Tischtennis - völlig überfordert - Überlegungen zur Aufschlagwahl

[crycorner]

Eben. Deswegen ja schenken. War auch früher schon so, als bis 21 gespielt wurde.

[Rückhandmonster]

Vielleicht einfach vom Typ abhängig?

Wenn ich weiß, dass mein Gegner schwer mit Rückstand umgehen kann, dann versuche ich immer das Aufschlagrecht zu bekommen...

Die Seite kann man im Amateurbereich immer fast immer bekommen - einfach als erster am Tisch sein und den Schläger auf die gewünschte Seite legen, habe ich bisher nicht erlebt, dass jemand dann die Seitenwahl genommen hat .

Gruß Tom

[GoZu]

Wie schon gesagt wurde, "Aufschlag dem Gegner geben".
Neben dem Vorteil, dass man 3 mal bei 9-9 den Aufschlag hat (noch dazu in den wichtigen Sätzen) hat man einen weiteren sehr wichtigen Vorteil: Der erste Ball, den der Gegner spielt, ist der Aufschlag. Und da viele noch nicht gut eingespielt sind, machen sie da direkt einen Aufschlagfehler (oder generell sehr schwachen Aufschlag). Achtet mal gezielt darauf, wieviele Personen beim ersten Aufschlag einen Fehler machen... Das fällt einem sonst gar nicht so auf, aber direkt beim ersten Aufschlag ist die Chance erheblich höher. Deshalb Aufschlag abgeben, damit man selbst keinen macht.

[Hillegosser]

Dem halte ich folgendes entgegen:
Aufschläge gehören zu meinen Stärken. Kann ich schnell mit einem Vorsprung in den Satz starten, gelingt es mir auch mal den Gegner zu überrollen.

Zudem ziehe ich es vor 10:8 in Führung zu gehen, statt zu hoffen mit zwei Aufschlägen ein 8:10 auszugleichen.

Einen logischen Grund für oder wider für Rückschlag oder Aufschlag gibt es bei der Annahme, dass jeder Spieler gleich viele Aufschläge hat, nicht.
Es ist alles eine Frage der persönlichen Einstellung.

[crycorner]

Hmm... Mal 3 Szenarien:

9:9 -> Ich kann den Satz mit meinen Angaben beenden
10:8 -> Dito, plus die Gewissheit, dass eine gute Angabe reicht
8:10 -> Ich kann in die Satzverlängerung kommen und mir einen psychologischen Vorteil verschaffen.

Ein Spiel mit 2:0 zu beginnen, halte ich nicht so für relevant, da genügend Gelegenheiten bestehen, den Rückstand wieder aufzuholen. Und zum Satzende hin, speziell im 5. Satz, verspannen die Spieler schnell und agieren ängstlich. Umso besser ist es, diesen Vorteil zu haben.

Ich bin weiterhin voll überzeugt von meiner Theorie. Allerdings - und das ist meine einzige Einschränkung - zündet das nur, wenn man überhaupt über gute und sichere Angaben verfügt. Wer sowieso nur Einwürfe macht oder viele Angaben versemmelt, der sollte in Situationen, in denen es um die Wurst geht, lieber den Rückschlag haben.

Wenn man allerdings weiß, dass der Gegner sicher und gut aufschlägt, ist das auch wieder ein Grund, an 3 von 5 Satzenden selbst Angabe zu haben.

[Hillegosser]

Um es zu vereinfachen gehen wir davon aus, dass die Aufschläger nahezu immer mit ihren Aufschlägen durchkommen.
Einzige Ausnahmen sind die, die zu deinen Bsp. Spielständen führen.

Zitat von crycorner

Hmm... Mal 3 Szenarien:
9:9 -> Ich kann den Satz mit meinen Angaben beenden

Das bedeutet, dass Du mit 2 Aufschlagpunkten rechnest und dass du bspw. bei 8:8 oder einem anderen Zeitpunkt mindestens einen Punkt gegen den Aufschlag deines Gegners gemacht hast.
Fange ich in dem Satz als Aufschläger an und läuft er simultan, endet der Satz bei 11:7 (dann habe ich den 1 vorausgesetzten Punkt als Rückschläger etwas früher gemacht) oder es steht 10:8 und ich habe den, nach deinem Bsp. zu erwartenden Punkt noch gut. Es geht also 11:8 oder 11:9 für mich aus.

Zitat von crycorner

10:8 -> Dito, plus die Gewissheit, dass eine gute Angabe reicht

Geht man wieder mit den selben Voraussetzungen heran (Alle eigenen Aufschläge kommen durch und ich mache 2 Rückschlagpunkte), geht das Spiel womöglich sogar 11:6 für mich aus. [2:0;2:2;4:2;4:4;6:4;6:6;8:6;10:6;11:6] -> überhaupt kein Stress.

Rein mathematisch wirst du keinen Vorteil finden, wenn beide gleich viele Aufschläge in einem Satz haben.

Zitat von crycorner

8:10 -> Ich kann in die Satzverlängerung kommen und mir einen psychologischen Vorteil verschaffen.

Umgekehrt steht es 10:8 für mich.
Ich habe die ersten Satzbälle und kann den Satz beenden OHNE mir einen Kopp um die Satzverlängerung zu machen. Pychologischer Vorteil? Jedem das seine.

Zitat von crycorner

Wenn man allerdings weiß, dass der Gegner sicher und gut aufschlägt, ist das auch wieder ein Grund, an 3 von 5 Satzenden selbst Angabe zu haben.

Wie gesagt jedem das seine.
Ich persönlich gehe lieber in Führung. Man merkt dann bereits bei einer nicht so unwahrscheinlichen 3 Punkte Führung, dass das Gegenüber rechnet, wie er gegen den starken Aufschlag den Rückstand aufholen soll.
Meiner Meinung nach ein Nachteil desjenigen, der immer wieder ausgleichen muss.

Wie dem auch sei, wir sind uns offensichtlich schnell einig bei der Aufschlagwahl.

[Kämpfer17]

Zitat von Hillegosser

Um es zu vereinfachen gehen wir davon aus, dass die Aufschläger nahezu immer mit ihren Aufschlägen durchkommen.
Einzige Ausnahmen sind die, die zu deinen Bsp. Spielständen führen.

Wenn man anstatt mit extremen Servicevarianten, die auf direkten Punktgewinn abzielen, versucht durch den Aufschlag den Punktgewinn vorzubereiten, nämlich genau so zu servieren, dass man nachher anziehen kann, macht es Sinn, davon auszugehen, dass man mit eigenem Service fast immer durchkommt, weil es eine Art Grundvoraussetzung für erfolgreiches Tischtennis ist.

[crycorner]

Hinten sind die Enten fett. Es spielt überhaupt keine Rolle, wie es zum knappen Punktestand vor Satzende kommt. Jeder Spieler mit gutem Aufschlag schaut sich an, was der Gegner nicht so mag und behält sich diese Aufschläge für die engen Situationen zurück. So schafft man sich einen Wettbewerbsvorteil. Der natürlich verpufft, wenn man bereits 6:10 zurück liegt.

Zudem haben viele Spieler Eisen im Arm, wenn es eng wird. Eine meiner erfolgreichsten Aufschlagvarianten in so einer Spielphase ist zumindest in den unteren Ligen der schnelle Rollaufschlag auf den Wechselpunkt oder Longline. Oft kommen diese Bälle gar nicht erst zurück. Während man die mitten im Satz um die Ohren geprügelt bekommt.

[Weltklasse]

Zitat von crycorner

Jeder Spieler mit gutem Aufschlag schaut sich an, was der Gegner nicht so mag und behält sich diese Aufschläge für die engen Situationen zurück. So schafft man sich einen Wettbewerbsvorteil. Der natürlich verpufft, wenn man bereits 6:10 zurück liegt.

...das kann ich so nicht bestätigen, ich hebe mir doch nicht extra die guten Aufschläge für die engen Situationen auf. Das kann ich machen wenn ich meinem Gegner überlegen bin und es bewusst knapp werden lasse aber doch nicht gegen gleichstarke Gegner, wo jeder Punkt zählt. Wenn ich ein Aufschlag habe den mein Gegner nicht gut bekommt oder mit dem ich gut ins Spiel finde dann spiele ich den doch so oft wie möglich. Alles andere wäre in meinem Augen dumm.

[Kämpfer17]

Um herauszufinden, mit welchen Services der Kontrahent besondere Probleme hat, muss man vorher experimentieren. Das macht nur in einem Rahmen Sinn, indem die Returns auch sicher verwertet werden können, sonst kann der Ofen leicht nach hinten losgehen und schnell mal Punkte beim eigenen Service weg sein.