Haben Profi-Ligen im Tischtennis noch eine Zukunft?

[User 765]

Vereine beschweren sich, dass es keine Reformen gab bzw. diese zu spät kommen - teilweise dieselben, die vor einem Jahr ihre Verbände veranlasst haben, genau gegen diese Reformen zu stimmen!?!

Mannschaften kündigen ihren Rückzug an wenn es keine Reformen gibt und ziehen dann zurück weil es welche gab!?!

Andere wiederum ziehen wegen der Reformen zurück und in der Presse werden die Reformen als Gegenmittel gegen eben diese Rückzüge verkauft!?!

Vor einigen Jahren als in der Damen-Bundesliga über das 3er System abgestimmt wurde, war zunächst eine große Mehrheit dagegen, zwei Wochen später eine große Mehrheit dafür und 4 Wochen später beschließt man in einer knappen Abstimmung deren Einführung um eine Saison später wieder mehrheitlich dagegen zu sein!?!



Wer einige Internas kennt oder schon mal bei Bundesligasitzungen dabei war, kann da nur mit dem Kopf schütteln - eine wahre Meisterleistung aller Beteiligten. Mal gespannt, wer wem als nächstes den schwarzen Peter versucht, zuzuschieben.

[Sebastian.B.]

Zitat von Funzel

Aus Berlin (nachzulesen auf tischtennis.de) kam z.B. ganz deutlich die Ansage: "entweder die 2. Liga wird mit 4 Mann gespielt, oder wir ziehen zurück!". Jetzt zieht Berlin in die Regionalliga zurück, die mit 6 Mann gespielt wird. Ich kann jetzt nicht sagen, was dort den Ausschlag gab; manche Dinge lassen sich nur schlecht vorhersehen bzw. ändern sich. Mir liegt also fern, das "anzuklagen" (mir tut es sehr leid um eine langjährige feste Größe in der 2. Liga), aber man darf da auch nicht alles in einen Topf werfen...

Wir hätten sehr gerne gespielt..und die Aussage war auch so korrekt. Es lag einfach nur an den Etatkürzungen des Hauptvereins...damit ließ sich Spielbetrieb in der 2 Liga nicht mehr realisieren.

[mithardemb]

Zitat von Michael

Vergesse die erwähnten 16.000 Euro Lizenzgebühr nicht, die noch zusätzlich oben drauf kommen.

Damit wäre man bei einem Etat in Höhe von 166.000 bis 216.000 Euro, um in der Liga "mitzuhalten" zu können, also in der Liga im Abstiegskampf einen Fuß auf den Boden zu bringen und nicht gleich wieder rausgeprügelt zu werden.

Wieso sollte die Lizenzgebühr "oben drauf kommen"? Die gehört zum Etat. Der Etat ist die Summe an Geld mit der man die Ausgaben zu bestreiten hat.

Ansonsten könnte man ja auch die Gehälter auf den Etat oben drauf rechnen.

[Michael]

Zitat von mithardemb

Wieso sollte die Lizenzgebühr "oben drauf kommen"? Die gehört zum Etat.

Siehe Originalzitat:

Zitat von Dirk Schimmelpfennig
Neben einer Lizenzgebühr von 16 000 Euro muss ein Herren-Bundesligist einen Etat von 150 000 bis 200 000 Euro aufbringen, um mithalten zu können.

16.000 Euro Lizenzgebühr
+ ein Etat für Spielergehälter und sonstigen Kosten in Höhe von 150.000 bis 200.000 Euro
-------------
= Gesamtetat

[mithardemb]

Zitat von Michael

Siehe Originalzitat:

16.000 Euro Lizenzgebühr
+ ein Etat für Spielergehälter und sonstigen Kosten in Höhe von 150.000 bis 200.000 Euro
-------------
= Gesamtetat

Stimmt, da muss ich dir Recht geben. Seltsam finde ich die Formulierung in dem Zitat aber trotzdem.

[Michael]

Ja, fand ich auch. Deshalb hatte ich auch extra darauf hingewiesen, dass die Lizenzgebühr auf den genannten Mindestetat "zum Mithalten" noch draufgerechnet werden muss, weil dieser ja separat genannt wurde.

[Funzel]

Zitat von Sebastian.B.

Wir hätten sehr gerne gespielt..und die Aussage war auch so korrekt. Es lag einfach nur an den Etatkürzungen des Hauptvereins...damit ließ sich Spielbetrieb in der 2 Liga nicht mehr realisieren.

Hallo Sebastian,

Ok verstehe... Tut mir wie gesagt sehr leid. Alles Gute schonmal wenngleich wir uns ja auch in ein paar Wochen noch sehen. Allerdings zeigt es eben, dass man sich jeden einzelnen Fall genau ansehen sollte und nicht automatisch in eine Richtung gedeutet werden kann.

Viele Grüße,

Christian.

[RedStar]

Zitat von Frank Schmidt

Vor einigen Jahren als in der Damen-Bundesliga über das 3er System abgestimmt wurde, war zunächst eine große Mehrheit dagegen, zwei Wochen später eine große Mehrheit dafür und 4 Wochen später beschließt man in einer knappen Abstimmung deren Einführung um eine Saison später wieder mehrheitlich dagegen zu sein!?!

Dieser Augenzeugenbericht bestärkt mich in der Meinung, dass das Spielsystem deutschlandweit einheitlich beschlossen werden muss und einzelnen Ligen die Kompetenz entzogen werden muss, das Spielsystem zu ändern.

Ein Spielsystem muss einheitlich und dauerhaft sein.

[Max]

Wie schon gesagt, sollten einfach alle Plaene des Dttb aufgegeben werden, Tischtennis in den Medien zu praesentieren oder durch peinliche Massnahmen wie Cheerleader etc. zu popularisieren. Beachtung wird einem geschenkt wenn man interessant ist, nicht weil man sich aufdraengt. Was hat es zum Beispiel dem Volleyball gebracht die Frauen in sexistischen Hotpants auflaufen zu lassen?

Zu hoffen, dass durch mediale Praesenz mehr Leute zum TT kommen, auf einmal Vereine mit Talenten ueberhaeuft werden, Deutschland um Weltmeisterschaften spielt, ist doch Humbug. TT hatte mit Rosskopf seinen Popularitaetsschub zu einer Zeit in der es einfach weniger Konkurrenz gab. Heute muss man mit diversen Trendsportarten konkurrieren (Snowboard, BMX, Curling (wo das taktische Element im Gegensatz zum TT deutlich zu sehen ist), die einfach auch interessanter anzuschauen sind. Eine zweite Rosskopf-Phase wird es nicht geben, Wachstum oder zumindest Wahrung der Mitgliederzahlen muss deshalb von unten kommen. Und da sind wir selbst Schuld, warum sollte ich mein Kind zum TT schicken, wenn es eher bei Fussball, Hockey, etc. das lernt was ich als Vater erwarte: echter Sport, Disziplin, Ernst bei der Sache. Viele Trainer in diesen Sportarten machen zumindest im Jugendbereich vieles freiwillig und ohne Entgelt. Einen TT-Verein zu finden, in dem Jugendtraining ernst genommen wird, gibts doch leider eher selten. Aber eben aus dieser Richtung muss der Schub fuer TT kommen. Im Profisegment ist nicht mehr zu holen und im Breitensport versagt TT klaeglich.


Letztlich ist es doch egal ob es eine Profiliga in Deutschland gibt, denn im Vergleich zu Fussball ist TT nur auf hoechstem internationalem Niveau (vor allem fuer Zuschauer) interessant. Und anders als beim Fussball fehlt doch keinem etwas, wenn es keinen Ligabetrieb gibt. Profiliga ist in Europa nichts anderes als eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme fuer meist auslaendische TT-Profis.

[Rudi Endres]

Zitat von Max

Anstatt zu hoffen, dass durch mediale Praesenz mehr Leute zum TT kommen, auf einmal Vereine mit Talenten ueberhaeuft werden, Deutschland um Weltmeisterschaften spielt, ist doch Humbug. TT hatte mit Rosskopf seinen Popularitaetsschub zu einer Zeit in der es einfach weniger Konkurrenz gab. Heute muss man mit diversen Trendsportarten konkurrieren (Snowboard, BMX, Curling (wo das taktische Element im Gegensatz zum TT deutlich zu sehen ist), die einfach auch interessanter anzuschauen sind. Eine zweite Rosskopf-Phase wird es nicht geben, Wachstum oder zumindest Wahrung der Mitgliederzahlen muss deshalb von unten kommen. Und da sind wir selbst Schuld, warum sollte ich mein Kind zum TT schicken, wenn es eher bei Fussball, Hockey, etc. das lernt was ich als Vater erwarte: echter Sport, Disziplin, Ernst an der Sache. Viele Trainer in diesen Sportarten machen zumindest im Jugendbereich vieles freiwillig und ohne Entgelt. Einen TT-Verein zu finden, in dem Jugendtraining ernst genommen wird, gibts doch leider eher selten. Aber eben aus dieser Richtung muss der Schub fuer TT kommen. Im Profisegment ist nicht mehr zu holen und im Breitensport versagt TT klaeglich

Und das wiederum liegt am "Ping-Pong-Image". Fußball oder Handballtrainer sind wer. In unserer Zeitung werden in regelmäßigen Abständen die erfolgreichsten Amateurtrainer der Mediensportarten vorgestellt. Der ganze Ort freut sich über die Auszeichnung. TT-Trainer werden bestenfalls milde belächelt. Wieso braucht man für Ping-Pong einen Trainer? Kein Wunder, dass es kaum welche gibt. Kaum Medienpräsenz => schlechtes Image => wenige Betreuer/Trainer an der Basis/fehlende Sponsoren => Rückzüge im Profibereich => schlechtes Image.......
Wir können nichts an den Zuständen ändern. Die Probleme liegen im Wesen unseres Sports. Ich zitiere nochmals Gadal: "Die Zuschauer erwarten von den Profis etwas mehr als leichte Fehler."
TT ist für Sponsoren uninteressant. Die wenigen Sponsoren sind in Wirklichkeit Mäzene. Denn es gibt keine Gegenleistung. Das wird auch so bleiben.