Duschen jetzt mit Kaltwasser

[tomtomsen]

In unserem Kreis stand im letzten Rundschreiben das ein Verein ankündigt nur kaltes Wasser zu haben und die Hallentemperatur runter gefahren wird. Bleibt die WO den jetzt bestehen mit den min.15 C° in der Halle? Gibt es dazu irgendwo eine Stellungnahme o.ä.

[Schupfkönig]

Zitat von tomtomsen

In unserem Kreis stand im letzten Rundschreiben das ein Verein ankündigt nur kaltes Wasser zu haben und die Hallentemperatur runter gefahren wird. Bleibt die WO den jetzt bestehen mit den min.15 C° in der Halle? Gibt es dazu irgendwo eine Stellungnahme o.ä.

Runtergefahren heißt ja nicht automatisch unter 15 Grad.
Und Wassertemperatur ist egal.

[Matousek]

Na ja, dreht man nur den Warmwasserhahn auf, kann man sich eh nicht duschen, weil das Wasser heiß ist u. mit kaltem Wasser nachregeln muss. Warum dann das Heißwasser nicht so regeln, dass nicht mit Kaltwasser nachregeln muss.

[Noppenzar]

Zitat von masl83

Natürlich, die Speicher sind ja nicht so ausgelegt dass sie einem komplett durch den Winter bringen..., das ist ein Puffer, keine Versorgungsgarantie.

Was hier zum Teil wieder geschrieben, durcheinandergeworfen wird usw... jetzt sind schon Verbände Schuld, wenn einer nicht warm duschen darf bzw. es Einschränkungen von Gemeinden gibt. Denkt bitte kurz nach, bevor ihr den Schuldigen schon gefunden habt.

Na ja, die Verbände sind dahingehend "schuld", dass sie die Gesetze ohne große Proteste abnicken und man nicht viel von ihnen hört. Geht es um "Gratismut" aller Art, dann sind sie in der ersten Reihe, geht es um Interessenvertretung ihrer zahlenden (!) Mitglieder, dann sind sie bei politisch heiklen Themen ganz still.

Schon bei Hallengebühren für Vereine, Wegnahme der Halle zur Unterbringung von Asylanten oder auch bei Corona haben sie ohne große Protestwelle alles abgenickt.

Es geht ums Prinzip, nicht darum, ob man mal Zuhause duscht. Ich sehe auch überhaupt noch keine energiepolitische Notwendigkeit in vorauseilendem Gehorsam überall Warmwasser ab- und Heizungen runterzudrehen. Vielmehr nutzt die Lage vielen Städten, die schon lange Kosten sparen wollen. Die gemeinnützigen Vereine sind den Städten immer dann lieb, wenn man sich mit ihnen vorteilhaft in der Öffentlichkeit präsentieren kann. Sobald es an die Kosten geht, versuchen die Städte seit Jahren das Minimalprinzip zu fahren.

Aufgabe der Verbände ist hier gemäß Satzung rein die Vertretung ihrer Mitglieder und für diese das Optimum rauszuholen.

[masl83]

Sorry, aber ich glaube du hast keine Ahnung was Verbände tun.
Aber nur kurz eine Antwort:
Bzgl der Temperatur hat der DTTB ja in der WO eine Mindesttemperatur vorgegeben, die gibt es schon immer. Also der Verband hat damit eigentlich schon seit sehr langem geregelt, was zumutbar ist. Ob das für dich nun passt oder nicht, das ist persönliches Empfinden. Aber der Verband hat da etwas, und darauf kann sich eine Verein bzgl. einer Gemeinde auch berufen.

Wenn du in einer Stadt lebst, wo das so ist, wie du es schilderst, dann tut mir das Leid. Aber da zu verallgemeinern, ist nicht korrekt. Und wenn eine Gemeinde das beschließt, warum soll dann ein Verband reagieren, der sich um teilweise mehr als 1000 Vereine zu kümmern hat. Das Spiellokal ist Vereinssache, und nicht Verband. Also auch die Wegnahme durch eine Gemeinde, wenn es zu einer Asylunterkunft wird.

Wenn wir über generelle Themen sprechen, wie zum Beispiel Verordnungen des Landes während der Pandemie, da hat, zumindest auf unser Bundeland bezogen, der Dachverband massiv beim Innenministerium interveniert und die Regelungen im Sinne der Sporttreibenden versucht anzupassen. Also zu sagen, da passiert nichts und es wird nur abgenickt, ist nicht wahr!

Zitat von Matousek

Na ja, dreht man nur den Warmwasserhahn auf, kann man sich eh nicht duschen, weil das Wasser heiß ist u. mit kaltem Wasser nachregeln muss. Warum dann das Heißwasser nicht so regeln, dass nicht mit Kaltwasser nachregeln muss.

Weil du dann in der Regel ein Problem mit Legionellen bekommst und es auch hierfür Vorgaben gibt. Zudem sind die Anlagen teilweise eben alle sehr alt, da kann man das nicht so steuern wie mit hochmodernen Systemen. Diese Investitionen kann halt eine Stadt wirklich nur dann durchführen, wenn das Geld oder ein Sponsor da ist. Wenn man mal genau hinsieht, da wo es verhältnismäßig viel Unternehmssteuereinnahmen im Vergleich zu Einwohnern gibt, hast du sehr häufig auch die besten Sporthallen. Das natürlich kein Zufall...

[masl83]

Zitat von Noppenzar

Ich sehe auch überhaupt noch keine energiepolitische Notwendigkeit in vorauseilendem Gehorsam überall Warmwasser ab- und Heizungen runterzudrehen.

Dann hast du denke ich den Ernst der Lage und die möglichen Auswirkungen leider noch nicht erfasst. Die generelle Verknappung der Energie wirst du in vollem Ausmaße auch erst 2023 spüren.
Und ggf. ist es eben sinnvoll, dass man da, wo ein Staat, ein Land oder eben eine Gemeinde Möglichkeiten sieht Energie zu sparen, das auch tut. Und man eben nicht nur Private und Firmen auffordert, das zu tun, und selbst "nichts" tut.

Wer glaubt dass wir ohne Einschnitte in den Komfort, den wir kennen, einfach so weitermachen können und trotzdem alle unsere ökologischen und klimapolitischen Ziele in Kürze erreichen können, der hat es in meinen Augen leider noch nicht begriffen. Ohne Verzicht wird das in der Kürze, die wir anstreben, nicht gehen. Das wird jetzt befeuert durch die Situation, die wir aktuell haben, das wäre aber auch so eingetreten.
Ich will damit gar nicht sagen ob ich die Ziele für richtig oder falsch halt, nur die Situation bewerten.

[Matousek]

Zitat von masl83

Weil du dann in der Regel ein Problem mit Legionellen bekommst und es auch hierfür Vorgaben gibt. Zudem sind die Anlagen teilweise eben alle sehr alt, da kann man das nicht so steuern wie mit hochmodernen Systemen. Diese Investitionen kann halt eine Stadt wirklich nur dann durchführen, wenn das Geld oder ein Sponsor da ist. Wenn man mal genau hinsieht, da wo es verhältnismäßig viel Unternehmssteuereinnahmen im Vergleich zu Einwohnern gibt, hast du sehr häufig auch die besten Sporthallen. Das natürlich kein Zufall...

Ok, leuchtet mir ein. Gar nicht so einfach. Scheitert leider immer am fehlendem Geld der Kommunen.

[Noppenzar]

@masl:

Das sehe ich etwas anders. Die Gasspeicher sind gut gefüllt, ein Strommangel ist überhaupt nicht absehbar. Die Kosten schießen rauf, richtig, aber vom Blackout sind wir meilenweit entfernt.

Was halt passieren kann und in Teilen schon passiert, ist, dass man sich "dumm und dusselig" zahlt. Und darum geht es letztendlich für die dauerklammen Länder und Kommunen.

Gerade beim Strom hat man noch etliche Pumpspeicherwerke in Reserve, die wurden "Anno Tuck" genau für diesen Fall angelegt, und wenn man mal die unsägliche Klimadebatte aus der Diskussion rausnimmt und sich voll auf das tatsächliche Problem konzentriert, dann ist die Versorgung nullkommanull gefährdet. Man kann ja auch diverse Steinkohlekraftwerke schnell wieder hochfahren.

Dass Edeka da abgeht wie Schmitz' Katze, weil sie jetzt ja eine gute Ausrede haben (Politik hat es so befohlen) wenn sie die Heizung runterdrehen, liegt einfach an der Profitgeilheit.

Zudem ist die Diskussion gesamtverbrauchstechnisch völlig irrelevant. Dusche ich nicht in der Halle/Sportstudio etc., dann dusche ich Zuhause. Oder steige gleich in die Badewanne, weil ich unterkühlt ankomme.

Mir wird da viel zu viel geframed.

Und hier erwarte ich von allen Sportverbänden eine klare Positionierung.

Bei uns in der Umgebung, besonders in Richtung Ruhrgebiet, da gibt es übrigens viele Hallen wo niemand länger duscht als unbedingt nötig. Da wird seit Jahren an der Instandhaltung und beim Putzpersonal gespart. Aus Kostengründen übrigens auch im Winter die Heizung auf "minimal" gedreht, in den Ferien das Warmwasser komplett abgedreht.

Es kommt übrigens noch ein gesundheitsgefährdender Aspekt hinzu:

Alle Leitungen müssen wegen Legionellen regelmäßig heiß durchgespielt werden. Auch andere Keime vermehren sich rasant. Jeder kennt das doch aus dem Urlaub in südlichen Ländern, wo man Leitungswasser niemals benutzen sollte.

Und beim Heizen besteht gerade beim Meisterschaftsspiel auch eine Gesundheitsgefährdung bei zu kalten Temperaturen. Man sitzt ja mehr auf der Bank als man spielt.

Und die im anderen Thread angesprochenen Speicher für EEG usw.:

Aktuell völlig irrelevant. Kann man langfristig machen. Nur haben solche Diskussionen mit der Aktualität nichts zu tun.

[masl83]

Ich widerspreche dir da im Groben ja gar nicht. Aber warum das ein Tischtennisverband anprangern muss und sich klar positionieren sollte, das leuchtet mir nur bedingt ein.
Auch bei uns ist Warmwasser ausgeschaltet in den Ferien, die Heizung im Winter auf 16-17°C eingestellt, und das ist schon lange vor der "Energiekrise" gewesen.

Pumpspeicherkraftwerke sind wie der Name sagt nur Speicher, keine Energieerzeuger. Und klar, können wir Kohle einfach nicht ausschalten, im Moment sieht die Richtung aber nach einer anderen aus. Dass das passiert, was wir jetzt sehen, war von Experten vorhergesehen worden, hat nur keinen interessiert, weil wir können ja aus allem gleichzeitig aussteigen (ja, solange uns unsere Nachbar noch mitversorgen, was aktuell halt gerade auch zusammengebrochen ist... doof gelaufen, nä?)

[Noppenzar]

Absolut deiner Meinung. Nur ist das Kind jetzt in den (grünen) (Öko) Brunnen gefallen. Jetzt ist nur noch "Leben in der Lage" und da erwarte ich halt auch von Verbänden klare Positionierungen.

Irgendwelche Floskeln vom "Tag des Klimas" wie vom DFB sind aktuell mal völlig unangebracht.

Ich bin auch kein Ökogegner. Nur ist es völlig absurd bei Wartezeiten von 1-2 Jahren auf Hanwerker und dramatisch steigenden Preisen für "Ökotech" auf dieses Pferd zu setzen.

Und da braucht es mMn. eine breite Öffentlichkeit, um Habeck die Stirn zu bieten.

Bezüglich Pumpspeicher:

Da im Winter nunmal wenig Sonne und Wind ist, wenn man Pech hat liegt der Ertrag an EEG an manchen Tagen bei Null, da sehe ich schon die Möglichkeit EEG an guten Tagen zum Raufpumpen zu nutzen. Sollte es mal eng werden, dann hat man da noch Reserven.