Laßt doch die Schiedsrichter einfach zuhause

[1600i]

Der OSR kann keine Gelb-Rote Karte, die ja verbunden ist mit Punktabzug, zeigen.

[hennes]

Zitat von 1600i

Der OSR kann keine Gelb-Rote Karte, die ja verbunden ist mit Punktabzug, zeigen.

Warum nicht?????

[1600i]

Zitat von Ralf TT-Granate

Warum nicht?????

Weil er es nun mal nicht darf! Das ist die Aufgabe des Schiedsrichters am Tisch.

[Umpire]

Zitat von Ralf TT-Granate

Warum nicht?????

Weil der OSR nur die rote Karte (Zeichen der Disqualifikation für ein Spiel oder einen ganzen Wettbewerb) zeigen kann. Näheres zu den Zuständigkeiten auch herauszulesen aus TZ 17 (Fehlverhalten) des Handbuch für Offizielle beim Spiel; 10. Auflage Juni 2004; zum Download - auch in Deutsch - auf der Homepage der ITTF unter Committees und dort unter Umpires and Referees. Dort ist bei Gelbe Karte etc. immer nur vom SR die Rede.

[hennes]

Zitat von Umpire

Weil der OSR nur die rote Karte (Zeichen der Disqualifikation für ein Spiel oder einen ganzen Wettbewerb) zeigen kann. Näheres zu den Zuständigkeiten auch herauszulesen aus TZ 17 (Fehlverhalten) des Handbuch für Offizielle beim Spiel; 10. Auflage Juni 2004; zum Download - auch in Deutsch - auf der Homepage der ITTF unter Committees und dort unter Umpires and Referees. Dort ist bei Gelbe Karte etc. immer nur vom SR die Rede.

Aha, so war das.... :-)

[Umpire]

Zitat von Ralf TT-Granate

Aha, so war das.... :-)

Vielleicht ist es bequemer ich zitier mal weiter :-):

Die ITTF formuliert vorsichtig (andere würden vielleicht sagen "wachsweich" oder "Gummiparagraf"):

17.4.2 Gewöhnlich erfährt der OSR über Fälle von Fehlverhalten vom SR. Gelegentlich kann er sie aber auch selbst sehen und kann eingreifen, bevor der SR ihn darauf aufmerksam gemacht hat. Er kann auch Problemen zuvorkommen, indem er zum Beispiel das Spiel eines zuvor wegen Fehlverhaltens verwarnten oder bestraften Spielers zumindest teilweise beobachtet, um sicherzustellen, dass solches Verhalten nicht fortgesetzt wird.

17.4.3 Selbst ohne früheren Vorfall kann aus der Zuschauerreaktion offensichtlich sein, dass ein oder mehrere Spieler in einem Spiel Fehlverhalten zeigen. Durch Beobachten des Spiels stellt der OSR unter Umständen fest, dass der SR das Spiel nicht mehr unter Kontrolle hat. In dieser Situation sollte er aus eigener Initiative eingreifen - entweder, indem er dem SR sagt, was er tun muss, oder indem er sich direkt mit dem betreffenden Spieler befasst.


Das direkte Befassen kann m.E. aber immer nur in einer verbalen Verwarnung durch den OSR bestehen. Diese wird nicht mit einer gelben Karte angezeigt und setzt insbesondere nicht das sog. penalty-point-system (gelb, gelb-rot....) in Gang. Sie kann aber sehr wohl als nächsten Schritt eine rote Karte durch den OSR zur Folge haben.

[Schwammbombe]

1) Habt ihr denn mal gesehen, welche Überalterung es bei den Schiedsrichtern gibt. Die Jungs kleben an ihrer Lizenz und dadurch können keine willigen, jüngern SR auf DTTB oder ITTF Ebene nachrücken.
2) Die Spieler spielen jedes Wochenende und werden dafür bezahlt; Profis halt. Der SR geht dreimal im Jahr in die Box für 26 €. Welches Verhältnis haben wir denn hier? Ich kann einerseits nicht professionelle Leistung fordern, wenn es die Infrastruktur gar nicht hergibt.
3) Eine Lösung wären eine handvoll Schiedsrichter, die bei allen Spielen der Bundesliga zum Beispiel zum Einsatz kämen (Vergleich Fußball Bundesliga). Hier sind aber die Kosten für die Vereine zu hoch. Nochmal => ich kann keine professionelle Leistung fordern, wenn ich diese nicht bezhalen will/kann.
4) Ich frage jeden der sich über die SR beschwert: Beim letzten Meisterschaftsspiel warst auch Du bestimmt SR. Wieviel Aufschläge hast Du denn deinem Mannschaftskameraden und dem Gegner abgezählt??? Komisch, so wenig

Mann sollte eigentlich mehr Respekt vor und Verständnis für den SR haben. Letztens in Jülich beim Pokalfinale hat ein Grünrock durchgegriffen und wurde anschliessend vom Spieler aufs Übelste beschimpft. Auch die Funktionäre des Vereins liefen Amock und belagerten den Tisch des OSR. Muss sich das der/die SR gefallen lassen, weil sie durchgreifen und Aufschläge wegzählen?

[Jancsi]

Zitat von Schwammbombe

1) Habt ihr denn mal gesehen, welche Überalterung es bei den Schiedsrichtern gibt. Die Jungs kleben an ihrer Lizenz und dadurch können keine willigen, jüngern SR auf DTTB oder ITTF Ebene nachrücken.
2) Die Spieler spielen jedes Wochenende und werden dafür bezahlt; Profis halt. Der SR geht dreimal im Jahr in die Box für 26 €. Welches Verhältnis haben wir denn hier? Ich kann einerseits nicht professionelle Leistung fordern, wenn es die Infrastruktur gar nicht hergibt.
3) Eine Lösung wären eine handvoll Schiedsrichter, die bei allen Spielen der Bundesliga zum Beispiel zum Einsatz kämen (Vergleich Fußball Bundesliga). Hier sind aber die Kosten für die Vereine zu hoch. Nochmal => ich kann keine professionelle Leistung fordern, wenn ich diese nicht bezhalen will/kann.
4) Ich frage jeden der sich über die SR beschwert: Beim letzten Meisterschaftsspiel warst auch Du bestimmt SR. Wieviel Aufschläge hast Du denn deinem Mannschaftskameraden und dem Gegner abgezählt??? Komisch, so wenig

Mann sollte eigentlich mehr Respekt vor und Verständnis für den SR haben. Letztens in Jülich beim Pokalfinale hat ein Grünrock durchgegriffen und wurde anschliessend vom Spieler aufs Übelste beschimpft. Auch die Funktionäre des Vereins liefen Amock und belagerten den Tisch des OSR. Muss sich das der/die SR gefallen lassen, weil sie durchgreifen und Aufschläge wegzählen?

Als Schiri sollte man "in my humble opinion", wie der Brite zusagen pflegt, ein dickes Fell haben und sich von Spielerprotesten nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wenn ich einen Aufschlag abzähle, weil ich der Meinung bin, der Ball sei für den Gegner nicht sichtbar gewesen, dann bin ich eben der Meinung, und basta. Ich entscheide das als Tischschiedsrichter und niemand sonst, denn dafür bin ich da. Habe die Erfahrung gemacht, dass man in Spielerkreisen eher dann anerkannt wird, wenn man die Regeln freundlich, aber in der Sache hart und konsequent vertritt. In dieser Hinsicht ist für mich der Niederländer Van Egmont ein Vorbild, habe selten einen Schiedsrichter erlebt, der so konsequent und "cool" wie er auch unpopuläre Entscheidungen (wie z.B. das Zeigen einer roten Karte im Endspiel eines wichtigen Jugendwettbewerbs) vertritt, und das ausschließlich in "Zeichensprache", ohne unnötiges und missverständliches Gestikulieren. Das hat mir echt imponiert.


Gruß,

Jancsi

[long-pips]

Zitat von Ökoäffchen

Gute Idee, an soetwas ähnliches habe ich auch schon mal gedacht.
Solange aber der OSR als Einzelkämpfer tätig ist, sehe ich da keine Chance.

Gut fände ich es, wenn der OSR in der Regional- und Oberliga einen Assistenten bekäme. Dann wäre obiger Vorschlag schon eher in die Tat umzusetzen.
Aber ich fürchte da haben die meisten Vereine etwas dagegen, wegen der höheren Kosten.

bis jetz hab ich immer noch das gesehen was ich sehen musste. sicherlich kann ich nicht alle ballwechsel an jedem tisch verfolgen aber das wichtige seh ich komischer weise immer(naja meisstens).

[Noppenklopper]

Zitat von Umpire

Vielleicht ist es bequemer ich zitier mal weiter :-):

Die ITTF formuliert vorsichtig (andere würden vielleicht sagen "wachsweich" oder "Gummiparagraf"):

17.4.2 Gewöhnlich erfährt der OSR über Fälle von Fehlverhalten vom SR. Gelegentlich kann er sie aber auch selbst sehen und kann eingreifen, bevor der SR ihn darauf aufmerksam gemacht hat. Er kann auch Problemen zuvorkommen, indem er zum Beispiel das Spiel eines zuvor wegen Fehlverhaltens verwarnten oder bestraften Spielers zumindest teilweise beobachtet, um sicherzustellen, dass solches Verhalten nicht fortgesetzt wird.

17.4.3 Selbst ohne früheren Vorfall kann aus der Zuschauerreaktion offensichtlich sein, dass ein oder mehrere Spieler in einem Spiel Fehlverhalten zeigen. Durch Beobachten des Spiels stellt der OSR unter Umständen fest, dass der SR das Spiel nicht mehr unter Kontrolle hat. In dieser Situation sollte er aus eigener Initiative eingreifen - entweder, indem er dem SR sagt, was er tun muss, oder indem er sich direkt mit dem betreffenden Spieler befasst.


Das direkte Befassen kann m.E. aber immer nur in einer verbalen Verwarnung durch den OSR bestehen. Diese wird nicht mit einer gelben Karte angezeigt und setzt insbesondere nicht das sog. penalty-point-system (gelb, gelb-rot....) in Gang. Sie kann aber sehr wohl als nächsten Schritt eine rote Karte durch den OSR zur Folge haben.

17.4.2 "...kann sie auch selbst sehen und kann eingreifen..."
-> das heißt für mich eindeutig, dass ich auch gelb zeigen kann. Ist ja auch logisch. Es gibt ja auch Verstöße, die außerhalb eines Spieles stattfinden. Siehe z. B. das leidige Frischkleben in umschlossenen Räumen. Wenn immer nur ein SR eine gelbe Karte zeigen darf, könnte der Spieler ja nicht sanktioniert werden. Im Übrigen wiederhole ich immer wieder gerne:
ITTR B 3.1.2.12: "Der OSR ist verantwortlich für das Ergreifen von Disziplinarmaßnahmen bei Fehlverhalten oder anderen Verstößen gegen Bestimmungen."
Da steht nicht, dass er nur rot zeigen darf. Da dem OSR nirgendwo ein Einschreiten mit gelber Karte ausdrücklich verboten ist, gilt hier m. E. eindeutig wieder die (generelle) Kompetenz aus B 3.1.2.12.
Bevor du das jetzt sagst: Ich weiß sehr wohl, dass der DTTB-SRA eine andere Auffassung vertritt. Aber wie das halt immer ist: Drei Rechtskundige - vier Meinungen. Siehe Unterschiede zwischen Auslegungen bei DTTB-Fortbildungen und ITTF-Blue Badge-Seminaren (vom Hörensagen).

Ich stimme jedoch mit dir überein, dass dies in keinem Fall eine gelbe Karte bei falschen Aufschlägen rechtfertigt.

Zitat von Schwammbombe

1) Habt ihr denn mal gesehen, welche Überalterung es bei den Schiedsrichtern gibt. Die Jungs kleben an ihrer Lizenz und dadurch können keine willigen, jüngern SR auf DTTB oder ITTF Ebene nachrücken.

Also ich bin erst 28. Und bei der DTTB-SR-Prüfung am 28.11.2004 waren schon ein paar relativ junge Leute dabei, auch wenn ich vermutlich der Jüngste war.