Spiel gegen Noppen

[Chris21272]

Also ich kenne auch einen, der auf der einen Seite eine lange Nopoe und auf der anderen Seite eine mittellange Noppe spielt. Der hat TTR von knapp 1500. Er kann sich nicht so gut bewegen daher spielt er nur Material. Die lange Noppe hat mehr Störeffekt, die andere Seite mehr Kontrolle. Man kann sich also trotzdem nicht auf beide Seiten „gleich“ einstellen.

[RedChaos]

Ich glaube du machst dir da einfach viel zu viele Gedanken.
Deine Fragen kann man eigentlich gar nicht beantworten. Dafür gibt es viel zu viele unterschiedliche beläge und au h Gegner die diese unterschiedlich einsetzen. Selbst bei ni Belägen erzeugt jeder Spieler unterschiedlich viel schnitt/spin auch mit dem gleichen Schläger. Die Bewegungen sind oft einfach zu unterschiedlich. Ich kann mir schlecht vorstellen das du mit dem Schnitt im aufschlag von langen noppen probleme hast und bei ni nicht. Denke nicht zuviel drüber nach und spiele einfach, sachen ausprobieren bringt da fast mehr. Sonst müsstest du bei ni auch schauen ob es ein europäischer oder China belag ist und dann noch was für ein schwamm. Bei Material wird eine pauschale Antwort unmöglich. Es gibt ohne schwamm, mit schwamm, Dämpfungschwamm, kurze noppe, lange, halblange und dann jeweils glatte oder griffige, geriffelte noppenköpfe und genauso glatte griffige und geriffelte noppenhälse. Dann spielt noch der noppenabstand und die noppenbreite eine rolle genauso ob die gummimischung hart oder weich ist. Mit einer griffigen lang noppe wie der feint long3 gibt's bestimmt Spieler die mit Handgelenk mehr Schnitt reingekommen als manche mit ni. Aber das ist alles von der Bewegung abhängig. Es macht einen großen Unterschied ob jemand aktiv oder passuv oder tischnah oder tischfern mit noppen spielt.
Wenn du die Funktionsweise von noppen verstanden hast egal ob lang oder kurz dann wirst du auch verstehen welche Schläge dagegen funktionieren und welche man lieber lassen sollte. Es gibt kurze noppen für Konter Schuss Stil aber auch griffige kurze für top spin mit der noppe und hackblock. Bei langen noppen lebt der Material Spieler meist vom spin des gegners, aber manche ziehen genau dauraus ihr offensivspiel auf.gibt einfach zu viele verschiedene Möglichkeiten.
Spinumkehr/Weiterleitung und selbst erzeugen ist auch nicht das gleiche.
Mit glatten kann ich mehr Schnitt umkehren mit griffigen kann ich in gewissen Maßen selbst welchen erzeugen.
Aber generell würde ich nämlich darauf einstellen das immer weniger Schnitt drin ist wie bei ni, und wenn etwas drin ist dann ungefähr das was ich selbst rein getan habe.
Du kannst mal auf Youtube schauen das einiges an erklärvideos. Oder was auch sehr gut ist sind die Technik Tipp Videos von mytischtennis. Die haben auch welche zum Spiel mit und gegen kurze/lange noppen

[Old__Schmetterhand]

Ja, ich mache mir immer viele Gedanken, das liegt in meiner Natur :-)

Ok, dann werden wir konkreter und gehen auf die beiden Noppengegner ein.
Gegner 1: Beide Seiten lange Noppen, mit der Vorhandseite konnte er auf jedem Fall auch Spin erzeugen (z. B. Topspin im Aufschlag), muss also eine griffige lange Noppe gewesen sein.

Als ich Aufschlag hatte: Meine spinreichen Aufschläge konnte er alle zurückbringen, wenn auch fast immer etwas zu hoch (grob: doppelte Netzhöhe). Habe dann versucht, direkt den Punkt zu machen (meistens Schuss), aber eine sichere Chancenverwertung war es nicht aufgrund des ungewohnten Spins. Lange leere Aufschläge habe ich auch probiert, die kamen dann lang und leer zurück. Hier hätte man jetzt ewig leer hin und her spielen können (lange Bälle hat er nicht angegriffen und auf meine Topspins kam extrem viel Unterschnitt zurück, Topspins mit viel Rotation habe ich dann nicht mehr gespielt).
Als er Aufschlag hatte: Hier fiel es mir schwer, zwischen leeren und Topspinaufschlägen zu unterscheiden, das hat mich einige Punkte gekostet (die Aufschlagbewegung deutete immer auf Topspin hin).

Gegner 2:
Kurze Noppe auf der Rückhand, NI auf der Vorhand. Die meisten Bällen hat er mit der Rückhand angenommen, Vorhand nur für Angriff und Bälle weit auf die Vorhandseite.
Hier hatte ich noch größere Probleme mit der Noppenseite als bei Gegner 1, manchmal etwas Schnittumkehr und manchmal auch keine Schnittumkehr. Kann es sein, dass er vielleicht griffige Noppenhälse und (eher) glatte Noppen hatte (oder umgekehrt)? Zum Zeitpunkt des Matches wusste ich nicht, dass es so etwas gibt.

[markx]

Meine Glaskugel ist hier sehr trübe, drum nur ein paar grobe Vermutungen bzw. Denkanstösse:
1. Du hast Probleme, weil die Flugbahnen und Rotationen für dich (noch) ungewohnt sind.
2. Du kannst unterschiedliche Schlagtechniken mit der Noppe (das geht aber auch mit NI!) nicht ausreichend differenzieren.
3. Du hast vielleicht gewisse Grundprinzipien verstanden, aber die praktische Umsetzung funktioniert (noch) nicht.
4. Vermutlich solltest du mehr auf die Platzierung deiner Bälle achten - sowohl beim Aufschlag als auch im Spiel (z.B. beim Topspin).
5. Falls die gewohnten Sachen nicht funktionieren, hilft ein Plan B und C.
6. Manchmal sind die Gegner einfach auch (viel) besser, egal welches Material sie spielen.

Was führt mich dazu?
"Meine spinreichen Aufschläge konnte er alle zurückbringen" - je mehr Spin du mitgibst, desto mehr Variationsmöglichkeiten gibst du deinem noppenbewehrten Gegner.
"eine sichere Chancenverwertung war es nicht aufgrund des ungewohnten Spins" - wenn ein Spiel nicht reicht, sich darauf einzustellen, dann im Training üben.
"Lange leere Aufschläge habe ich auch probiert, die kamen dann lang und leer zurück." - genau das will man ja in der Regel, da kann man einen schönen Topspin drauf ziehen. Und wenn der Return so berechenbar ist, weiß man ja schon vorher was kommt und kann sich drauf einstellen.
"Lange leere Aufschläge habe ich auch probiert" - kurz & leer ist auch eine gute Variante.
"Hier hätte man jetzt ewig leer hin und her spielen können" - warum? Den leeren Ball spielst du doch nur, um danach einen guten Topspin ansetzen zu können, ohne dass der dir auf deine Tischhälfte tropft.
"auf meine Topspins kam extrem viel Unterschnitt zurück" - bei einer glN kommt in der Regel genau deine eigene Rotation zurück. Wenn du Spezialist für Topspins auf starken Unterschnitt bist, rohrst du den durch, ansonsten den Schnittball einfach mit geöffnetem Schlägerblatt zurückgeben (evtl. nur abtropfen lassen) und ggf. auf den nächsten (leeren) Ball wieder anziehen.
"auf meine Topspins kam extrem viel Unterschnitt zurück" - achte darauf, deine Topspins zu variieren - Platzierung (VH, RH, Körper, Wechselpunkt), Rotation (viel/wenig Spin) und Tempo - um herauszufinden, womit der Gegner am meisten Probleme hat und womit du am wenigsten Probleme beim Folgeball hast.
"Topspins mit viel Rotation habe ich dann nicht mehr gespielt" - na also, geht doch!
"Als er Aufschlag hatte: Hier fiel es mir schwer, zwischen leeren und Topspinaufschlägen zu unterscheiden" - auf die Bewegung beim Balltreffpunkt achten (nach vorne oder doch nach oben?) und schauen, ob ggf. der Schläger gedreht wird (falls eine Seite griffig und eine glatt).

Was hilft also: Gewöhnung, Training, Spielplan, Taktik, Variation, Adaption - und nicht zuletzt: realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und praktische Umsetzung dieser Einschätzung.
Viel Erfolg!

[RedChaos]

Ich seh schon jetzt hab ich dir noch mehr Gedanken gemacht.
Ich wollte dir eigentlich zeigen das es zuviele verschiedene Gegner, Spielweise und Materialen gibt die das Spiel beeinflussen.
Der nächste Gegner kann schon wieder ganz anders spielen.
Du solltest erstmal grundsätzlich versuchen gegen Material zu spielen welches es dann am Ende ist dann nicht mehr so entscheidend.
Einiges hast du schon richtig gemacht.aufschläge mit viel schnitt sind nicht die beste lösung lang ohne Rotation ist meistens gut aber wichtig ist hier die Abwechslung kurz lang, und Platzierung über den ganzen Tisch. Die Bälle die da zurückkommen solltest du versuchen zu schießen oder Schlagspin, spinreiche top spin könnten eklig zurück kommen. Aber auch hier gilt es macht die Abwechslung. Noppen sind kein zaubermittel der Gegner muss auch schauen was du mit dem Ball machst.
Hast du die Probleme bei der Ball Annahme auch bei ni? Würde mich schon wundern falls es nicht so wäre und da hilft nur Training. Oft bleiben bälle von noppenbelägen mehr stehen da Rotation armer und oft langsamer man denkt oha unterschritten weil der Ball im netzlandet. Eigentlich verhungert er nur und du müsstest mehr Druck aufbauen. Die kurze noppe sollte eigentlich weniger schnittweiterleitubg haben wie die lange kommt natürlich wieder auf die Spielweise an.
Hast du die Möglichkeit im Training gegen Material zu trainieren?
Dann würde ich das unbedingt tun und mal versuchen nach dem Prinzip drunter drüber zu spielen. Gehst du drunter gehst du beim zurückkommenden Ball drüber einfach mal das probieren um ein gefühl zu entwickeln. Ansonsten ist schupfen, schieben ,schießen auch ein effektives Mittel.
Ansonsten kann i h dir nur den Tipp geben so unvorhersehbar wie möglich zu spielen und den Gegner so gut wie möglich zu beschäftigen

[Old__Schmetterhand]

Hast du die Möglichkeit im Training gegen Material zu trainieren?

Leider nein / extrem selten, es sei denn es zählen auch abgespielte NI-Beläge als Material. Wir haben einen Spieler mit TTR 1400 im Verein, der mit 10 Jahre alten NI-Belägen spielt, die haben nur noch eine geringe Restgriffigkeit. Er könnte sich schon neue Beläge leisten, daran liegt es nicht .

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Viele von euch empfehlen, einen leeren Ball mit einem Schlag anzugreifen, der selbst wenig Rotation erzeugt. Das muss ich vermutlich einfach üben, um erfolgreicher gegen Noppen zu werden.

Ich selbst bevorzuge auf lange Noppen mit viel Spin zu agieren, jedoch ohne Seitspin. Das ist in unteren Klassen aber eher die Ausnahme. Die meisten Gegner sind das nicht gewohnt und mir hilft das.

@derTTT: D. h. du spielst Topspin, es kommt durch den Noppenspieler noch mehr Rotation als Unterschnitt zurück und du spielst weiterhin Topspin? Und dann immer so weiter, wobei der Noppenspieler die höhere Fehlerquote hat?

[Rudi Endres]

Topspin bis zum Punktgewinn ist durchaus möglich. Denn die 40 mm ABS erzeugen weniger Effet.
Gegen KN ist es einfacher. Aber man muss den Schnitt und die Flugbahn einschätzen können.
Training ist alles. Die ganze gut gemeinte Theorie hilft nicht, wenn man nicht gegen Noppen trainieren kann/will.

[RedChaos]

Ja ist schon möglich, die frage ist ob du dafür das nötige können hast. Umsomehr spin umso mehr kommt zurück. Eine noppenspieler kann nicht einfach nur den Schläger hinhalten auch er muss schauen wo der Ball hinkommt und wieviel drin ist.
Wenn das mit dem Material schwierig für dich zu trainieren ist solltest du zuerst an deinem top spin arbeiten.
Du solltest in der Lage sein sichere topspin ( keine Granaten sonder mehrfach am Stück anziehen sollte dein Ziel sein) zu spielen und diese in spin und Tempo variieren zu können.
Ich gehe davon aus deine topspins werden alle so ziemlich die gleiche Länge haben. Ein Materialspieler muss immer richtig zum Ball stehen um die noppe optimal einsetzen zu können. Wenn der Gegner schnittabwehr spielt ist der Wechsel zwischen kurzen und langem topspins hilfreich genauso eine kurze flache Ablage. Spielt er eher ein störsystem gilt das genauso hier würde ich aber zusätzlich mit Seitenwechsel spielen. Der Gegner muss für einen guten Ball mit der noppe immer direkt hinter dem Ball stehen. Das setzt eine gute beinarbeit voraus und diese zu prüfen sollte dein Ziel sein.
Lass dir bälle einspielen im balleimertraining, mal mit viel danach mit weniger Schnitt und versuch mal selbst schnelle und spinige tops abzuwechseln. Hilfreich wären ziele auf dem Tisch die du versuchen solltest zu treffen ( ruhig auf dem Tisch verteilt, das du min 3 verschiedene längen kannst und zusätzlich auf dem ganzen Tisch deine top spin setzen kannst.
Bei deinem aufschlagtraining solltest du versuchen einen flachen kurzen unterschnittaufschlag zu trainieren und eine Bewegung machen zu können die gleich aussieht aber ohne Schnitt trotzdem kurz und flach ist. Als zweites versuche einen langen aufschlag auf die Grundlinie zu setzen. Dafür muss der Ball bei dir auf die Linie gesetzt werden und so tief wie möglich in der fallenden Phase getroffen werden

Habt ihr wenigstens im Verein ein paar Schläger oder beläge mit noppen?
Ich finde es bringt verdammt viel für das spielverständnis wenn man selbst mal versucht hst mit Material die Bälle zu spielen

[Wolfric]

Ich trainiere manchmal mit meinem Vater, der auf der VH eine LN als Abwehrer spielt. Das ist für mich sehr gut um den Punktball zu trainieren. Ich zieh den Ball in die VH leicht an (egal ob RH oder VH). Es kommt ein langsamer, eher flacher Ball mit US zurück, da ich aber nur mäßig TS hab kommt auch nur wenig US. Ich hab Zeit zum Stellen, geh neben den Ball und knall ich mit der VH longline ab. Das ist Training fürs Timing, denn ich muss den Ball gut überm Netz treffen und je flacher er den trifft umso schwieriger wird das :-). Ich muss aber auch sagen ich spiel auf der VH eine KN in max und da ist das möglichst abschießen von allem überm Tisch ein Paradeball.
Und wenn du weißt dass du auf lange leere Aufschläge lange leere Bälle zurückbekommst, insbesonders vielleicht auch noch auf eine vorhersehbare Seite, dann hast eigentlich schon eine perfekte Ausgangslage für einen Konter oder Topspin. Ich streu manchmal einen schnellen Rollaufschlag mit etwas Sidespin ein und das kommt dann auch vorhersehbar in meine VH zum Kontern.

[Old__Schmetterhand]

Danke für eure Antworten!

Habt ihr wenigstens im Verein ein paar Schläger oder beläge mit noppen?
Ich finde es bringt verdammt viel für das spielverständnis wenn man selbst mal versucht hst mit Material die Bälle zu spielen

Tatsächlich ja. Und alle wollen damit spielen .

Spaß beiseite, die Noppenbeläge sind relativ alt und abgespielt und vermutlich auch deshalb kaum griffig.
Habe bei mir noch ein Holz herumliegen, bei dem eine Seite abgespielt ist (die andere NI-Seite ist noch einigermaßen okay). Hier könnte ich vielleicht mal einen Noppenaußenbelag testen. Am besten vielleicht einen Langnoppenbelag mit wenig griffigen Noppen und griffigen Hälsen. Das wäre zum Testen bestimmt interessanter als einfach nur griffige Noppen oder wenig griffige Noppen. Könnt ihr dafür einen Belag empfehlen?