Bund oder Zivi?

[Dorit]

Bei mir ausm Jahrgang musste Einer net hin weil er zu wenig gewogen hat. Das ist son kleiner Kerl und dazu noch ziemlich dürr die hatten wohl Angst, dass er von seinem Marschgepäck erschlagen wird oder so Also einfach weniger als 50 Kilo wiegen das geht auch.

[holger]

Original von Dorit:

die hatten wohl Angst, dass er von seinem Marschgepäck erschlagen wird oder so Also einfach weniger als 50 Kilo wiegen das geht auch.

Aaaaaaaahaha, ich lach mich schlapp. Vom Marschgepäck erschlagen, den muss ich mir merken.

Ähm, das Marschgepäck hat soviel ich weiß ja auch 32 Kilo. Und bei einem der selber nur 50 Kg wiegt da will ich sehen, dass der damit noch 30 Kilometer mit marschiert...

[hennes]

Original von sVeNd:

ich hab auch gehört, der trend geht generell dahin, dass sie immer weniger einziehen, soll heißen, einige werden einfach "vergessen" so von wegen bundeswehrverkleinerung usw.

Das stimmt bestimmt, allerdings in meiner Bekanntschaft wurden so gut wie alle gezogen....

[chris]

Original von JanMove:

Habe "weder noch" angekreuzt, da ich meine 15 Monate damals bei der Bundeswehr abgerissen und dann ca. 2 Jähre später nachträglich verweigert habe.
Zu meinen politischen Motiven möchte ich mich nicht äussern, da man im Forum wie zuletzt gesehen politisch leicht in eine Ecke gesteckt wird, wo ich mich nicht sehe (z. B. antiamerikanisch, linksradikal, ...).
...
Auf jeden Fall stehe ich zu meiner nachträglichen Verweigerung. Mit meinem jetzigen Wissen und meiner Einstellung würde ich allerdings nie mehr zum Bund gehen sondern auf jeden Fall Zivi machen!

JanMove

Hi,
ich kreuze nichts an, da ich es genauso wie JanMove gemacht habe! Erst 15 Monate BW, dann 5 Jahre später nachträglich verweigert, weil ich dafür meine eigenen Gründe hatte.
Und ich muß eine Lanze für JanMove brechen, denn leicht ist eine nachträgliche Verweigerung mit mündlicher Verhandlung nicht. Obwohl das zu unserer Zeit schon einfacher ging, als 10 Jahre zuvor, wo man meist an ein ordentliches Gericht mußte, bevor man anerkannt wurde.

Die BW selbst war OK, natürlich wurde viel Zeit verschwendet, viele absolut dumme Sachen gemacht, aber ich habe auch viel, insbesondere im Sozialverhalten, gelernt. (Wenn man mit 5 anderen ein Zimmer teilt, macht man seine Erfahrungen!)

Ich kenne einen aus meiner Schule, der Totalverweigerer "werden" wollte. Letztendlich hat er eingelenkt und seinen Zivi gemacht, da er dem Druck von außen nicht standhalten konnte.

Soll jeder selbst entscheiden was er will und die Entscheidungen der anderen respektieren! Deswegen nennt es sich Gewissensentscheidung.

Zum Abschluß ein klares und kommentarloses an Dorit und holger.

[JanMove]

@ Holger, Dorit

Hab leider länger schon nicht mehr in diesem Teilforum gelesen.
Sind aber echt starke Beiträge von Euch! Ihr seid doch keine Kinder mehr, und dann solche Kommentare bei diesem ernsten Thema.
Nur mal so zur geistigen Anregung. Beim Verweigern geht's nicht darum, ob man den Bund scheisse findet oder nicht. Das kann man laut unserem Grundgesetz gar nicht verweigern. Das einzige, was verweigert werden kann, ist die Verweigerung des Kriegsdienstes mit der Waffe. Das hat mit der Bundeswehr zunächst mal überhaupt nichts zu tun. Eine diesbezügliche Einstellung kann sich sehr wohl im Laufe der Zeit ändern. Ich möchte noch anmerken, dass zum damaligen Zeitpunkt solche Dinge wie der erste Golfkrieg aktuell waren. In diesen Bereich fällt dann auch die Frage wie man als Physiker (bzw. damals Physikstudent) zu einem potenziellen Arbeitsplatz steht, der direkt oder indirekt mit der Rüstungsindustrie verknüpft ist.
Ich halte es deswegen nicht für angemessen, das Ganze so ins Lächerliche ziehen zu wollen.

JanMove

[Dorit]

Ich kapier nur nicht warum man das nicht von Anfang an überlegen kann. Genau wie wir sind auch die Leute, die zum Bund/Zivi herangezogen werden, keine Kinder mehr und müssten doch in einem Alter sein, wo man entscheiden kann ob man zum Bund möchte oder lieber Zivi machen will. Wer es halt als er jung war toll fand in der Gegend rumzuballern kann doch auch später noch dazu stehen und muss dann halt die Konsequenzen tragen. Ist Bund nicht auch kürzer als Zivi? Wer z.B stattdessen zum THW geht muss sich da noch viele Jahre mit auseinandersetzen aus der Verantwortung kann man sich auch nicht rausdrücken warum also hier?

[sunfire]

Original von Dorit:

Ich kapier nur nicht warum man das nicht von Anfang an überlegen kann.

kannst du dir vielleicht vorstellen, dass sich während einer gewissen zeitperiode dinge ändern können, z.b. familiäre angelegenheiten??? ich habe einen solchen fall während meiner grundausbildung gehabt, der hat nicht nur nachträglich verweigert, sondern wurde dann im anschluss sogar noch nachträglich ausgemustert - okay, das war ein extremer fall, aber was will man machen? es gibt eben dinge, die passieren und das leben ändert sich, oder wie man beim bund sagen würde:
nichts ändert sich schneller als die lage! und da ist halt auch was dran, es wird immer besondere umstände und situationen geben, an denen man eine entscheidung, bei der man sich eigentlich sicher war, revidieren muss - wer weiss das denn schon so genau, aber das müsste doch eigentlich nachvollziehbar sein, oder?

[chris]

Original von Dorit:
Ich kapier nur nicht warum man das nicht von Anfang an überlegen kann. Genau wie wir sind auch die Leute, die zum Bund/Zivi herangezogen werden, keine Kinder mehr und müssten doch in einem Alter sein, wo man entscheiden kann ob man zum Bund möchte oder lieber Zivi machen will. Wer es halt als er jung war toll fand in der Gegend rumzuballern kann doch auch später noch dazu stehen und muss dann halt die Konsequenzen tragen. Ist Bund nicht auch kürzer als Zivi?

Ganz unrecht hast Du vielleicht nicht, daß ich mir das schon vorher hätte überlegen können. Aber leider haben wir in der Schule vielleicht zu wenig darüber diskutiert, bzw es ist zu schön geredet worden. Von den 18 Jungs meiner Schulklasse haben 2 während der BW und 2 nachträglich verweigert. Wir waren einfach so naiv!
Und genau deswegen haben wir wahrscheinlich nachträglich diesen Schritt gemacht, weil wir dann darüber diskutiert haben und dieses Thema konsequent abschließen wollten.

Original von Dorit:
Wer z.B stattdessen zum THW geht muss sich da noch viele Jahre mit auseinandersetzen aus der Verantwortung kann man sich auch nicht rausdrücken warum also hier?

THW ist auch eine sehr gute Wahl und jeder, der sich hierfür entscheidet weiß, daß er das über Jahre hinweg machen wird.
Allerdings kann ich Deinen Satz mit der Verantwortung nicht ganz verstehen!
Ich habe meinen Wehrdienst abgeleistet, wurde kein Reservist und habe dann verweigert, was nur extra-Aufwand bedeutet hat, denn ich wäre wohl nie zu einer Reserveübung eingezogen worden. Das einzige, was ich mit meiner nachträglichen Verweigerung erreicht habe, ist die Tatsache, daß ich den Wehrdienst mit der Waffe verweigert habe.
Das heißt aber nicht, daß ich keine Verantwortung mehr habe! Ich kann wie jeder andere Gediente oder Zivi, wie von klugscheisser richtig angedeutet, im Krisenfall eingezogen werden. Nur halt nicht zum Dienst an der Waffe.

@dorit
Wo drücke ich mich nun vor der Verantwortung? Sag es mir!

[Walker]

Es sollte doch klar sein, dass sich in dem Lebensabschnitt 18-z.B. 25 Jahre einiges ändern kann, unter anderem Einstellung (wie schon erwähnt, durch bestimmte Ereignisse), familiäre Situation...

Von daher halte ich gewisse Kommentare für vollkommen unangebracht.

[JanMove]

Original von Dorit:
Ich kapier nur nicht warum man das nicht von Anfang an überlegen kann.

Kann man machen, und wenn man es macht ist das auch gut. Ich hab mir damals nicht die entsprechenden Gedanken gemacht.

Genau wie wir sind auch die Leute, die zum Bund/Zivi herangezogen werden, keine Kinder mehr und müssten doch in einem Alter sein, wo man entscheiden kann ob man zum Bund möchte oder lieber Zivi machen will.

Nee, direkt nach dem Abi mit 18 verhält man sich, was solche Fragen betrifft, nicht unbedingt wie ein Erwachsener!

Wer es halt als er jung war toll fand in der Gegend rumzuballern kann doch auch später noch dazu stehen und muss dann halt die Konsequenzen tragen.

Wer später noch dazu steht, für den ist das ja auch in Ordnung, und ich respektiere das. Ich für meinen Teil lange auf jeden Fall keine Waffe mehr an!

Ist Bund nicht auch kürzer als Zivi?

Stimmt! Damals war die Wahl 15 Monate Bund oder 20 Monate Zivi, was einen Verlust von einem ganzen Jahr im Studium bedeutet hätte. Es ist im Nachhinein betrachtet zwar völliger Quatsch, aber u. a. spielen solche "Argumente" eine Rolle bei der Wahl.

Wer z.B stattdessen zum THW geht muss sich da noch viele Jahre mit auseinandersetzen aus der Verantwortung kann man sich auch nicht rausdrücken warum also hier?

Vor den Leuten, die für 10 oder 15 Jahre zum THW oder zur Feuerwehr gehen, habe ich am meisten Respekt! Die verrichten wirklich ne sinnvolle Arbeit.
(Was mich am Zivildienst etwas stört ist die Tatsache, dass diese Leute oft als billige Arbeitskräfte missbraucht werden, um den Sozialstaat aufrecht zu erhalten. Dabei müssen sie zum Teil Arbeiten verrichten, für die sie nicht ausgebildet wurden, wobei sie damit manchen Fachkräften die Arbeitsstelle wegnehmen.)

JanMove