absichtliches Verlieren?

[Scuzzle]

Zitat von wabe

Danke. Gibt es das auch irgendwo zitierfähig? Das mit dem absichtlichen Verlieren.

Das "ich werde mich im nächsten Spiel verletzen und werde deshalb aufgeben" - das ist ja die Quintessenz aus dem geschilderten Fall - ist das, was für mich so grenzwertig ist. Daher die Frage.

Man könnte auch sagen:

"Ich bin zwar krank/verletzt werde aber trotzdem alles versuchen um zu gewinnen auch wenn ich davon ausgehe, dass es nicht reichen wird."

[wabe]

Ich zitiere aus dem Artikel:

Denn Dennis Wiese wird auf jeden Fall - aufgrund des Ausfalls von Cheaib - als Nummer 2 an die Platte gehen, das Spiel aber herschenken. Damit wird der Sportbund in der Vorrunde praktisch mit einem 0:3-Rückstand (zwei Einzel, ein Doppel) in die Partien gehen, aber dafür sind die Siegchancen der anderen Spieler größer. „Klar ist das ein Nachteil“, weiß Walter, „jedoch gewinnen wir das Zweier-Doppel sowieso zu 90 Prozent nicht und auch die Siegchancen für Wiese im vorderen Paarkreuz sind begrenzt.“ So lautet der Plan, in der Hinrunde den ein oder anderen Punkt zu erkämpfen, in der Rückrunde dann den Rest zum Klassenerhalt zu sammeln, um zwei Mannschaften hinter sich zu lassen.

Ich hab den Artikel online bei der StZ zwar nicht mehr gefunden, aber bei der Canstatter Zeitung. Hier der Link, falls es jemand interessiert.

http://cannstatterzeitung.de/lokales...ikel774166.cfm

[Peter Igel]

so einen Fall gab's bei unserem ersten Punktspiel letzte Woche auch.
"Fan" bin von sowas nicht...ist für alle Seiten unbefriedigend irgendwie...
Aber die WO scheint's herzugeben (Schiri bei besagtem Spiel war ein internationaler Schiedsrichter...).
Und als "absichtliches Verlieren" würde ich das nicht bezeichnen.
Man stellt sich halt in den Dienst der Mannschaft (gerade wenn man im vorderen PK spielt).

Was anderes ist's bei Einzelturnieren (die ja nun zum Teil ebenfalls TTR-relevant sind).
Theoretisch kann man da hinfahren, sich ein paar absichtliche Niederlagen abholen und ratzfatz (gewollt!!!) 100 Punkte verlieren, um völlig problemlos - ohne Sperrvermerk - in der gewünschten Mannschaft an der gewünschten Position spielen zu können.
Kann mir zwar nicht vorstellen, dass es derartige Experten gibt, aber da müsste ggf natürlich ein Riegel vorgeschoben werden.
Und da liegt dann eben auch ne Schwäche des TTR-Systems, dass Einzelresultate relevant sind für Mannschafts-Aufstellungen.

Aber in besagtem Fall dieses Zweitlga-Spielers ist das - wenn auch nicht eben schön - zumindest nachvollziehbar und insoweit okay.

[RedStar]

Zitat von Peter Igel

Kann mir zwar nicht vorstellen, dass es derartige Experten gibt

Es gibt sie. Ab Satz 3 wirds kurios^^

[wabe]

Peter, dass so was vorkommt, klar. Aber dass man das vorher ankündigt, das ist der entscheidende Punkt hier!

[Fastest115]

Zitat von wabe

........dass Dennis Wiese (auf 3) verletzt ist. Er soll aber trotzdem aufgestellt werden, damit die anderen nicht aufrücken müssen. Der Verein sieht da einen Vorteil für sich selber, welchen sei mal dahin gestellt.

.......5.3.1 Spieler, Betreuer und Funktionäre sollen das Ziel einer guten Darbietung des Tischtennissports hochhalten. Vor allem müssen die Spieler ihr Äußerstes geben, um ein Spiel zu gewinnen und dürfen nur wegen Krankheit oder Verletzung aufgeben.

Damit ist doch eigentlich alles klar, wenn man es wörtlich nimmt

Spieler war verletzt und hat deswegen aufgegeben.

Es steht nirgends wann die Verletzung eintreten muss/darf (also nicht das sie während des Spiel eintreten muss)

Also Regelgerecht und nicht als absichtliche Niederlage zu werten.

Wenn er verletzt ist kann er eben nicht mehr geben als sich hinzustellen...

So kann man es sehen und so wird es eben von den offiziellen Stellen auch ausgelegt und daher wird sowas auch nie bestraft, weil es der Auslegung widerspricht.

Und der Nachweis ob und wann jeman sich verletzt hat ist eben wirklich schwer. Wenn man den ersten wegen sowas bestrafen würde, würde in Zukunft eben keiner mehr sowas offiziell machen sondern den Spieler immer an den Tisch humpeln lassen und dann sagen. Mist geht doch nicht ich hab es versucht.

[Lrephcsak]

Ich sehe es so wie fastest:
Es gibt nur eine Pflicht, bestmöglich zu spielen, nicht aber eine Pflicht, bestmöglich aufzustellen. Die Aufstellung ist legitim (alles andere fände ich auch absurd), und wenn der Spieler dann nicht mehr leisten kann als aufzugeben, ist das halt so.
In der zitierten Regel geht es ja ausdrücklich um die Spieler (also die bereits angesetzten) und deren spezifische Spiele, übergeordnete taktische Erwägungen sind davon nicht berührt.

Richard

[NicoZ]

Zitat von Lrephcsak

Ich sehe es so wie fastest:
Es gibt nur eine Pflicht, bestmöglich zu spielen, nicht aber eine Pflicht, bestmöglich aufzustellen. Die Aufstellung ist legitim (alles andere fände ich auch absurd), und wenn der Spieler dann nicht mehr leisten kann als aufzugeben, ist das halt so.

Wobei man durchaus auch der Meinung sein kann, dass selbst die Aufstellung wo Position 2 (oder welche auch immer) alles aufgibt, mitunter die bestmögliche ist. (Nachrücken und Ersatzmann an der 6 kann mitunter viel schlechtere Spiele ergeben - und dann nicht nur 3 nicht stattgefundene.)

[wabe]

Also, ich fasse zusammen - absichtliches Verlieren gibt es gar nicht. Das Ziel einer "guten Darbietung des Tischtennissports" auch nicht wirklich.

Danke für die Antworten.

[NicoZ]

Zitat von wabe

Also, ich fasse zusammen - absichtliches Verlieren gibt es gar nicht. Das Ziel einer "guten Darbietung des Tischtennissports" auch nicht wirklich.

Danke für die Antworten.

Alles weitere erübrigt sich.

Du gehst also davon aus, dass jemand der krank oder verletzt aber anwesend ist von vornherein (in gar keinem Fall) spielen wollen würde? Dass er sich die Kranknkheit/Verletzung also selbst ausgesucht hat?