Eigenbauten von sr5555

[sr5555]

Hi Uli

Freilich nehm ich Balsa wg der Gewichtsvorteile, es handelt sich ja nun um ein Leichtbauprojekt. Das es anfällig für Macken ist und man den Schmutz sieht, habe ich dafür in Kauf genommen.

In punkto Kopflastigkeit möchte ich aber widersprechen, durch den Stirnholzbalsa-Kern spare ich im Blatt in etwa dasselbe.

Dennoch steht der Griff (neben anderen Dingen) auf dem Prüfstand, ich grübele, inwiefern er zum Katapulteffekt beitragen könnte, dazu später mehr.

Bald habe ich ein paar Tage Urlaub, und danach gibt es vielleicht einen alternativen Griff zum Testen.

[Uli-Noppe]

@Stephan


Das mit dem Stirnholz ist mir total schleierhaft! Stirnholz ist nicht leichter als Brettchen. Bei einem leichten Holz fällt das Gewicht der Beläge stärker ins Gewicht und diese sind nun mal am Schlägerkopf und verschieben den Schwerpunkt richtung Kopf. Das meinte ich - bei einem 60g Holz wird der Schwerpunkt durch die Beläge weiter nach oben verschoben als bei einem 85g Holz.

Uli

[Flexagon]

hallo,
ich würde gern mal das testholz im off- bereich ausprobieren, pm ist geschickt.

mfg flexagon

[sr5555]

@ Uli
Nein, Stirnholz ist nicht leichter als Brettchen.
Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass ein Balsakern z.B. gegenüber einem Abachikern (oder allen anderen Hölzern) im Blatt auch Gewicht einspart. Und ein dreischichtiger Aufbau spart gegenüber einem 5-schichtigen auch noch etwas ein.
Aber du hast recht, umso leichter der Griff (und das Blatt), desto stärker fallen die Beläge ins Gewicht. Man sollte bei leichten Hölzern dann auch eher leichte Beläge in Erwägung ziehen.

Ein zweites OFF- (gleicher Aufbau wie das erste, aber tendenziell steifer ausgefallen) ist unterwegs zu Flexagon.

[außenstehender]

So es folgt noch mein Testbericht.

Kurz-Kurz: gut, für so ein schnelles Holz sehr kontrolliert

Block: auf langsame Topspin gut bei harten Bällen setzt sehr starker Katapult ein

Aufschlag: sind gut und variabel zu spielen

Schuss: gut, entwickelt durch den starken Katapult richtig Dampf

Topspin: langsamer Topspin geht gut bei schnellen Topspins und Gegentopspins setzt aber wieder sehr starker Katapult ein und ist sehr gewöhnugsbedürftig.

Schnittentwicklung: für ein Carbonholz recht weicher Anschlag und daher auch eine gute Schnttentwicklung

Fazit: ein ganz interessantes Holz, aber durch den starken Katapult nicht immer einfach zu beherrschendes Holz. Wenn man erst einmal das Gefühl gefunden hat ab welchem Tempo der Katapult einsetzt kann man sicherlich viel Spaß mit diesem Holz haben.


Gruß Ralf

[außenstehender]

Der Test war mit dem schnelleren Holz.
Für das langsamere Holz gilt das gleiche. Das Problem liegt einfach in der Beherrsching des sehr starken Katapults durch die stehenden Holzfasern im Stirnholz.

Gruß Ralf

[sr5555]

Ralf, herzlichen Dank für deinen Testbericht.

Es gilt nun herauszufinden, was für den beschriebenen Katapulteffekt verantwortlich ist. Das Stirnholz geniesst weiterhin die Unschuldsvermutung.
Die Fahndung konzentriert sich zunächst auf den Griff, und das dort verbaute Balsabrettchen. Balsafreie Griffe sind gerade im Bau.

Mein Ziel ist weiterhin, ein leichtes Holz ohne Katapulteffekt auf die Beine zu stellen.

Das Holz von herti0102 ist wohlbehalten zurückgekommen, danke.

[sr5555]

Meine Theorie zum Katapulteffekt:

Beim Schlag wird Energie von der Hand des Spielers zum Ball übertragen.
Die wirksame Zeitdauer ist die Ballkontaktzeit, mit zunehmender Ballkontaktzeit nimmt die Beschleunigung und im Ergebnis die Geschwindigkeit zu. Von einem hohen Katapulteffekt spreche ich dann, wenn das Verhältnis der Geschwindigkeit nach einem harten Schlag zu der nach einem leichten Schlag besonders hoch ist. Ebenfalls hoch ist dann das Verhältnis der Geschwindigkeit bei einem Schlag zur Geschwindigkeit beim Block (nur Hinhalten, keine Energiezufuhr).

Dagegen spreche ich von einem hohen Tempo, wenn der Ball beim Block schnell abspringt. Lasse ich beim Dotztest einen Ball aus einer bestimmten Höhe auf ein ruhig hingehaltenes Holz ohne Belag fallen, dann ist die Sprunghöhe für mich ein Mass fürs Tempo.

Ein hohes Tempo erziele ich, wenn das Holz eine geringe Dämpfung hat, also wenn das Holz
1. einen harten Anschlag (hartes Aussenfurnier, hartes Zwischenfurnier)
2. einen drucksteifen Kern (z.B. Stirnholz)
3. eine hohe Biegesteifigkeit hat

Ein hoher Katapulteffekt entsteht durch eine lange Ballkontaktzeit, also wenn das Holz:
1. eine hohe Dämpfung hat (weiches Furnier, weicher Kern, z.B Balsabrettchen, geringe Biegesteifigkeit, z.B ALL-Hölzer)
Das muss man sich so vorstellen, dass die Ausfederbewegung aufgrund der Dämpfung zeitlich verzögert geschieht, ähnlich wie bei einem Automobil Stossdämpfer. Diese Zeitverzögerung kommt der Ballkontaktzeit zugute.
2. eine niedrige (Feder)steifigkeit hat (die gleichen Kriterien wie bei hoher Dämpfung: weich und elastisch)
Umso stärker die Einfederung, desto länger die Ballkontaktzeit.

Nach dieser These wäre das schnellste "Holz" eines aus Granit: keine Dämpfung.
Und das mit dem geringsten Katapulteffekt ebenfalls aus Granit: keine Dämpfung und auch keine Einfederung.
Das mit dem höchsten Katapulteffekt wäre so eine Art "Vollgummiholz" .

Soweit meine Theorie.
Meinungen dazu höre ich gerne und diskutiere ich auch gerne.

[sr5555]

Ergänzung:
Ein Katapulteffekt resultiert auch aus einer nichtlinearen Einfederung.
Ich spreche hier vom Anschlag, nicht etwa von der Biegesteifigkeit.
Konkret: weiches Aussenfurnier in Kombination mit drucksteifem Kern
Der Ball dringt dann zuerst relativ leicht in das Aussenfurnier ein, läuft aber dann - je mehr er sich dem steifen Kern nähert - quasi auf Block.

Modifizierte Kerne sind in Arbeit - wir werden sehen...

[außenstehender]

Hallo

Genau so würde ich den Effekt auch erklären.