi Endres

Dazu müssten sich die Fachleute äußern. Wer entscheidet, welche Sportart wie viele Plätze erhält? Man ist abhängig von Politikern und dem jeweiligen Etat.

Na es scheint doch sehr einfach zu sein. Sportarten wo Medaillenerfolge zu erwarten sind werden gefördert. Wieviele Plätze genau muss man dann sehen.

Aber: Wo der Staat sieht das die Sportler sich nicht über Profiligen finanzieren können wird gefördert. TT ist das beste Beispiel. Im Herrenbereich sind die Verdienste in der Buli so hoch das die 10 besten deutschen ohne Förderung mehr als gut klar kommt. Im Damenbereich ist das nicht möglich also wird gefördert.

[Funzel]

Zitat von Brett13

Aber wer ist mit wir gemeint?

Ich fürchte, dass die Frage von dem "wir" berechtigt ist. Es mag durchaus sein, dass die Interessen eines Profi-Spielers oder allgemein der im Spitzensport beteiligten Personen (Trainer, Funktionäre etc.) sich nicht (immer) mit denen der Breitensportler decken. Auf der anderen Seite würde ich auch davon ausgehen, dass beide Seiten durchaus miteinander verwoben sind oder zumindest sein sollten. Was ich derzeit allerdings besonders erschreckend finde, ist, dass die Tendenz zunimmt, (Semi-)Profis zu diskreditieren. (Andersherum darf das selbstverständlich auch nicht geschehen!) Das mit dem "gegeneinander ausspielen von Profis und Amateuren" sehe ich also genauso wie Rudi.

Und etwas anderes in dem Zusammenhang: es prasselt einiges auf den Verband bzw. die Funktionäre herab. Oft ist z.B. davon die Rede, dass die Vereine hätten entscheiden sollen etc. Meines Wissens waren diese involviert und es kam zumindest zu keiner klaren Absage an die Pläne. Auch muss man bei den Rückzügen/Verzichten fein säuberlich trennen. Aus Berlin (nachzulesen auf tischtennis.de) kam z.B. ganz deutlich die Ansage: "entweder die 2. Liga wird mit 4 Mann gespielt, oder wir ziehen zurück!". Jetzt zieht Berlin in die Regionalliga zurück, die mit 6 Mann gespielt wird. Ich kann jetzt nicht sagen, was dort den Ausschlag gab; manche Dinge lassen sich nur schlecht vorhersehen bzw. ändern sich. Mir liegt also fern, das "anzuklagen" (mir tut es sehr leid um eine langjährige feste Größe in der 2. Liga), aber man darf da auch nicht alles in einen Topf werfen...

[Löterich]

Zitat von Funzel

Na ja, was heißt "dramatisch". Also zunächst einmal ist es in der Regel so, dass du (von den Anlaufkosten mal ganz zu schweigen) nicht in die 1. BuLi oder 2. BuLi kommst, ohne Einbußen in Bezug auf Schule/Ausbildung/Studium hinzunehmen - sei es was "Laufzeit" oder Noten angeht. Bei dem einen ist es mehr, bei dem anderen weniger.

Das stimmt in einigen Fällen. In einigen Landesverbänden wird ja durch Sportinternate versucht, Leistungssport und schulische Ausbildung unter einen Hut zu bekommen. Ist nicht jedermanns Sache, kommt aufs Kind und natürlich die Eltern an. Wohl auch auf die finanzielle Ausstattung der Eltern. Andere Diskussion...

Zitat von Funzel

Wenn das also so weiter geht, können wir getrost davon ausgehen, dass es das dann in ein paar Jahren auch mit Medaillen bei Olympia, WM, EM war... aus meiner Sicht auch nicht "dramatisch" (war früher auch so ;-), aber ist es wirklich das, was wir wollen?

Das ist sicher die Kernfrage. Wobei ich nicht Olympia/WM mit Asien und EM als europäischen Wettbewerb durcheinanderbringen würde. Ich denke einfach, dass der Stellenwert von Tischtennis und die gesellschaftliche Struktur zu unterschiedlich sind. Kompromisse zwischen Verband und Spielern im Trainingsaufwand und in der Vereinbarkeit Showturniere/Bundesliga-Vereinssport/Pro-Tour/Olympia sind doch jetzt schon ganz offensichtlich.
Es kommt allein auf die Ziele an. Und die decken sich zwischen Verband und Spieler manchmal nicht.

[Linguist]

Zitat von Rudi Endres

Das Endes des Profisports würde sich langfristig gravierend auf den Breitensport auswirken. Oft hört man "die Vereine müssten.........", "der Verband müsste...".
Die würden ja gerne, aber es fehlen die Mitstreiter. Vorbilder sind unverzichtbar. Und zwar weniger für die Anfänger selbst (die kennen keine Profis), als für die vielen jungen ehrenamtlichen Betreuer und Trainer. Man engagiert sich, wenn man von der Bedeutung einer Sache überzeugt ist. Das Image und der Erfolg einer Sportart sind untrennbar miteinander verbunden.
Daher darf man Profis und Amateure nicht gegeneinander ausspielen.

Das ist für mich, mit Verlaub, absoluter Blödsinn. Ich kenne keinen jungen Betreuer, Trainer oder was auch immer der das ganze aufgrund des Ansehens seiner Sportart macht. Man wird ehrenamtlich im Verein tätig, weil einem der Verein am Herzen liegt und nicht weil irgendwelche Profis (die ausserhalb der Szene eh kaum einer kennt) ja ach so große Vorbilder sind oder die Sportart innerhalb der Gesellschaft aufwerten. Aber vielleicht bin ich ja auch nur im falschen Verein..

Dass man Profis und Amateure nicht gegeneinander ausspielen sollte ist logisch, aber genau das versuchen doch unsere Funktionäre seit Jahren. Da werden einfach irgendwelche Dinge verändert nur damit man den Profibereich irgendwie Zuschauerfreundlicher machen kann. Gebracht hats aber gar nichts...

[User 765]

http://www.tischtennis.de/aktuelles/meldung/14081

[Rhodesian]

und wer sind denn diese Funktionäre? Wie kommen die in die Position, dass sie darüber entscheiden?
TT wird nie eine Sportart sein, die in der breiten Öffentlichkeit hohes Ansehen hat. Damit müssen wir uns abfinden. Und die Versuche, TT in die Öffentlichkeit zu bringen (Fernsehen), muss man größtenteils als untaugliche Verzweifelungsaktionen (eben dieser Funktionäre) ansehen.
wenn wir wirklich etwas ändern wollten, müsste jeder einzelne von uns Einfluss auf seine Funktionäre bekommen, damit des Volkes Wille auch umgesetzt wird....

[Funzel]

Zitat von Löterich

Das stimmt in einigen Fällen. In einigen Landesverbänden wird ja durch Sportinternate versucht, Leistungssport und schulische Ausbildung unter einen Hut zu bekommen.

(Ja, insgesamt ist das schon ein guter Ansatz, aber bei den "Abstrichen" bleibe ich dort genauso wie bei Fällen wo man außerhalb eines solchen Internats täglich mehrere Stunden trainiert. Wenn das aber im Rahmen bleibt (und das Risiko) damit überschaubar bleibt, halte ich das persönlich für verantwortbar, da der Sport eben auch eine Menge gibt.)

Zitat von Löterich

Das ist sicher die Kernfrage. Wobei ich nicht Olympia/WM mit Asien und EM als europäischen Wettbewerb durcheinanderbringen würde.

(Ich habe die EM bewusst mit aufgenommen, da ich neulich gehört habe, was der ein oder andere Osteuropäer in unseren Ligen "verdient". Das war nach meiner Einschätzung nicht viel, sondern auf einem Niveau, dass sich für in Deutschland lebende Spieler eigentlich nicht lohnen kann.)

[Rainer Murks]

Bezeichnend auch, mit welcher Dreistigkeit versucht wird, die Sache auf den Kopf zu stellen.

Zitat Schimmelpfennig: "Deshalb (wg. der Rückzüge) ist diese Reform notwenig."

In den meisten Fällen ist die Reform die URSACHE für den Großteil der Rückzüge. Das wird sich in 2014/15 noch einmal verschärfen.

Über die DTTB-"Pressesprecherin" verliere ich hier jetzt keine Worte. Das reichte dann für 'ne lebenslange Sperre...

[User 17544]

Zitat von Frank Schmidt

http://www.tischtennis.de/aktuelles/meldung/14081

Wobei ich das bei dem Fakten-Check mit den 11 TTBL-"Bewerbern" und den 13 "Bewerbern" für die 2. BL-Nord recht dreist finde.

Oder täusche ich mich, dass Hagen und Jülich sich für beide Ligen "beworben" haben