Fair geht vor – in Anstand verlieren

[D.G.]

Ich habe selbst schon als Zuschauer erlebt, dass Spielern beispielsweise nach einem verlorenen Spiel oder auch bei vielen "Bauern" des Gegners die Nerven durchgehen, sie den Schläger in die Ecke oder an die Hallendecke schmettern, die Bande umtreten, ihren Fuß auf die Tischplatte knallen. Einmal hat einer sogar mitten im Spiel aus Ärger den Ball zerbissen.

Im Fußball gibt es für gewisse Unsportlichkeiten einen Platzverweis, der eine Sperre und oft auch eine Geldstrafe nach sich zieht. Beim Tischtennis, so meine Beobachtung, kommt der Spieler bei solchen Entgleisungen vor allem in unteren Klassen meist ungeschoren davon.

[Coyote]

In unteren Klassen ist der fehlende Schiedsrichter ein Manko. Dem zählenden Spieler wird hier die Schiedsrichterrolle zugesprochen. Der steht im Normalfall allerdings ohne Schiri-Ausbildung da und ist selber ins Spiel integriert. Wie soll man da unparteiisch über das Fehlverhalten des eigenen Gegners (und auch Doppelpartners) richten? Im Extremfall müsste man sich ja nach eigenen Ausbrüchen selber die gelbe Karte geben und der Halle verweisen...

Die Praxis sieht dann so aus, dass man beim Gegner im Prinzip alles durchgehen lässt, in der Hoffnung dass er es dann im nächsten Satz ebenso handhabt.

In dieser Situation wird das faire Verhalten der Soprtler sehr wichtig. Wenn man das Punktpspiel nicht als Sache auf Leben und Tod sieht, kann man auch einen glücklichen Punkt dem Gegner zusprechen. Wie schon gesagt wurde, dient der Punkt der mentalen Stabilität - und dann zahlt sich Ehrlichkeit aus.

-coyote-

[Felix Lingenau]

So lange man davon ausgeht, daß es so etwas wie Erziehung gibt, dann kann man auch davon ausgehen, daß Fairness anerzogen werden kann. Sicherlich sind die Möglichkeiten beschränkt, aber sie sind da.

Ich denke vor allem unseren 99% Kindern, die keine Leistungssportler werden könne kann man leicht erklären, das menschlicher Umgang und Fairness wichtiger sind als Siege. Bei Spitzensportlern ist das vielleicht schwieriger, aber andererseits spricht für unsere Nachwuchsttrainer im Tischtennis, daß TT anerkanntermaßen mit die fairsten Spitzensportler überhaupt hat.

[D.G.]

Nicht jedes Verhalten seiner Spitzenleute läßt offensichtlich der DTTB durchgehen, wie aus einem Online-Pressebericht der NRZ vom 25.3.02 hervorgeht

Süß-Pause nicht nur bei Borussia


Am Sonntag (14 Uhr) gastiert das Quartett der DJK Offenburg im Tischtennis-Zentrum bei Rekordmeister Borussia. Für beide Bundesligisten ist es eine, wie Borussia-Trainer Andreas Preuß betont, "wegweisende Partie".


Deshalb plant der Coach auch, sein Team mit dem Schweden Magnus Molin, dem Chinesen Xiao Han, Lars Hielscher und Bastian Steger antreten zu lassen. Wobei er für Youngster Christian Süß in dem so wichtigen Spiel ("Hier geht es für uns um die Chance, die Play-off-Runde zu erreichen") nicht einmal einen Einsatz im Doppel erwägt.

"Christian hat sich nicht zwingend dafür empfohlen. Er ist noch jung und muss noch einiges lernen. Er bekommt wieder seine Chance. Aus taktischen Gründen muss er diesmal zuschauen."

Wobei der 16-Jährige das sicher auch als eine Art zusätzlicher Besinnungspause ansehen darf. Von DTTB-Cheftrainer Dirk Schimmelpfennig bekam der Nachwuchsmann wegen seines Verhaltens beim Europe-Top-12-Junioren-Turnier in Novi Sad, als er den "Zapfenstreich" deutlich überzogen hatte, eine Pause in der Jugend-Nationalmannschaft verordnet. Süß darf kaum mit einer Nominierung für die "Slowakei-Open" im Mai rechnen.
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[Eddie Vedder]

was hat er gemacht? sich einen über den durst getrunken? langen abend genossen?