Spielt ihr bzw. fühlt ihr euch mit Coach besser?

[Zigeuner]

Zitat von D. Bahr

@ Zigeuner: Das würde ich nicht unbedingt so sagen. Alleine der Hinweis eines gut ausgebildeten höherklassigen Spielers wie z.B.: "Spiel ihm konsequent auf die RH, da ist er wackelig" kann ein Spiel schon drehen - wenn man es dann hinbekommt...

Hauptpunkt ist da mMn aber immer noch, dass da jemand positiv zuredet und man mit nem guten Gefühl aus der Satzpause geht.

So grobe taktische Fehler gibts schon manchmal, wo erst von außen jemand darauf hinweisen muss und das Einfluss auf den Ausgang haben kann, ist aber eher selten. (Also nicht die taktischen Fehler sind selten, sondern der Einfluss auf den Spielausgang .)

[Thorsten Kleinert]

Zitat von Zigeuner

Ist total überschätzt, wobei die Frage ist reden wir von richtigen Coaches oder nicht in den meisten Fällen viel eher von Mitspielern als selbsternannte Coaches?
Ein guter Coach kann einem sicher helfen, aber wie gesagt haben die wenigsten so ein Coaching und außerdem steht am Ende immer noch der Spieler an der Platte. Aus Thorsten kannst du keinen Timo machen.

Was habe ich damit zu tun?

[Zigeuner]

Hatte den Spruch nur in nem anderen Zusammenhang gehört und musste den irgendwie auf Tischtennis und "Timo" übertragen. Sorry .

[Power-Seven]

Zitat von Zigeuner

Hinweise wie "zu viele Fehler gemacht" o.Ä. kann man natürlich eh nicht Ernst nehmen.

Ah! Klassiker, den habe ich oben bei den Senioren-Tipps vergessen.
"Du musst die Fehler weglassen" oder "Du musst die leichten Fehler weglassen" (die "leichten" Fehler bedeuten in dem Fall, du hast einen langen Ball gezogen statt ihn zu schupfen und den Punkt nicht gemacht).

Zitat von D. Bahr

@Power-Seven: Da habe ich dann offensichtlich mehr Glück gehabt als Du...

Na hoffentlich

[Omma]

Was bislang vollkommen unter den Tisch gefallen ist, allerdings auch sehr wichtig: das Time-Out.

Auch hier in meinen Augen sehr unterschiedliche Spielertypen.
a) die, die selber wissen wann sie eins brauchen und es auch nehmen. Lassen aber auch externe zu.
b) die, die Time-Outs abblocken und es auch immer entscheiden wollen
c) die, die komplett mit dem Kopf unterm Arm spielen und auch wenn sie dringend bräuchten kein Time-Out von sich aus nehmen, dann aber auch dankbar sind, wenn's kommt.

b) in meinen Augen höchst fragwürdig, da es lt. Regeln als genommen gilt.

[Norbert]

Mein TT-Ego ist zu ungünstig, um gecoacht zu werden. Früher habe ich zugehört, das hat mich teilweise nur konfuser gemacht, wenn ich mir während des Spiels einbilde, einen Plan zu haben. Da ich aber meine Sportskameraden nicht verärgern will, tue ich nur noch so, als hörte ich hin. Außerdem projeziere ich mein ggf. schlechtes Spiel nicht auf andere, sondern nur auf mich.

[markx]

Ich bin überzeugt, dass gutes Coaching durchaus den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen kann. Dabei sind zum einen die psychischen Aspekte wichtig (anfeuern, beruhigen, Anteilnahme zeigen etc.), auf der anderen Seite können auch taktische Tipps wichtig sein.
Persönlich freue ich mich über 2-3 solcher Tipps, von denen ich dann (hoffentlich) den ein oder anderen je nach Situation berücksichtige. Je konkreter die Tipps sind, desto besser (zB. schnellen langen Aufschlag auf den Wechselpunkt einstreuen). Technische Tipps sind in der Spielsituation meist weniger hilfreich (außer um den Spieler an eine generelle technische Marschroute zu erinnern, die er im Spiel verloren hat (zB. Schläger oben halten)). Generell müssen die Tipps natürlich vom Spieler sinnvoll umsetzbar sein, d.h. der Coach muss wissen, was der Spieler realisieren kann.

[Daniel G.]

Hallo zusammen,
Ich finde es sehr interessant hier zu lesen, da ich mich hauptsächlich auf der Seite des Coaches bin, aber auch noch selbst in der Landesliga aktiv bin.

Vieles hängt meiner Meinung nach an der generellen Einstellung, glaube ich daran, dass mir geholfen werden kann? Wenn ich darauf mit nein antworte, verschwende ich erstmal die Ressource Coaching. Wenn ich glaube, dass es helfen kann, dann stellt sich die Frage: Was möchte ich von meinem Coach wissen? Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten und hier ist jeder von uns anders!
Ich selbst bekomme im Spiel schon relativ viel mit was so taktisch läuft, allerdings komm ich teilweise nicht auf die Lösungen das zu unterbinden und brauche dann darauf eine Antwort. Des Weiteren kann ich mir nicht wirklich gut merken, wie ich meine Punkte mache, bzw. hier gehen gefühlte Wahrheit und Das was wirklich passiert schon mal auseinander. Grade in Timeouts, die ich selbst genommen habe möchte ich wissen welchen Aufschlag oder Rückschlag auf den Aufschlag XY soll ich spielen. Zuletzt tut ein bisschen Motivation und positives Zureden auch gut.

Aus meiner Erfahrung als Coach kann ich euch sagen, dass es dort gigantische Unterschiede gibt, wen du betreust, aber auch Spielstand, Tagesform und mentaler Grundzustand verändern, dass was die Athlet*innen brauchen. Je besser ich die Athlet*innen kenne, desto besser kann ich das einschätzen und mein Coaching anpassen.

Ich weiß auch, dass nicht jeder Mannschaftskamerad das leisten kann, aber gut zureden und Fragen stellen, was die Athlet*innen denken kann jeder. Ob es das ist was grade benötigt wird? Pauschal nicht zu beantworten, aber allein das Gefühl, es interessiert sich jmd für mich und möchte mich unterstützen ist positiv. Hier kann es auch schon reichen nur die Trinkflasche anzureichen.

Also kurz gesagt, ich glaube Coaching hilft, wenn es die Bedürfnisse der Athlet*innen anspricht.

[spintakki]

Zitat von Daniel G.

Hallo zusammen,
... Wenn ich glaube, dass es helfen kann, dann stellt sich die Frage: Was möchte ich von meinem Coach wissen?
...
Also kurz gesagt, ich glaube Coaching hilft, wenn es die Bedürfnisse der Athlet*innen anspricht.

Ja, und da hatten wir in den 6-er Mannschaften mehr Auswahl.

nach mehreren Jahren des Zusammenspielens haben wir uns vor der Serie zusammengesetzt und besprochen, wer von wem gecoacht werden will,

da wir festgestellt haben, dass es häufig contraproduktiv ist, wenn mehrere Spieler
einen coachen.
Mit der Erfahrung der vergangenen Jahre wussten wir genau, von wem wir Tipps gut annehmen können und wer uns am besten helfen kann in der Satzpause.
Das hat dann auch super funktioniert und es gab kein unterschwelliges Gemurre mehr, weil es vorher abgesprochen war, wer wen coacht.


Jetzt mit 4-er Mannschaften muss es sich wieder neu einspielen.

[JanMove]

Zitat von Flipo

Ich denke eine guter Trainer ist ab einer bestimmten Spielklasse unabdingbar...

Vier Augen sehen bekanntlich mehr als zwei

Sehe ich gerade anders herum. Je höher die Spielklasse desto weniger ist ein Coach von Nöten. Wenn Boll spielt, ist es völlig Banane, ob da dann an der Bande noch ein Prause oder Rosskopf sitzt. Er weiss, was er zu tun hat, und das Ergebnis wird nahezu immer das gleiche bleiben. Auf der anderen Seite reichen bei niederklassigen Spielern oftmals einfache taktische Hinweise, um ein Spiel in eine völlig andere Richtung zu lenken.