Neuste Schläger-Manipulationstricks

[wabe]

Vielleicht sollte man mal wieder daran erinnern, worum es bei der Einführung von Regeln eigentlich gehen sollte.

Ein Schritt zurück wäre sinnvoll. Also die Betrachtung von außen, nicht von innen. Es geht doch wohl in erster Linie darum, möglichst gleiche Bedingungen für alle Spieler herzustellen. Aber auch um Bedingungen, wo es für Zuschauer eines Matches NACHVOLLZIEHBAR ist, warum welcher Ball welche Reaktionen erzeugt. Und genau DAS haben wir derzeit nicht mehr, daher ist das Spiel meines Erachtens auch so langweilig für Zuschauer, vor allem für die nicht so fachkundigen.

Tennis ist für mich ein gutes Beispiel.

Ich erinnere mich noch an, ich glaube die 70er Jahre, einen völlig unbekannten Spieler, der bei deutschen Meisterschaften mit einem bis dahin noch nicht bekannten modifizierten Tennisschläger gewonnen hatte. Das Spiel wurde so unberechenbar für Gegner (und Zuschauer), dass auch dieser minderbegabte Spieler deutscher Meister werden konnte. Reaktion? Der Schläger (ich glaube er hatte eine zweite Saite in die Schlagfläche eingeflochten) wurde schnell verboten. Und so ist es bis heute.

Ein bisschen können Tennisschläger individualisiert werden, aber nie so weit, dass allein dadurch ein Spieler einen deutlichen Vorteil erlangen kann. Und genau dahin müssen wir im Tischtennis auch kommen. Punkt!

[Schmidt]

Zitat von wabe

Tennis ist für mich ein gutes Beispiel.

Ich erinnere mich noch an, ich glaube die 70er Jahre, einen völlig unbekannten Spieler, der bei deutschen Meisterschaften mit einem bis dahin noch nicht bekannten modifizierten Tennisschläger gewonnen hatte. Das Spiel wurde so unberechenbar für Gegner (und Zuschauer), dass auch dieser minderbegabte Spieler deutscher Meister werden konnte. Reaktion? Der Schläger (ich glaube er hatte eine zweite Saite in die Schlagfläche eingeflochten) wurde schnell verboten. Und so ist es bis heute.

Ein bisschen können Tennisschläger individualisiert werden, aber nie so weit, dass allein dadurch ein Spieler einen deutlichen Vorteil erlangen kann. Und genau dahin müssen wir im Tischtennis auch kommen. Punkt!

Sehr schöner/guter Beitrag.

Endlich mal Einer, der über den Tellerrand blicken kann.

[aberlour]

Zitat von wabe

Vielleicht sollte man mal wieder daran erinnern, worum es bei der Einführung von Regeln eigentlich gehen sollte. [...]
Ich erinnere mich noch an, ich glaube die 70er Jahre, einen völlig unbekannten Spieler, der bei deutschen Meisterschaften mit einem bis dahin noch nicht bekannten modifizierten Tennisschläger gewonnen hatte. Das Spiel wurde so unberechenbar für Gegner (und Zuschauer), dass auch dieser minderbegabte Spieler deutscher Meister werden konnte. Reaktion? Der Schläger (ich glaube er hatte eine zweite Saite in die Schlagfläche eingeflochten) wurde schnell verboten. Und so ist es bis heute.

Ein bisschen können Tennisschläger individualisiert werden, aber nie so weit, dass allein dadurch ein Spieler einen deutlichen Vorteil erlangen kann. Und genau dahin müssen wir im Tischtennis auch kommen. Punkt!

Das Ziel kann ich zwar verstehen, aber der Vergleich hinkt dennoch (leider).

Man erkennt eine zweite zusätzliche Saite im Tennisschläger recht leicht, man kann das also einfach abstellen und verbieten. Aber diese "Art von Regeländerung" haben wir im Tischtennis schon durch: rote und schwarze Beläge um den Vorteil beim Aufschlag zu minimieren.

Das aktuelle Problem ist doch, dass man die "Veränderungen" an den Belägen nicht mehr _einfach_ messen und überprüfen kann.

[wabe]

Zitat von aberlour

Das aktuelle Problem ist doch, dass man die "Veränderungen" an den Belägen nicht mehr _einfach_ messen und überprüfen kann.

Tja. Und wenn die Messbarkeit nicht mehr gegeben ist, was macht man dann? Das ist was ich mit dem Schritt zurück meinte. Im Zentrum muss die Kontrollierbarkeit stehen, nicht die derzeitigen Beläge.

[Bo5]

Zitat von wabe

Vielleicht sollte man mal wieder daran erinnern, worum es bei der Einführung von Regeln eigentlich gehen sollte.

Ein Schritt zurück wäre sinnvoll. Also die Betrachtung von außen, nicht von innen. Es geht doch wohl in erster Linie darum, möglichst gleiche Bedingungen für alle Spieler herzustellen. Aber auch um Bedingungen, wo es für Zuschauer eines Matches NACHVOLLZIEHBAR ist, warum welcher Ball welche Reaktionen erzeugt. Und genau DAS haben wir derzeit nicht mehr, daher ist das Spiel meines Erachtens auch so langweilig für Zuschauer, vor allem für die nicht so fachkundigen.

Tennis ist für mich ein gutes Beispiel.

Ich erinnere mich noch an, ich glaube die 70er Jahre, einen völlig unbekannten Spieler, der bei deutschen Meisterschaften mit einem bis dahin noch nicht bekannten modifizierten Tennisschläger gewonnen hatte. Das Spiel wurde so unberechenbar für Gegner (und Zuschauer), dass auch dieser minderbegabte Spieler deutscher Meister werden konnte. Reaktion? Der Schläger (ich glaube er hatte eine zweite Saite in die Schlagfläche eingeflochten) wurde schnell verboten. Und so ist es bis heute.

Ein bisschen können Tennisschläger individualisiert werden, aber nie so weit, dass allein dadurch ein Spieler einen deutlichen Vorteil erlangen kann. Und genau dahin müssen wir im Tischtennis auch kommen. Punkt!

Ihr übertreibt doch alle maßlos. Den fetten Satz meinst du nicht ernst oder? Ein getunter Schläger ist schneller, katapultiger, spinniger. Aber er spielt nicht von allein und er verändert nicht die Physik und nicht die Flugkurve. Wie auch schon mehrfach gesagt, muss man das auch erstmal kontrollieren, deshalb hat hemmungsloses Tuning auch seine Grenzen.

Die Aussage ist genauso schwachsinnig wie Bolls "sie würden auf die eigene Tischhälte ziehen". Erstmal spielen sich Chinabeläge ohnehin anders, d.h. ein leicht anderer Schlagwinkel ist nötig (das hat nichts mit Tuning zu tun), und außerdem erkenne ich keinen wesentlichen Unterschied, wenn ich mir den Balltreffpunkt vom chinesischen und europäischen Topspin angucke. Im Winkel auch nicht, in der Flugkurve auch nicht. Der Ball wäre wohlmöglich langsamer, kürzer. Aber auf die eigene Hälfte würde der ganz sicher nicht gehen. Das ist doch Humbug.

Zum roten Text: dass das im Tischtennis anders ist, ist bisher nur eine Behauptung von ein paar Spielern (komischerweise natürlich genau diejenigen, die verlieren) und keinesfalls erwiesen. Selbst jene behaupten sogar, der Vorteil sei nicht groß genug, dass die Chinesen nicht auch ohne die besten wären, d.h. das vergleichende Beispiel mit dem Tennis hinkt total. Oder willst du behaupten die Chinesen seien minderbegabt? Dort hat ein Amateur nur durch den Schläger zur Weltspitze aufgeschlossen. Im Tischtennis ist der Abstand von den ohnehin besten zum Rest etwas größer. Weiterhin passt das Beispiel nicht, weil sich dort einer oder eine Minderheit gegenüber der Mehrheit einen Vorteil verschafft hat. Auch wenn die Chinesen wohlmöglich noch besseres Material haben, ist es unter den TT-Profis die Minderheit, die nicht tunt oder keine besonders behandelten Beläge zugeschickt bekommt. Hier bescheißt also die Mehrheit die Minderheit. Völlig andere Situation!

Dazu kommt noch die Komplexität des Überprüfens, wie aberlour anführt.

[Schmidt]

Zitat von aberlour

Das aktuelle Problem ist doch, dass man die "Veränderungen" an den Belägen nicht mehr _einfach_ messen und überprüfen kann.

Warum. Der Belag hat doch einen Namen, und dadurch sind seine Spieleigenschaften weitgehend bekannt. Auch dein Gegner will doch wissen,
mit wem er es zu tun hat. Also Gleichstand der Kenntnisse....

[aberlour]

Und wenn man das Tennis-Beispiel hernimmt (wenn die zusätzliche Saite das Flugverhalten/Verhalten des Schlägers geändert hat), dann müsste man vielleicht eine ähnliche Regeländerung wie beim Tennis vornehmen, zb. alle Noppen aussen verbieten (vor mir aus auch alle Noppen innen) - leicht prüfbar und die Beläge verhalten sich dann alle "gleich".

Ausserdem: wer sagt denn, dass es im Tennis nicht die gleichen materiellen Änderungen gibt. ZB. besondere Saiten, Rahmen, sonstwas... Aber da jeder sich die gleichen Materialien kaufen kann, ist das Thema völlig egal. Könnte ja auch sein (hab aber keine Ahnung was es da so gibt)

[wabe]

Mir geht es gar nicht so sehr um Tuning oder nicht Tuning. Das ist meines Erachtens in der Tat ein etwas nachgelagertes Problem. Es zeigt nur in die falsche Richtung (noch mehr der Eigenschaften, die letztendlich die Sportart kaputt machen - um es mal etwas provozierend auszudrücken).

Um es noch einmal zu erwähnen. Der zentrale Satz ist "Man sollte endlich mal einen Schritt zurück machen und sich erinnern wozu die Regeln eigentlich gemacht sind".

[Bo5]

Zitat von wabe

Mir geht es gar nicht so sehr um Tuning oder nicht Tuning. Das ist meines Erachtens in der Tat ein etwas nachgelagertes Problem. Es zeigt nur in die falsche Richtung (noch mehr der Eigenschaften, die letztendlich die Sportart kaputt machen - um es mal etwas provozierend auszudrücken).

Um es noch einmal zu erwähnen. Der zentrale Satz ist "Man sollte endlich mal einen Schritt zurück machen und sich erinnern wozu die Regeln eigentlich gemacht sind".

Wenn nicht auf Tuning, worauf beziehst du dich dann?

[charlies]

Zitat von Bo5

Ihr übertreibt doch alle maßlos. ...
Die Aussage ist genauso schwachsinnig ....
wie Bolls "sie würden auf die eigene Tischhälte ziehen"........
erkenne ich keinen wesentlichen Unterschied.....angucke.
Im Winkel auch nicht, in der Flugkurve auch nicht.
Aber auf die eigene Hälfte würde der ganz sicher nicht gehen.
Das ist doch Humbug.

Das einzige was ich sehe, du schließt aus deinen Erfahrungen, die leider nicht dem entsprechen was wirklich ist.

Aus dem normalen Fernsehbild kannst du nichts sehen. (25 Bilder/s)

Zur Zeit laufen Untersuchungen wie groß der Unterschied zwischen dem Ladenbelag, dem Ma Long Belag und dem getunten Ma Long Belag sind.

Aber es geht nicht nur um chinesische Spieler. Wenn ich Tuning-Anleitungen für Tenergys europäischer Spieler in 18 Schritten über 14 Stunden sehe, mache ich mir so manche Gedanken.