Spiel durchziehen

[Setz-It]

Auch wenn das eine banale Geschichte ist - man muss versuchen, sich dazu zu zwingen, dass Spiel des Gegners immer, auch wenn man weit vorne liegt, immer wieder neu zu beobachten und zu analysieren, neue Schwachpunkte aufdecken usw. Der Gegner macht das gleiche, stellt sich im Spielverlauf auf die Aufschläge ein oder entdeckt selbst Knackpunkte bei einem selbst. Manche Gegner beschnuppern einen im ersten Satz auch nur - nicht zu viel auf einen gewonnenen Satz einbilden, sondern konzentriert weiterspielen und aufpassen.
Aufschläge immer wieder variieren, auch wenn einige wenige Varianten viele Punkte versprechen - irgendwann ist Schluss, und in einer engen Situation möchte man vielleicht nicht soviel Neues ausprobieren, das sollte mna dann vorher gemacht haben. Alternative Spielzüge ausprobieren, sonst reicht es in manchen Fällen nur bis zur sicheren Führung bis zur Mitte des dritten Satzes und dann übernimmt der andere. Bei einem kritischen Spielstand an die Auszeit denken.
Ein faires Ritual zur eigenen Beruhigung und Konzentration überlegen oder eine Sache, die man sowieso macht, für sich selbst zu so einem sicherheitsbringenden Ritual erklären. Aktiv das Coaching suchen, Mitspieler und Betreuer langfristig an ein "positives konstruktives Coaching" für einen selbst heranführen.

[pablu]

Gerade dieses viele Ausprobieren wird für viele aber zum Verhängnis. Wer zuviel variiert und rumprobiert kommt eventuell nie so richtig in sein Spiel.

Von der Idee seine eigene Spielweise immer zu 100% durchziehen zu können, muss man sich im Tischtennis aber natürlich auch verabschieden. Auch ein vollständiger Taktikwechsel von Vollangriff auf Block kann sinnvoll sein. Hängt aber natürlich von den Fähigkeiten des Spielers ab.
Wenn ich zwei Sätze lang extrem offensiv spiele und trotzdem oder gerade deswegen nichts gebacken bekomme, halte ich es nicht für sinnvoll, den 3. Satz nun auch einfach so weiterzuspielen.

Für die psychische Komponente waren hier ja schon einige Vorschläge dabei. Die würde ich einfach mal ausprobieren und austesten, was mir persönlich weiterhilft.

[Setz-It]

Ich meinte damit eher eine Mischung aus punkteliefernder Standardtaktik und "Augenoffenhalten" und Variieren. Gerade eine gewisse Variation hilft ja, dass die eigene Taktik übers ganze Spiel reicht und nicht ab Satz 3 geknackt wird und man steht plötzlich ohne "Plan B" da...

[leon001]

Manchmal wenn du führst, und dann merkst, dass der Gegner besser ins Spiel kommt, oder du schlechter wirst, dann nimm dir bei 9:7 oder 8:5 oder so mal eine Auszeit wenn der Gegner Aufschlag hat.

Du bringst ihn damit völlig aus dem Konzept!

Probiers mal, bei mir klappt es immer!

[mil]

Das passiert mir auch oft, dass ich mein Spiel nicht 5-Sätze lang durchziehen kann. Das liegt bei mir jedoch am schlechten Training (an der Platte bin ich genug, nur richtig Trainieren ist bei uns fast unmöglich, immer nur Punktspiele während des Trainings).

Wenn ich mit der VH eröffnen kann, sieht der Gegner kein Land, egal wie gut der ist. Dazu ist mein Aufschlag aber viel zu schwach, um das 5-Sätze lang machen zu können. Das heisst bei mir also: Aufschlagtraining und alles wird besser. Leider einfacher gesagt als getan. Es ist bei uns immer voll und ich kann die Platte nicht nur für mich haben, wenn 3 Leute auf der Bank sitzen... Zumindest konnte ich meinen Topspin gegen Flip verbessern, so dass ich auch agressiv spielen kann, wenn der Gegner meinen AS langsam flipt.
Beim Rückschlag ist es das selbe, auch eine Trainingssache.

Den Aspekt Angst beim engen Spielstand würde ich nicht überschätzen. Man muss sich nur klar machen, womit man punktet und dieses System durchziehen. Zieht man es nicht durch, verliert man sowieso, also wozu die Angst? Das Problem ist eher, dass der Gegner nach 1-2 Sätzen das Spiel durchschaut und man wird ausgespielt. Gerade beim engem Spielstand kommt oft ein überraschender Spielzug des Gegners, der Topspin wird gerade jetzt geblockt usw. Man könnte selbst mit etwas neuem kommen, doch da müsste es eintraniert werden, denn gerade wenn es eng wird, spielt man sehr konservativ und ein Experiment geht meistens in die Hose.

MfG, mil

[megapimpel]

Danke für eure Beiträge zu diesem Thema.
Es fällt schwer, die Tatsache, dass man sein Spielsystem konsequent durchgespielt hat, als Pluspunkt an sich zu sehen -wenn man am Ende den 5. Satz verloren hat -, aber man kann es schon so sehen.
Der Aspekt "Variation" steht dem leider entgegen.

Der Weg bleibt also das Ziel

In diesem Sinne

Maximale Erfolge


mega