Neuste Schläger-Manipulationstricks

[ttdr]

Das geht aber wieder nur mit Rumgegurke an den Regeln. Das mit dem FKE-Verbot war doch gar nicht so doof und die 40 mm-Bälle finden mittlerweile alle ok.
Könnte man wirklich dafür sorgen, dass (fast) keiner mehr tuned oder frischklebt, würde das Tempo sicher nachlassen. Das war wohl auch der geheime Grund hinter der Regeländerung.

Aber ich würde da keinen mehr draufsetzen.

[schnittfix]

Tischtennis ist ein sehr attraktiver Sport, welcher leider absolut beschissen vermarktet wird.

[Rudi Endres]

Richtig! Sharara wollte die ppm-Grenze absenken. Die Idee wurde beerdigt. Denn dann wäre kein Werkstuning möglich gewesen. Die neue Methode hätte man gar nicht benötigt.
Wenn im Gegenzug zum angebotenen Tuningverzicht der Profis die Beläge dicker werden, kann man alles lassen wie es ist und das Tunen freigeben.

[Rudi Endres]

Zitat von schnittfix

Tischtennis ist ein sehr attraktiver Sport, welcher leider absolut beschissen vermarktet wird.

Es ist ein attraktiver Sport für Insider, aber nicht für Laien. Daher sind die Vermarktungsversuche wenig erfolgreich. Das schlechte Image tut ein Übriges.

[mithardemb]

Zitat von schnittfix

Tischtennis ist ein sehr attraktiver Sport, welcher leider absolut beschissen vermarktet wird.

Was wären deine Vorschläge wie man den Sport besser vermarkten sollte?

[User 765]

Zitat von mithardemb

Was wären deine Vorschläge wie man den Sport besser vermarkten sollte?

Turboblock zum ITTF Präsidenten wählen?

Als alle noch Frischkleben durften, hat sich auch keiner der Profis über das zunehmende Rumgebolze und die immer kürzeren Ballwechsel beklagt. Das ist für mich auch der Grund warum ich seit vielen Jahren Damentischtennis viel lieber schaue als Herrentischtennis - da sind die Ballwechsel einfach viel länger und es gibt auch in der Bundesliga deutlich mehr erfolgreiche Abwehrspieler, weil das Tempo einfach nicht so hoch ist, dass verhindert wird, dass der Ball öfter als dreimal übers Netz geht.

Wie Rudi richtig geschrieben hat: ein Tischtennisspieler denkt dann: "wow, toll wie die so hart schlagen können" oder "Wahnsinn, wieviel Spin in dem Ball war" - der Laie denkt "Trainieren die nur einmal im Monat oder warum bekommen die den Ball nicht dreimal auf die Platte".

Wenn man sich mal die Trendsport-Ableger von Tischtennis in den letzten zwei Jahren anschaut - da fällt mir spontan Headis sowie die Brettchen-WM ein, muss man feststellen, dass diese von ihren langen und spektakulären Ballwechseln leben. Auch wenn das beides nicht rund um die Uhr im Fernsehen läuft, scheint es mir da deutlich einfacher, die Sportart zu vermarkten und Zuschauer in die Halle zu locken, da man bei beidem quasi künstlich den Materialvorteil und das Tempo aus dem Spiel entfernt hat.
Vielleicht setzt sich dieser Trend sogar irgendwann fort und man hat am Ende mehrere Tischtennis-Ableger - das "Materialschlacht-Tischtennis" und das "Ballgefühl-Tischtennis" - scheint mir zwar nicht allzu wahrscheinlich aber es ist sicher nicht grundlos, dass sich immer mehr solcher Ableger-Sportarten entwickeln - da fällt mir gerade auch noch die Turnierserie an den großen Tischen ein.

[mithardemb]

Zitat von Frank Schmidt

Als alle noch Frischkleben durften, hat sich auch keiner der Profis über das zunehmende Rumgebolze und die immer kürzeren Ballwechsel beklagt. Das ist für mich auch der Grund warum ich seit vielen Jahren Damentischtennis viel lieber schaue als Herrentischtennis - da sind die Ballwechsel einfach viel länger und es gibt auch in der Bundesliga deutlich mehr erfolgreiche Abwehrspieler, weil das Tempo einfach nicht so hoch ist, dass verhindert wird, dass der Ball öfter als dreimal übers Netz geht.

Unterm Strich muss man aber feststellen, dass die Zuschauerzahlen bei den Damen noch geringer sind, das Geld noch knapper ist, Berichterstattung in Medien noch seltener sind etc.

Die Gleichung längere "Ballwechsel = mehr Zuschauer, mehr Geld, usw." geht also im Allgemeinen nicht auf.

Zitat von Frank Schmidt

Wie Rudi richtig geschrieben hat: ein Tischtennisspieler denkt dann: "wow, toll wie die so hart schlagen können" oder "Wahnsinn, wieviel Spin in dem Ball war" - der Laie denkt "Trainieren die nur einmal im Monat oder warum bekommen die den Ball nicht dreimal auf die Platte".

Nachdem beim Skispringen ja auch kaum einer denkt dass es am fehlenden Training liegt, dass die bei Rückwind kürzer springen würde ich das Argument von Rudi in das Land der Mythen verbannen. Es gibt kaum eine Sportart wie Tischtennis die so viele Menschen selbst schon mal in der Freizeit betrieben haben. Sehr viel mehr Menschen haben schon mal selbst erfahren dass die Rotation eines Balles den Rückschlag erschwert.

Zitat von Frank Schmidt

Wenn man sich mal die Trendsport-Ableger von Tischtennis in den letzten zwei Jahren anschaut - da fällt mir spontan Headis sowie die Brettchen-WM ein, muss man feststellen, dass diese von ihren langen und spektakulären Ballwechseln leben. ....

Vielleicht setzt sich dieser Trend sogar irgendwann fort und man hat am Ende mehrere Tischtennis-Ableger - das "Materialschlacht-Tischtennis" und das "Ballgefühl-Tischtennis" - scheint mir zwar nicht allzu wahrscheinlich aber es ist sicher nicht grundlos, dass sich immer mehr solcher Ableger-Sportarten entwickeln - da fällt mir gerade auch noch die Turnierserie an den großen Tischen ein.

Warten wirs ab. Im Moment scheinen die mir aber vom Punkto Medieninteresse und Geld aber hinter der normalen Sportart anzustehen. Gibt es denn in dieser Sportart schon Profis die von ihr leben können?

[Bo5]

Ich finde manche Argumentationen hier nicht schlüssig.

Rudi z.B. betont immer und immer wieder, dass die Länge der Ballwechsel einen entscheidenden Einfluss auf die Zuschauerzahl hat. Um einen merklichen Effekt zu erzeugen und mehr Zuschauer in die Hallen zu bringen, müsse einer Studie zu Folge die Anzahl der Schläge pro Ballwechsel aber deutlich erhöht werden, eine kleine Änderung reicht nicht aus (z.B. von 4 Berührungen auf 10 als Beispiel). Die Krux ist aber: wenn man eine kleine Änderung der durchschnittlichen Ballwechsellänge als Zuschauer nicht merklich wahrnimmt und sie das Zuschauerinteresse nicht positiv beeinflussen kann, warum soll sie dann umgekehrt den negativen Trend verursacht haben? Ja, vielleicht sind die Ballwechsel in den letzten Jahren im Schnitt kürzer geworden. Aber sie sind keinesfalls drastisch kürzer als zur Zeit der verdeckten Aufschläge oder dem Höhepunkt der Frischklebe-Ära. Sie sind merklich kürzer als in den 80er-Jahren. Das erklärt vielleicht warum es in den 80ern mehr Zuschauer gab (wobei damals das Sportangebot auch geringer war, es weniger Events gab, die Mobilität geringer war, man nicht auf youtube im Nachhinein die besten Ballwechsel anschauen konnte, usw. Also auch da gibt es viele weitere Ursachen meiner Meinung nach). Aber es kann keine Erklärung für den deutlichen Zuschauerrückgang der letzten 10-15 Jahre sein. Es kann keine Erklärung dafür sein, dass die Chinesen kein Interesse mehr an Tischtennis haben. Denn das war um die Jahrtausendwende noch ziemlich groß und die Ballwechsel nicht länger.

Das muss doch argumentativ einleuchten! Aber ich fürchte auch dieser Beitrag wird wieder fruchtlos bleiben

[Rudi Endres]

Ich habe nie geschrieben, die Länge der Ballwechsel sei der einzige Grund. Du hast recht mit dem Argument, dass die Ballwechsel pro Punkt schon deutlich erhöht werden müssten, um eine Wirkung zu erzielen. Das zieht sich durch viele meiner Beiträge. Diese Maßnahmen werden sich nicht durchsetzen lassen.
Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man das Spiel auf den 3. Ball weiter fördert. Dann wird das Spiel irgendwann selbst für Tischtennisfans uninteressant. Ich schaue mir seit Jahrzehnten Profispiele an. Wenn Spiele wie z.B. Apolonia gegen Boll zur Regel werden, gehe ich lieber zu Spielen der A-Schüler. Das ist kein Vorwurf an die Spieler. Die müssen die Regeln ausreizen.

Natürlich kann man alles freigeben und die Folgen als gottgegeben hinnehmen.

[Bernardus]

Schon mal an die Aussenwirkung gedacht, als die ganzen Regeländerungen der letzten 20 Jahre durchgeführt wurden?

"Ja natürlich, deswegen wurde das doch alles gemacht!!!" wäre wohl die Antwort.

AAABER...was hat es denn gebracht?
Verlangsamen, nachvollziehbar machen etc. etc. ich kanns nicht mehr hören.
Der Weg war offensichtlich nicht zielführend...warum sollte man den weiter gehen?
Selbst heute noch geht für meine Nichtvereinskollegen TT bis 21.
Die schauen nur verdutzt und denken "nicht meins", wenn denn mal was im TV kommt.

Die kurzen Sätze haben halt diese Hopp oder Topp Spielweise mit gefördert.
Da gehts beim ersten Punkt gleich voll drauf.
Da haben die Spieler früher mehr taktiert, trotz kleinem Ball und Frischkleben.

Aber sei es drum, die Sache lässt sich nicht mehr rückgängig machen.
Mittlerweile ist ja eine ganze Spielergeneration da, die TT nicht anders kennt
und wahrscheinlich nicht anders will.
Und das sind die wichtigen....nicht wir alten, die gerne mal etwas "retro" denken.

Ne Idee, die wirklich Hoffnung weckt habe ich allerdings nicht.
Der Kuchen bleibt der gleiche nur gibt es -wie schon oft in diesen Diskussionen gesagt-heute viel mehr Mitesser (Freizeitangebote, Trendsportarten etc.)