Spielsysteme: Samsonov, Oh Sang Eun, Wang Liqin, etc...

[Chop&Drive]

Jetzt, nachdem ich den Thread eröffnet habe und auch nochmal Videos angeschaut habe, wird mir erst klar, wie passiv manchmal gespielt wird. Ist es da nicht eigentlich sinnvoll auf langsameres Material zu setzen? Platzierung steht ja im Vordergrund?
So selten wir man selbst eröffnet etc.? Langsameres Material alleine wegen der Platzierung?

[fbrams]

Langsames Material kann aus verschiedenen Gründen sinnvoll sein. Bin selbst im Sommer auf ein ALL+ Holz und Klassiker in 1,5/1,8 mm umgestiegen, greife aber trotzdem bei 50% aller Punkte selbst zuerst an.
Welche Art von Passivität meinst du denn und welche Videos hast du gesehen? Es gibt bestimmt auch passiv gespielte Gegenspins...

Grundsätzlich noch zur Strategie: es kommt auf den Gegner an. Ein Teamkollege von mir verkleidet sich gern als Antitop (obwohl er beidseitig Sriver spielt), er greift Unterschnitt-Aufschläge an und bringt Rollaufschläge selbst mit Unterschnitt zurück. Solche pauschalen Ansätze sind also immer schwierig.
In dem Zusammenhang versuche ich Taktik und Strategie zu unterscheiden. Deine Strategie ist, den Gegner (egal welchen) zum Angreifen zu bringen. Aber wie du das schaffst (und das richtige Maß zu finden) ist Taktik und muss an den Gegner angepasst werden. Gegen einen bestimmten Gegner kann "nur Überschnittaufschläge" eine gute Taktik sein. Aber wenn du den Gegner im ersten Satz oder auch gegen deine Teamkollegen beobachtest, kannst du vielleicht schon ihre Strategie erkennen und deine individuelle Taktik, also wie du Ihn zum Angreifen motivierst, planen.

[Obachecka]

Zitat von fbrams

Welche Art von Passivität meinst du denn und welche Videos hast du gesehen? Es gibt bestimmt auch passiv gespielte Gegenspins...

Wichtig ist eben, dass bei eher passiven Bällen zwar oft das Tempo fehlt, dafür aber die Betonung auf dem Spin liegt. Ein "langsamer" Eröffnungsspin ist also bspw. eher durch die Rotation als durch das Tempo gefährlich. Wenn allerdings Tempo und Spin fehlen, dann ist es eher problematisch...

[Chop&Drive]

Ein All+ Holz mit den Klassikern ist ja echt schon recht zurückhaltendes Material - sieht man heute ja nur selten. (: Was hast Du vorher gespielt? Spielst aber generell auch ein offensives Allround Spiel? Weil ich mich eh nur selten vom Tisch entferne. Intressant Dein Material.

Ich habe ja auch noch das Stiga All Classic. Komme mit dem Korbel und Klassikern aber ansich auch zurecht.

Ich meine dieses Video: http://www.youtube.com/watch?v=171DnqeEIrI

Gegnerische Aufschläge eröffnet Oh nur 2-3 mal im ganzen Spiel! Und von den eigenen auch nur etwa gut die Hälfte. Also, da bin ich nicht so "zurückhaltend".

[fbrams]

Zitat von Chop&Drive

Ein All+ Holz mit den Klassikern ist ja echt schon recht zurückhaltendes Material - sieht man heute ja nur selten. (: Was hast Du vorher gespielt? Spielst aber generell auch ein offensives Allround Spiel? Weil ich mich eh nur selten vom Tisch entferne. Intressant Dein Material.

Vorher hatte ich mich zu immer schnelleren Hölzern ( zuletzt Yasaka Offensiv 40 und Extra Off) gesteigert, meistens mit chinesischen FKE wie Palio Biotech.
Im Sommer hab ich mich dann schrittweise an langsameres Material "getraut".
Normalerweise greife ich selbst an und provoziere Fehler durch extremen Spin. Aber mit dem relativ harten G666 auf der Vorhand kann ich's auch mal krachen lassen. Ich könnte mir auch noch eine defensivere Spielart vorstellen, bin aber meistens nicht geduldig genug dafür. Insbesondere beim letzten Spiel der Vorrunde (wir sind leider schon fertig) hat sich meine fehlende Erfahrung mit langen Ballwechseln bemerkbar gemacht....

Ich meine dieses Video: http://www.youtube.com/watch?v=171DnqeEIrI

Gegnerische Aufschläge eröffnet Oh nur 2-3 mal im ganzen Spiel! Und von den eigenen auch nur etwa gut die Hälfte. Also, da bin ich nicht so "zurückhaltend".

Ich habe nicht mitgezählt, hatte aber den Eindruck, dass Boll mit der Zeit immer weniger Aufschläge zurück gelegt hat und Oh sich garkeine Gedanken mehr über die Eröffnung machen musste.
Du musst ja wie gesagt garnicht eröffnen... viele Spieler greifen einen langen Ball aus der Vorhand nicht nur aus taktischem, sondern schon aus Schlag-technischem Grund an: ein Schupf aus der langen Vorhand fällt mir selbst schwer und fühlt sich zumindest immer komisch an.

[Chop&Drive]

Ok. Vielen Dank. Ich werde Deine Tipps mal versuchen umzusetzen. Vielleicht komme ich ja jetzt näher an die Spielweise ran.

Was spielst Du auf der Rückhand? Ich bin derzeit mit Standard Klassikern (Coppa Tenero, Hi-Super-Drive, Mark V) gut gefahren... Gibt viel zu viele Möglichkeiten.

Aber mit Deinen Tipps kann ich jetzt mal an der Taktik feilen.

[fbrams]

Rückhand spiele ich Palio CJ8000 Extreme Spin. Für chinesische Verhältnisse hat der einen weichen Schwamm. Probleme macht der nur bei harten Schlägen: der Ball ist dann scheinbar spinlos und kommt viel zu flach. Aber für TS-Eröffnung, US und Block/Konter ist der super.

[Jeff der Busfahrer]

Wenn du wenig laufen willst, dann natürlich nahe am Tisch bleiben, die Bälle früh nehmen. In der Hüfte arbeiten, dann brauchst du nicht so viele Sidesteps. Und Schuhe tragen, mit denen man gut seitlich etwas rüberutschen kann. Selbst oft kurz zurück spielen. Rückhand betont spielen. Selbst überragende Aufschläge haben, dann nur noch verwandeln. Dein Rückschlag muss taktisch gut gesetzt sein, um sich wenig bewegen zu müssen.Also viel kurz-kurz. Lange immer anziehen. Oft tiefe Rückhand spielen oder unter den Ellebogen spielen. Deine Plazierung ist wichtig. Schauen, wo hält der Gegner den Schläger hin, wenn du am Schlag bist. Wenn er ihn in Vorhand hält, dann rückhand spielen, wenn er den Schläger in der Rückhand hält, dann eher Vorhand. Hat er ihn in der Mitte, dann Seiten. Öfters Häschen ziehen, d.h. Spin antäuschen und dann mit wenig Spin anheben dabei evtl. Laute von Dir geben......, dann mal wieder mit viel Spin ziehen.
Allgemein dein Auge schulen, wo sind die Lücken, wie steht der Gegner. 3D Blick angewöhnen, d.h Gegner gleichzeitig beobachten, wenn man selbst am Schlag ist. Oft mit Körpertäuschung arbeiten!!!! (also blöffen). Oft die Linie lang ziehen........!! ein guter Flip ist auch sehr wegsparend, am besten auch mit Körpertäuschung.
Ich laufe nämlich auch ungerne.....haha

[_Serafin_]

Zitat von Jeff der Busfahrer

Wenn du wenig laufen willst, dann natürlich nahe am Tisch bleiben, die Bälle früh nehmen. In der Hüfte arbeiten, dann brauchst du nicht so viele Sidesteps. Und Schuhe tragen, mit denen man gut seitlich etwas rüberutschen kann. Selbst oft kurz zurück spielen. Rückhand betont spielen. Selbst überragende Aufschläge haben, dann nur noch verwandeln. Dein Rückschlag muss taktisch gut gesetzt sein, um sich wenig bewegen zu müssen.Also viel kurz-kurz. Lange immer anziehen. Oft tiefe Rückhand spielen oder unter den Ellebogen spielen. Deine Plazierung ist wichtig. Schauen, wo hält der Gegner den Schläger hin, wenn du am Schlag bist. Wenn er ihn in Vorhand hält, dann rückhand spielen, wenn er den Schläger in der Rückhand hält, dann eher Vorhand. Hat er ihn in der Mitte, dann Seiten. Öfters Häschen ziehen, d.h. Spin antäuschen und dann mit wenig Spin anheben dabei evtl. Laute von Dir geben......, dann mal wieder mit viel Spin ziehen.
Allgemein dein Auge schulen, wo sind die Lücken, wie steht der Gegner. 3D Blick angewöhnen, d.h Gegner gleichzeitig beobachten, wenn man selbst am Schlag ist. Oft mit Körpertäuschung arbeiten!!!! (also blöffen). Oft die Linie lang ziehen........!! ein guter Flip ist auch sehr wegsparend, am besten auch mit Körpertäuschung.
Ich laufe nämlich auch ungerne.....haha

Tolle Tipps. Ich glaube ab Regionalliga kann dann mit der Umsetzung begonnen werden.

[Jeff der Busfahrer]

doch kann man alles umsetzen, auch in unteren Klassen, man muss es nur automatisieren und unterbewust immer so machen, ohne gross nachzudenken. Häschen ziehen ist nämlich eigentlich z.B. einfacher als mit mehr Spin. Und Körpertäuschung spielen und viel die Linie lang sind auch für jeden zu erlernen, der Ehrgeiz zeigt. Aber so 3 mal die Woche muss man schon spielen um sowas zu verändern......

Und Aufschläge üben die meisten ja gar nicht, obwohl es bestimmt 30% des Spiels ausmacht. Nur ein Aufschlagpunkt mehr gemacht und schon hat man 10% des Satzes gewonnen, dass muss man sich mal klar machen!!!!!

bei mir regen sich die Gegner oft auf, sie kämen nicht rein in ihr Spiel. Sie merken meist gar nicht warum.......grins. Ich schaue halt gerne nach rechts und spiele dann nach links......:-))))