Eventuelle Chancen durch Corona für den Tischtennissport!?

[alba]

So lange ich Abteilungsleiter bin, lebe ich das vor. Und ich gehe auf jeden zu, der das erste Mal im Training auftaucht, versuche, seine Erwartungen kennenzulernen. Obwohl nicht jeder mitzieht, ist das recht erfolgreich. Und ich gehe ohne Erwartungen, dass es jemand bis zum Liganiveau bringt, heran. Außerdem dränge ich keinen, der das Niveau hat, aber trotzdem nicht aktiv spielen möchte. Jedes Mitglied ist willkommen, auch gerne mit Behinderung.

[Fastest115]

Zitat von Power-Seven

Also nochmal anders gefragt, bleibt TT nach der Krise ein wieder mehr gespielter Freizeitsport (mehr Spaßspieler und Spieler mit Spaß) oder vergammeln die Tische, weil wieder alle das machen können, was sie vorher gemacht haben? (Verein/Mannschaften mal außen vor)

Da würde ich sagen ja. Es werden welche kommen die jetzt in der Coronazeit mit TT im Keller oä angefangen haben und Spaß daran gewonnen.

Da sollte der Verein jetzt mal seine aktuellen Spieler informieren dass man die wie alba das geschildert hat einbindet.
Vielleicht auch mal mit der Info das nach Corona auch einige alte Mitglieder wegbleiben und man die Hobbyspieler als Ausgleich braucht.

[Wieland Speer]

Servus,

diesen offenen Brief habe ich vorhin an den WTTV, DTTB einige andere TT-Verbände und verschiedene Leute aus der TT-Szene geschrieben. Für ernst gemeintes Feedback zum Zwecke der Unterstützung des TT-Sports in Deutschland wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße
Wieland Speer
Diplomtrainer
-----------------------------------------------------------------------------

Erkenntnisse aus den letzten Tagen und Wochen von einem "TT-Fan" in Corona-Zeiten zum TT-Training


An WTTV
Mit der Bitte um Weiterleitung an das Präsidium und ggfs. Corona-Task-Force des WTTV

Cc: TT-Kreisvorstand Düsseldorf

Servus Michael,

ich hoffe, es geht Dir - den Corona-Umständen entsprechend - gut. Ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du diese persönlichen Zeilen von mir als großen und besorgten Tischtennis-Fan an das WTTV Präsidium und wenn vorhanden auch an die Corona-Task-Force des WTTV weiterleiten würdest.

Ich habe in den letzten Tagen und Wochen eine Vielzahl von Telefonaten und Videokonferenzen in der TT-Szene in und mit offiziellen Gremien, Hauptamtlichen, Ehrenamtlichen, Freelancern und darüber hinaus geführt zum Thema "TT und Corona". Mein Eindruck an der Basis bei Spielern, Trainern und Funktionären ist, dass die meisten Vereine im Moment kaum in der Lage sind einen geregelten Trainingsbetrieb in den Hallen vorzubereiten geschweige denn durchzuführen.

Ich schlage deshalb vor, um Druck von den Vereinen und den Machern vor Ort zu nehmen, den Wettkampfspielbetrieb (Individual und Mannschaft) erst deutlich später zu starten, vielleicht Anfang 2021...

Alle von uns müssen erst mal lernen mit der neuen Situation hinsichtlich Hygiene- und Abstandsregeln in den Hallen umzugehen. Ich bin in zwei Kreisvorständen unterschiedlicher Landesverbände (WTTV und HTTV) und habe das Gefühl, dass wir im Moment auf die Vereine zu viel Druck ausüben. Den Druck müsste man rausnehmen, durch zeitliche Verschiebung der Wettkämpfe nach hinten.

Es ist in meinen Augen - und das sehen auch viele andere so mit denen ich gesprochen habe - unrealistisch, dass Anfang September 2020 ein geregelter Wettkampf- und Spielbetrieb möglich ist!

Je früher dass erkannt wird, desto eher könnte die Energie in Alternativ-Szenarien gelenkt werden. Versuchen wir erst einmal in möglichst vielen Gemeinden in Deutschland überhaut in die Hallen zu kommen. Denn die, die nicht reinkommen vor den Sommerferien die wird es geben und allein deshalb wäre jede Wettbewerbsgleichheit in der neuen Saison bei einem normalen Start dahin.
In Frankfurt ist noch nicht ein TT-Verein in der Halle, in Düsseldorf nur sehr sehr wenige. Selbst der großen Borussia gelingt der Re-Start nicht einfach so...da ist ein sehr großer Aufwand dahinter!

Wenn aber alle (Bund, Länder, Bezirke, Kreise, Vereine, Abteilungsleiter, Trainer und Spieler) wüssten, dass wir erstmal "nur" trainieren (können bzw. dürfen!) und vereinzelt lernen kleine Wettkampf-Szenarien zu testen und dann nach und nach aufzubauen, dann ist wenigstens mal der Druck bei den meisten Machern an der Basis raus. Vielleicht kann man ja auch mit einem Pokal-Wettbewerb (Vorteile: kleine Mannschaften, kein Doppel, überschaubarer organisatorischer Aufwand durch das KO-System) nach den Herbstferien starten...

Eine sehr wichtige Ergänzung wäre aus meiner Sicht aber vor allem die Krise als Chance zu sehen für unseren "kontaktarmen" schönen Sport. Und die Zeit auf allen Ebenen zu nutzen um über Tischtennis grundsätzlich nachzudenken. Wir haben nämlich gegenüber vielen Kontaktsportarten nun Vorteile.

Wir alle "ehemaligen Kinder" kommen ja eigentlich - historisch gesehen - vom Freizeitsport Tischtennis zum Wettkampf. Jede/r hat zunächst mal aus Spaß irgendwo irgendwie den Schläger gegen den Ball auf irgendeiner "Platte" gedroschen - ich auch auf dem Spielplatz mit 8 Jahren (in den Verein kam ich erst mit 13 durch einen Kumpel).
Die meisten Millionen Menschen (geschätzt über die Hälfte aller Bundesbürger gemäß Freizeitforscher Opaschowsky) in Deutschland haben Ping-Pong draußen schon gespielt und tun es jetzt gerade wieder, wie man überall auf den Spielplätzen, Parks und den Outdoorplatten (Verkaufsschlager bei Amazon, OTTO und Decathlon) in den vielen Gärten sieht. Es wird in der Sommerzeit weiter gehen, weil viele in Deutschland Urlaub machen (müssen vielleicht). Und da ist der Distanzsport Tischtennis draußen am Steintisch eine gute Sache, die noch dazu viel Spaß bringt.

Also: Plan B
Lasst uns alle gemeinsam versuchen, sogenannte neue TT-Outdoor-Abteilungen/Gruppen zu "promoten", die uns in dieser Corona-Zeit neue Mitglieder bescheren. Die Trainer und Vereinsfunktionäre (weil sie ja nicht so oft in die Halle können) strömen aus, gehen raus und sprechen die Menschen dort im Freien direkt an, geben ihnen - sehr wichtig - Tipps sowie Infos und motivieren sie zu einem regelmäßigen Outdoor-TT-Treffen zu festen Zeiten auf dem Spielplatz mit XYZ vom Verein, im Park auf dem offenen Schulhof usw. und motivieren sie dann nach und nach für ein fest vereinbartes Schnuppertraining im Verein mit dem neuen Kumpel.

Natürlich müssten dazu Konzepte erarbeitet und Werbung gemacht werden. Aber das könnte der große TISCHTENNIS-SCHLAG in der Corona-Krise sein. Alle gemeinsam (DTTB, WTTV, Verbände, Bezirke, Kreise, Vereine). Wir brauchen etwas, was uns in die positiven Schlagzeilen bringt!
Das passt auch zu Euren kreativen Ansätzen im letzten Jahr. Wir brauchen jetzt ein komplettes Neu-Denken und -Handeln. Vielleicht geht es dann 2021 einigermaßen wettkampfmäßig geregelt wieder weiter...

Ich bin im Moment arbeitssuchend, deshalb habe ich etwas mehr Zeit��

Viele Grüße, bleibt gesund und haltet durch

Wieland Speer
Beauftragter für Breitensport und Vereinsentwicklung
TT-Kreis Düsseldorf
Pressewart TT-Kreis Frankfurt

Mobil: 0176-80428417

[Fastest115]

Ich finde die Ideen grundsätzlich gut ...

Es gibt aber immer weitere Lockerungen. Aktuell in NRW dürfen zB jetzt 10 Leute zusammen draussen Fussball spielen auf einer Wiese oder im Käfig.
Schwimmbäder Frei und Halle öffnen wieder

Wir hoffen sicher alle, dass das nicht zu einem neuen starken Anstieg der Infektionen führt oder uns eine 2. Welle trifft. Deshalb gehe ich davon mal aus das wir die Zahlen niedrig halten können. (im anderen Fall weiß eh keiner, was dann wann wie wieder geht danach).

1. Damit ist der Kontaktlos Vorteil dahin.
2. Vermutlich sind bis August auch viele Auflagen, die jetzt noch im DTTB Konzept stehen bis dahin vermutlich hinfällig.
3. Ich vermute das jeder Tag, den man den Regelspielbetrieb länger nach hinten schiebt, uns Spieler/Mitglieder kostet. Da fangen immer mehr nicht wieder an nach der "Pause". Besonders die, die meist eh nicht mehr trainieren aber immer noch gespielt haben.
4. Es ist ja nun so das einige Städte/Kommunen schon alle Hallen wieder frei gegeben haben für TT mit Konzept (ZB in Dortmund) andere gehen noch auf NUmmer sicher und lassen alles zu. (ZB in Lünen). Ich denke aber dass die auch bald folgen und dann ggf ab 1.8. alles möglich ist. Also Training und Wettkämpfe.
5. Problematisch sind dann nur Hallen die von der Schule anderweitig genutzt werden. Das ist aktuell zb in der Prüfungsphase oder mit verkleinerten Klassengruppen öfter mal der Fall. Allerdings werden auch diese Fälle mit/nach den Ferien deutlich geringer werden. Da muss man dann ggf für die verbleibenden geschlossenen Hallen eine Lösung finden...analog zu den Belegungen mit Asylbewerbern vor einigen Jahren.

Von daher würde ich nicht ohne Zwang den Start auf Januar 2021 schieben.

Ich würde mit einem normalen Start nach den Ferien planen.

Auch halte ich eine bundesweite einheitliche Lösung für suboptimal. Wieso soll man in NRW (nur als Beispiel) nicht ab August spielen, obwohl alle Hallen auf sind nur weil in Bayern (als Beispiel) noch 50% zu sind

Sollte man dann Anfang August sehen, dass es doch massive Probleme gibt
(Infektionen hoch oder 2. Welle absehbar, Hallen Großteils belegt) kann man dann immer auf Januar 2021 schieben, weil dann notwendig.

Sobald möglich(zB im Oktober) dann eben alternative Wettkämpfe zur Überbrückung anbieten.

Solange man nicht in die Halle kann ist es natürlich eine Möglichkeit an den Steinplatten der Gegend mal zu gucken wer da so spielt oder sogar in Eigeninitiative was organisieren. Problem ist dass da oft nur 1 oder 2 Tische sind, da ist mit organisieren natürlich schwierig.
Aber wenn man die personellen Kapazitäten hat, die sich um sowas kümmern können und wollen, ist es sicher eine Möglichkeit, daraus dann bei Hallenöffnung Leute rüber zu ziehen.

[Power-Seven]

Zitat von Fastest115

Auch halte ich eine bundesweite einheitliche Lösung für suboptimal.

Da stimme ich zu. Man geht ja auch auf der nochmal wichtigeren, grundsätzlichen Ebene "Bekämpfung des Virus" davon weg.

Zitat von Fastest115

Solange man nicht in die Halle kann ist es natürlich eine Möglichkeit an den Steinplatten der Gegend mal zu gucken wer da so spielt oder sogar in Eigeninitiative was organisieren.

Das hätte man natürlich seit Jahren tun können, um dem Mitgliederschwund entgegen zu wirken.
Aber besser spät als nie.
In Verbindung mit einem veränderten Verhalten und Angebot in den Hallen verlangsamt es vielleicht manchen Prozess.

[Partner]

Das größte Problem liegt in der Sportausbildung der Lehrer. Die wollen die Kinder an den Seilen hochjagen, obwohl die meissten nur 1 Meter schaffen, die Barren rauszerren, obwohl da niemand klarkommt und sonst noch viele unsinnige Sachen machen. Sobald aber ein Sportlehrer etwas vom Tischtennis versteht, geht es aufwärts. Da bilden sich Schul AG usw. Bei uns leider nur alle 10 Jahre. Mit den Coronaregeln klarzukommen schafft jeder. Im September sehen wir klarer.