Profis hinterfragen Schlägerkontrollen und Regeländerungen

[Matousek]

Zitat von Noppenzar

Schau dir doch mal die "natürliche" Steigerung der Leistungen in schwimmen/Leichtathletik usw. an. Die Sprünge erfolgten jeweils unmittelbar nach Erfindung/Einsatz im Sport von dianabol (Anfang 70er), hgh (Ende 80er) und, im ausdauerbereich, epo (90er).

Im TT kam der große Sprung im Spiel mit dem frischkleben. Jetzt wird getunt. Das sind halt immer die entscheidenden 5% Leistung die den Unterschied zwischen Kohle und Sozialhilfe ausmachen...

Das Ganze entsteht immer, weil jemand sich dadurch einen kurzfristigen Vorteil ohne größeren Aufwand verspricht. Kurz danach springt der Rest auch auf den Zug, dann hat jeder wieder die gleichen Vorraussetzungen. Der/die dann der/die Beste/n setzt/en sich wieder durch, bis jemand wieder auf eine andere Idee kommt. Nach gewissen Abständen macht man sich dann in der Funktionärsebene Gedanken, spricht Verbote aus, die dann, sofern sie nicht flächendeckend kontrolliert werden können, eingehalten werden oder nicht. Langfristig zu denken, fehlt halt einem großen Teil der Spieler bzw. deren Verantwortlichen. Natürlich hängen auch Absatzmärkte dran.
Letztendlich geht es in unserem Sport darum, seinen Gegner mit nicht erkennbaren Schnitt o. Spin reinzulegen.

[mithardemb]

Zitat von Noppenzar

Schau dir doch mal die "natürliche" Steigerung der Leistungen in schwimmen/Leichtathletik usw. an. Die Sprünge erfolgten jeweils unmittelbar nach Erfindung/Einsatz im Sport von dianabol (Anfang 70er), hgh (Ende 80er) und, im ausdauerbereich, epo (90er).

Im TT kam der große Sprung im Spiel mit dem frischkleben. Jetzt wird getunt. Das sind halt immer die entscheidenden 5% Leistung die den Unterschied zwischen Kohle und Sozialhilfe ausmachen...

Das Gleichsetzen von stark Kraft- / Ausdauer orientierten Sportarten mit sehr technisch orientierten führt zu einem recht schiefen Bild. Aber selbst die oben aufgestelten Behauptungen stimmen nur bedingt. Die höchste Weltrekord Freqenz beim Schwimmen kam z.B. mit den entsprechenden Anzügen die damals zugelassen waren.

Beim TT läßt sich so etws natürlich nur sehr viel schwerer messen, es fehlt da eine einfache Metrik Wenn man sich allerdings mal die Spieler ansieht, dann stellt man auch fest, dass das Spiel sehr viel athletischer geworden ist. Schritte sind Sprüngen gewichen, Spieler stehen tiefer, der tischnahe Körpereinsatz ist stark gestiegen.

Natürlich begünstigt ein schnelleres Material die Aussichten nahe am Tisch erfolgreich zu sein, aber es erfordert eben auch sehr viel mehr Athletik und Koordination und auch die Messlatte für Technik liegt sehr viel höher als früher.

Wer könnte sich 2012 vorstellen, dass ein Spieler mit bescheidener Vorhand das europäische Ranglistenturnier gewinnt. Desmond Douglas schaffte das 1987.

[Obachecka]

Zitat von mithardemb

Natürlich begünstigt ein schnelleres Material die Aussichten nahe am Tisch erfolgreich zu sein, aber es erfordert eben auch sehr viel mehr Athletik und Koordination und auch die Messlatte für Technik liegt sehr viel höher als früher.

Täuscht mich denn der Eindruck oder haben sich die Profis seit dem FK-Verbot grundsätzlich ein gutes Stück näher zum Tisch hin orientiert?

Halbdistanzrallys sieht man nicht mehr so häufig, finde ich.
Ob das nun eine "gewünschte Auswirkung" ist/war...

[User 765]

Also für mich persönlich ist da kein wirklicher Unterschied erkennbar. Vielleicht bin ich aber auch blind.

[Hillegosser]

Zitat von Frank Schmidt

Also für mich persönlich ist da kein wirklicher Unterschied erkennbar.

Nur weil Halbdistanzspiel im Damentischtennis auch vorher bestenfalls ein Exot war.

Bei den Herren habe ich zumindest das Gefühl, dass es wesentlich mehr Kraft erfordert.

[00-Bauer]

Also ich hab mir mal ein paar alte Videos (z. B. Olympia 2004 in Athen) vor dem Frischklebeverbot angesehen. Zumindest nach den Videos zu urteilen, ist für mich kein Unterschied bezüglich der Distanz zum Tisch und der Geschwindigkeit des Balles festzustellen. Das heutige Spiel scheint genau so schnell zu sein wie früher.
Vielleicht verzerrt auch die Kamera ein wenig die Geschwindigkeit. Was sagen denn die Leute, die die Spiele regelmäßig live vor Ort sehen??

[Noppenzar]

Es ist um einiges langsamer geworden.

Meine Beobachtungen:

- spieler agieren deutlich näher am Tisch
- kurz nach dem verbot 2008 ging die Geschwindigkeit massiv runter.
- ein Viertel jahr später wieder deutlich schneller
- jetzt noch minimal langsamer am Tisch, aus der Entfernung mehr.
- würde mit Belägen von der Stange gespielt dann wäre es auch am Tisch
langsamer.
- der Spin ist wieder voll auf FK-niveau

und dies alles dank der Firmen, die ein riesenbohei betreiben ihren Topstars "gedopte", unter 3ppm anzeigende, Keulen zur Verfügung zustellen, dann aber zum örtlichen Händler Beläge entsenden, deren Eigenschaften nicht annähernd mit den spezialanfertigungen mithalten können.

Zum Sport allgemein:

die Sportler sind am unschuldigsten!

Findet einer etwas neues MUSS der Rest mitziehen um ans Gold oder geld zu kommen. Und klar, vielleicht macht es nur 2% aus, aber im TT heißt das WRL 30 statt 5 oder im Hundertmeterlauf 10,2 statt 10,0.

Auch korrekt ist, dass dank Sportwissenschaft und Pharmaindustrie die atlethen in allen sportarten deutlich belastbarer geworden sind. Nicht erwähnt wird gerne, dass diese Menschen bei Ende der Karriere zum großen Teil körperliche Wracks sind, sei es durch dauernde gabe von Schmerzmitteln in den mannschaftssportarten oder trainingsumfänge im Ausdauerbereich wo die Knie und die Hüfte hinüber ist.

Selbst im TT habe ich meine zweifel ob im chinesischen Team bei ihren trainingscamps alles ohne "regenerationsfördende, anabole Mittel" von statten geht. Ein TB bricht fast zusammen als er versucht die umfänge zu steigern und die chinesen schieben kurz von wm und Olympia drei brutale Einheiten am Tag...

Dazu die muskelhärte eines Zhang jike und jeder, der mal mit Bodybuilding zutun hatte macht sich seine Gedanken...

Muss alles nicht sein, aber für unwahrscheinlich halte ich es nicht!

[HSV]

Zitat von Noppenzar

...

Und wenn'd so ist, ist's auch egal. Denn das ist Profi-TT. Damit haben wir alle hier doch recht wenig zu tun.

Wir gucken's nur an. Bzw. auch nicht. Denn wenn zwei Angreifer gegeneinander spielen, schlafe ich nach 7 Min. ein. Aufschlag, wom, Aufschlag, wom, Aufschlag wom. Manchmal auch Aufschlag, wom und nochmal wom. Das sind dann die Highlights.

Es sei denn, Xu Xin spielt. Bei dem sieht auch wom gut aus... Der spielt auch bei 9:9 mal einen derart verdrehten Return, dass der Gegner da steht, women wollte und nicht konnte. Und women nicht zu können, ist doof...

[Noppenzar]

@HSV:

völlig deiner Meinung. In der Konsequenz deiner Aussage darfst du dann aber auch nicht über frischkleber und gln in den unteren Klassen meckern, denn:

ist ja nur hobbysport und da ist's egal..,

[der Daene]

Zu den Kommentaren:

Meiner Meinung nach ist es heute, ohne Tunen oder Frischkleben, wesentlich einfacher als talentloser Spieler einfach nur drauf zu prügeln. Da reicht schon ein Boll ALC und weiche Tensor-Beläge. Die Schnittempfindlichkeit ist heute lange nicht mehr so gegeben und die Technik ist dabei auch fast egal. Als talentierter Spieler ist schwieriger dem etwas entgegen zu setzen. Da muss schon insgesamt aggressiv und mit vollem Körpereinsatz gespielt werden.

Fazitie Vielfältigkeit von Spielsystemen hat in der Summe unter der Reduktion des Tempo gelitten. Zudem haben die Kontrollen keinerlei Erfolg in Hinblick auf die Wirksamkeit unseres Sportes gebracht.